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Wie Palmöl Regenwald zerstört - Was ist Palmöl?

Wie Palmöl den Regenwald zerstört

Palmöl ist das am meisten verwendete Öl auf der Welt, denn es ist billig, hat einen hohen Ertrag pro Hektar und die Plantagen lassen sich schnell hochziehen. Etwa 50 Prozent der Produkte, die wir im Supermarkt kaufen können enthalten Palmöl. Das ist eine riesige Menge. Doch Palmöl hat verheerende Folgen für den Regenwald, denn es ist der Hauptgrund für die weltweite Regenwaldrodung. In diesem Artikel erfährst du, warum du auf Palmöl verzichten solltest, wie du es erkennst und was deine Alternativen zu Palmöl-Produkten sind.

Hier noch ein kurzes Inhaltsverzeichnis über den Palmöl-Artikel:

  1. Wie wird Palmöl produziert?
  2. Warum solltest du auf Palmöl verzichten?
  3. Welche Probleme ergeben sich durch die Urwaldrodung für Palmöl?
  4. Wo steckt überall Palmöl drin?
  5. Wie kann ich Palmöl erkennen?
  6. Was sind deine Alternativen zu Palmöl?

Wie wird Palmöl produziert?

Palmöl wird aus den Früchten der Ölpalme gewonnen. Die Frucht wird ausgequetscht und so auf diese Weise das Palmöl gewonnen. Aus dem Kern wird das Fett gewonnen, welches weiter verarbeitet werden kann zu Palmkernöl. Die Ölpalme ist eine Pflanze, die an seine Umwelt keine anspruchsvollen Bedingungen stellt, weswegen sie gut auf nährstoffarmen Böden überleben kann.

Im Gegensatz zu anderen Ölpflanzen ist der Ölertrag pro Hektar sehr hoch. Würde man die Palmölpflanze durch Kokospalmen oder Soja ersetzen wäre das nicht von Vorteil, da diese Pflanzen einen wesentlich geringeren Ertrag haben und wesentlich mehr Fläche brauchen.

Warum solltest du auf Palmöl verzichten?

Palmöl wurde lange Zeit als ökologische Alternative angepriesen, da es ein nachwachsender Rohstoff ist. Die Nachfrage ist in den letzten Jahren stark gestiegen, da Palmöl ein billiger Rohstoff ist und der Ertrag hoch. Die Anzahl der Hektar der Plantagen hat sich von 1990 zu 2012 verdreifacht. In Indonesien ist die Situation besonders verheerend, da 40 % des weltweiten Palmöls hierher stammen. Für das Palmöl werden große Teile des Regenwaldes gerodet, denn die Abholzung ist einfacher und billiger als die Umwandlung bereits bestehender landwirtschaftlicher Flächen. 99 % der Urang Utans sterben während der Rodung. Selbst in Nationalparks und Naturschutzgebieten wird davor kein Halt gemacht, denn häufig ist der Schutzstatus aufgrund mangelnder Kommunikation nicht bekannt oder er wird einfach missachtet.

Tipp: Immer mehr Online-Shops (z.B. Regenbogenkreis.de) verzichten bewusst auf Palmöl in den eigenen Produkten und investieren Teile ihrer Einnahmen in großartige Projekte im Kampf gegen die Abholzung der Wälder und für die Wiederaufforstung bereits abgeholzter Gebiete.

Welche Probleme verursacht der Palmöl-Abbau für den Regenwald?

Wie Palmöl Regenwald zerstört - Was ist Palmöl?
Durch die zunehmende Rodung des Regenwaldes für Palmöl ist der Orang Utan stark gefährdet

Reste die bei der Rodung entstehen und nicht weiterverarbeitet werden können, werden vor Ort unkontrolliert verbrannt, so wird eine Menge CO2 freigesetzt, das zuvor jahrhundertelang gespeichert war.

Der Regenwald in den Breiten des Äquators ist sehr alt, dadurch sind in der Vergangenheit dem Boden viele Nährstoffe entzogen worden, sodass er kaum noch Nährstoffe an Pflanzen abgeben kann. Aus diesem Grund ist ein großer Teil der Biomasse überirdisch und die Artenvielfalt besonders hoch. Wenn also der Regenwald vernichtet wird, wird der größte Teil der lebenden Masse für immer zerstört und kann sich nicht regenerieren und neu wachsen. Viele Arten, wie der Orang-Utan, verlieren dabei ihren Lebensraum, weswegen es zu einem massiven Verlust der Artenvielfalt kommt.

Was ist Palmöl? Du musst wissen das Palmöl Regenwald zerstört
Ein intakter Regenwald, wie er in der Realität nur noch selten vorkommt

Darüber hinaus ist der Boden, sobald die Pflanzen entfernt wurden sehr locker und er wird bei Starkregen, der in den Tropen sehr häufig vorkommt, davon geschwemmt (man nennt das Erosion).

