Zum Inhalt springen
Welthunger stoppen - Was jeder gegen Hunger tun kann

Welthunger stoppen – 10 Dinge, die jeder gegen die globale Hungersnot tun kann

Wie können wir durch unser alltägliches Verhalten den Welthunger stoppen? Wenn du dir gerade diese Frage stellst und mehr über die Zusammenhänge zwischen unserem persönlichem Verhalten und der globalen Hungersnot wissen möchtest, dann bist du hier genau richtig. Uns geht es ziemlich gut, findest du nicht? Wir haben täglich mehrere Male die Chance zu entscheiden, was wir essen. Leider müssen dafür andernorts Menschen täglich hoffen, dass sie essen. Denn in Deutschland leben wir auch auf Kosten anderer – das ist sogar eine der Hauptursachen des Welthungers.

In diesem Artikel erfährst du, wieso das so ist – und was du tun kannst, damit das Ziel der UN, den Hunger in der Welt bis zum Jahr 2030 zu eliminieren, Wirklichkeit wird.₁

Hier ist noch ein kurzer Überblick über die Tipps aus diesem Beitrag:

  1. Fleischkonsum reduzieren
  2. Regional und biologisch einkaufen
  3. Hilfsorganisationen unterstützen
  4. Lebensmittel länger haltbar machen
  5. Mahlzeiten mehr wertschätzen
  6. Klimafreundlicher leben
  7. Lebensmittel retten
  8. Für Menschenrechtsorganisation arbeiten
  9. Ins vegane Leben starten
  10. Wissen mit anderen teilen

Wie kann jeder von uns den Welthunger bekämpfen?

Der Welthunger ist eines der größten Umwelt- und Gesellschaftsprobleme unserer Zeit. Lass uns direkt mit drei Fakten in diesen Artikel starten, die wesentlich dazu beitragen, dass heutzutage immer noch Menschen hungern müssen, obwohl es vermeidbar wäre:

  • Rund 83 Prozent der Agrarflächen werden für Viehweiden oder als Futtermittel-Anbaufläche für Nutztiere bewirtschaftet.₂
  • Um eine tierische Kalorie zu erzeugen, werden durchschnittlich sieben pflanzliche Kalorien verbraucht.₃
  • Jedes Jahr landen tatsächlich etwa 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel in den Mülltonnen dieser Welt, während es zugleich 815 Millionen hungernde Menschen auf dieser Erde gibt.₄

Die Existenz hungernder Menschen auf dieser Welt, ist also auch davon abhängig, wie wir landwirtschaftliche Flächen nutzen, welche Lebensmittel wir essen und mit welcher Wertschätzung wir sie verzehren. Da wir jetzt wissen, warum Menschen hungern müssen, können wir nun zur Lösung im Alltag übergehen und gemeinsam den Welthunger stoppen.

1. Weniger Fleisch essen

Welthunger bekämpfen und nachhaltig ernähren

Indem wir mehr Wert auf pflanzliche und weniger auf tierische Lebensmittel legen, tragen wir dazu bei, dass weniger Menschen hungern müssen. Wie wir eben gelernt haben, können von pflanzlichen Lebensmittel sieben Mal mehr Menschen satt werden. Einfach nur, indem der „Umweg Tier“ vermieden wird.

Gleichzeitig wirkt die vegane Ernährung auch noch der globalen Erwärmung entgegen, die eine der Hauptgefahren für die weltweite Lebensmittelsicherheit darstellt. Unter anderem, weil Wasserknappheit, lange Dürreperioden und dadurch natürlich auch wesentliche Ernteausfälle eine Folge des Anstiegs des durchschnittlichen, weltweiten Temperaturanstiegs sind.

2. Vorausschauend regional, saisonal und biologisch einkaufen

Eine gute Einkaufsplanung ist die halbe Miete! Wir machen uns zum Beispiel an jedem Samstag einen Plan mit unseren Mahlzeiten der kommenden Woche. Dementsprechend kaufen wir dann ein. Strikt nach Plan, um Spontankäufe von eigentlich überflüssigen Lebensmitteln zu vermeiden. So wird am Ende weniger bzw. gar nichts weggeworfen.

Achte bei deinen Einkäufen möglichst darauf, dass Äpfel, Kartoffeln und andere Lebensmittel, möglichst aus der Gegend kommen und ihre Saison haben. So vermeidest du lange Transportwege und einen unnötig hohen Wasserverbrauch für den Anbau von Lebensmitteln in Regionen, die unter Wasserknappheit leiden. All das wirkt dem Klimawandel und damit eben auch dem Welthunger entgegen.

