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Was tun gegen das Artensterben? Die besten Tipps

Artensterben stoppen – 10 Dinge, die jeder für den Artenschutz tun kann

Du fragst dich, was du gegen das Artensterben tun kannst? Dann hast du eine wirklich großartige Einstellung und bist hier genau richtig! Tatsächlich ist jede achte Tier- und Pflanzenart akut vom Aussterben bedroht. Etwa 500.000 Arten haben bereits heute den Lebensraum, der für ihr langfristiges Überleben notwenig wäre, an uns Menschen verloren.₁

Unter anderem, weil minütlich Regenwald für den Anbau von Tierfutter oder Palmöl weichen muss – oder weil wir ganz grundsätzlich die globale Erwärmung durch unser alltägliches Verhalten verschärfen. Doch jeder von uns kann etwas dafür tun, dass die Artenvielfalt auf diesem Planeten erhalten bleibt.

In diesem Artikel möchte ich dir deshalb jetzt wertvolle Tipps an die Hand geben, um deinen persönlichen Anteil am Umweltproblem Artensterben wirkungsvoll zu reduzieren. Auf geht's!

Hier ist vorab schon ein kurzer Überblick über die Vorschläge und Ideen:

  1. Fleischkonsum stoppen
  2. Auf Palmöl verzichten
  3. Klimafreundlicher leben
  4. Garten nachhaltig gestalten
  5. Vegan leben
  6. Biologisch einkaufen
  7. Eigenen Konsum überdenken
  8. Petitionen starten und unterzeichnen
  9. Tier- und Naturschutztorganisationen unterstützen
  10. Aktiv werden für die Artenvielfalt

10 Tipps: Was tun gegen das Artensterben?

Wir sind erschüttert, wenn wir mitbekommen, dass das letzte weibliche Sumatra-Nashorn in Malaysia gestorben und die Tierart damit dort ausgestorben ist. Und wir können nur schwer mit ansehen, wie ein verhungernder Eisbär mit letzter Kraft versucht, etwas Fressbares aufzutreiben.

Doch in der gleichen Zeit tun wir (meist unbeabsichtigt) auch Dinge, die eben genau das jeweilige Übel provozieren. Sobald wir aber wissen, was wir falsch gemacht haben, können wir uns auch besser verhalten. Hier sind deshalb nun die versprochenen Tipps, mit denen du im Grunde täglich das Artensterben stoppen kannst.

1. Fleischkonsum reduzieren oder stoppen

Pflanzlich ernähren und auf Fleisch verzichten

Der enorme Flächenverbrauch für den Tierfutteranbau und Weideflächen, die Massentierhaltung, die für 14,5 Prozent aller weltweit von Menschen verursachten Treibhausgase verantwortlich ist₂, die Fischindustrie, die dafür gesorgt hat, dass etwa 90 Prozent aller Fischbestände maximal befischt oder bereits überfischt sind₃, tragen extrem stark zum Artensterben bei. Der Konsum von tierischen Produkten wie Fleisch, Eiern und Kuhmilch, ist wesentlicher Treiber der Abholzung der Wälder, der Überfischung der Meere und des Klimawandels – und damit auch des globalen Rückgangs der Zahl von Tier- und Pflanzenarten.

Wenn du das Artensterben aufhalten willst, dann solltest du also im ersten Schritt deinen Fleischkonsum reduzieren und im besten Falle den Konsum tierischer Lebensmittel gänzlich stoppen.

Hier sind einige weiterführende Artikel, die dir dabei helfen können:

2. Auf Palmöl verzichten

Der globale Konsum von Palmöl steigt stetig und hat sich von 2002 bis 2022 beinahe verdreifacht.₄ Neben der Viehwirtschaft ist er ein weiterer, entscheidender Grund für die Abholzung der Wälder und den reduzierten Lebensraum einer Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten.

Natürliche Regenwälder müssen monotonen, leblosen Palmölplantagen weichen – für ein billiges Öl, dass heutzutage in fast jedem Supermarktprodukt steckt. (mehr unter Wie Palmöl den Regenwald zerstört)

Versuche deshalb gezielt auf Kauf von Lebensmitteln mit Palmöl zu verzichten. Ob Natriumlaurylsulfat, Ethylpalmitat, Palmolein oder Palmitinsäure – Palmöl hat viele Namen und ist in der Zutatenliste von Supermarktprodukten manchmal schwer zu entdecken. Nutze deshalb einfach die App CodeCheck, mit der du den Barcode scannen und auf einen Blick Palmöl-Produkte enttarnen und vermeiden kannst.

3. Klimafreundlicher leben

Das Weltklima hat ganz entscheidenden Einfluss auf die Vielfalt von Tier- und Pflanzenarten auf der Erde. Wir Menschen sind der Grund dafür, dass sich das Klima so drastisch und schnell verändert, dass sich die meisten Arten nicht in Ansätzen an die veränderten Gegebenheiten anpassen können.

Wissenschaftlicher:innen prognostizieren beispielsweise, dass bei einer globalen Temperaturerhöhung von 2°C gegenüber dem vorindustriellen Niveau etwa 99 Prozent aller Korallen im Meer verschwunden sein werden.₅ Diese sind wiederum Lebensraum für eine Vielzahl von Meerestieren, die wiederum in der Nahrungskette unter größeren Meeressäugern liegen.

Um den Klimawandel aufzuhalten, ist es wichtig, dass du grundsätzlich klimafreundlicher lebst. Durch den Verzicht auf tierische Lebensmittel, aber beispielsweise auch mit Hilfe der folgenden, weiterführenden Tipps und Artikel aus dem Blog:

4. Garten nachhaltig gestalten

Kennst du diese grauen, leb- und geräuschlosen Schottergärten, die viele Gartenbesitzer:innen anlegen, weil sie so pflegeleicht sind? Gruselig, findest du nicht? Dass sich immer mehr Menschen für solche reinen Steingärten entscheiden, ist ebenfalls ein entscheidender Grund für das globale Artensterben. Denn durch sie verschwindet beispielsweise die Nahrungsgrundlage für viele Vogelarten – und auch die Unterschlupfmöglichkeiten sind in der Folge extrem rar gesät.

Wenn du etwas gegen das Artensterben tun willst, solltest du deinen Garten (oder auch Balkon) lieber zu einem echten Mekka der Artenvielfalt machen und das Vogelgezwitscher aus der Hängematte genießen.

Nutze dafür einfach die Tipps aus diesen weiterführenden Beiträgen:

5. Vegan leben

Was tun für die Artenvielfalt?

Es ist das eine, den Konsum tierischer Lebensmittel zu beenden. Doch wenn du das Artensterben vollständig stoppen willst, solltest du noch weiter über den Tellerrand hinausblicken und gänzlich vegan leben. Denn es gibt einen wesentlichen Unterschied zwischen pflanzlicher Ernährung und Veganismus: pflanzliche Ernährung ist eine Ernährungsweise, während der Veganismus eine Lebenseinstellung ist. Veganer:innen wollen die Ausbeutung von Tieren gänzlich stoppen.

Sie tragen zum Beispiel auch keine Jacken mit Pelzkragen, verzichten auf Zoobesuche und auch auf den Zirkus mit Tieren. Und Veganer:innen essen auch keinen Honig. Durch diese Lebenseinstellung wirkt man dem Artensterben noch gezielter entgegen. Löwen, Elefanten und andere wilde Tierarten können in ihren natürlichen Lebensräumen bleiben und sich vermehren. Und krankheitsanfällige, gezüchtete Honigbienen übertragen weniger Krankheiten auf die Wildbienenpopulationen, sodass die vegane Lebensweise schlussendlich auch das Insektensterben aufhalten kann.