Hier habe ich die Nachteile des großflächigen Palmölanbaus zusammengefasst:

  • Monokulturen
  • Fehlende Artenvielfalt
  • Erhöhter Schädlingsbefall
  • Größere Gefahren von unkontrollierten Waldbränden
  • Überschwemmungen und Erosion
  • Wasserknappheit von umliegenden Kleinbauern
  • Ausbeutung, Kinderarbeit, Niedriglöhne (wie auch in der Modeindustrie)
  • Enormer Wasserverbrauch durch die Palmen, Trockenlegung von Torfmooren
  • Durch Eintrag von Dünger in die Gewässer -> Verschmutzung und Gefahr der Unterversorgung der örtlichen Bevölkerung

Unter dem Strich steht, dass Palmöl Regenwald zerstört! Palmöl war vielleicht Mal nachhaltig, doch die Zeiten sind längst vorbei. Was wir jetzt tun können? Wir müssen deshalb auf Produkte mit Palmöl verzichten.

Wo steckt überall Palmöl drin?

Wie kann ich Palmöl erkennen?

Zum Teil ist die Deklaration sehr eindeutig. Oftmals haben die Inhaltsstoffe aber versteckte Namen:

  • Sodium Palmate
  • Palmate
  • Pflanzenöl (meist steht hier in Klammern um welches Pflanzenöl es sich handelt)
  • Palm Oil/ Fruit Oil / Kernel /Fett
  • Palmolein
  • Palm-Stearin
  • palm butter
  • Glycerol / Glyceryl (meistens aus Palmöl)
  • Elaeis guineensis

Folgende Stoffe können aus der Ölpflanze entstammen, können aber auch aus anderen Pflanzen gewonnen werden, daher lohnt sich ein zweiter Blick:

  • Palmitinsäure / Palmitate
  • Ascorbylpalmitat / Palmitinsäureascorbylester /E304
  • Stearate / Stearinsäure / Stearic Acid
  • Sodium Lauryl Sulfate
  • Cetearyl / Cetyl
  • Lauryl / Lauroyl / Laurate
  • Stearyl / Stearate

TIPP: Ein super Hilfsmittel ist die CodeCheck App. In dem du den Barcode einscannst kannst du schnell erfahren, welche Inhaltsstoffe bedenklich und umweltschädlich sind und welche nicht. Dort wird dir auch angezeigt, wenn ein Artikel Palmöl enthält. Wie du die CodeCheck App bekommst und anwendest, erfährst du im Artikel CodeCheck App - Bedenkliche Produkte entlarven.

Schau' dir auch noch dieses emotionale Video an:

Was sind deine Alternativen zu Palmöl?

Als Konsument kannst du etwas gegen die Zerstörung des Regenwaldes tun und auf Produkte aus Palmöl verzichten. So übst du Druck auf die Unternehmen aus, damit diese faire und nachhaltige Bedingungen entlang der Produktionskette schaffen. Denn das Palmöl Regenwald zerstört ist klar. Und die einzige Chance dieses Problem zu lösen ist ein bewussterer Konsum.

Setze bei Lebensmitteln allgemein mehr auf frische, saisonale, heimische und unverarbeitete Produkte. Kekse kannst du ganz einfach selber backen, dabei sparst du auch noch Geld.

Sollte es gar keine Alternativen für manche Produkte geben, achte in jedem Fall darauf, dass du ein seriös zertifiziertes Produkt kaufst (z.B. von Alsan, Rapunzel oder GEPA). Erscheint dir das Produkt nicht vertrauenswürdig genug, dann lass lieber die Finger davon.

Hier habe ich einige palmölfreie Alternativen für dich aufgelistet:

Prognosen deuten darauf hin, dass die Nachfrage nach Palmöl weiter steigen wird und damit die Gefahr der vermehrten Abholzung der Regenwälder. Also, setze dich aktiv für die Umwelt ein und verzichte auf Palmöl!

Liebe Grüße,

Christoph von CareElite - Plastikfrei leben

PS: Schaue gerne im Beitrag Regenwald retten vorbei, um zu erfahren, was du täglich zum Schutz des Tropenwälder tun kannst.

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Christoph Schulz

Christoph Schulz

Ich bin Christoph, Umweltwissenschaftler und Autor - und setze mich hier bei CareElite gegen den Plastikmüll in der Umwelt, den Klimawandel und alle anderen großen Umweltprobleme unserer Zeit ein. Gemeinsam mit weiteren, umweltbewussten Bloggern will ich dir Tipps & Tricks für ein natürlich-gesundes, nachhaltiges Leben sowie deine persönliche Weiterentwicklung an die Hand geben.

2 Gedanken zu „Wie Palmöl den Regenwald zerstört“

  1. Hallo Anna ,
    dein Bericht ist wirklich schön geschrieben. Ich für meinen Teil werde jetzt vermehrt darauf achten, ob Palmöl mit in der Substanz ist.
    Eine kleine Anmerkung habe ich jedoch. Deine Empfehlung mit den Waschnüssen ist nicht so ganz optimal.
    In einem anderen Bericht für Umweltschutz und Alltags Alternativen wurde beschrieben, dass die Waschnüsse so schnell nicht „nachproduziert“ werden können und sich die Menschen nun vor Ort nicht mal mehr Waschnüsse für den eigenen Bedarf leisten können. Auf Grund der Nachfrage sind die Preise zu arg angestiegen
    Besser sollte man mit Gallseife waschen.
    Lg Anna

    1. Hi Anna! Danke für deinen Tipp! Völlig richtig, ich checke das direkt.
      Das ist immer die Krux.. wenn etwas nachhaltiges gehyped wird, ist es nicht mehr lange nachhaltig. Danke für deine Alternative!
      Viele Grüße
      Christoph

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