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Überfischung stoppen - Was tun?

Überfischung stoppen – 10 Dinge, die jeder tun kann

Was kann ich gegen Überfischung der Meere tun? Die Nachfrage nach Fisch und anderen Meerestieren ist extrem hoch. Neben den hohen Fangmengen sind zudem zerstörerische Fangmethoden notwendig, um die Nachfrage jederzeit bedienen zu können. Fangmethoden, durch die der Meeresboden zerstört und jährlich auch Hunderttausende anderer Tiere als Beifang getötet werden. Dadurch ist mit der Überfischung der Meere eines der größten Umweltprobleme unserer Zeit entstanden.

Ein Gewässer gilt allgemein als überfischt, wenn mehr Fische entnommen werden als zuwandern oder durch natürliche Vermehrung nachwachsen können. Fast 30 Prozent aller globalen Fischbestände gelten zum aktuellen Zeitpunkt als überfischt. Etwa 30 Prozent sind zudem maximal befischt und könnten keine weitere „Entnahme“ verkraften.₁

In diesem Artikel möchte ich dir zeigen, was du tun kannst, um die Überfischung aufzuhalten und sie persönlich nicht weiter zu unterstützen. Auf geht's!

Hier ist vorab eine kurze Übersicht über die Tipps aus diesem Beitrag:

  1. Zertifizierten Fisch bevorzugen
  2. Keine bedrohten Fischarten essen
  3. Auf Fisch aus Aquakulturen verzichten
  4. Omega-3 aus pflanzlichen Quellen aufnehmen
  5. Keine Meerestiere konsumieren
  6. Plastik vermeiden und CleanUps machen
  7. Petitionen starten und unterzeichnen
  8. Klimafreundlich leben
  9. Organisationen unterstützen
  10. Wissen teilen

10 Tipps – Was tun gegen die Überfischung?

Jedes Jahr sterben etwa 300.000 Wale, Delfine und Tümmler sowie zigtausende Haie, Seevögel und Schildkröten als ungewollter Beifang der industriellen Fischerei.₂ Ein Übel, dass ausschließlich durch unsere persönliche Nachfrage nach Fisch entsteht. Es führt kein Weg daran vorbei, dass wir unser Essverhalten ändern müssen. Hier sind deshalb die versprochenen kurzen und knackigen Tipps gegen Überfischung, die du direkt in die Tat umsetzen kannst.

1. MSC-Zertifierten Fisch essen

Wie bei vielen anderen Siegeln auch, ist natürlich auch das MSC-Siegel keine absolute Garantie für nachhaltigen Fischfang. Doch Fisch, dessen Verpackung ein MSC-Siegel trägt, ist zumindest mit höherer Wahrscheinlichkeit verträglicher für die weltweiten Bestände der jeweiligen Art. Achte also darauf, wenn du zukünftig Fisch einkaufst.

2. Kaufe keine bedrohten Fischarten

Überfischung aufhalten - Was kann ich tun?

Arten wir der Aal, der Dornhai oder der rote Thunfisch sind unter anderem deshalb vom Aussterben bedroht, weil wir sie bevorzugt essen. Andere Fische sind jedoch weniger in Ihrer Existenz bedroht, weshalb sich der Blick in den WWF Fischratgeber jederzeit lohnt. Hier sind ein paar Beispiele für Fische, die noch in einen einigermaßen nachhaltigen Einkaufskorb passen:

Diese Fischarten sind eher zu empfehlen:

  • Forelle (Deutschland, Finnland, Dänemark)
  • Karpfen
  • Zander (Deutschland, Niederlande, Dänemark)
  • Seehecht (Nordost-Pazifik)

3. Verzichte auf Fisch aus Aquakulturen

Allgemein wird gerne behauptet, dass Fisch aus Aquakulturen dem Artensterben entgegenwirkt. Doch in Aquakulturen wird Fischmehl aus Wildfang eingesetzt, damit die Fische an Gewicht zunehmen. Verrückt – und nicht ohne Folgen für die Wildbestände. Das Gegenteil ist also der Fall. Es handelt sich bei Aquakulturen schlussendlich nur um eine Massentierhaltung mit Insektizid-Einsatz und großer Gefahr für unseren Planeten, alle Meerestiere und auch unsere eigene Gesundheit.

