Zum Inhalt springen
Ökologische Landwirtschaft - Was ist das?

Ökologische Landwirtschaft – Was ist das eigentlich?

Was ist ökologische Landwirtschaft? Wenn du die Antwort auf diese Frage suchst, bist du hier genau richtig! Die Art und Weise, wie wir unsere Lebensmittel produzieren, trägt wesentlich zu den größten Umweltproblemen unserer Zeit bei. Der Energie- und Wasserverbrauch, der Futtermittelanbau, der Treibhausgasausstoß… die Liste der Herausforderungen der Agrarwirtschaft ist unendlich lang – und ein Umdenken unausweichlich.

In diesem Artikel möchte ich dir alles Wissenswerte über den ökologischen Landbau vorstellen – von der Definition, über Maßnahmen und Erkennungsmerkmale, Vorteile und Nachteile, bis hin zur Zukunft dieser umweltfreundlichen, landwirtschaftlichen Wirtschaftsweise.

  1. Definition
  2. Maßnahmen
  3. Vorteile
  4. Nachteile
  5. Erkennungsmerkmale
  6. Zukunft

Was ist ökologische Landwirtschaft?

Die ökologische Landwirtschaft (auch nachhaltiger Ökolandbau, biologische Landwirtschaft oder ökologischer Landbau genannt) bezeichnet eine Wirtschaftsweise der Landwirtschaft im Einklang mit der Natur. Ihr Ziel ist die Herstellung hochwertiger Lebensmittel durch einen geschlossenen Stoffkreislauf, also die bevorzugte Verwendung eigener, nicht naturschädigender, natürlicher Ressourcen. Seit 1991 ist die ökologische Landwirtschaft gesetzlich auf EU-Ebene geregelt – entsprechende Betriebe werden jährlich kontrolliert.

Maßnahmen der ökologischen Landwirtschaft

Die Definition des biologischen Landbaus leuchtet ein? Dann möchte ich dir hier einige seiner Merkmale und Maßnahmen vorstellen, um dir das Prinzip noch greifbarer und verständlicher zu machen:

  • Futter und Nährstoffe stammen aus dem eigenen Betrieb
  • Anzahl des Viehs ist an die verfügbare Landfläche gebunden
  • Antibiotika kommen nur zum Einsatz, wenn zwingend notwendig
  • Es werden keine chemischen Pflanzenschutzmittel eingesetzt
  • Man nutzt Nützlinge (z.B. Marienkäfer oder Schlupfwespen) zur Bekämpfung von Schädlingen
  • Weniger anfällige Lebensmittelsorten werden bevorzugt angebaut
  • Auf eine abwechslungsreiche, zielführende Fruchtfolge wird ein besonders hoher Wert gelegt
  • Lebensmittel werden in der Herstellung nicht bestrahlt
  • Gentechnisch veränderte Organismen werden nicht eingesetzt
  • Unkraut wird mechanisch bekämpft
  • Auf mineralische Stickstoffdünger wird verzichtet (stattdessen wird Gründüngung eingesetzt)
  • Organisierte Humuswirtschaft für den Erhalt der Bodenfruchtbarkeit

Hinweis: Viele Landwirte entwickeln sich auch technisch weiter und nutzen diese digitale Agrarsoftware von 365FarmNet, um Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz miteinander zu vereinbaren.

Vorteile und Nachteile ökologischer Landwirtschaft

Erzeugnisse aus Bio Landwirtschaft

Der biologische Landbau bringt unglaublich viele Vorzüge für die Natur, für die Tierwelt und für uns Menschen mit sich. Doch es gibt auch Gründe dafür, dass noch nicht jeder Landwirt ökologisch wirtschaftet. Hier möchte ich dir die wichtigsten Vor- und Nachteile übersichtlich zusammenstellen.

Vorteile

  • Klimaschutz: Der Ökolandbau besticht im Vergleich zur konventionellen Landwirtschaft mit einer großartigen Energiebilanz und wirkt dem Klimawandel entgegen. Das ist nicht zuletzt auf den Verzicht auf chemische Dünge- und Pflanzenschutzmittel, den reduzierten Kraftfutter-Einsatz und grundsätzlich auf das Wirtschaften im Einklang mit der Natur zurückzuführen.
  • Artenschutz: Die Bevorzugung heimischer, widerstandsfähiger Pflanzenarten – und der Verzicht auf Pestizide und chemische Düngemittel fördert wilde Tier- und Pfanzenarten. Besonders wirksam ist der Ökolandbau beispielsweise gegen den Rückgang der Insekten. Wie du das Insektensterben stoppen kannst, erfährst du übrigens im ausführlichen, verlinkten Beitrag.
  • Bodenschutz: Die ökologische Landwirtschaft sorgt für den Erhalt der Bodenfruchtbarkeit und die Förderung der Bodenstruktur. So beugt man der Bodenerosion und der Belastung mit Schadstoffen vor.
  • Tierschutz: Die Tiere in den Betrieben genießen mehr Platz und Tageslicht und werden natürlicher ernährt. Zudem werden beispielsweise Kühe nicht enthornt und die Schwänze von Schweinen nicht kupiert. (weniger Tierquälerei)
  • Verbraucherschutz: Biologisch erzeugte Lebensmittel sind gesünder, weil sie vitaminreicher und weniger oder gar nicht mit Rückständen wie Nitraten, Pestiziden und Medikamenten oder Farb- und Aromastoffen belastet sind. So beugt man auch der Bildung von Unverträglichkeiten und Multiresistenzen vor. Das zertifizierte Bio-Siegel bietet zusätzliche Sicherheit.

