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Überfischung - Definition, Ursachen, Folgen, Lösungen

Überfischung der Meere – Fakten, Ursachen, Folgen & Lösungen

Was versteht man eigentlich unter der Überfischung der Meere? Ohne unsere Ozeane würde es kein Leben auf dieser Erde geben. Sie bedecken 71% der Erdoberfläche, sammeln 97% des Wassers und speichern die CO2-Emissionen, die wir in die Atmosphäre stoßen. Dennoch beuten wir sie aus und kämpfen deshalb heute mit einem der größten Umweltprobleme unserer Zeit – der Überfischung der Meere.

In diesem Artikel möchte ich dir die alles Wissenswerte darüber erklären. Von der Definition über Fakten, Ursachen und Folgen bis zu sinnvollen Lösungen und Maßnahmen gegen die Überfischung.

Hier ist noch ein kurzes Inhaltsverzeichnis für dich:

  1. Definition
  2. Statistiken
  3. Ursachen
  4. Folgen
  5. Lösungen
  6. Schlusswort

Was bedeutet Überfischung?

Von der Überfischung spricht man bei einem übermäßigen Rückgang der Fischbestände und anderer Meerestiere in den Weltmeeren als Folge des menschlichen Fischfangs. Wenn in einem Gewässer mehr Fische entnommen werden, als durch natürliche Vermehrung nachwachsen oder zuwandern können, gilt es grundsätzlich als überfischt.₁

Statistiken, Zahlen & Fakten zur Überfischung

Überfischung der Meere - Zahlen, Fakten, Statistiken
Entscheidende Zahlen & Fakten, die für eine schnelle Lösung im Kampf gegen die Überfischung der Meere sprechen / Bildquelle: (C) WWF

Diese Grafik des WWF zur Überfischung₂ zeigt unter anderem, dass bereits 60% Fischbestände maximal befischt und 33% längst überfischt sind. Um die Dringlichkeit geeigneter Maßnahmen und Lösungen im Kampf gegen die Übernutzung der Ozeane zu untermauern, gebe ich dir hier noch einige weitere Statistiken an die Hand:

  • Im Jahr 2018 wurden weltweit etwa 90,9 Millionen Tonnen Meeresfisch gefangen.₃
  • 61% der Fische, die in Deutschland verzehrt werden, werden aus Ländern außerhalb der EU importiert. Nur 39% der Fische stammen aus europäischen Gewässern.₄
  • Im Jahr 2014 aß jeder Mensch durchschnittlich 19,2 kg Fisch. Das ist doppelt so viel wie 50 Jahre zuvor.₅
  • Fischer lassen ihre Netze heutzutage bis zu 2000 Meter in die Tiefe ab (https://www.planet-wissen.de/natur/meer/ueberfischung_der_meere/index.html)
  • Nach Berechnungen des UN-Umweltprogramms Unep ist spätestens 2050 weltweit keine kommerzielle Fischerei mehr möglich.₆
  • Nur 12% der gefangenen Fische sind MSC-zertifiziert.₇
  • In naher Zukunft könnten 26 Millionen Tonnen Fisch aus illegaler und umregulierter Fischerei stammen.₈

Hinweis: Noch mehr Zahlen findest du unter Fakten und Statistiken zur Überfischung.

Ursachen der Überfischung

Überfischung der Meere - Ursachen?

Um eine sinnvolle Maßnahme gegen die Überfischung finden zu können, müssen wir uns erst einmal genauer damit beschäftigen, welche Gründe der starke Rückgang der Fischbestände überhaupt hat. Diese möchte ich dir im Folgenden etwas genauer erläutern.

Nachfrage nach Fisch gestiegen

Im Jahr 2016 wurden weltweit 154,4 Mio. Tonnen Fisch konsumiert. 2009 waren es noch 123,8 Mio. Tonnen.₉ Dieser Anstieg ist vor allem auf das überproportionale, globale Bevölkerungswachstum zurückzuführen. Aufgrund der steigenden Nachfrage muss Fisch noch schneller gefangen bzw. produziert werden – leider auf Kosten der Nachhaltigkeit.

