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Leder Nachhaltigkeit Lederproduktion nachhaltig Folgen

Ist Leder nachhaltig? Folgen, Tipps & Alternativen

Auf den ersten Blick könnte man sicherlich vermuten, dass Leder nachhaltig ist und es sich bei der Produktion um einen natürlichen Prozess handelt. Zumal Leder ein natürliches Material ist und als Nebenprodukt der Fleischindustrie vorkommt. Doch es lohnt sich, diese Gedanken zu hinterfragen.

In diesem Artikel zeige ich dir, ob Leder nachhaltig ist und wie sich die Produktion auf die Umwelt auswirkt und welche veganen Leder Alternativen zur Verfügung stehen. Das Material kann nämlich aus unheimlich vielen Rohstoffen gewonnen werden, z. B. Ananasblätter oder sogar Papier. Zusätzlich lernst du auch einige Upcycling-Projekte kennen, die wunderbare Leder Alternativen erzeugen. Auf geht's!

  1. Umwelt
  2. Tipps & Tricks
  3. Vegane Leder Alternativen
  4. Nachhaltige Leder Projekte
  5. Schlusswort

Tipp: Wenn du etwas Inspiration im Kampf gegen Tierquälerei gebrauchen kannst, schau einfach in den Beitrag über Tierschutz Zitate.

Folgen der Lederproduktion für die Umwelt

Umweltfreundliche Leder Alternativen vegan

Leder besteht aus Tierhaut, welche chemisch bearbeitet werden muss, damit sie nicht verrottet. Schließlich handelt es sich hier um totes Gewebe. Wie dieser und andere chemische Bearbeitungsprozesse die Umwelt belasten und ob Leder wirklich einfach nur ein Nebenprodukt der Fleischproduktion ist, möchte ich dir hier genauer beschreiben.

Ob in der Fabrik oder beim Transport dorthin – bei der Produktion von Leder entstehen leider jede Menge Schadstoffe, die unsere Umwelt und auch unsere Gesundheit belasten.

Konservierungsstoffe beim Transport

Bevor die Häute verarbeitet werden, müssen sie transportiert werden. Zuerst werden die Tierhäute also mit Konservierungsstoffen bearbeitet, damit die Tierhaut nicht anfängt zu verwesen. Anschließend werden die Häute zum Lederproduzenten transportiert.

Chemische Gerbung

Ein großes Problem der Lederherstellung ist die Gerbung, die meistens chemisch erfolgt. Hierfür werden meistens Chrom III-Salze verwendet, die grundsätzlich gesundheitlich unbedenklich sind. Im Gegensatz dazu ist Chrom VI, das in Deutschland verboten ist, gesundheitsschädlich und kann bei unsachgemäßen Gerbbedingungen entstehen. Im Normalfall sollte dies allerdings nicht passieren. Andererseits sind gerade in asiatischen Schwellenländern die Arbeitsbedingungen schlecht und Produktionsprozesse können kaum nachvollzogen bzw. kontrolliert werden.

Fette mit hohen Anteilen ungesättigter Fettsäure erhöhen zusätzlich die Wahrscheinlichkeit für die Bildung von Chrom VI bei der Gerbung mit Chrom III. Um das zu vermeiden, könnte man stattdessen auf eine vegetabile (pflanzliche) Gerbung umsteigen.

Hoher Wasserverbrauch bei der Lederproduktion

Eine weitere negative Umwelt Auswirkung in der Lederproduktion sind die großen Abwassermengen. Während des Produktionsprozesses werden für jede Tonne verarbeiteter Haut ungefähr 20.000 bis 80.000 Liter Wasser benötigt. Die Zahlen schwanken je nach Produktionsverfahren stark, dennoch handelt es sich so oder so um eine riesige Menge Abwasser.

Tipp: In den Beiträgen „Vegetarismus Statistiken“ und „Veganismus Statistiken“ findest du Zahlen und Fakten über vegan-vegetarische Ernährung und deren Auswirkung.