Diese Liste kann noch deutlich weiter fortgeführt werden. Durch den Verzicht auf chemische Mittel fördert man beispielsweise auch die Gesundheit der Landwirte selbst. Außerdem unterstützt der lokale Ökolandbau vor allem die regionale Wirtschaft.

Nachteile

  • Schnellere Verderblichkeit: Ohne den Einsatz von Konservierungsmitteln, verderben Bioprodukte tendenziell etwas schneller. Auch auf dem Acker sind Pflanzen ohne Pflanzenschutzmittel anfälliger für Krankheiten.
  • Größerer Flächenbedarf: Pro Tier verlangt der Ökolandbau sinnvollerweise mehr Fläche eines Bauernhofs – auch für den Anbau von Pflanzen ist der Platzbedarf etwas höher.
  • Strenge Auflagen: Landwirte müssen bestimmte, streng-kontrollierte Voraussetzungen erfüllen, um weiterhin im Sinne der ökologischen Landwirtschaft zu produzieren.
  • Geringere Wirtschaftlichkeit: Zumindest kurzfristig ist der Biolandbau für den Landwirt kostenintensiver. Langfristig profitiert er jedoch vor allem von der hohen Bodenfruchtbarkeit seiner Felder.

Wie kann man Produkte aus biologischer Landwirtschaft erkennen?

Zertifizierungen und Siegel für Produkte aus ökologische Landwirtschaft

Jetzt wissen wir, dass die Vorteile von Erzeugnissen aus der ökologischen Landwirtschaft für Mensch, Tier und Umwelt überwiegen. Aber wie kann ich diese Form des Landbaus nun unterstützen? Die Antwort liefern dir vor allem die folgenden Siegel und Zertifizierungen von Lebensmitteln:

  • EU-Bio-Logo und Bio-Siegel: Europaweit erhalten dieses bekannte Siegel Bio-Produkte und Lebensmittel, die man im Sinne des ökologischen Landbaus hergestellt hat. 
  • Demeter-Siegel: Demeter ist die nachhaltigste Anbauweise von Lebensmitteln, die langfristig die Bodenfruchtbarkeit sichert und die natürlichsten und wertvollsten Lebensmittel für uns Menschen hervorbringt. 
  • Bioland-Siegel: Kriterien für Bio-Erzeugnisse gehen noch weiter, als die, der EG-Öko-Verordnung. 
  • Naturland-Siegel: Die Naturland-Kriterien sind extrem streng. So dürfen Tiertransporte beispielsweise nur maximal 8 Stunden dauern. Außerdem muss mindestens die Hälfte des Futters aus dem eigenen Betrieb stammen. 
  • Ohne-Gentechnik-Siegel: Pflanzliche Lebensmittel dürfen dafür absolut keine Zutaten oder Zusätze gentechnisch-veränderter Pflanzen enthalten. 

Begriffe wie „aus der Region“ oder „nachhaltig“ sind übrigens nicht gesetzlich geschützt! Da musst du also etwas genauer hinschauen.

Hinweis: Für dich als Verbraucher schafft die biologische Landwirtschaft übrigens weitere Möglichkeiten. So kannst du im Sinne der solidarischen Landwirtschaft auch Bauern direkt dafür unterstützen, dass sie Lebensmittel für dich anbauen.

Die Zukunft der ökologischen Landwirtschaft ist prächtig

Ökolandbau Feldarbeit und Tierhaltung

Die ökologische Wirtschaftsweise ist auch in der Landwirtschaft die Zukunft. Das bestätigen die Zahlen: die Nachfrage nach Bioprodukten ist beispielsweise im Vergleich zwischen den Jahren 2018 und 2019 um 9,7 Prozent angestiegen.₁ Am Ende profitieren nicht nur die Landwirte und wir Konsumenten – sondern alles Leben auf dieser Erde davon.

Hier sind noch einige weiterführende Artikel, durch die deine Ernährungsweise noch umweltfreundlicher werden kann:

Hast du Fragen oder Anregungen zu diesem Artikel über die ökologische Landwirtschaft? Dann schreibe mir gern einen Kommentar.

Bleib‘ nachhaltig,

Christoph von CareElite - Plastikfrei leben

PS.: Im Wissensblog erläutere ich dir noch viele weitere Fachbegriffe aus dem Bereich der Nachhaltigkeit. Erfahre zum Beispiel jetzt, was Speziesismus bedeutet.

₁ Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft: Ökolandbau stärken – Zukunftsstrategie ökologischer Landbau, abrufbar unter https://t1p.de/npko. [15.01.2021].

Kaffekasse Verbesserungsvorschläge Newsletter

* Links mit Sternchen sind sogenannte Affiliate-Links: Wenn du darauf klickst und etwas kaufst, unterstützt du automatisch und aktiv meine Arbeit mit CareElite.de, da ich einen kleinen Anteil vom Verkaufserlös erhalte – und am Produkt-Preis ändert sich dabei selbstverständlich nichts. Vielen Dank für deinen Support und beste Grüße, Christoph!

Christoph Schulz

Christoph Schulz

Ich bin Christoph, Umweltwissenschaftler und Autor - und setze mich hier bei CareElite gegen den Plastikmüll in der Umwelt, den Klimawandel und alle anderen großen Umweltprobleme unserer Zeit ein. Gemeinsam mit weiteren, umweltbewussten Bloggern will ich dir Tipps & Tricks für ein natürlich-gesundes, nachhaltiges Leben sowie deine persönliche Weiterentwicklung an die Hand geben.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert