Wie könnte eine wirklich nachhaltige Zahnpflege aussehen? Wenn du eine Antwort auf diese Frage suchst, bist du hier genau richtig! Von der Zahnbürste, über den Zungenreiniger bis hin zur plastikfreien Zahnpasta, gibt es unzählige Möglichkeiten, um unsere Mundhygiene noch etwas ökologischer zu gestalten.
In diesem Artikel gebe ich dir jetzt wertvolle Tipps für eine möglichst nachhaltige Zahnpflege an die Hand. Nachhaltig gesund und nachhaltig umweltfreundlich! Auf geht's!
Vorab findest du hier schon eine kurze Übersicht über den Beitrag:
- Nutze eine Zahnbürste aus Holz
- Ersetze Tuben-Zahnpasta durch Zahnputztabletten
- Verwende natürliche Zahnseide
- Gewöhne dir eine Putzroutine an
- Nutze einen Löffel als Zungenschaber
- Setze auf eine natürliche Mundspülung
- Kaue auf einem Zahnputzholz
- Schalte den Wasserhahn beim Zähneputzen ab
- Führe einen zahnfreundlichen Lebensstil
- Lasse deine Zähne regelmäßig checken
Hinweis: Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung, sondern stellt lediglich allgemeine Informationen über eine möglichst nachhaltige Zahnpflege bereit.
1. Nutze eine Zahnbürste aus Holz
Ziel ist es, die Zahnpflege und Zahnerhaltung mit möglichst umweltverträglichen Mitteln auf die Beine zu stellen. Einen guten Anfang machst du, indem du deine Plastikzahnbürste durch eine Holzzahnbürste mit Naturborsten ersetzt, sobald sie unbrauchbar ist. Natürliche Zahnbürsten gibt es beispielsweise aus FSC-zertifiziertem Buchenholz oder auch aus schnell nachwachsendem Bambusholz.
Empfehlenswerte Zahnbürsten aus Holz bekommst du z.B hier*
Tipp: Müll bewusst zu reduzieren und einzusparen ist generell eine nachhaltige Verhaltensweise. Nutze gerne auch meinen ausführlichen Beitrag über das möglichst plastikfreie Badezimmer.
2. Ersetze Tuben-Zahnpasta durch Zahnputztabletten
In vielen klassischen Zahnpasten verstecken sich Schadstoffe, wie zum Beispiel Mikroplastik. Hinzu kommt der oft doppelte Müll durch Pappschachtel und Plastiktube. Es ist also aus ökologischen und nicht zuletzt gesundheitlichen Gründen durchaus sinnvoll, sie durch plastikfreie Zahnputztabletten zu ersetzen. Die lösen sich einfach im Mund auf und funktionieren ab diesem Moment so, wie wir es auch von der gewöhnliche Zahnpasta erwarten würden. Du bekommst sie hier*.
Tipp: Du kannst deine Zahnpasta auch selber machen und so sicherstellen, dass nur natürliche Zutaten verwendet werden. Im verlinkten Beitrag findest du eine genaue Anleitung dazu.
3. Verwende natürliche Zahnseide
Um die Zahnzwischenräume zu säubern, nutzen wir Zahnseide. Im Regelfall besteht diese aus Kunststoff und wird in Plastikverpackungen verkauft. Doch es gibt auch da eine empfehlenswerte Alternative für die nachhaltige Zahnpflege. Zum Beispiel diese vegane Zahnseide aus Maisseide*.
Eine weitere Alternative zur Reinigung der Zwischenräume stellen Interdentalbürsten dar. Nachhaltige Interdentalbürsten aus Bambusholz bekommst du hier*.
4. Gewöhne dir eine Putzroutine an
Du kannst noch so viele Holzzahnbürsten, Zahnputztabletten und Zahnseide-Rollen bei dir im Badezimmerschrank verstauen – deine Zähne pflegen sich nicht von allein! Putze deine Zähne mindestens 2 Mal am Tag etwa eine halbe Stunde nach dem Essen und nehme dir dafür 3 Minuten Zeit. Stelle dir notfalls einen Timer, denn man verschätzt sich gerne Mal bei der Putzdauer. Ergänze deine Putzroutine um die Anwendung der Zahnseide und der gleich noch folgenden Tipps! (Zungenschaber, Mundspülung usw.)