Schadstoffe beim Zurichten des Leders

Einer der letzten Produktionsschritte bei der Lederproduktion ist die abschließende Zurichtung. Hierbei handelt es sich um eine Beschichtung des Leders mit Kunststoffen, wie z. B. Polyeruthan, um Unregelmäßigkeiten  zu überdecken und das Leder zu versiegeln. Die Problematik hierbei ist, dass die Chemikalien dann teilweise wieder ausgedünstet werden. Dies ist jedoch die einzige Möglichkeit, wenn man eine kratz- und reisfeste Oberfläche erzielen möchte. Und da der größte Teil der Nachfrage aus makellosen Schuhen, Handtaschen, Lederjacken besteht, muss das Leder chemisch bearbeitet werden.

Der Schadstoffexperte Dr. Christian Schelle vom TÜV Rheinland sagt, dass es auf Basis der TÜV-Prüfungen keine schadstofffreie Lederqualität gibt, da in entsprechenden Tests immer Schadstoffe ausgedünstet werden.

Ist vegetabil gegerbtes Leder nachhaltig?

Für viele erscheint vegetabil gegerbtes Leder als ökologische Alternative zu chemisch gegerbtem Leder, was zunächst auch logisch erscheint. Bei vegetabil gegerbtem Leder handelt es sich um Leder, bei dessen Gerbungsprozess ausschließlich Stoffe pflanzlicher Herkunft verwendet werden. Oftmals wird pflanzlich gegerbtes Leder auch als ökologischer vermarktet als chemisch Gegerbtes. Der Anteil an vegetabil gegerbtem Leder liegt weltweit bei ungefähr 5-10%.

Pflanzliche Gerbung ist jedoch sehr ressourcen- und zeitintensiv. Der Prozess dauert zwischen 20 und 30 Monaten und pro Haut werden hierbei ca. 30 kg Rinde oder 20 kg Früchte oder 90 kg Eichenholz verwendet. Zudem sind die Mengen an Wasser, die dafür verwendet werden, riesig. Die Dauer und Ressourcenintensität überwiegen bei Weitem jegliche Vorteile der schonenden Gerbung, sodass sich auch hier die Produktion des Leders negativ auf die Umwelt auswirkt.

Arbeitsbedingungen bei der Leder-Produktion

Ein Großteil des Leders wird in Südostasien produziert, da hier die Arbeitsschutzgesetze und auch die Umweltschutzgesetze wesentlich lockerer sind, als in EU-Staaten. In Ländern wie Bangladesch oder China müssen Arbeiter oftmals ohne Schutzkleidung chemische Prozesse durchführen. Natürlich ist es nicht immer der Fall, aber auch in der Lederindustrie kann Kinderarbeit vorkommen.

Zumal ungefähr 90% der gesamten Ledergerbung in Indien und China durchgeführt werden, wo die Bedingungen für Arbeiter und Umwelt besonders schlecht sind. Dazu kannst du dir übrigens auch gerne den Artikel über Fast Fashion durchlesen.

Ein weiteres Problem, das zwar nicht nur Leder betrifft, ist, dass viele Produkte, die mit „Made in Italy“ oder „Made in Germany“ bezeichnet werden, lange nicht mehr tatsächlich in Italien oder Deutschland hergestellt wurden. Gerade bei Schuhen mit Kennzeichnung „Made in Italy“ denkt man an qualitativ hochwertige Produkte. Oftmals werden allerdings Komponenten im Ausland, oftmals in Niedriglohnländern, hergestellt und lediglich die letzten Arbeitsschritte werden dann in Italien durchgeführt. Trotzdem dürfen die Produkte dann das Etikett „Made in Italy“ tragen. Hier ist dann einfach nicht wirklich drin, was draufsteht.

ZDF Dokumentation Massenware Leder

Die ZDF Dokumentation Massenware Leder zeigt einen guten Überblick über die Arbeitsbedingungen und Produktionsschritte der Lederindustrie. In ungefähr 30 Minuten erfährst du viel über das Produkt Leder und welche Probleme bei der Herstellung auftreten können.

Tiere als Ware – tierethische Aspekte der Lederproduktion

Tierfreundliche, vegane Leder Alternativen

Ein großer Trugschluss bezüglich der Leder Nachhaltigkeit liegt in der Annahme, dass Leder nur ein Nebenprodukt der Fleischindustrie wäre. PETA-Informationen zufolge sind nur 60 % der verwendeten Tierhäute aus der fleischverarbeitenden Industrie. Die verbleibenden 40 % der weltweiten Schlachtungen für Leder werden nicht für Fleisch, sondern ausschließlich zur Lederherstellung verwendet.