Setze dabei auch auf fahrproduzierte, biologische Lebensmittel aus ökologischer Landwirtschaft. In diesem Konzept werden deine Produkte zum Beispiel bodenschonend hergestellt – während die konventionelle Landwirtschaft in der Regel Pestizide und Gülle mit Antiobiotika-Rückständen aus der Massentierhaltung einsetzt. Ein gesunder Boden ist die Grundlage der langfristigen Ernährungssicherheit.

Mehr erfährst du in den folgenden Artikeln:

3. Hilfsorganisationen finanziell unterstützen

Eine sinnvolle Ergänzung zu den Anpassungen deiner Ernährungsgewohnheiten ist die finanzielle Unterstützung von Hilfsorganisationen. Zum Beispiel durch einen monatlichen Dauerauftrag oder auch eine einmalige Spende. Jeder Taler mehr kann da Gold wert sein.

Die folgenden Hilfsorganisationen kann ich dir bei Interesse sehr empfehlen:

  • Welthungerhilfe
  • UNICEF
  • Brot für die Welt

4. Lebensmittel länger haltbar machen und vermehren

Neben den gut geplanten Einkäufen kannst du die Verschwendung von Lebensmittel auch vermeiden, indem du ihre Haltbarkeit verlängerst. Zum Beispiel durch die Aufbewahrung in Edelstahl-Behältern, Einmachgläsern oder Bienenwachstüchern. Auch das Fach, in dem du deine Lebensmittel im Kühlschrank einordnest, kann aufgrund der unterschiedlichen Temperaturzonen entscheidend sein!

Mehr erfährst du im ausführlichen Beitrag Lebensmittel länger haltbar machen.

Tipp: Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist ein Wert zur Orientierung. Er bedeutet nicht, dass Lebensmittel ab diesem Tag giftig sind. 😉 Verlasse dich also vermehrt auf deine Sinne, anstatt abgelaufene Waren direkt wegzuwerfen.

5. Mahlzeiten wertschätzen und aufessen

„Iss schön auf, dann bekommen wir morgen gutes Wetter.“ – hat meine Oma mir und meinem Bruder immer gesagt. Mit dieser „Extra-Motivation“ haben wir dann auch Mal nicht so leckere Mahlzeiten aufgegessen. Die Veränderung des Klimas ist allerdings noch deutlich schwerwiegender, als für einen Tag schlechtes Wetter ertragen zu müssen. Die Motivation ist in diesem Fall zum Beispiel die langfristige Lebensmittelsicherheit.

Deshalb sollte wirklich jeder respektvoll mit den eigenen Mahlzeiten umgehen und sie aufessen. Und nur so viel essen auf den eigenen Teller füllen, wie er/sie auch wirklich benötigt. Wer den Welthunger stoppen will, sollte das beherzigen.

Tipp: Einen eigenen kleinen Gemüsegarten anzulegen, macht richtig Spaß. Er schenkt dir regelmäßig frische Lebensmittel und hilft im Übrigen auch dabei, deine Kinder für Umweltschutz zu sensibilisieren.

6. Klimafreundlicher leben

Klimafreundlich leben um den Welthunger zu bekämpfen

Alles was dem Klimawandel entgegenwirkt, hat grundsätzlich auch eine positive Wirkung für die Ernährungssicherheit der Menschheit. Schließlich kommt es seltener zu Dürreperioden, Überflutungen, Stürmen und anderen erntezerstörenden Ereignissen. Deshalb kannst du auch durch die Anpassung einer Gewohnheiten im Alltag einen wesentlichen Beitrag im Kampf gegen den Welthunger leisten.

Dazu kann ich dir die folgenden, weiterführenden Artikel empfehlen:

7. Lebensmittel retten

Wenn du den Welthunger stoppen möchtest, kannst du auch aktiv Lebensmittel anderer Menschen retten. Das funktioniert zum Beispiel mit dem Konzept des Food Sharings. Als Mitglied fährst du zu Betrieben wie Bäckereien, Supermärkten oder Restaurants, um Lebensmittel zu retten, die andernfalls in der Mülltonne landen würden. Nicht weil sie schlecht sind, sondern in der Regel nur, weil sie zu viel sind.

Du profitierst von kostenlosen Lebensmitteln, kannst sie selbst essen aber natürlich auch an andere verteilen. Probiere es einfach Mal aus!

8. Für eine Menschenrechtsorganisation arbeiten

Wie wäre es, wenn du den Welthunger nicht nur in deinem privaten Alltag, sondern auch beruflich bekämpfst? Du kannst dich zum Beispiel als Ernährungsberater selbstständig machen und über die pflanzliche Ernährung aufklären. Oder als Angestellter bei der Deutschen Welthungerhilfe im Marketing oder im Bereich Finance & Accounting arbeiten. Das sind nur zwei, drei Beispiele – der Tisch mit passenden Stellen ist jedenfalls reich gedeckt.