Fangmethoden der Fischerei

Die Art und Weise wie gefischt wird, hat entscheidenden Anteil daran, ob eine Fischerei als nachhaltig bezeichnet werden kann, oder nicht.

Bei vielen, gebräuchlichen Fangmethoden der Hochsee-Fischerei werden auf sinnlose Weise Fische, Vögel und Säugetiere als Beifang getötet. Zudem wird vor allem der Meeresgrund durch die Schleppnetz-Fischerei zerstört. Durch die über den Grund gezogenen Netze wird der gesamte Lebensraum der Meerestiere inklusive ihrer Nahrungsquellen zerstört.₁₀

Zerstörung der Meere

Unsere Meere sind zu einer echten Müllkippe geworden. Über 150 Tonnen Plastikmüll sollen bereits in unseren Ozeanen sein und jedes Jahr kommen weitere etwa 8 Millionen Tonnen dazu. Vor allem Mikroplastik im Meer ist ein massives Problem, das schlussendlich als Plastik in der Nahrungskette auch wieder bei uns auf dem Mittagstisch landet.₁₁ Zudem entsorgen Fabriken ihre Abwässer vermehrt in den Flüssen der Erde – ein gutes Beispiel dafür liefert die Fast Fashion Mode Industrie. Auch Ölkatastrophen, wie zuletzt vor der Insel Borneo₁₂, fördern die menschliche Zerstörung des Lebensraums Meer.

Der Klimawandel als Ursache

Der menschengemachte Klimawandel ist eine der Hauptursachen für den Rückgang der Artenvielfalt und der Fischbestände in den Meeren. Er trägt massiv dazu bei, dass sich der pH-Wert des Meerwassers sinkt und es zur Übersäuerung der Meere kommt. Vor allem in kalten und tropischen Gewässern wird gegenwärtig die zunehmende Schädigung bzw. der Verlust von Korallenriffen durch steigende Wassertemperaturen festgestellt.₁₃

Tipp: Wenn du wissen willst, wie du den Klimawandel im Alltag stoppen kannst, schaue dir gerne den entsprechenden Artikel an.

Soziales Dilemma beim Thema der Überfischung

Zu den Ursachen der Überfischung der Meere zählt auch ein Soziales Dilemma. Mit den erhöhten Fangquoten aus der gemeinsamen Fischereipolitik der EU wird die Überfischung als politisches Ziel ausgegeben. Von Seiten der Fischer wird dies begrüßt. Und das obwohl dieses Vorhaben langfristig ihren Job kosten wird.₁₄ Die Problematik hierbei ist vor allem, dass zu kurzfristig gedacht wird.

Folgen der Überfischung der Meere

Überfischung der Meere - Folgen und Auswirkungen

Wenn weltweit jedes Jahr etwa 80 Millionen Tonnen Fisch gefangen werden₁₅ hat das Folgen für das Zusammenleben der Meerestiere, welches wiederum Auswirkungen auf das Zusammenleben von uns Menschen hat. Diesbezüglich möchte ich dir hier erklären, inwiefern Ökologie und Ökonomie durch die Überbeanspruchung des Fischbestandes folgenschwer verändert werden.

Ökologische Folgen

Wenn mehr Fische aus dem Meer entnommen werden, als sie sich natürlich vermehren können, dann hat das selbstverständlich Auswirkungen auf das Leben im Meer, da das ökologische Gleichgewicht gestört wird. Hier sind einige der Folgen für unsere Umwelt im Überblick.

Im Beifang sterben andere Fischarten

Laut WWF verenden jedes Jahr 300.000 Wale, Delfine und Tümmler sowie zigtausende Haie, Seevögel und Schildkröten als ungewollter Beifang der Fischerei.₁₆ Das ist nicht nur aus ethischer Sicht mehr als fragwürdig, sondern zerstört auch das sensible Ökoystem des Meeres und nimmt auf lange Sicht auch den Menschen die Lebensgrundlage, die von den Einahmen aus der Fischerei abhängig sind. Die hohe Anzahl des Beifangs ist vor allem eine Folge des Einsatzes zerstörerischer Fangmethoden, wie der des Schleppnetz-Fischens.₁₇

Arten sterben aus

Der extrem Rückgang der Fischbestände sorgt natürlich dafür, dass auch andere Meerestiere schwinden oder sogar aussterben. Beispielsweise ernähren sich Fische von kleinen Krebstieren am Meeresboden. Wenn die zerstörerischen Netze der Schleppnetz-Fischerei über den Boden gezogen wurden, ist dort kein Leben mehr und bestimmte Fische verlieren ihre wichtigste Nahrungsquelle. Die Folge daraus ist der Rückgang der Population – und je nachdem, wie stark eine Art überfischt wird, kann das auch das Aussterben einer Art bedeuten. Vor allem der Klimawandel sorgt für das Artensterben in den Ozeanen, da der erhöhte CO2-Gehalt in der Atmosphäre durch die Weltmeere aufgenommen wird, diese folglich übersäuern und zum Beispiel keinen geeigneten Lebensraum mehr für Muscheln, Austern oder schalenbildendes Plankoten dar.₁₈

Quallenplagen aufgrund mangelnder Konkurrenz

Dass es zum Beispiel an der Nordsee, am Mittelmeer, in Japan oder auch in Australien zu Quellenplagen kam, ist eine logische Reaktion auf die übermäßige Entnahme ihrer Nahrungskonkurrenten aus dem Meer. Es bleibt einfach mehr Nahrung für Quallen übrig. Und Quallen kaum einen wirtschaftlichen Nutzen haben, werden Sie dementsprechend auch seltener gefischt. Solche Plagen sind also auch eine Folge menschlichen Handelns.₁₉

Ökonomische Folgen

Allein in Deutschland beträgt der jährliche Umsatz der Fischerei-Industrie etwa 2,3 Mrd. Euro.₂₀ Nur logisch, dass die Überfischung der Ozeane auch für uns vor allem wirtschaftliche Auswirkungen hat. Diese beruhen vor allem auf der Tatsache, dass ein Fisch im Meer aus volkswirtschaftlicher Sicht dadurch einen Wert hat, dass er sich reproduziert und selbst an Gewicht zunimmt. Der Fangertrag wäre also zukünftig höher, wenn der Fisch im Meer bleiben würde. Auf diese Weise also schlussendlich auch die Entnahme eines Fisches aus dem Meer seinen Preis, der bei überfischten Gewässern häufig höher ist, als der erzielbare Marktpreis.₂₁

Je aggressiver der Raubbau am Meer jetzt betrieben wird, desto schlechter wird es der Fischerei-Wirtschaft in den nächsten Jahrzehnten ergehen. Denn wenn Lebensräume zerstört und Fischbestände überfischt werden, wird der Ertrag zwangsläufig ausbleiben. Auch die Ernährungssicherheit von etwa 3,6 Mrd. Menschen, die sich hauptsächlich von Fisch ernähren, wäre ist großer Gefahr.₂₂

Lösungen & Maßnahmen gegen die Überfischung

Überfischung der Meere - Maßnahmen und Lösungen

Mit welchen Mitteln und Maßnahmen können wir als wachsende Weltbevölkerung nun zur Erholung der Fischbestände beitragen? Einige der sinnvollsten Antworten auf diese komplexe Problemstellung habe ich dir im Folgenden dargestellt. Ich beziehe mich dabei auf alltägliche Möglichkeiten jedes Einzelnen im Alltag und auf die fischfreundlichen Maßnahmen und Entscheidungen aus Politik und Wirtschaft.

Was kann jeder im Alltag tun?

Wie bei so vielen Umweltproblemen, muss sich auch im Kampf gegen die Überfischung der Ozeane jeder an die eigene Nase fassen. Hier erfährst du deshalb jetzt, wie du dem Problem im Alltag entgegenwirken kannst.

Fischfreie, pflanzliche Ernährung

Der Überfischung entgegenwirken kann man natürlich am Besten, indem man gar keinen Fisch mehr ist. Das hört sich für den ein oder anderen vielleicht erst einmal schlimm an, Doch auch andere Lebensmittel wie Rapsöl, Walnüsse, Sonnenblumenkerne oder Haferflocken sind echte, alternative Protein-Lieferanten. Schaue dir dazu gerne den Artikel über vegane Proteinquellen an.

Tipp: Wenn du unbedingt weiterhin Fisch essen und trotzdem nachhaltig leben möchtest, dann achte beim Kauf auf die im folgenden erklärten Nachhaltigkeits-Siegel. Da Aquakulturen Lebensräume wie die Mangrovenwälder bedrohen und die entsprechenden Fische wiederum Futterfische benötigen, solltest du auf Fisch aus Aquakulturen verzichten.₂₃ Nutze am Besten vor dem Kauf den WWF Einkaufsratgeber für Fisch und Meeresfrüchte.

Beim Kauf auf das MSC-Siegel achten

Das MSC-Siegel (Marine Stewardship Council) ist ein Siegel auf Produktverpackungen, das nachhaltige Fischerei bescheinigt. Es prüft Fischereien und vergibt bei Einhaltung aller Nachhaltigkeit-Kriterien das umworbene Siegel. Bei Siegeln wie MSC© oder auch Naturland© und Bioland©, kannst du illegale Fischerei ausschließen und auch grundsätzlich davon ausgehen, dass die Fischer nachhaltige Fangmethoden verwenden und nur wenig ungewünschten Beifang in den Netzen haben.

Es gibt aber berechtigterweise auch Kritik am MSC. Diese beruht vor allem auf der vorschnellen Vergabe des Siegels und darauf, dass sogar Fischereien mit bodenberührenden Schleppnetzen ausgezeichnet wurden.₂₄ Diese WDR-Doku kann ich dir dazu sehr empfehlen, denn sie betrachtet das MSC-Siegel dementsprechend kritisch:

Betrachte Fisch als nicht alltägliche Delikatesse

Es gibt Nahrungsmittel, die wir nicht einfach als Selbstverständlichkeit sehen und jeden Tag essen dürfen. Neben Rindfleisch ist das vor allem auch Fisch. Wir sehen ja, welche Auswirkungen die hohe Nachfrage nach Fisch und Fleisch haben. Es muss noch schneller produziert werden und wenn das unter natürlichen Gegebenheiten nicht möglich ist, leidet schlussendlich unsere Umwelt darunter. Sehe Fisch deshalb als besondere Delikatesse, die es nur wenige Male im Monat gibt. Das hilft.

Im Artikel über den Zusammenhang von Ernährung und Umwelt erhältst du viele weitere Informationen dazu.

Petitionen zum Schutz der Meere

Eine Petition ist eine Art Unterschriften-Sammlung, die an einen Verantwortlichen weitergeleitet wird, um einen bestimmten Missstand zu beseitigen. Mit deiner Unterschrift unter einer bestehenden oder dem Start einer eigenen Petition gegen die Überfischung der Meere, kannst du selbst Teil der Lösung dieses Umweltproblems werden. Setze dich beispielsweise für nachhaltigere Fangquoten, strengere Kontrollen und größere Meeresschutzzonen ein.

Hier sind zwei sinnvolle Petitionen als Beispiel:

Informiere Freunde und bekannte über das Problem der Überfischung

Wie immer hilft eine ehrliche, am besten faktenbasierte Mund-Zu-Mund-Propaganda im Kampf gegen die Überfischung der Meere. Erzähle auch anderen was sie tun können und teile dazu auch gerne diesen Artikel. Auf diese Weise beschleunigen wir die Lösung des Problems und helfen gleichzeitig auch dabei, dass Umweltproblem des Artensterbens zu bekämpfen.

Was Politik & Wirtschaft tun müssen

Natürlich hat man als Konsument entscheidenden Einfluss auf das Umweltproblem der Überfischung. Doch das Angebot im Supermarkt wird von Unternehmen aus der Produktionskette und den gesetzlichen Rahmenbedingungen der Politik gesteuert. Dementsprechend sind auch Politik & Wirtschaft gefordert, Maßnahmen zum Erhalt der Artenvielfalt der Meere einzuleiten.

Schutzgebiete einrichten

Durch die Einrichtung sogenannter MPA's (Marine Protected Areas) können Lebensräume im Meer vor der Fischerei geschützt werden. Das fördert nicht nur die Erholung der Artenvielfalt sondern schützt auch langfristig die Fischerei-Wirtschaft vor dem Untergang.₂₅

Greenpeace fordert auf der Basis von Experten-Meinungen, dass dementsprechend 30% der Weltmeere unter einen strikten Schutz zu stellen.₂₆

Aquaponik und andere Technologien subventionieren

Mit der Aquaponik steht eine deutlich nachhaltigere Lösung gegen die Überfischung bereit, als es die Aquakulturen zur Zeit sind. Aquaponik meint einen in sich geschlossenen Wasser- und Nährstoffkreislauf, der Fischzucht und Gemüseanbau miteinander kombiniert.₂₇

Auch vertikale Unterwasserfarmen zur Züchtung von Algen und Miesmuscheln haben viel Potential um gleichzeitig Fischen und auch uns Menschen Nahrung zu ermöglichen.₂₈

Die Politik muss diese und viele weitere großartige Ideen und Technologien fördern.

MSC Siegel verbessern

Das MSC-Siegel gilt als vertrauenswertes Siegel für nachhaltige Fischerei. Dennoch wird es noch viel zu schnell vergeben und anschließend ungenügend kontrolliert. Wie die in diesem Beitrag verlinkte Dokumentation des WDR zeigt, können Fischereien zum Beispiel einfache Tricks anwenden, um Haie zu fangen und mit dem MSC-Siegel zu verkaufen, obwohl sie das Siegel eigentlich nur für die Schwertfisch-Fischerei erhalten haben.

Ziel des MSC war, auf faire Art zwischen Wirtschaft und Naturschutz zu vermitteln. Doch zum aktuellen Zeitpunkt vertritt die NGO vermehrt die Interessen der Industrie. Auf lange Sicht wird die übermäßige Fischerei jedoch die Fischerei-Wirtschaft zerstören.

Fangquoten anpassen

Es ist gut, dass die Europäische Union mit den Fangquoten im Rahmen der Gemeinsamen Fischereipolitik (GFP) bereits Grenzen für die industrielle Fischerei gesetzt hat. Leider sind die tatsächlich festgelegten Fangmengen immer noch deutlich höher, als die wissenschaftlich empfohlenen Werte. An diesem Punkt wird wieder die kurzfristige Sichtweise aus Politik & Wirtschaft ersichtlich, die wirtschaftliches Interesse dem ökologischen Interesse vorzieht. Hier muss ein Umdenken stattfinden, dass sich strikt an wissenschaftliche Empfehlungen hält.

Faire Bedingungen für Fischer aus aller Welt

Um die illegale Fischerei einzudämmen muss sowohl Fischen als auch Fischern eine langfristige Perspektive geboten werden. Die sogenannten Mehrjahrespläne der EU sollen dieses Vorhaben zumindest innerhalb der Europäischen Union regeln und umsetzen.₂₉ Probleme entstehen vor allem dann, wenn wenn Länder aus der EU aus Nicht-EU-Gebieten importieren. Deshalb muss die Politik faire Fischereiabkommen mit anderen Staaten dieser Erde treffen, um Nachhaltigkeit, Nahrungsgrundlagen und das Fortbestehen der Fischereien gleichzeitig zu erfüllen.₃₀

Verbot des Handels mit Haifischflossen

Das sogenannte Shark-Finning bezeichnet das Abtrennen der Flossen und die anschließende Entsorgung eines Hais im Meer. Da Haifischflossensuppe vor allem in China als Delikatesse und Statussymbol gilt, werden jedes Jahr schätzungsweise etwa 8.000 Tonnen Haifischflossen gehandelt und 200.000 kg Hai im Meer entsorgt.₃₁ Da die Haie zu diesem Zeitpunkt meistens noch leben, ersticken die bewegegungsunfähigen Tiere qualvoll unter Wasser. Um Prädatoren wie den Hai zu schützen, muss deshalb von politischer Seite dringend ein Handelsverbot beschlossen werden.

Förderung nachhaltiger Fangmethoden

Eine sinnvolle politische Entscheidung wäre das Verbot der Schleppnetz-Fischerei und die Subventionierung nachhaltiger Alternativen wie zum Beispiel dem sogenannten Flexnetz. Es kommt nicht mit dem Boden in Kontak, ermöglicht eine selektive Fischerei und bietet Notausgänge, die zur Rettung ungewünschten Beifangs beitragen kann.₃₂

Können wir die Überfischung zukünftig stoppen?

Überfischung der Meere - Zukunft?

Je stärker wir die Bestände des Meeres überfischen, desto länger wird die ökologische und ökonomische Krise dauern, die wir dadurch provozieren. Es ist ungeheuer wichtig, dass wir als Konsumenten, aber ganz besonders wir als Politiker und Unternehmer begreifen, dass die Naturgesetze über den menschengemachten Gesetzen stehen.

Wenn wir den Fische und andere Meerestiere wieder als nicht alltägliche Delikatesse begreifen und dem Meer Zeit und Raum zur Erholung gewähren, dann können wir einer möglichen Krise der Fischerei-Industrie entgehen und viele Meerestiere vor dem Aussterben bewahren. Mehr erfährst du in meinem Beitrag namens Überfischung stoppen.

Wie ist deine Meinung zur Überfischung der Meere? Schreibe mir auch gern eine Nachricht mit Fragen, Tipps oder eigenen Erfahrungen in die Kommentare.

Bleib‘ sauber,

Christoph von CareElite - Plastikfrei leben

PS.: Die Überfischung ist nur eines der größten Umweltprobleme, die wir Menschen erschaffen haben. Im entsprechenden Artikel kannst du dich jetzt beispielsweise auch über das Umweltproblem der Luftverschmutzung informieren.

Quellenangaben:
₁,₁₄ https://de.wikipedia.org/wiki/Überfischung

₂,₃₀ https://www.wwf.de/themen-projekte/meere-kuesten/fischerei/ueberfischung

₃ https://www.fishforward.eu/de/project/ueberfischung-eine-tatsache-in-zahlen

₄ http://www.fao.org/3/a-i3844e.pdf

₅ FAO 2014, The State of World Fisheries and Aquaculture 2014Rom, Seite 62.

₆ https://www.planet-wissen.de/natur/meer/ueberfischung_der_meere/index.html

₇ https://www.wwf.de/themen-projekte/meere-kuesten/fischerei/ueberfischung

₈ https://fischratgeber.wwf.at/hard-facts

₉ https://de.statista.com/statistik/daten/studie/292994/umfrage/fischkonsum-weltweit-nach-regionen

₁₀ https://www.planet-wissen.de/natur/meer/ueberfischung_der_meere/fangmethoden-100.html

₁₁ http://www.europarl.europa.eu/news/de/headlines/society/20181005STO15110/plastik-im-meer-fakten-auswirkungen-und-neue-eu-regeln

₁₂ https://www.youtube.com/watch?v=FWTQfxqVO-A

₁₃,₁₈ https://www.klimafakten.de/branchenbericht/was-der-klimawandel-fuer-die-fischereiwirtschaft-bedeutet

₁₅ https://www.fishforward.eu/de/project/ueberfischung-eine-tatsache-in-zahlen

₁₆,₁₇ https://www.wwf.de/themen-projekte/meere-kuesten/fischerei/beifang

₁₉ https://www.morgenpost.de/vermischtes/article211207073/Warum-sich-Quallen-wieder-in-den-Meeren-ausbreiten.html

₂₀ https://de.statista.com/statistik/daten/studie/6138/umfrage/umsatz-der-fischindustrie-in-deutschland-seit-2003

₂₁ https://worldoceanreview.com/wor-1/fischerei/ursachen-der-ueberfischung

₂₂,₂₇,₂₈ https://reset.org/knowledge/ueberfischung-der-meere

₂₃ https://www.wwf.de/themen-projekte/meere-kuesten/fischerei/nachhaltige-fischerei/aquakulturen

₂₄ https://www.greenpeace.de/themen/meere/greenpeace-position-zum-marine-stewardship-council-msc

₂₅ 30×30 – Ein Greenpeace-Plan für Meeresschutzgebiete, Hamburg, 04.04.2019, S.11.

₂₆ https://www.derstandard.de/story/2000100843863/greenpeace-und-forscher-raten-30-prozent-der-weltmeere-unter-schutz

₂₉ https://ec.europa.eu/fisheries/cfp/fishing_rules/multi_annual_plans_de

₃₁ https://de.wikipedia.org/wiki/Shark-Finning

₃₂ https://www.planet-wissen.de/natur/meer/ueberfischung_der_meere/fangmethoden-100.html

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Christoph Schulz

Christoph Schulz

Ich bin Christoph, Umweltwissenschaftler und Autor - und setze mich hier bei CareElite gegen den Plastikmüll in der Umwelt, den Klimawandel und alle anderen großen Umweltprobleme unserer Zeit ein. Gemeinsam mit weiteren, umweltbewussten Bloggern will ich dir Tipps & Tricks für ein natürlich-gesundes, nachhaltiges Leben sowie deine persönliche Weiterentwicklung an die Hand geben.

8 Gedanken zu „Überfischung der Meere – Fakten, Ursachen, Folgen & Lösungen“

  1. Hallo, diese Website ist richtig gut! Ich habe auch irgendwie bemerkt, dass fast alle Themen von Chritsoph geschrieben wurde. Stark!
    Jetzt möchte ich auch noch ein bisschen zur diese Thema sagen. Christoph hat sich wirklich mühe gegeben, alles hat mir richtig geholfen! Ich musste einen Präsentation über die Überfischung in der Schule machen und habe alles gesagt, was hier Christoph geschrieben hat. Ich habe auch noch eine Eins bekommen!
    Christoph, ich danke dir!

    1. Viele Fischvorkommen sind bereits ganz zusammengebrochen. Aber die Situation ist nicht ausweglos. Einige Länder haben bereits gezeigt, dass sich die Fischbestände durch ein nachhaltiges Fischereimanagement wieder erholen können.
      Wer zu Beginn des 20. Jahrhunderts behauptet hätte, der Fisch in den Meeren könne einmal so gut wie verschwinden, wäre für verrückt erklärt worden. In den 1950er Jahren, nach der Zwangspause der beginnenden industriellen Fischerei durch den Zweiten Weltkrieg, erschienen die Fischbestände noch unendlich. Viele glaubten sogar, dass das Meer die Ernährung der stetig wachsenden Weltbevölkerung auf Dauer sichern könnte. Man müsse den Fisch nur herausfangen.
      Doch der technische Fortschritt eroberte nicht nur die Kontinente, sondern auch die Meere. Innerhalb weniger Jahrzehnte breitete sich der industrielle Fischfang von den klassischen Fischereigebieten auf der Nordhalbkugel über alle Meere aus.
      Immer größere Fangschiffe mit immer größeren Motoren konnten immer größere Netze ausbringen. Und das mit Präzision. Wo früher scharfkantige Riffe und Wracks großzügig umfahren werden mussten, um die teuren Netze nicht zu gefährden, sorgen heute hochsensible 3D-Sonargeräte, digitale Karten und Satellitennavigation für metergenaues Befischen.
      Auf dem freien Meer können große Fischschwärme geortet, umfahren und bis auf das letzte Exemplar erbeutet werden. Selbst die Tiefsee wird davor nicht mehr verschont: Die Fischer lassen ihre Netze heute bis zu 2000 Meter hinab in die Tiefe.

      1. Hallo Jürgen,
        das stimmt, der Fischfang ist noch genauer und effizienter geworden. Zum Leidwesen der Tiere. Doch wenn wir einfach aufhören, Meerestiere zu essen, ist die Situation keineswegs aussichtslos. Veränderung fängt bei dir an.
        Beste Grüße
        Christoph

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