Laut Untersuchungen von PETA stellt das Leder von Rindern ungefähr 50 % des kommerziellen Wertes einer Kuh dar, die andere Hälfte ist das Fleisch der Kuh. Im Umkehrschluss: würde niemand mehr Leder kaufen, müsste folglich der Fleischpreis auf das Doppelte steigen. Somit handelt es sich bei Leder definitiv nicht einfach nur um ein Neben- oder Abfallprodukt der Fleischindustrie.

Tipp: Im Beitrag „Warum tragen Veganer kein Leder?“ erfährst du noch mehr über die tierethischen Motive.

Umweltauswirkungen der Fleischindustrie

Weil Leder- und Fleischindustrie eng zusammenhängen, sind natürlich die Umweltauswirkungen der Fleischindustrie auch mit der Lederindustrie zu verbinden. Die wichtigsten Faktoren sind hier CO² Emissionen, Wasser- und Ressourcenverbrauch, sowie die großen Mengen benötigter landwirtschaftlicher Fläche bzw. Abholzung zur Futtermittelproduktion.

Insbesondere im Amazonas-Gebiet wird viel Regenwald abgeholzt, sodass in Monokulturen große Mengen Soja angebaut werden können, die dann zu Sojaschrot verarbeitet und als Futtermittel verwendet werden. Übrigens werden über 90 % der Sojaproduktion als Tierfuttermittel verwendet. Mehr darüber erfährst du auch im übersichtlichen Artikel über die Umweltprobleme unserer Zeit.

Das Thema Ernährung und Umwelt ist mittlerweile auch schon in den Medien angekommen und wird immer öfter thematisiert. In der Dokumentation Cowspiracy kannst du zusätzlich viel über die Umweltauswirkungen der Fleischindustrie erfahren.

Modedesignerin Stella McCartney verzichtet auf Leder und Pelz

Modedesignerin Stella McCartney beschäftigt sich vor allem mit Umweltfreundlichkeit und Tierethik und arbeitet zusammen mit der Umweltschutzorganisation Parley Ocean Plastic. Die Organisation will weltweit Strände von Plastikmüll befreien und diesen in Recyclingprojekten wiederverwerten. Modedesignerin Stella McCartney nutzt unter anderem Materialien aus solchen Recyclingprojekten.

Stella McCartney hat sich auch ganz bewusst gegen die Nutzung von Leder oder Pelz in ihren Kollektionen entschieden. Anstatt Leder verwendet sie viele Recycling-Stoffe als Alternative. Ihre Gründe dafür schildert sie wunderbar einleuchtend in diesem Video.

https://www.youtube.com/watch?v=FE-wsSFLfCI

Wenn du trotzdem Leder kaufen möchtest

Wenn du dich dennoch für ein Lederprodukt entscheiden möchtest, habe ich mehrere Empfehlungen, mit denen du deinen Kauf nachhaltiger gestalten kannst. Meiner Erfahrung nach gibt es mittlerweile wirklich viele gute und vegane Leder Alternativen, aber ich kann es durchaus nachvollziehen, dass man als „Nicht-Veganer“ eher bei dem bleibt, was man kennt und bewährt ist, anstatt etwas Neues auszuprobieren. Was kannst du also beachten, um deinen „Leder-Einkauf“ möglichst nachhaltig zu gestalten?

Leder nachhaltig aus Second Hand kaufen

Da Leder ein recht langlebiges Material ist, kann man Lederprodukte gut gebraucht kaufen. Wenn du also eine nachhaltige Lederjacke suchst, dann schau‘ doch zuerst mal im Second Hand-Laden in deiner Nähe oder online bei Kleiderkreisel, eBay Kleinanzeigen usw. vorbei und vielleicht wirst du da ja schon fündig. So schonst du einerseits deinen Geldbeutel und andererseits Tiere und Umwelt durch weniger Neu-Lederproduktion.

Davon abgesehen sollten wir sowieso viel mehr Second Hand kaufen, weil wir die Müllmengen und gleichzeitig den Ressourcenaufwand für Neuproduktionen reduzieren. Warum also nicht auch bei der Lederjacke oder dem Geldbeutel auf Second Hand-Produkte zurückgreifen?