Schau gerne Mal im nachhaltigen Jobportal vorbei um zu sehen, ob eine interessante Stellenausschreibung für dich dabei ist!

9. Mit den Gründen für Veganismus beschäftigen

Welthunger stoppen - Veganismus verstehen

Das Leben ist ein stetiger Lernprozess. Auch ich habe früher sehr viel Fleisch gegessen. Heute weiß ich, welche Folgen eine fleischlastige Ernährungsweise für unseren Planeten und andere Lebewesen hat. Die pflanzliche Ernährung ist der Schlüssel, um den Welthunger zu stoppen. Doch mit ihm öffnen sich auch noch weitere Türen. Zum Beispiel wirkt der Veganismus unter anderem auch der globalen Erwärmung, Tierquälerei, der Abholzung der Regenwälder und der Wasserknappheit entgegen.

Eine detailliertere Übersicht mit den wesentlichen Gründen für Veganismus, findest du im verlinkten Beitrag. Je mehr du sie verinnerlichst, desto einfach fällt es dir auch, durch pflanzliche Ernährung die globale Hungersnot zu bekämpfen.

10. Dein Wissen kommunizieren

Es gerät schnell in Vergessenheit, welchen Impact wir tatsächlich im Kampf gegen den Welthunger erzielen können, indem wir einfach nur mit anderen Menschen darüber sprechen und diskutieren.

Dränge dabei niemandem deine Meinung auf, sondern versuche einfach nur deinen Standpunkt zu erklären. Im Laufe der Zeit wirst du immer mehr Menschen überzeugen. Denke daran: niemand muss von jetzt auf gleich zum Veganer werden. Auch du nicht, falls du es noch nicht bist. Betrachte die Ernährungsumstellung lieber als Schritt-Für-Schritt-Prozess.

Hinweis: Natürlich ist auch ein offenes Ohr für Menschen in Not ebenfalls ein wichtiger Schlüssel, um den Welthunger zu bekämpfen.

Welthunger stoppen – Jeder kann etwas tun!

Entweder sind wir durch unser tägliches Handeln selbst noch ein Teil der Hungerproblemtik oder schon Teil der Lösung. Wer sich bewusst macht, dass jedes Lebensmittel seine eigene und unter Umständen auch wasser-, flächen- oder energieintensive Geschichte hat, wird schneller positiven Einfluss auf die Reduzierung des Welthungers nehmen.

Ich hoffe, dass dir dieser Artikel weiterhilft, um täglich selbst den Unterschied zu machen. Hast du Fragen oder fallen dir weitere Tipps ein, damit noch mehr Menschen aktiv den Welthunger bekämpfen können? Dann schreibe mir gern einen Kommentar!

Bleib‘ gesund und nachhaltig,

Christoph von CareElite - Plastikfrei leben

PS: Schau dich unbedingt noch weiter im Ernährungsblog um. Dort findest du zum Beispiel eine Liste mit wirkungsvollen Dokus über Massentierhaltung, die deine Sicht auf die Fleischindustrie wesentlich verändern werden.

Quellenangaben:
₁ S. Boseley; The Guardian: World hunger on the rise as 820m at risk, UN report finds (Stand: 15.07.2019). https://t1p.de/vdun. [07.05.2020].

₂ Poore, J./Nemecek, T. (2018): “Reducing food’s environmental impacts through producers and consumers”. In: Science Vol. 360, Issue 6392, pp. 987-992.

₃ S. Weick; Brot für die Welt; Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e.V. (2010): Fleischkonsum (Stand: März 2010). https://t1p.de/mav0. [07.05.2020].

₄ Deutsche Welthungerhilfe e.V.: Hunger: Verbreitung, Ursachen & Folgen (Stand: 04.05.2020). https://t1p.de/ijuj. [07.05.2020].

[toc]
Kaffekasse Verbesserungsvorschläge Newsletter

* Links mit Sternchen sind sogenannte Affiliate-Links: Wenn du darauf klickst und etwas kaufst, unterstützt du automatisch und aktiv meine Arbeit mit CareElite.de, da ich einen kleinen Anteil vom Verkaufserlös erhalte – und am Produkt-Preis ändert sich dabei selbstverständlich nichts. Vielen Dank für deinen Support und beste Grüße, Christoph!

nv-author-image

Christoph Schulz

Ich bin Christoph, Umweltwissenschaftler und Autor - und setze mich hier bei CareElite gegen den Plastikmüll in der Umwelt, den Klimawandel und alle anderen großen Umweltprobleme unserer Zeit ein. Gemeinsam mit weiteren, umweltbewussten Bloggern will ich dir Tipps & Tricks für ein natürlich-gesundes, nachhaltiges Leben sowie deine persönliche Weiterentwicklung an die Hand geben.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert