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Fleischesser überzeugen und für pflanzliche Ernährung begeistern – So geht's!

Fleischesser überzeugen – 5 Tipps, um Menschen für pflanzliche Ernährung zu begeistern

Wie kann man Fleischesser:innen überzeugen, weniger Fleisch zu essen oder sich gänzlich vegan oder vegetarisch zu ernähren? Die vegane Ernährung schützt Tiere, ist gesund und der Schlüssel zur Lösung vieler Umweltprobleme unserer Zeit – und dennoch fühlen sich viele Menschen oft von Veganer:innen und Vegetarier:innen genervt.

Ich weiß das aus eigener Erfahrung. Zum einen, weil ich als ehemaliger Fleischfan selbst lange überzeugt werden musste und zum anderen, weil ich als Veganer heute oft mit Freunden und Bekannten über das Thema spreche. Früher möglicherweise etwas zu aufdringlich und nervig – und dafür heute etwas besonnener und wesentlich erfolgreicher.

In diesem Artikel möchte ich dir deshalb jetzt vorstellen, wie auch du Fleischesser:innen überzeugen und für eine pflanzliche Ernährung begeistern kannst. Auf geht's!

Hinweis: Es geht in diesem Artikel nicht darum, die ganze Welt vegan zu machen. Doch um Tieren zu helfen und die größten ökologischen Herausforderungen zu meistern, ist es wichtig, noch mehr tierfreundlichen und umweltbewussten Menschen die Tür zum Veganismus zu öffnen.

Gründe: Warum sollte man Fleischesser eigentlich für die vegane Ernährung begeistern?

Warum Fleischesser überzeugen? Die besten Gründe

Kann nicht einfach jeder essen, was er oder sie möchte? Fleisch zu essen ist doch eine persönliche Entscheidung? Solche Gegenfragen sind durchaus berechtigt und verweisen auf die grundlegenden Prinzipien der Freiheit. Doch da die eigene Entscheidung „Fleisch zu essen“ Opfer fordert und auch andere (Menschen und Tiere) betrifft, handelt es sich also schlussendlich nicht mehr um eine rein persönliche Entscheidung.

Hier findest du einige überzeugende Argumente dafür, dass die pflanzliche Ernährung nicht nur Veganer:innen bzw. Vegetarier:innen, sondern auch Fleischesser:innen schmecken dürfte:

  1. Tiere schützen: Der Veganismus verfolgt vor allem ethische Motive. Durch den Umstieg auf die pflanzliche Ernährung rettet man schlussendlich unzähligen Kühen, Schweinen, Hühnern, Lämmern, Truthähnen und vielen anderen Tieren das Leben. Wer Tiere liebt, sollte sie nicht essen.
  2. Gesundheit schützen: Eine ausgewogene und gut geplante pflanzliche Ernährung ist gesünder und kann unter anderem das Risiko für Herzkrankheiten und Typ-2-Diabetes reduzieren.
  3. Umwelt schützen: Die Produktion von Fleischprodukten ist extrem ressourcenintensiv und verstärkt Umweltprobleme, wie zum Beispiel den Klimawandel und die Abholzung der Regenwälder.
  4. Ernährungssicherheit fördern: Tierfutter muss angebaut, bewässert, geerntet und transportiert werden. Vegan zu leben und die Pflanzen direkt zu konsumieren, ist deshalb wesentlich ressourcenfreundlicher. So lassen sich z.B. auch gesellschaftliche Probleme wie der Welthunger stoppen.
  5. Vielfalt genießen: Die pflanzliche Küche bietet eine unglaublich vielfältige Palette an Gerichten, die ich heute nicht mehr missen möchte. Wer den Schritt in die klimafreundliche, vegane Küche wagt, wird das sofort verstehen.

Tipp: Wenn es dich interessiert, erläutere ich dir meine persönlichen Motive für den Verzicht auf tierische Produkte unter Gründe für die vegane Lebensweise noch einmal ganz genau.

5 Tipps: Fleischesser überzeugen mit diesen Ansätzen

Wichtig ist zu verstehen, warum wir Menschen uns grundsätzlich ungern verändern. Wir sind echte Gewohnheitstiere – Reden und Handeln passen deshalb oft nicht so richtig zusammen. Wir schätzen die Natur, fliegen aber weiter mit dem Flugzeug in den Urlaub. Wir lieben Tiere, stehen aber total auf Fleisch.

Zudem fehlt für eine echte Veränderung im Leben oft die die notwendige Willensstärke und Geduld. Und wir geben auch gerne die Verantwortung an diejenigen ab, die ja noch viel mehr Fleisch essen als wir (etwa 78 Kilogramm pro Kopf im jährlichen Durchschnitt) – zum Beispiel an die Amerikaner, die rund 128 Kilogramm Fleisch im Jahr verzehren.1

Es ist wirklich wichtig, die Psychologie des Überzeugens zu verstehen und sich nicht zu fest darin zu verbeißen, jemanden „auf Teufel komm raus“ für die pflanzliche Ernährung zu begeistern. Denn so verändern sich wirklich nur die wenigsten Menschen.

Jetzt stelle ich dir deshalb einige Tipps vor, mit denen du Fleischesser:innen wirklich nachhaltig überzeugen kannst.

1. Dokumentationen über Massentierhaltung ansehen

Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass Dokus über Massentierhaltung oder die vegane Ernährung mehr als überzeugend sind. Dominion, Cowspiracy oder Earthlings zum Beispiel. Sie geben Einblick hinter die Mauern der Schlachthäuser, der einem ansonsten im Regelfall verwehrt bleibt.

Anderen Menschen solche Filme zu empfehlen, ist nicht aufdringlich, kann schlussendlich aber viele Augen öffnen. Ein simples „wenn du diese Doku gesehen hast, denkst ein bisschen anders über das Essen von Fleisch, da bin ich mir sicher“ kannst zum Beispiel eine kleine Challenge eröffnen und schlussendlich sehr überzeugend sein.

Frag am Tag danach ruhig mal nach, wie der- oder diejenige die Doku fand. Das regt dazu an, sich das Gesehene, inklusive der Tierquälerei, noch einmal vor Augen zu führen.

Tipp: Ich habe dir passend dazu einen separaten Beitrag über überzeugenden vegane Dokumentationen zusammengestellt, aus denen du frei auswählen kannst.

2. Zum Nachdenken anregen durch Fragen

Ich habe früher Fleisch in mich hineingeschaufelt, wie ein Verrückter. Ob Rindfleisch, Schweinerücken oder Hähnchenflügel. Das Tier dahinter habe ich vor lauter Gewohnheit gar nicht mehr gesehen. Doch mit ein paar gezielten Fragen eines Freundes, kam ich ins Grübeln – und konnte mein Verhalten sehr gut aus der Perspektive des Tieres bewerten.

Hier sind ein paar Beispiele für wirkungsvolle Fragen, die auch du nutzen kannst:

  • Warum isst du eigentlich Fleisch?
  • Würdest du sagen, dass Tiere Schmerz empfinden?
  • Was ist dir wichtiger, dein persönlicher Geschmack oder das Leben von Tieren?
  • Inwiefern unterscheidet sich ein Hund von einem Schwein?
  • Wusstest du, dass sich immer mehr Leistungssportler:innen vegan ernähren?

Jeder Mensch tickt anders – und genau deshalb solltest du die Fragen immer passend zu den Menschen auswählen, die dir gegenüberstehen.

Sei dir aber im Klaren, dass der Umstieg zur veganen Ernährung meist ein Schritt-für-Schritt-Prozess ist – und dass sich nicht jeder von heute auf morgen verändert. Die zum Nachdenken anregenden Fragen sähen aber sozusagen einen Samen, mit dem der Prozess beginnt. Dieses Mindset ist übrigens auch ein wichtiger Grundstein dafür, erfolgreich in den Tierrechtsaktivismus zu starten.

Fallen dir weitere (offene) Fragen ein, die Fleischesser:innen nachdenklich stimmen und überzeugen können? Dann schreibe mir einfach einen Kommentar.

3. Kochbuch verschenken oder fleischfreies Gericht ausgeben

Viele Menschen stellen sich die rein pflanzliche Ernährung vor, als säßen sie mit Messer und Gabel vor einem Haufen Salat – oder malen sich aus, zukünftig nur noch an Karotten zu knabbern. Ich kann jeden verstehen, der bei diesem Bild auch weiterhin viel lieber Fleisch essen möchte. 😉

Um Fleischesser:innen von der so unfassbar vielfältigen veganen und vegetarischen Küche mit Burgern, Pasta, Pizza und Currys zu überzeugen, kannst du ihnen daher zum Beispiel einfach ein passendes Kochbuch wie „Vegan-Klischee ade – Das Kochbuch!“ (gibt's hier*) schenken.

Noch etwas weniger aufdringlich ist es, sie einfach mal zum Essen einzuladen – entweder zu dir nach Hause oder in ein (veganes) Restaurant. Du zahlst natürlich – denn bei einer Einladung fällt es auch wirklich jedem leicht, auch mal auf Fleisch zu verzichten.

Tipp: Ein Essen bei Hans im Glück oder Peter Pane eignet sich zum Beispiel meiner Erfahrung nach sehr gut. Es sind zwar klassische „Burgerläden“, doch sie bieten viele richtig leckere vegane und vegetarische Burger an.

4. Augenhöhe bewahren und kein Faktenfeuerwerk abfackeln

Fleischverzehr sorgt für die Abholzung der Wälder! Kühe furzen und rülpsen Methan – das ist 25x klimaschädlicher als CO2! 61,8 Prozent der Ackerfläche in Deutschland werden zum Anbau von Viehfutter genutzt! Fischereien ziehen für unsere Mahlzeiten jährlich 90 Millionen Tonnen Fisch aus dem Meer! Bam bam bam!

So ein Feuerwerk wissenschaftlicher Fakten mag sehr imposant sein – doch es wirkt oft auch sehr oberlehrerhaft – und „Klugscheißer“ kommen erfahrungsgemäß nie gut an, so sehr sie auch im Recht sein mögen.

Schaffe stattdessen lieber ein Gespräch auf Augenhöhe und greife dafür gerne auf die Fragen zurück, die ich dir in Punkt zwei schon genannt habe. Stelle dich auf die Menschen ein mit denen du sprichst. Und erzähle lieber davon, was dich zum Umdenken gebracht hat – als darüber, was der oder die andere deiner Meinung nach tun sollte.

Wichtig: Natürlich spielen einzelne Fakten dennoch eine entscheidende Rolle bei der Überzeugungsarbeit. Im Statistik Blog stelle ich dir deshalb noch viele weitere Zahlen rund um Umweltthemen zur Verfügung.

5. Fleischessern Zeit geben

Im Jahr 2023 gab es rund 1,5 Millionen Veganer:innen in Deutschland – im Jahr 2016 war es nur etwa die Hälfte.2 Veränderungen passieren meist langsam und nicht von heute auf morgen. Das gilt sowohl für die persönliche Einstellung Einzelner, aber auch für die Entwicklung des Verhaltens in unserer Gesellschaft.

Es ist großartig, dass du dich selbst so sehr für vegane oder vegetarische Ernährung begeisterst und einsetzt. Aber aufzwingen solltest du deine Ansichten natürlich niemandem. Wenn Gesprächspartner:innen nicht offen für Veränderung sind und „dicht machen“, solltest du ihnen einfach mehr Zeit dafür einräumen, sich den Zusammenhang zwischen Ernährung und Umwelt bewusst zu machen.

Menschen, die ihr ganzes Leben lang Fleisch gegessen haben, kann man nicht überreden, damit aufzuhören – man muss sie überzeugen. Gib ihnen daher lieber immer wieder mal einen Hinweis, wenn es passt. Und stelle simple aber wirkungsvolle Fragen, um zum Nachdenken über den eigenen Fleischkonsum anzuregen.

Fallen dir weitere Tipps ein, mit denen jede:r Fleischesser:in überzeugt wird? Dann immer her damit in den Kommentaren unter diesem Beitrag!

Fleischesser überzeugen – und im Gießkannenprinzip ans Ziel gelangen

Pflanzliche, vegane Ernährungsform

Es nützt ja nichts, wenn du jemandem einen Eimer Fakten über den Kopf schüttest! Wecke lieber Emotionen durch eine Dokumentation oder rege durch offene bzw. weiterführende Fragen zum Nachdenken an. Und überzeuge dein Gegenüber durch eine Einladung zu einem fleischfreien Essen davon, auch öfter Mal auf Fleisch zu verzichten.

„Tiere sind meine Freunde und ich esse meine Freunde nicht.“

George Bernard Shaw (mehr unter Tierschutz Zitate)

Ich hoffe, dass ich dir einige nützliche Tipps an die Hand geben konnte, um mehr Menschen davon zu überzeugen, sich pflanzlich zu ernähren.

Hier findest du abschließend noch einige weiterführende Artikel, die du auch gerne anderen empfehlen kannst:

Hast du Fragen oder weitere Tipps auf Lager, um Fleischesser:innen von der pflanzlichen Ernährung zu überzeugen? Dann schreib mir einfach einen Kommentar.

Bleib‘ nachhaltig, gesund und tierfreundlich,

Christoph von CareElite - Plastikfrei leben

PS: Schau unbedingt mal im Ernährungsblog vorbei! Dort erfährst du zum Beispiel auch, warum Veganer:innen keinen Fisch essen.

Quellenangaben

  1. Statistisches Bundesamt: Globale Tierhaltung, Fleischproduktion und Fleischkonsum (Stand: 28.09.2023), abrufbar unter https://www.destatis.de/DE/Themen/Laender-Regionen/Internationales/Thema/landwirtschaft-fischerei/tierhaltung-fleischkonsum/_inhalt.html. [08.01.2024]. ↩︎
  2. IfD Allensbach (2023): Personen in Deutschland, die sich selbst als Veganer einordnen oder als Leute, die weitgehend auf tierische Produkte verzichten, in den Jahren 2015 bis 2023, abrufbar unter https://de.statista.com/statistik/daten/studie/445155/umfrage/umfrage-in-deutschland-zur-anzahl-der-veganer. [08.01.2024]. ↩︎
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Christoph Schulz

Christoph Schulz

Ich bin Christoph, Umweltwissenschaftler und Autor - und setze mich hier bei CareElite gegen den Plastikmüll in der Umwelt, den Klimawandel und alle anderen großen Umweltprobleme unserer Zeit ein. Gemeinsam mit weiteren, umweltbewussten Bloggern will ich dir Tipps & Tricks für ein natürlich-gesundes, nachhaltiges Leben sowie deine persönliche Weiterentwicklung an die Hand geben.

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