Leder Nachhaltigkeit umweltfreundliche vegane Leder Alternativen

Öko-Leder und Nachhaltigkeit

Die Bezeichnungen Öko-Leder, Naturleder, Bio-Leder sind nicht gesetzlich geschützt und werden folglich nicht einheitlich verwendet. Manche Hersteller bezeichnen ihr Leder bereits als Natur- oder Bio-Leder, wenn es vegetabil, also rein pflanzlich, gegerbt wurde, unabhängig von den anderen Produktionsschritten. Andere Hersteller wiederum bezeichnen ihr Leder als Natur- oder Bio-Leder, wenn alle Produktionsschritte möglichst umweltschonend durchgeführt wurden. Die Problematik für den Käufer ist hier die mangelnde Transparenz und Einheitlichkeit, weil es keine gesetzliche Regelung gibt.

Im Bereich Naturleder bietet lediglich der Internationale Verband der Naturtextilwirtschaft (IVN) einen ökologischen Standard. Die Richtlinie ist relativ streng, weshalb bisher relativ wenige Lederproduzenten IVN-Naturleder-zertifiziert sind. Wenn du das IVN-Siegel jedoch auf einem Produkt findest, ist das ein Zeichen für fair produziertes Leder.

Nachhaltigkeit durch transparente Lederprodukte

Wenn du Echtlederprodukte möglichst ökologisch kaufen willst, solltest du einen Blick auf den Herstellungsprozess werfen.

Gerade beim Onlineshopping ist es oftmals schwer herauszufinden, wer der Leder-Produzent der angebotenen Produkte ist. In der Modebranche ist es nämlich oft so, dass das verwendete Leder von Zulieferern aus Asien stammt. Hier gelten, wie bereits erwähnt, leider sowohl schwächere Umweltschutzgesetze als auch schwächere Arbeitsschutzgesetze und es wird ein niedrigerer Arbeitslohn gezahlt als in EU-Staaten.

Die Problematik hierbei ist, dass der Produktionsprozess und dessen Bedingungen für den Endkunden der Lederprodukte kaum noch nachzuverfolgen sind. Wenn du also Leder kaufst, solltest du versuchen Unternehmen zu finden, die ihren Produktionsprozess transparent darstellen. Dann kannst du dir nämlich die Informationen anschauen und selbst entscheiden, ob du das Leder nachhaltig findest oder nicht.

Leider findet man hier oftmals nur unzureichende Informationen, sodass ich dir nochmals den Kauf von Second Hand-Lederprodukten ans Herz legen möchte. Im Artikel über nachhaltige Mode erhältst du noch weitere grundsätzliche Tipps.

Vegane, nachhaltige Leder Alternativen

Vegane Leder Alternativen Material nachhaltige Ananasblätter

Es muss nicht immer Kunstleder aus Plastik sein, es gibt mittlerweile viele weitere nachhaltige Projekte. Diese Projekte haben sich zum Ziel gemacht Alternativen zu Echtleder zu erschaffen. Einige möchte ich dir hier vorstellen und zeigen, aus welchem Material veganes Leder produziert werden kann.

Es gibt einige exotische Materialien wie Ananas- oder Eukalyptusblätter, aber auch herkömmliche Materialien wie Kork oder Papier bieten sich an. Durch die Verwendung umweltfreundlicher Materialien ist dann auch das Leder nachhaltig.

Lange galt auch, dass Kunstleder bei Billigprodukten verwendet wird und weniger haltbar ist, als Echtlederprodukte. Das ist allerdings schon lange nicht mehr der Fall, da viele vegane Leder Alternativen eine hervorragende Nachhaltigkeit und Haltbarkeit aufweisen.

Veganes Leder aus Ananasblättern

Umweltfreundliches Leder kann auch aus Ananasblättern erzeugt werden. Ananasblätter sind – im Gegensatz zu Echtleder – definitiv ein Nebenprodukt der Ananasverarbeitung, und würden ansonsten im Abfalleimer landen. Das vegane Leder aus Ananasblättern nennt sich Piñatex®. Dabei handelt es sich um eine umweltfreundliche und vegane Leder Alternative, die aus Ananasblättern, Polymilchsäuren und Harz hergestellt wird.

Veganes Leder nachhaltig aus Kork

Kork ist leicht, robust, wasserabweisend und trotzdem luftdurchlässig. Zusätzlich ist Kork auch noch nachhaltig, da es aus der Rinde des Korkbaums gewonnen wird und diese Rinde wächst nach, sodass Kork sehr ressourcenschonend gewonnen werden kann.