Versuche also, vegan zu leben. Wenn dir noch die Motivation dafür fehlt, dann schau dir jetzt unbedingt den Artikel mit meinen persönlichen Gründen für den Veganismus an.

Tipp: Der Film Dominion dreht sich rund um das Thema Massentierhaltung. Er hat mir persönlich die Augen geöffnet und für die dauerhafte Motivation zum veganen Lebensstil gesorgt.

6. Biologisch einkaufen

Die moderne Landwirtschaft setzt im großen Stil Pestizide ein, um Unkraut und Schädlinge zu bekämpfen und um kurzfristig höhere Erträge zu erwirtschaften. Langfristig schadet diese Maßnahme den Erträgen jedoch, da parallel auch „Nützlinge“ wie Wildbienen verschwinden und die Bodenfruchtbarkeit abnimmt.

Wenn du etwas für eine höhere Biodiversität tun möchtest, solltest du lieber bevorzugt auf pflanzliche Lebensmittel aus ökologischem Anbau setzen. Ich gehe dafür beispielsweise Samstags auf den Wochenmarkt, da dort auch die Bauern und Bäuerinnen aus der Region ihre Produkte verkaufen. Aber selbstverständlich findest du sie auch im Biomarkt oder in klassischen Supermärkten.

7. Eigenen Konsum hinterfragen

Du willst das Artensterben stoppen? Solange unser tägliches Konsumverhalten selbst Teil des Problems ist, sollten wir selbstverständlich zuerst bei uns selbst ansetzen. Wir produzieren beispielsweise jede Menge Plastikmüll, der in die Umwelt gelangt und jedes Jahr Millionen von Meerestieren das Leben kostet. Ob Geschirr oder Becher aus Plastik oder ein anderes Konsumgut – bei jedem Kauf sollten wir uns fragen: brauche ich das wirklich?

Das gilt selbstverständlich nicht nur für Einwegprodukte, sondern zum Beispiel auch für Mitbringsel aus dem Urlaub oder Kleidungsstücke. Muss es das Urlaubssouvenir aus Elfenbein oder der Mantel aus Pelz und Leder sein? Es gibt immer tier- und artenfreundliche Alternativen, sodass die ehrliche Antwort im Regelfall ein klares „nein“ ist.

Nutze einfach die folgenden, weiterführenden Beiträge, um mehr über diese Beispiele und die Chancen auf ein nachhaltigeres, tierfreundlicheres Konsumverhalten zu erfahren:

8. Petitionen starten und unterzeichnen

Jetzt hast du schon viele Tipps kennengelernt, die du zu Hause umsetzen kannst. Um die Biodiversität zu fördern, kannst du nun gerne auch andere Menschen mitreißen. Eine gute Möglichkeit dafür bietet dir das Unterstützen bzw. Starten von Online-Petitionen. Dabei sammelst du digitale Unterschriften gegen einen bestimmten Missstand oder für ein bestimmtes Vorhaben, dass den Artenschutz betrifft.

So kannst du dich beispielsweise für das Ende des Walschachtens auf den Färöer-Inseln oder gegen den landwirtschaftlichen Einsatz des Pestizids Glyphosat stark machen, um das „Volksbegehren Artenvielfalt“ zu unterstützen.

Tipp: Ich habe dir hier eine Liste nachhaltiger Petitionen zusammengestellt, mit deren Unterzeichnung du einen echten Unterschied gegen das Artensterben und viele andere Herausforderungen und Missstände unserer Zeit bewirken kannst.

9. Tier- und Naturschutztorganisationen unterstützen

Du allein kannst also alltäglich dazu beitragen, dass die Tier- und Pflanzenarten nicht weiter bedroht werden. Doch es gibt auch noch unzählige Organisationen, die jeden Tag im großen Stil für den Schutz der Artenvielfalt kämpfen und immer Unterstützung gebrauchen können. Helfen kannst du sowohl in finanzieller aber auch in tatkräftiger Form.

