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Massentierhaltung stoppen - Was kann man tun?

Massentierhaltung stoppen – Was jeder dagegen tun kann

Du willst etwas gegen die industrielle Massentierhaltung tun? Dann ist dieser Artikel genau richtig für dich! Am eigenen Esstisch sehen wir nur ein Stück Fleisch – vom Leid des Tieres ist nichts zu spüren. Doch versetzen wir uns in die Lage der Tiere in dunklen Ställen und Käfigen, wird uns schlagartig klar, dass wir die Dinge, die unschuldige Tiere dort durchmachen müssen, nicht einmal unserem schlimmsten Feind wünschen würden. Tiere, die ebenso Emotionen wie Freude und Angst empfinden, wie wir Menschen auch. Es ist längst an der Zeit, etwas an dieser Ungerechtigkeit zu ändern. Zumal die Massentierhaltung auch wesentlich zu den größten Umweltproblemen unserer Zeit beiträgt, ihre Erzeugnisse unsere Gesundheit gefährden und ihr System auch für Mitarbeiter grausame Bedingungen bereithält.

Aus tierethischen, ökologischen, gesundheitlichen und sozialen Gründen, möchte ich dir deshalb in diesem Artikel 10 Tipps an die Hand geben, damit du im Alltag nicht mehr an der industriellen Massentierhaltung partizipierst.

Hier ist schon einmal ein kurzer Überblick über die Tipps aus diesem Beitrag:

  1. Fleisch ersetzen
  2. Auf Eier verzichten
  3. Pflanzliche Milch bevorzugen
  4. Keine Meerestiere essen
  5. Pflanzlichen Käse präferieren
  6. Honig auf pflanzlicher Basis genießen
  7. Auf veganen Joghurt umsteigen
  8. Auf Pelz- und Wollkleidung verzichten
  9. Lebenseinstellung vorleben
  10. Aktiv für Tierrechte einsetzen

10 Tipps – Was tun gegen die Massentierhaltung?

Massentierhaltung stoppen - Was kann ich dagegen tun?
Eine Kuh kurz vor Ihrem Tod mit dem Bolzenschussgerät / Credits: PETA Deutschland e.V.

Es geht hier nicht darum, Bauern ihren Job zu nehmen. Vielmehr möchte ich Bauern zur Umstellung auf den Anbau pflanzlicher Alternativen zu bewegen, um die Ausbeutung von Tieren für unsere Gewohnheiten zu stoppen. Jedes Jahr werden etwa 74 Milliarden Nutztiere getötet.₁ Der Film Dominion hat mir persönlich die Augen geöffnet und bewusst gemacht, dass ich vor allem aus ethischen Gründen nicht mehr an dem System Massentierhaltung teilhaben möchte.

Hinzu kommen die Folgen der „modernen Tierhaltung“ für unseren Planeten. Ein Beispiel? Sie ist für 51 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich und wesentlicher Treiber des Klimawandels.₂ Des Weiteren werden etwa 50 Prozent der Antibiotika in Deutschland für Nutztiere eingesetzt, damit Sie das Grauen in den Einrichtungen möglichst lange überleben. Es ist nicht weiter verwunderlich, dass regelmäßiger Fleischkonsum unser Risiko für Herzerkrankungen gegenüber der einer rein pflanzlichen Ernährung verdreifacht.₃ Von den menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen der Leiharbeiter, die zuletzt im Tönnies-Skandal besondere Aufmerksamkeit bekamen, ganz zu schweigen.

Es gibt wirklich hunderte Motive dafür, etwas gegen die Massentierhaltung zu tun. Und nur wenige dafür, alles beim Alten zu belassen. Gewohnheit, Tradition, Geschmack und Bequemlichkeit sind zumindest keine moralisch vertretbaren Gründe. Deshalb möchte ich dir jetzt die versprochenen 10 Dinge vorstellen, die du tun kannst, um die Massentierhaltung zu stoppen.

Hinweis: Genug Motivation! Ich will dich hier jetzt nicht weiter mit Fakten über die Probleme der Massentierhaltung überladen. Ab jetzt gibt es Lösungen! 🙂

1. Ersetze Fleisch auf deinem Teller

Beginnen wir beim Offensichtlichsten: dem Fleischkonsum. Die Fleisch-Industrie gibt es nur, weil wir Konsumenten ihre Produkte kaufen. Dafür werden Tiere ressourcenintensiv und grausam gezüchtet, gemästet und getötet. Wenn du die Massentierhaltung stoppen willst, solltest du also damit aufhören, Fleisch von Tieren zu kaufen und zu essen. Veränderung fängt bei dir selbst an.

Hier sind vier Beiträge, die dir dabei helfen werden:

2. Verzichte auf den Verzehr von Hühner-Eiern

Oft hört man das Argument „für Eier sterben keine Tiere„. Das stimmt leider nicht. Denn der Eierkauf (ob Bio oder nicht) sorgt dafür, dass männlichen Küken unmittelbar nach ihrer Geburt geschreddert und Hennen, die keine Eier mehr legen, getötet werden. Und wofür? Um eines der cholesterinhaltigsten Lebensmittel der Welt essen zu können.

Dabei sind Eier eigentlich recht leicht zu ersetzen! Nutze zum Beispiel das Schwefelsalz Kala Namak, um den Geschmack nachzuahmen – oder Tomatenmark, Leinsamen, Sojamehl und Apfelmus, als alternatives Bindemittel. 

Tipp: Probiere Mal mein Rezept für ein pflanzliches Rührei aus. Das wird dich umhauen, versprochen!

3. Trinke pflanzliche Milch

Milch - Was tun gegen Massentierhaltung?

Du willst die Massentierhaltung stoppen? Dann solltest du auch auf Milch von Tieren verzichten. Kuhmilch zum Beispiel! Eine Milchkuh wird künstlich mit Bullensamen geschwängert, damit sie bald Milch gibt. Neun Monate später bekommt sie ein Kälbchen, dass ihr nach wenigen Stunden entrissen wird. Ist es ein Weibchen, blüht ihr das Schicksal ihrer Mutter. Ist es ein Männchen, wird es zu Kalbfleisch verarbeitet. Dieses System ist brutal. Das ist einer der Gründe dafür, dass Veganer keine Milch trinken.

Keine klassische Tiermilch zumindest. Denn gerade die ist so unglaublich einfach zu ersetzen! Der Supermarkt ist voll von pflanzlichen Alternativen wie Hafermilch, Mandelmilch, Reismilch oder Sojamilch. Eine davon wird dir zu 100 Prozent gefallen, versprochen!

4. Konsumiere keinen Fisch und andere Meerestiere

Die Überfischung der Meere gehört zu den größten Umweltproblemen unserer Zeit. Sie wird, entgegen dem allgemeinen Glauben, durch die intensive Fischzucht in Aquakulturen noch weiter verschärft. Wenn du also die Massentierhaltung beenden willst, solltest du deinen persönlichen Konsum von Meerestieren einstellen. Dann trägst du nicht mehr zur Zerstörung des Ökosystems Meer bei. Zudem muss kein einziger Fisch mehr für dich in der Massentierhaltung gezüchtet werden.

Fisch ist beliebt für Omega-3-Fettsäuren. Die stecken aber nur im Fisch, weil er Pflanzen gefressen hat, die es enthalten. Und so kannst auch du den wichtigen Nährstoff beispielsweise durch den Konsum von Chlorella-Algen, Shia-Samen, Hanföl oder Rapsöl aufnehmen. Es gibt übrigens mittlerweile sogar vegane Fischstäbchen im Supermarkt, bei denen ich persönlich keinen Unterschied zu klassischen Fischstäbchen schmecke.

Tipp: Unter Warum essen Veganer keinen Fisch? erhältst du noch mehr Motivation und Inspiration.

5. Genieße pflanzlichen Käse

Über Milch haben wir bereits gesprochen. Ohne Massentierhaltung würde es natürlich auch keinen klassischen Käse auf der Basis von Kuhmilch geben. Wenn du sie stoppen willst, solltest du also unbedingt auch auf Käseprodukte verzichten.

Erfahrungsgemäß fällt das den meisten Menschen schwer. Dabei gibt es auch für die unterschiedlichen Käsearten mittlerweile Alternativen. Mit Klick auf den jeweiligen Link lernst du ein paar Beispiele kennen:

6. Verzehre Honig auf pflanzlicher Basis

Honig ist auch intensive Tierhaltung - Was tun?

Auch die Bienenzucht ist Massentierhaltung und Ausbeutung. Die Tiere machen den Honig eigentlich für sich selbst. Er ist ihre Nahrung, die extrem kräftezehrend produziert wird. Eine Arbeitsbiene erzeugt in ihrem knapp fünf Wochen langen Leben beispielsweise nur etwa zwei Teelöffel Honig und muss dafür eine Strecke der Entfernung von München nach Moskau zurücklegen.₄ Oft wird behauptet, dass die Bienenzucht dem Artensterben entgegenwirkt. Doch das Gegenteil ist der Fall, da die gezüchteten Bienen viel anfälliger für Krankheiten sind und diese auch auf Wildbienen übertragen können, deren Bestäubungsleistung für unser aller Überleben entscheidend ist.

Auch da sind die Alternativen reich gesät. Ahornsirup, Zuckerrübensirup oder Agavendicksaft zum Beispiel. Eine weitere sinnvolle, pflanzliche Alternative ist auch dieser vegane Honig.

Tipp: Unter Warum essen Veganer keinen Honig? bekommst du auch dazu wieder zusätzliche Informationen!

7. Steige auf veganen Joghurt um

Was für Milch und Käse gilt, gilt selbstverständlich auch für Joghurt auf Milchbasis: die Milchindustrie ist Ausbeutung von Tieren par excellence. Verzichte einfach darauf, wenn du die Massentierhaltung stoppen willst.

Die pflanzlichen Alternativen stehen glücklicherweise Schlange. Es gibt wirklich dutzende unterschiedliche, vegane Joghurts. Alles was du tun musst, ist im Supermarktregal etwas nach links oder rechts zu greifen. Ich finde beispielsweise den Alpro Joghurt auf Sojabasis super lecker!

8. Verzichte auf Kleidung mit Pelz und Wolle

Was tun gegen Massentierhaltung?
Nerze werden für Pelz gezüchtet und gequält / © PETA Deutschland e.V.

In unserer Evolution gab es Mal eine Zeit, in der wir Wolle oder Pelz von Tieren benötigten, um zu überleben. Diese Zeiten sind natürlich längst vorbei – doch wir tragen weiterhin munter Pelz- und Wollmäntel oder Jacken mit Pelzkragen. Doch auch das funktioniert nicht ohne Massentierhaltung. Deshalb solltest du auf entsprechende Kleidungsstücke verzichten bzw. dir keine weiteren dieser Kleidungsstücke zulegen.

Wenn du nicht gänzlich auf Pelz verzichten möchtest, dann schwenke auf Kunstpelz um. Echtpelz erkennst du beispielsweise an der Unterwolle unten am Haaransatz, wo die Haare auf echtem Leder haften.

Tipp: Unter Warum tragen Veganer keine Wolle erhältst du wieder zusätzliche Informationen dazu!

9. Lebe anderen die vegane Lebenseinstellung vor

Wenn du dich dafür entschieden hast, nicht mehr für die grausame Massentierhaltung zu bezahlen, bist du ein moralisches Vorbild. Deine Werte sind mit deinem Handeln in Einklang. Du liebst Tiere – also zahlst du auch nicht dafür, dass jemand anders ihnen etwas für deine Bedürfnisse antut.

Wenn du Fleischesser überzeugen möchtest, solltest du einfach nur vorleben, wie einfach es ist, vegan zu sein. Denn das ist es – vor allem, wenn du dich in das Leben der Tiere in der Massentierhaltung hineinversetzt hast. Anstatt ein Fakten-Feuerwerk abzubrennen, kannst du lieber ab und zu Mal eine Frage stellen, die zum Nachdenken anregt. Hier zwei Beispiele:

  • Warum isst du Fleisch?
  • Würdet du sagen, dass du Tiere liebst? Warum zahlst du dann dafür, dass sie jemand anders für dich tötet?

Besonders überzeugend ist aber meiner Meinung nach die Empfehlung von Dokumentationen über Massentierhaltung und Veganismus.

10. Setze dich aktiv für Tierrechte ein

Du hast dein Leben schon auf Veganismus umgestellt, sodass du die Massentierhaltung nicht mehr unterstützt? Wow, das ist großartig! Dann kannst du noch einen Schritt weitergehen und dich aktiv engagieren. Wie genau? Hier sind drei inspirierende Beispiele:

  • Unterstütze Organisationen: PROVIEH kämpft beispielsweise seit 1973 für eine artgemäße und wertschätzende Tierhaltung. Solche Tierschutzorganisationen können immer finanzielle oder tatkräftige Unterstützung gebrauchen.
  • Arbeite auf dem Gnadenhof: Eine besondere Wertschätzung für das Leben von Tieren bekommst du bei der Arbeit auf einem Gnadenhof. Dort sind Tiere, die aus der intensiven Tierhaltung gerettet wurden und nun ihren Lebensabend genießen dürfen. Ich unterstütze beispielsweise immer wieder Mal beim Lebenshof „Lasst die Tiere leben e.V.“ in der Nähe von Berlin.
  • Betreibe Aufklärungsarbeit: Regelmäßig finden sogenannte „Cubes“ von Tierrechtsaktivisten statt, bei denen Aufnahmen aus Schlachthäusern in Fußgängerzonen gezeigt werden. Dabei kommt man einfach ins Gespräch mit anderen Menschen und hat die Chance, sie von einem tierleidsfreien Leben zu überzeugen.

Tipp: Wie wäre es, wenn du dich auch beruflich gegen die industrielle Massentierhaltung einsetzen könntest? Schau doch gleich Mal im nachhaltigen Jobportal von CareElite, ob etwas Passendes dabei ist.

Massentierhaltung stoppen – indem du sie nicht weiter unterstützt

Die industrielle Massentierhaltung zählt definitiv zu den überflüssigen Dingen, die heute nicht mehr zeitgemäß sind. Wenn Schlachthäuser doch nur Glaswände hätten – dann würden wir alle sofort mit den Dingen aufhören, die ihr Dasein berechtigen. So ist nun noch jede Menge Aufklärungsarbeit notwendig, um die jahrzehntelange Marketing-Arbeit der Fleischindustrie aus den Köpfen der Menschen verschwinden zu lassen.

Du bist jetzt ein Teil der Lösung und Vorbild für andere. Irgendwann endet dann auch die soziale Ungerechtigkeit des Speziesismus – also das wir die einen Tiere als Haustiere halten und streicheln, während wir die anderen essen.

Ich hoffe, dass dir der Beitrag gezeigt hat, was du alles gegen die Massentierhaltung tun kannst. Wenn du willst, kannst du dir gerne kostenlos mein E-Book „Alle Argumente gegen Veganismus – und wie du sie einfach widerlegst“ herunterladen. Viel Spaß beim Lesen!

Bleib‘ tierfreundlich und nachhaltig,

Plastikfrei leben - Weniger Plastikmüll in der Umwelt

PS.: Du willst Tieren in deinem Alltag helfen? Dann schau dir den verlinkten Beitrag mit unzähligen Tipps und Ideen an.

Quellenangaben:
₁ Dinge erklärt – Kurzgesagt: Fleisch – Das leckerste Übel der Welt, YouTube, 24.01.2019, Web, 29.10.2020 um 10:12 Uhr, in: http://y2u.be/y6f3dwxexZM.

₂ H. Leonhardt: Zahlen und Fakten #Massentierhaltung und #Fleischkonsum, abrufbar unter https://t1p.de/z0s4. [07.05.2020].

₃ National Institutes of Health: Eating red meat daily triples heart disease-related chemical (Stand: 08.01.2019), abrufbar unter https://t1p.de/avcc. [07.05.2020].

₄ Imkerverein Mülheim an der Ruhr e. V.: Bienenwaben, abrufbar unter https://t1p.de/vfzv. [29.10.2020].

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Christoph Schulz

Ich bin Christoph, Umweltwissenschaftler und Autor - und setze mich hier bei CareElite gegen den Plastikmüll in der Umwelt, den Klimawandel und alle anderen großen Umweltprobleme unserer Zeit ein. Gemeinsam mit weiteren, umweltbewussten Bloggern will ich dir Tipps & Tricks für ein natürlich-gesundes, nachhaltiges Leben sowie deine persönliche Weiterentwicklung an die Hand geben.

2 Gedanken zu „Massentierhaltung stoppen – Was jeder dagegen tun kann“

    1. Hi Sigrid! Das passiert seit Jahrhunderten – doch nun ist das Ausmaß so groß, dass wir nicht mehr übersehen können, dass die Massentierhaltung nicht mit unseren Werten übereinstimmt.
      Schlimm, dass es so weit kommen musste – aber gut, dass wir jetzt handeln und etwas in Bewegung setzen.
      Viele Grüße
      Christoph

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