Als Alternative zum klassischen Geldbeutel aus Leder findest du hier einen veganen Geldbeutel aus Kork*.

Veganes Leder aus Eukalyptusfaser

Eukalyptus lässt sich nachhaltig mit wenig Wasser- und Energieverbrauch produzieren und bietet so eine gute umweltfreundliche Leder Alternative. Das Startup Noani produziert aus diesen Eukalyptusfasern und recyceltem Polyester Gürtel aus veganem Leder. Die Verwendung von Polyester ist umwelttechnisch zwar nicht optimal, ich finde allerdings, dass die Wiederverwendung von Polyester besser ist, als das Material in den Müll zu schmeißen. Ganz im Sinne des Zero Waste Lebensstils eben.

Coole Leder Upcycling Projekte

Leder Nachhaltigkeit Lederproduktion nachhaltig Folgen
Bei Paprcuts bekommst du Geldbörsen aus Tyvek, einem 100% recycelbarem Alternativ-Material zum Leder / Quelle: Paprcuts paprcuts.de/product/209A

Im Fashionbereich kommen Upcycling Projekte immer mehr in Mode. Ich habe bei meiner Recherche mehrere Projekte gefunden, die umweltfreundliche vegane Leder Alternativen bieten.

Klassisches Upcycling: ein Geldbeutel aus alten LKW-Planen*.

Airpaq – nachhaltige Upcycling-Rucksäcke

Ein Wortspiel aus Airbag und Backpack – Airpaq. Das Startup produziert Rucksäcke und Turnbeutel aus Abfallmaterialien der Automobilindustrie. Die Materialen kommen entweder vom Schrottplatz oder sind Ausschussware eines Automobilzulieferers. Anstatt im Müll zu landen, wird das Material dann bei Airpaq weiterverarbeitet.

Bei Airpaq werden Airbags, alte Sicherheitsgurte und sogar Gurtschlösser verwendet. So entsteht aus eigentlichem Schrott wieder ein cooler und umweltfreundlicher Rucksack oder Turnbeutel. Achja, es werden keine Materialien aus Unfallautos verwendet. Um hygienische Bedenken auszuschließen werden alle Stoffe antibakteriell bei über 90 Grad gewaschen, Gurtschlösser werden separat gesäubert und desinfiziert.

Klingt also für mich nach einer sauberen Sache!

FREITAG – Sportliche Designs

Taschen aus LKW-Planen, das ist das Konzept von FREITAG. Jede Tasche ist ein Upcycling-Unikat, angeboten werden Laptoptaschen, Rucksäcke, Reisetaschen und mehr. Ein weiterer Vorteil neben dem ökologischen Aspekt ist, dass die Taschen wasserdicht sind.

Damit das Material weicher und flexibler wird, werden die LKW Planen mit einem Material aus PET Flaschen kombiniert.

Vegane Alternative für Lederschuhe

Vegan, nachhaltig und fair ist die Philosophie vom Online-Schuhversand Avesu für vegane Schuhe. Hier findet jeder eine Alternative für Lederschuhe. Was ich besonders gut finde ist, dass Avesu sich zum Ziel gesetzt hat „mehr als nur vegan“ zu produzieren und auch die Aspekte Ökologie und faire Produktion ernst nimmt.

Ich habe selbst einen Chelsea Boot von Avesu, den ich nun schon seit über zwei Jahren trage und ich bin sehr zufrieden damit.

Veganes Leder aus Papier

Es gibt tatsächlich auch umweltfreundliches Leder aus Papier. Meistens handelt es sich hierbei um ein Material, das aus Papier und Naturlatex gemischt wird.

Bleed Clothing nutzt Leder aus Papier & Latex

Bleed Clothing produziert vegane Geldbeutel* und Gürtel aus einem Material namens Jacroki, das aus Papier und Latex besteh und in Italien angefertigt wird.

Ich habe selbst diesen Gürtel von Bleed Clothing* und bin damit auch sehr zufrieden. Zu Beginn fand ich den Gürtel etwas steif, was aber ja auch bei Ledergürteln der Fall ist. Nach ein paar mal Tragen wurde das Material dann bereits beweglicher. Da ich den Gürtel erst seit Dezember 2018 habe, kann ich zur Haltbarkeit aktuell noch nichts Genaues sagen. Der vegane Gürtel aus Papier macht auf mich aber einen wirklich stabilen Eindruck.

