Wie könnte eine wirklich nachhaltige Zahnpflege aussehen – und was kann man alles tun, um sich möglichst umweltfreundlich die Zähne zu putzen? Wenn du Antworten auf diese Fragen suchst, bist du hier genau richtig!
Wir alle versuchen in den unterschiedlichsten Bereichen des Alltags unseren Lebensstil nachhaltiger zu gestalten. Dieses Vorhaben sollte natürlich auch nicht bei der Zahnpflege enden. Glücklicherweise stehen uns dabei unzählige Möglichkeiten bereit, einen umweltverträglichen Unterschied zu machen.
In diesem Artikel möchte ich dir deshalb jetzt wertvolle Tipps für eine möglichst nachhaltige Zahnpflege an die Hand geben, die du ganz einfach umsetzen kannst. Auf geht's!
Hinweis: Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung, sondern stellt lediglich allgemeine Informationen über eine möglichst umweltfreundliche Zahnpflege bereit.
10 Tipps: Was kann man für mehr Nachhaltigkeit beim Zähneputzen tun?
Öfter die Bahn oder das Fahrrad zu nehmen, keine tierischen Lebensmittel mehr zu essen und weniger Plastikmüll zu machen – es gibt unzählige Möglichkeiten, die Umwelt im Alltag zu schützen. Das Zähneputzen ist da ehrlicherweise im Regelfall nicht unbedingt das Erste, woran man denkt, wenn man möglichst schnell und einfach einen spürbaren Impact für den Planeten erzielen will.
Doch bei genauerer Betrachtung gibt es doch einige Dinge, die man tun kann – und die sich wirklich unkompliziert und zügig in die Tat umsetzen lassen.
Hier sind meine besten Tipps für mehr Nachhaltigkeit bei der Zahnpflege, damit deine Zähne möglichst lange gesund bleiben und du beim Zähneputzen (fast automatisch) etwas für die Umwelt bewirkst.
1. Nutze eine Zahnbürste aus Holz
Einen guten Anfang machst du, indem du deine Plastikzahnbürste durch eine Holzzahnbürste mit Naturborsten ersetzt, sobald sie unbrauchbar ist.
Natürliche Zahnbürsten gibt es beispielsweise aus FSC-zertifiziertem Buchenholz oder auch aus schnell nachwachsendem Bambusholz. Empfehlenswerte Zahnbürsten aus Holz bekommst du z.B hier im Avocadostore*.
Tipp: Müll bewusst zu reduzieren und einzusparen ist generell eine nachhaltige Verhaltensweise. Nutze dafür gerne auch die Ratschläge aus meinem Beitrag über das möglichst plastikfreie Badezimmer.
2. Ersetze Tuben-Zahnpasta durch Zahnputztabletten
In vielen klassischen Zahnpasten verstecken sich Schadstoffe, wie zum Beispiel Mikroplastik, das über den Abfluss des Waschbeckens in natürliche Gewässer gerät. Hinzu kommt der oft doppelte Müll durch Pappschachtel und Plastiktube.
Es ist also aus ökologischen und nicht zuletzt gesundheitlichen Gründen durchaus sinnvoll, sie durch plastikfreie Zahnputztabletten zu ersetzen. Sie lösen sich einfach im Mund auf und funktionieren ab diesem Moment so, wie du es auch von der gewöhnlichen Zahnpasta aus der Tube kennst. Diese hier* kann ich dir aus eigener Erfahrung empfehlen.
Tipp: Du kannst deine Zahnpasta auch selber machen und so sicherstellen, dass nur natürliche Zutaten verwendet werden. Im verlinkten Beitrag findest du eine genaue Anleitung dazu.
3. Verwende natürliche Zahnseide
Um die Zahnzwischenräume zu säubern, ist Zahnseide zu empfehlen. Im Regelfall besteht sie aus Kunststoff und wird in Plastikverpackungen zum Wegwerfen verkauft.
Doch es gibt auch da eine empfehlenswerte Alternative für die nachhaltige Zahnpflege. Zum Beispiel diese vegane Zahnseide aus Maisseide* im Nachfüllpack.
4. Gewöhne dir eine Putzroutine an
Du kannst noch so viele Holzzahnbürsten, Zahnputztabletten und Zahnseide-Rollen bei dir im Badezimmerschrank verstauen – doch deine Zähne bleiben nicht von allein auf Dauer gesund!
Putze deine Zähne mindestens 2x am Tag etwa eine halbe Stunde nach dem Essen und nimm dir dafür 3 Minuten Zeit. Stell dir notfalls einen Timer, denn die meisten von uns verschätzen sich gerne bei der Putzdauer. Ergänze deine Putzroutine dann um die Anwendung der Zahnseide und der gleich noch folgenden Tipps.
Nimm dir am besten auch nach spontanen „Zwischendurch-Snacks“ die Zeit für eine kurze Putzeinheit, um deine natürlich weißen Zähne dauerhaft zu bewahren. Sei dir immer bewusst, welche ökologischen und gesundheitlichen Vorteile mit einer nachhaltigen Zahnpflege einhergehen. Die Motivation dient dazu, dass die entstandene Putzroutine auch dauerhaft eine Routine bleibt.
Gut zu wissen: Viele Zahnarzt:innen empfehlen, die Zahnbürste etwa alle 3 Monate zu wechseln, da sich zwischen den Borsten Bakterien und Keime ansammeln, die deiner Zahngesundheit nachhaltig nicht gut tun.
5. Setze auf eine natürliche Mundspülung
Eine Mundspülung ist eine großartige Ergänzung deiner ökologischen Zahnpflege-Routine. Um den üblichen Plastikmüll durch Mundspülungen im Sinne des plastikfreien Lebensstils zu vermeiden, kannst du beispielsweise Mundspül-Tabletten verwenden, die du in einem gewöhnlichen Glas auflöst. Es gibt Mundwasser aber auch in Mehrweggläsern oder recycelten Plastikflaschen.
Tipp: Selbstverständlich kannst du deine natürliche Mundspülung auch selber machen. Wie das funktioniert, erfährst du im verlinkten Artikel!
6. Nutze einen Löffel als Zungenschaber
In unseren Mundhöhlen wimmelt es nur so von Bakterien! Deshalb ist es wichtig, hin und wieder die Zunge von entsprechenden Belägen zu befreien. Das ist zudem auch ein probates, natürliches Mittel gegen Mundgeruch.
Mithilfe eines Zungenschabers aus Edelstahl oder auch ganz einfach mit einem klassischen Esslöffel kannst du diese Maßnahme leicht in die Tat umsetzen.
Achte darauf, dass er nicht zu scharfkantig ist – und ziehe ihn einige Male vom Zungenrücken nach vorne, bis keine Rückstände mehr an am Metall zu sehen sind.
7. Kaue auf einem Zahnputzholz
Zugegeben: Dieser Tipp kommt etwas ungewöhnlich daher! Doch wenn du mal kein fließendes Wasser und auch keine Zahnputz-Utensilien dabei hast, kann dir ein Zahnputzholz alternativ ähnliche Dienste leisten.
Miswāk (auch Siwāk genannt) ist einfach nur ein Zweig, eine Knospe oder ein Wurzelstück des sogenannten „Zahnbürstenbaums“. Diese Zahnputzhölzer* eignen sich deshalb so gut für die nachhaltige Zahnpflege, weil sie einen Remineralisierungseffekt bieten. Durch das Kauen reinigst du automatisch deine Zähne. Erfrischend anders, könnte man sagen!
Tipp: Das Zahnputzholz ist beispielsweise ideal geeignet fürs Backpacken, Zelten oder beim Zero Waste Festival.
8. Schalte den Wasserhahn ab beim Zähneputzen
Ein Klassiker! Wenn du deine Zähne möglichst umweltfreundlich pflegen willst, solltest du den Wasserhahn beim Zähneputzen nicht einfach laufen lassen, sondern ihn ausstellen. So kannst du im Haushalt Wasser sparen. Denn jedes Mal, wenn du den Hahn beim Zähneputzen geöffnet lässt, werden rund 12 Liter Wasser ungenutzt vergeudet.1
Manchmal verfällt man vielleicht in alte Gewohnheiten. Wenn dir das oft passiert, kannst du alternativ einfach Wasser in einen klassischen Zahnputzbecher füllen und dir den Mund damit ausspülen. So hast du definitiv nur eine kleine Menge Wasser verbraucht.
9. Führe einen zahnfreundlichen Lebensstil
Hier geht es nicht nur darum, dass du deine Zähne ökologisch pflegst, sondern dass sie auch auf lange Sicht und eben nachhaltig gesund bleiben. Ob und wann du Zahnprobleme bekommst, hängt vor allem von deiner Lebensweise ab.
Um Karies, Zahnfleischentzündungen, unangenehmem Pochen im Zahn und schlussendlich mit Zahnzement befestigten Kronen vorzubeugen, sind zum Beispiel deine Ernährung, dein Putzverhalten, deine regelmäßigen Zahnarztbesuche oder dein Alkohol- und Tabakkonsum entscheidend.
Hier möchte ich dir dahingehend einige Tipps für eine vorbeugende, zahnfreundliche Ernährungs- und Lebensweise im Sinne der nachhaltigen Zahnpflege mit an die Hand geben.
Nasche Süsses lieber selten statt ständig
Verzehre zucker- und säurehaltige Lebensmittel, wie Süßigkeiten oder Äpfel, Cola und Wein, lieber nur in besonderen Momenten und nicht ständig.
Ernähre dich Zuckerarm
Sorge dafür, dass du möglichst wenig industriellen Zucker zu dir nimmst. Und wenn, dann bei den Mahlzeiten, nach denen du dir routinemäßig die Zähne putzt. (siehe auch 30 Tage zuckerfrei Challenge)
Vermeide den Konsum von Alkohol
Alkohol kann unter anderem Zahnverfärbungen verursachen, Entzündungen hervorrufen und das Risiko für Paradontose steigern. Auch das Erbrechen als Folge des Alkoholkonsums schadet deiner Zahngesundheit durch die Verätzung der Zähne.2
Trinke Weniger Wein, Kaffee und Tee
Um unschöne Verfärbungen deiner Zähne zu verhindern, solltest du als Ergänzung zur nachhaltigen Zahnpflege unter anderem möglichst selten Wein, Kaffee und Tee trinken.
Verzichte auf das Rauchen
Auch der Konsum von Zigaretten steigert das Risiko für Zahnfleischentzündungen und Paradontitis. Zudem hemmt er die Durchblutung des Zahnfleischs.
Tipp: Wenn du wissen willst, wie du definitiv mit dem Rauchen aufhören kannst, klick dich einfach zum verlinkten Beitrag.
Reduziere deinen Stress
Bekämpfe Stressursachen in deinem Alltag gezielt. Denn eine übermäßige, psychische Belastung führt oft zu Zähneknirschen oder dem Brechen von Zähnen. Wie du dein Stresslevel senken kannst, erläutere ich dir im verlinkten Artikel.
Verzehre vermehrt rohes Gemüse, Vollkornprodukte & Nüsse
Lege den Fokus bei deiner Ernährung auf Vollwertkost. Sie enthält für Kariesbakterien schwer verwertbaren Zucker. Wenn deine Zähne gut zu kauen haben, wird dabei automatisch auch die Zahnoberfläche gereinigt und die Speichelproduktion angeregt. Der Zucker und die Säuren aus Lebensmitteln werden so schlussendlich aus dem Mundraum gespült.
Achte auf die Aufnahme essentieller Nährstoffe
Kalzium ist wichtig für die Mineralisierung von Knochen und Zähnen. Es steckt vor allem in Sesamsamen, Mandeln, Haselnüssen, Grünkohl, Brokkoli und Spinat.
Vitamin A ist wertvoll für die Mundschleimhaut und ist besonders in Paprika, gekochten Karotten und Süßkartoffeln enthalten.
Vitamin C stärkt das Immunsystem und macht es Bakterien schwerer, deine Zähne anzugreifen. Du kannst es beispielsweise durch den Verzehr von Acerola-Kirschen, Sanddornsaft, Petersilie, Brokkoli und roter Paprika aufnehmen.
Auch Vitamin D ist essentiell für gesunde Zähne, da es die Speicherung wertvoller Stoffe, wie Kalzium oder Phosphor, unterstützt. Außerdem fördert es die Robustheit deiner Zähne.
Tipp: Warum eine ausgewogene rein pflanzliche Ernährung grundsätzlich so gesund ist, erfährst du im verlinkten Artikel.
10. Lass deine Zähne regelmässig checken
Gehe definitiv in regelmäßigen Abständen zum Vorsorgetermin bei deinem Zahnarzt oder der Zahnärztin deines Vertrauens. Schiebe Zahnprobleme auf keinen Fall auf die lange Bank, das macht es nur schlimmer.
Schlussendlich wird sich auch deine Krankenversicherung über deine Zahnvorsorge-Maßnahmen freuen – und beispielsweise halbjährliche Zahnreinigungen finanziell belohnen.
Nachhaltige Mund- und Zahnpflege, leicht gemacht!
Wie du siehst, geht eine wirklich umweltfreundliche Zahnpflege weit über das regelmäßige Zähneputzen hinaus – und ist dennoch nicht kompliziert. Wichtig ist es einfach nur, dass du die Tipps und Tricks kennst und sie (nach und nach) in deine tägliche Pflegeroutine integrierst.
Je weniger Müll dabei entsteht, je gründlicher und regelmäßiger du putzt und je zahnfreundlicher du lebst, desto besser!
„Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts.“
Arthur Schopenhauer (mehr unter Gesundheit Zitate)
Hast du Fragen und Anregungen? Oder fallen dir weitere Tipps für eine wirklich nachhaltige Zahnpflege ein? Dann freue ich mich schon auf deinen Kommentar!
Bleib‘ gesund und nachhaltig,
PS: Im nachhaltigen Gesundheitsblog findest du viele weitere, wertvolle Informationen rund um dein Wohlbefinden. Erfahre als nächstes zum Beispiel, wie du deine Augen am Computer-Bildschirm schonst!