Hier sind einige Organisationen, die du im Kampf gegen das Artensterben fördern kannst:

Tipp: Ich habe dir auch noch einen ausführlichen Vergleich der besten Tierschutzorganisationen erstellt. Schau gerne mal rein.

10. Aktiv werden und für Artenvielfalt einsetzen

Aktivismus um Artensterben zu stoppen
Ein Plakat gegen die Tierhaltung in Zoos / Credits: PETA Deutschland e.V.

Dein privater Alltag ist bereits auf den Schutz der Artenvielfalt ausgerichtet? Dann kannst du jetzt noch einen Schritt weiter gehen und dich als Aktivist:in oder in einer politischen Partei engagieren, um noch mehr Menschen zu einem artenfreundlicheren Alltag zu verhelfen.

Unzählige Organisationen planen regelmäßig Aufklärungskampagnen in den Fußgängerzonen, die du unterstützen kannst. Beispielsweise Anonymous For The Voiceless zur Förderung des veganen Lebensstils in unserer Gesellschaft. Oder der NABU im Einsatz für das „Volksbegehren Artenvielfalt“. Indem du solche Aktionen aktiv unterstützt, kannst du schlussendlich noch mehr Menschen für den Artenschutz begeistern.

Artensterben stoppen und Vielfalt von Tier- und Pflanzenarten täglich fördern!

Wie du siehst, ist es eigentlich gar nicht so schwer, das Artensterben aufzuhalten. Es braucht lediglich den Willen zur Information und zur persönlichen Veränderung. Wichtig ist, sich bewusst zu machen, welche Folgen das eigene Verhalten für Tier- und Pflanzenarten hat – und was man selbst verbessern kann. Sobald du deinen Alltag artenfreundlicher gestaltet hast, kannst du auch andere Menschen mitreißen und zu einer nachhaltigeren Lebensweise unserer globalen Gesellschaft beitragen.

„Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, kein Mensch mehr.“

Albert Einstein (mehr unter Artenschutz Zitate)

Ich hoffe, dass du einige Tipps aus diesem Beitrag mitnehmen konntest, um selbst etwas gegen das Artensterben zu tun. Hast du Fragen oder weitere Ideen für den Artenschutz? Dann schreibe mir einfach einen Kommentar.

Bleib‘ nachhaltig,

Plastikfrei leben - Weniger Plastikmüll in der Umwelt

PS: Du willst noch mehr für die Tiere tun? Dann schau dir jetzt unbedingt auch meinen Beitrag über den Tierschutz im Alltag an!

Quellenangaben:
₁ Summary for policymakers of the global assessment report on biodiversity and ecosystem services of the Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services, IPBES, 06.05.2019, S.13.

₂ Food and Agriculture Organization of the United Nations (FAO): Key facts and findings, abrufbar unter https://www.fao.org/news/story/en/item/197623/icode. [01.08.2023].

₃ H. Vesper; WWF Deutschland: Was wir tun müssen, um die Meere zu retten (17.04.2018), abrufbar unter https://t1p.de/oori. [01.08.2023].

₄ Statista GmbH: Konsum von Palmöl weltweit in den Jahren 2002/03 bis 2022/23 (Stand: August 2022), abrufbar unter https://de.statista.com/statistik/daten/studie/443033/umfrage/konsum-von-palmoel-weltweit. [01.08.2023].

₅ J. Wille: Wenn die Korallen sterben, sterben die Küsten (Stand: 05.04.2020), abrufbar unter https://t1p.de/cqck. [01.08.2023].

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Christoph Schulz

Christoph Schulz

Ich bin Christoph, Umweltwissenschaftler und Autor - und setze mich hier bei CareElite gegen den Plastikmüll in der Umwelt, den Klimawandel und alle anderen großen Umweltprobleme unserer Zeit ein. Gemeinsam mit weiteren, umweltbewussten Bloggern will ich dir Tipps & Tricks für ein natürlich-gesundes, nachhaltiges Leben sowie deine persönliche Weiterentwicklung an die Hand geben.

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