Aus der gleichen Kollektion gibt es auch den dazu passenden veganen Geldbeutel*.

Ein besonders cooles Projekt ist der Eco-Backpack*, der aus Kork, Bio-Baumwolle und Recycling-Canvas hergestellt wird und zusätzlich vegan ist.

Bei Bleed Clothing dreht sich übrigens alles um nachhaltige Mode. Umweltfreundlich, vegan und fair produziert sind hier die Merkmale. Außerdem gibt es sogar eine Upcycling-Kollektion.

Paprcuts – Veganes Leder aus Tyvek

Bei Paprcuts werden Uhren, Geldbeutel, Stiftmäppchen, Smartphonecover, Tabak- und Kosmetikbeutel aus einem Material namens Tyvek hergestellt. Tyvek ist vegan, strapazierfähig und recycelbar. Das Material wird aus hochdichtem Polyethylen, also einem Plastik hergestellt.

Einerseits sehe ich die Verwendung von Polyethylen natürlich kritisch. Andererseits kann Tyvek vier- bis fünfmal wiederverwendet werden und bei der Verbrennung von Tyvek unter Sauerstoffüberschuss bleiben lediglich Wasser und CO² zurück.

Zusätzlich hat Paprcuts sogar ein eigenes Recycling-Programm, bei dem man sein altes Produkt zurückschicken kann. Paprcuts kümmert sich um das ordnungsgemäße Recycling und man erhält einen 25 % Gutschein für den nächsten Kauf.

Außerdem sind die Designs von paprcuts wirklich klasse, wobei das natürlich Geschmackssache ist. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Geldbeutel in Berlin bedruckt, gefaltet und genäht werden.

Leder & Nachhaltigkeit – das ist möglich!

Leder Nachhaltigkeit Lederproduktion nachhaltig Folgen

Für mich persönlich sind die veganen Leder Alternativen auf jeden Fall die nachhaltigste Lösung. Denn mittlerweile gibt es eine große Auswahl an verschiedenen veganen Leder Alternativen, die aus einer Vielzahl an Materialien bestehen können. Zumal so ziemlich alle Projekte umweltfreundlich sind, viele sind sogar Upcycling-Projekte. Insofern bietet veganes Leder eine tolle Alternative zu herkömmlichen Leder.

Im Vergleich dazu ist die Produktion von Leder nicht nachhaltig. Dabei entstehen viele Schadstoffe, große Mengen Wasser werden verbraucht, die Arbeitsbedingungen sind schlecht und natürlich ist auch der tierethische Aspekt wichtig. Es handelt sich bei Leder leider eben nicht um ein reines Abfallprodukt, sodass die Umwelt durch die Lederproduktion stark belastet wird.

Wenn du dennoch ein Lederprodukt möchtest, empfehle ich dir auf jeden Fall den Second Hand-Kauf. Da Leder ein recht stabiles und deshalb langlebiges Material ist, kannst du beim Second Hand-Kauf von Lederprodukten unter Nachhaltigkeit-Aspekten im Grunde nichts falsch machen. Zudem sparst du noch Geld, während du die Umwelt schonst und Leder nachhaltig kaufst.

Weil es mittlerweile wirklich eine Vielzahl an modernen und umweltfreundlichen Leder Alternativen gibt, glaube ich, dass auch du etwas findest, das dir gefällt. Vielleicht ist dein nächster Geldbeutel ja aus Papier statt Leder?

Hast du Fragen, Tipps oder Anregungen? Dann schreibe mir gern einen Kommentar unter diesem Beitrag.

Alles Gute,

Julian von CareElite

P.S.: Wenn du dich mehr für Veganismus interessierst, dann schau doch in meinen Artikeln 11 Tipps zum veganen Start oder 12 vegane Proteinquellen vorebei.

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Julian Hölzer

Julian Hölzer

Hi, mein Name ist Julian und ich bin ausgebildeter veganer Ernährungsberater. 2016 habe ich angefangen mich mit Veganismus zu beschäftigen und habe schnell gelernt, wie groß der Einfluss unserer Ernährung auf die Umwelt ist und wie vielfältig pflanzliche Ernährung sein kann. Deshalb möchte ich auch dich inspirieren, dich mit Veganismus zu befassen.

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