4. Mache dir bewusst, dass Omega-3 nicht nur in Fischen steckt

Wir fangen, schlachten und essen Fische, weil wir es immer so gemacht haben. Und weil uns die Industrie eingebläut hat, dass sie voller gesunder Omega-3-Fettsäuren und essentieller Proteine stecken. Von Antibiotika– oder Pestizid-Rückständen, sowie dem qualvollen Erstickungstod der Tiere bei Eis- oder Lebenskühlung, wird ungern gesprochen, damit den Kunden der Appetit nicht vergeht. Glücklicherweise gibt es auch jede Menge pflanzliche Alternativen, die diese wichtigen Nährstoffe enthalten.

Hier einige Beispiele für Lebensmittel, die Omega-3-Fettsäuren enthalten:

  • Leinöl
  • Hanföl
  • Walnussöl
  • Rapsöl
  • Chia-Samen
  • Chlorelle-Alge

Tipp: Für pflanzliche Proteinquellen kannst du dich im verlinkten Beitrag inspirieren lassen.

5. Verzichte auf den Verzehr von Meerestieren

Vegan leben und Überfischung stoppen

Bist du ein Fischliebhaber? Magst du sie eher zum Essen oder weil du Tiere liebst? Wenn Letzteres der Fall ist, dann solltest du erst recht gänzlich auf den Konsum von Meerestieren verzichten, um die Überfischung zu stoppen.

Es gibt auch leckere, pflanzliche Alternativen für Fischstäbchen – und sogar vegane Garnelen! Solche Fertig-Produkte machen dir den Fisch-Verzicht definitiv einfacher. Die essentiellen Nährstoffe bekommst du aber natürlich grundsätzlich auch durch andere, pflanzliche Lebensmittel.

Schaue dir passend dazu gerne den Artikel über den Start ins vegane Leben an.

Tipp: Ob Delfin, Thunfisch, Krabbe oder die im Netz verfangene Schildkröte. Sie alle eint, dass sie emotionale Lebewesen sind, die Gefühle wie Angst oder Freude empfinden. Das haben sie auch mit uns Menschen gemein. Mit diesem Bewusstsein wirst du keine Schwierigkeiten haben, keinen Fisch mehr zu essen. Das ist zudem das effektivste Mittel, dass jeder einzelne von uns gegen die Überfischung anwenden kann.

6. Plastikmüll vermeiden und Strände aufräumen

Da jedes Jahr bis zu 135.000 Meeressäuger an unserem Plastikmüll in der Umwelt verenden₃, ist es nicht weiter verwunderlich, dass auch das möglichst plastikfreie Leben und selbst organisierten Beach CleanUps ein probates Mittel sind, um die Überfischung zu stoppen. Plastikmüll ist deshalb so tödlich, weil er viele Jahrhunderte in der Natur bestehen bleibt, bis er sich zu kleinerem Mikroplastik zersetzt hat.

Versuche bewusst weniger Müll zu machen und auch im Urlaub einfach Mal eine Aufräumaktion gegen vermüllte Strände zu starten.

Tipp: im Artikel Mikroplastik im Meer erhältst du weitere wertvolle Tipps rund um das Thema.

7. Petitionen starten oder unterstützen

Dich stört, dass Wale in Gefangenschaft gehalten werden oder das Schleppnetzfischerei immer noch erlaubt ist? Dann unterstütze oder starte eine Online-Petition gegen solche Missstände und reiße andere Menschen mit. Um positive Veränderung in unserer Gesellschaft zu bewirken, braucht es immer Menschen, die vorangehen. Niemand würde behaupten, dass er die Überfischung der Meere toll findet. Dementsprechend ist das Potential groß, möglichst viele Menschen zu erreichen und zur Unterzeichnung deiner Petition zu überzeugen.

8. Lebe klimafreundlich

Das Klimawandel ist ein wesentlicher Treiber des Artensterbens. Neben der bewussten Müllvermeidung hast du hunderte Möglichkeiten, ihn in deinem Alltag aufzuhalten. Verzichte nicht nur auf Fisch, sondern ganz grundsätzlich auf Fleisch, genieße Urlaubsziele per Zug in Europa, anstatt mit dem Flugzeug auf der ganzen Welt – und konsumiere regionale Lebensmittel, anstatt Flugfrüchte. Schritt für Schritt wirst du dann klimafreundlicher leben.

Hier sind einige weiterführende Artikel, die dir helfen können:

9. Unterstütze Organisationen

Wir können nachhaltiger leben, um die Überfischung zu stoppen. Doch die Unterstützung von Organisationen, die sich täglich aktiv für den Schutz der Meere und aller seiner Bewohner einsetzen, ist ebenfalls extrem wirkungsvoll.

Diese Projekte sind besonders unterstützenswert, wenn du der Überfischung entgegenwirken willst:

Du kannst ihnen entweder finanziell per Spende oder auch mit tatkräftiger Unterstützung vor Ort helfen. Letzteres kann beispielsweise eine Aufräumaktion an den Stränden oder auch eine Aufklärungs-Kampagne in der Fußgängerzone sein.

Tipp: Im verlinkten Artikel habe ich dir auch noch eine Übersicht von empfehlenswerten Tierschutzorganisationen zusammengestellt.

10. Teile dein Wissen mit anderen

Mache dir bewusst, dass man auch als Einzelner die Welt positiv verändern kann. Was ändert sich schon, wenn man lediglich über andere meckert, aber selbst nicht besser handelt? Wenn du die Überfischung aufhalten willst, solltest du selbst zum Vorbild reifen – für deine Freunde, für deine Eltern und für deine eigenen Kinder. Spreche das Thema an, wenn es sich anbietet, aber zwänge niemandem etwas auf. Berichte lieber davon, was dich dazu bewegt, die Meeresbewohner durch dein persönliches Alltagsverhalten nicht mehr zu gefährden.

Stelle lieber die richtigen Fragen und lausche den Antworten, anstatt direkt mit Zahlen und Fakten über die Überfischung der Meere um dich zu werfen. Hier sind einige Beispiele für gute Fragen, die du deinem Umfeld, aber selbstverständlich auch dir selbst stellen kannst, um ein Hinterfragen oder gute Gespräche in Gang zu setzen:

  • Warum isst du Fisch?
  • Glaubst du, dass Fische Gefühle haben?
  • Bist du gegen Tierquälerei? Warum isst du dann Fisch?

Tipp: Nutze die Zahlen und Fakten aus dem verlinkten Beitrag am Besten erst, wenn dein Gegenüber offen dafür ist, seinen Fisch-Konsum zu hinterfragen.

Überfischung stoppen durch geringeren Fischkonsum

Überfischung und Beifang stoppen

Wie können wir die Überfischung aufhalten? Natürlich, indem wir weniger Fisch und andere Meerestiere essen. Da jeder von uns für das Ausmaß der Nachfrage nach entsprechenden Produkten entscheidend ist, fängt auch die positive Veränderung bei jedem von uns selbst an. Versuche, deinen Fischkonsum zu reduzieren oder gänzlich einzustellen. Mache dir bewusst, dass Hunderttausende Tiere als Beifang enden – und das auch alle planmäßig gefangenen Tiere leiden müssen. Zudem stellt die industrielle Fischerei eine extreme Gefahr für unseren Planeten und schlussendlich auch für unsere eigene Gesundheit dar.

Ich hoffe, dass du aus diesem Artikel einige Tipps im Kampf gegen die Überfischung der Meere mitnehmen konntest. Wenn du Fragen oder Anregungen hast, lasse mir einfach einen Kommentar da.

Bleib‘ nachhaltig,

Plastikfrei leben - Weniger Plastikmüll in der Umwelt

PS.: Schau dich gerne weiter im Tierschutz Blog um. Dort bekommst du beispielsweise weitere Tipps, um Tieren in deinem Alltag zu helfen.

Quellenangaben:
₁ H. Vesper; WWF Deutschland: Was wir tun müssen, um die Meere zu retten (17.04.2018), abrufbar unter https://t1p.de/oori. [26.10.2020].

₂ WWF Deutschland: Ungewollter Beifang (Stand: 17.09.2018), abrufbar unter https://t1p.de/9opg. [26.10.2020].

₃ NABU – Naturschutzbund Deutschland e.V..: Plastikmüll und seine Folgen, abrufbar unter https://t1p.de/tykc. [20.10.2020].

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Christoph Schulz

Christoph Schulz

Ich bin Christoph, Umweltwissenschaftler und Autor - und setze mich hier bei CareElite gegen den Plastikmüll in der Umwelt, den Klimawandel und alle anderen großen Umweltprobleme unserer Zeit ein. Gemeinsam mit weiteren, umweltbewussten Bloggern will ich dir Tipps & Tricks für ein natürlich-gesundes, nachhaltiges Leben sowie deine persönliche Weiterentwicklung an die Hand geben.

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