Nehme dir am besten auch nach spontanen „Zwischendurch-Snacks“ die Zeit für eine kurze Putzeinheit, um deine natürlich weißen Zähne dauerhaft zu bewahren. Sei dir immer bewusst, welche ökologischen und gesundheitlichen Vorteile mit einer nachhaltigen Zahnpflege einhergehen, damit die Routine auch Routine bleibt.
Wichtig: Deine Zahnbürste solltest du mindestens alle 3 Monate wechseln, da zwischen den Borsten Bakterien und Keime ansammeln, die deiner Zahngesundheit nachhaltig nicht gut tun werden.
5. Nutze einen Löffel als Zungenschaber
In unseren Mundhöhlen wimmelt es nur so von Bakterien! Deshalb ist es wichtig, hin und wieder die Zunge von entsprechenden Belägen zu befreien. Das kannst du mithilfe eines Zungenschabers aus Edelstahl oder auch ganz einfach mit einem klassischen Esslöffel machen. Achte darauf, dass er nicht zu scharfkantig ist und ziehe ihn einige Male vom Zungenrücken nach vorne, bis keine Rückstände mehr an am Metall zu sehen sind. Auch der Einsatz eines Zungenreinigers sollte also ein routinierter Teil deiner nachhaltigen Mund- und Zahnpflege sein.
6. Setze auf eine natürliche Mundspülung
Eine Mundspülung ist eine großartige Ergänzung deiner ökologischen Zahnpflege-Routine. Um den üblichen Plastikmüll durch Mundspülungen im Sinne des plastikfreien Lebensstils zu vermeiden, kannst du beispielsweise Mundspül-Tabletten verwenden, die du in einem gewöhnlichen Glas auflöst. Es gibt Mundwasser aber auch in Mehrweggläsern oder recycelten Plastikflaschen.
Tipp: Selbstverständlich kannst du deine natürliche Mundspülung auch selber machen. Wie das funktioniert, erfährst du im verlinkten Artikel!
7. Kaue auf einem Zahnputzholz
Zugegeben: Dieser Tipp kommt etwas ungewöhnlich daher! Doch wenn du Mal kein fließendes Wasser oder Zahnputz-Utensilien dabei hast, kann dir ein Zahnputzholz ähnliche Dienste leisten. Miswāk (auch Siwāk genannt) ist einfach nur ein Zweig, eine Knospe oder ein Wurzelstück des Zahnbürstenbaumes. Das Stück Holz eignet sich deshalb so gut für die nachhaltige Zahnpflege, weil es einen Remineralisierungseffekt bietet. Durch das Kauen reinigst du automatisch deine Zähne. Erfrischend anders, könnte man sagen!
Tipp: Das Zahnputzholz ist beispielsweise ideal geeignet fürs Backpacken, Zelten oder beim Zero Waste Festival.
8. Schalte den Wasserhahn ab beim Zähneputzen
Wenn du deine Zähne möglichst umweltfreundlich pflegen willst, solltest du den Wasserhahn beim Zähneputzen nicht einfach laufen lassen, sondern ihn ausstellen. So kannst du im Haushalt Wasser sparen. Manchmal verfällt man vielleicht in alte Gewohnheiten. In solchen Fällen kannst du einfach Wasser in einen klassischen Zahnputzbecher füllen und damit ausspülen. So hast du definitiv nur eine kleine Menge Wasser verbraucht.
9. Führe einen zahnfreundlichen lebensstil
Hier geht es nicht nur darum, dass du deine Zähne ökologisch pflegst, sondern dass sie auch nachhaltig gesund bleiben. Ob und wann du Zahnprobleme oder Karies bekommst, hängt vor allem von deiner Lebensweise ab. Entscheidend sind beispielsweise deine Ernährung, dein Putzverhalten, deine regelmäßigen Zahnarztbesuche oder dein Alkohol- und Tabakkonsum.
Hier möchte ich dir einige Tipps für eine zahnfreundliche Ernährungs- und Lebensweise im Sinne einer nachhaltigen Zahnpflege mit an die Hand geben:
Nasche Süsses lieber selten statt ständig
Verzehre zucker- und säurehaltige Lebensmittel, wie Süßigkeiten oder Äpfel, Cola und Wein, lieber nur in besonderen Momenten und nicht ständig.
Ernähre dich Zuckerarm
Sorge dafür, dass du möglichst wenig industriellen Zucker zu dir nimmst – und wenn, dann bei den Mahlzeiten, nach denen du dir routinemäßig die Zähne putzt. (siehe auch 30 Tage zuckerfrei Challenge)
Vermeide den Konsum von Alkohol
Alkohol kann unter anderem Zahnverfärbungen verursachen, Entzündungen hervorrufen und das Risiko für Paradontose steigern. Auch das Erbrechen als Folge des Alkoholkonsums schadet deiner Zahngesundheit durch die Verätzung der Zähne.₁
Trinke Weniger Wein, Kaffee und Tee
Um Verfärbungen deiner Zähne zu verhindern, solltest du als Ergänzung zu einer nachhaltigen Zahnpflege möglichst selten Wein, Kaffee und Tee trinken.
Verzichte auf das Rauchen
Auch der Konsum von Zigaretten steigert das Risiko für Zahnfleischentzündungen und Paradontitis. Zudem hemmt er die Durchblutung des Zahnfleischs.₂
Tipp: Wenn du wissen willst, wie du definitiv mit dem Rauchen aufhören kannst, klick‘ dich zum verlinkten Beitrag.
Reduziere deinen Stress
Bekämpfe Stressursachen in deinem Alltag gezielt. Denn eine übermäßige, psychische Belastung führt oft zu Zähneknirschen oder dem Brechen von Zähnen.
Verzehre vermehrt Rohes Gemüse, Vollkornprodukte & Nüsse
Lege den Fokus auf Vollwertkost. Sie enthalten für Kariesbakterien schwer verwertbaren Zucker. Wenn deine Zähne gut zu kauen haben, wird automatisch auch die Zahnoberfläche gereinigt und die Speichelproduktion angeregt. Der Zucker und die Säuren aus Lebensmitteln werden so schlussendlich aus dem Mundraum gespült.
Achte auf die Aufnahme essentieller Nährstoffe
Kalzium ist wichtig für die Mineralisierung von Knochen und Zähnen. Es steckt vor allem in Sesamsamen, Mandeln, Haselnüssen, Grünkohl, Brokkoli und Spinat.
Vitamin A ist wertvoll für die Mundschleimhaut und ist besonders in Paprika, gekochten Karotten und Süßkartoffeln enthalten.
Vitamin C stärkt das Immunsystem und macht es Bakterien schwerer, deine Zähne anzugreifen. Du kannst es beispielsweise durch den Verzehr von Acerola-Kirschen, Sanddornsaft, Petersilie, Brokkoli und roter Paprika aufnehmen.
Auch Vitamin D ist essentiell für gesunde Zähne, da es die Speicherung wertvoller Stoffe, wie Kalzium oder Phosphor, unterstützt. Außerdem fördert es die Robustheit deiner Zähne.
Tipp: Warum eine ausgewogene rein pflanzliche Ernährung grundsätzlich so gesund ist, erfährst du im verlinkten Artikel.
10. Lasse deine Zähne regelmässig checken
Gehe definitiv in regelmäßigen Abständen zum Vorsorgetermin beim Zahnarzt deines Vertrauens – und schiebe Zahnprobleme nicht auf die lange Bank. Schlussendlich wird sich auch deine Krankenversicherung darüber freuen – und beispielsweise halbjährliche Zahnreinigungen belohnen.
Nachhaltige Mund- und Zahnpflege leicht gemacht!
Wie du siehst, geht eine wirklich umweltfreundliche Zahnpflege weit über das regelmäßige Zähneputzen hinaus – und ist dennoch nicht kompliziert. Wichtig ist es einfach nur, dass du die Tipps & Tricks kennst und sie (nach und nach) in deine tägliche Pflegeroutine integrierst. Je weniger Müll dabei entsteht und je zahnfreundlicher du lebst, desto besser!
Hast du Fragen und Anregungen? Oder fallen dir weitere Tipps für eine wirklich nachhaltige Zahnpflege ein? Dann freue ich mich schon auf deinen Kommentar!
Bleib‘ gesund und nachhaltig,
PS.: Im nachhaltigen Gesundheitsblog findest du viele weitere, wertvolle Informationen rund um dein Wohlbefinden. Erfahre als nächstes zum Beispiel, wie du deine Augen am Computer-Bildschirm schonst!
Quellenangaben:
₁,₂ dentolo Deutschland GmbH: Zahn um Zahn – Die 9 schlimmsten No-Gos für Ihre Zähne, abrufbar unter https://t1p.de/ppot. [30.08.2021].