Wie funktioniert nachhaltige Hundehaltung? Wir versuchen, unseren eigenen ökologischen Fußabdruck Tag für Tag ein bisschen weiter zu verringern. Zum Beispiel, indem wir unseren Fleischkonsum minimieren oder Plastikmüll reduzieren. Doch kann man eigentlich auch mit einem Hund umweltbewusst leben?
Die Frage ist durchaus berechtigt. Schließlich landet ja üblicherweise jede Menge Fleisch in den Näpfen unserer vierbeinigen Freunde. Und ziemlich viel Verpackungsmüll machen Spielzeug, Halsband, Futter und Co. ja auch.
Meine persönliche Erfahrung ist: Es funktioniert wunderbar! Und Hundebesitzer müssen dafür nicht einmal von heute auf morgen ihr ganzes Leben auf den Kopf stellen.
In diesem Artikel möchte ich dir deshalb jetzt zeigen, wie du deinen Hund möglichst nachhaltig hältst, ohne seine Bedürfnisse zu ignorieren. Von einer gesunden und klimafreundlichen Ernährungsweise, über das Spielzeug und die Hundepflege, bis hin zu den Ausflügen mit Hund und Familie. Auf geht's!
Hier sind vorab schon alle 10 Tipps im Überblick:
- Natürliches Hundeshampoo verwenden
- Pflanzliches Futter bevorzugen
- Leckerlis selber machen
- Langlebiger Futternapf bereitstellen
- Hundekotbeutel aus Papier nutzen
- Natürliches Körbchen besorgen
- Langlebiges Spielzeug anbieten
- Hundehaarbürste aus Holz verwenden
- Halsband aus Recycling-Material bevorzugen
- Ausflüge zu Fuß oder mit Fahrrad machen
11 Tipps, um Hunde nachhaltig zu halten und zu ernähren
Hier soll sich natürlich primär alles um den Hund drehen, dem du ein Zuhause gibst. Doch falls du noch keinen Vierbeiner beherbergst aber gerade darüber nachdenkst, dann stehst du vielleicht vor der Entscheidung zwischen einem Hund aus dem Tierheim und einem Hund aus der Zucht.
In dieser Situation ist das Retten bzw. Adoptieren eines Hundes aus dem Tierschutz grundsätzlich die tierfreundlichere, nachhaltigere und ganz nebenbei auch günstigere Alternative. Doch auch bei der Adoption gilt es besonders gut hinzuschauen, ob der „Hund mit Vergangenheit“ (meine absolute Buchempfehlung*) auch optimal zu Herrchen und Frauchen passt.
Ansonsten gehe ich jetzt einfach davon aus, dass dein Hund gerade neben dir sitzt und dich mit erwartungsvollen Augen ansieht. Deshalb gibt's jetzt die versprochenen Tipps für ein nachhaltiges Leben mit Hund.
1. Plastikfreies, natürliches Hundeshampoo verwenden
Da sie entscheidend zu mehr Nachhaltigkeit im Umgang mit Haustieren führt, starten wir direkt mit der natürlichen Fellpflege. Zu empfehlen ist dabei eine natürliche Hundehaarseife, die das Fell von innen pflegt und dem Vierbeiner einen glatten und seidigen Glanz verleiht.
Versuche beim Kauf bewusst Plastikmüll zu vermeiden und eine Seife aus natürlichen Inhaltsstoffen zu bevorzugen. Dieses Hundeshampoo mit wertvollen Ölen kann ich dir empfehlen*.
2. Hochwertiges, pflanzliches Hundefutter bevorzugen
Eine nachhaltige Hundeernährung ist schmackhaft, ausgewogen, möglichst abwechslungsreich – und am besten auch pflanzlich. Schließlich verschlingt die Herstellung von tierischem Hundefutter Unmengen an natürlichen Ressourcen, wie zum Beispiel Kraftfutter und den immensen Energieverbrauch in der Massentierhaltung.
Außerdem ist der Gedanke beunruhigend, dass dutzende andere Tiere sterben müssen, damit der eigene Hund etwas zu fressen bekommt, findest du nicht?
Wenn du deine CO2-Bilanz verbessern willst, solltest du deinen Hund vegan/vegetarisch ernähren. Ich weiß, ich weiß: Das klingt ungewöhnlich und unnatürlich, weil sie ja vom Wolf abstammen.
Doch Studien haben gezeigt, dass eine ausgewogene rein pflanzliche Ernährung keine Nachteile für den Hund mit sich bringt. Im Gegenteil: Die Wahrscheinlichkeit für Gesundheitsstörungen reduziert sich sogar deutlich.
Eine ergänzende Anekdote: Die streng pflanzlich ernährte Collie-Hündin „Bramble“ wurde zum Beispiel 27 Jahre alt und schaffte mit dem Alter sogar ins Guinnessbuch der Rekorde.1
Solange der Nährstoffbedarf deines Hundes gedeckt wird, kann er also auch mit Reis, Linsen und Gemüse gefüttert und (trotzdem) steinalt werden. Abgesehen davon solltest du auch beim Hundefutter Lebensmittelverschwendung vermeiden und selbstverständlich auch auf Inhaltsstoffe wie Zucker und Geschmacksverstärker verzichten.
Du kannst das Futter natürlich selbst kochen oder auch Trockenfutter füttern. Unsere Hündin liebt beides. Dieses getreidefreie und (fast) vegane Trockenfutter kann ich dir empfehlen:
- Green Petfood VeggieDog Origin mit roter Linse*
- VEGDOG Green Crunch Trockenfutter mit Süßkartoffel und Linsen*
- Green Petfood VeggieDog mit Kartoffel & Erbse*
So oder so: Um auf Nummer sicher zu gehen, rate ich dir aber dringend dazu, die Umstellung auf die pflanzliche Hundeernährung vor allem in der Anfangszeit regelmäßig in der Tierarztpraxis zu überwachen.
Wichtig: Bitte denke daran, dass Hunde nicht alles fressen dürfen! Weintrauben und rohe Tomaten sind beispielsweise pures Gift für den besten Freund des Menschen.
3. Langlebigen Hundenapf bereitstellen
Wer einem Hund ein Zuhause gibt, benötigt zwangsläufig so manchen Gegenstand. Zur Grundausstattung zählt definitiv auch ein stabiler und langlebiger Napf für Futter und Wasser.
Setze bevorzugt auf solche Näpfe aus Edelstahl* oder alternativ auch aus Keramik* und verzichte auf Kunststoff. Im Idealfall ist der Napf sogar noch handgemacht und aus regionaler Herstellung.
4. Mit Veggie-Leckerlis trainieren
Bei unserem Hund funktioniert die Erziehung mit vegetarischen Leckerlis wirklich super. Um etwas Abwechslung reinzubringen, geben wir diese Zucchini-Leckerlis* und diese gemischten vegetarischen Leckerlis*.
Du musst aber nicht immer Fertigfutter und Leckerlis aus der Papier- oder Plastikpackung kaufen. Noch nachhaltiger ist die Hundehaltung, wenn du die Belohnungshäppchen selbst machst. Schon aus 150 Gramm Weizenmehl, 150 Gramm Weizenvollkornmehl und 150 Gramm Roggenmehl lassen sich zum Beispiel leckere Sesam-Erdnussbutter-Kekse für Hunde zaubern.
Tipp: Dinge selber zu machen, ist übrigens auch ganz grundsätzlich ein wertvoller Tipp, um durch Nachhaltigkeit Geld zu sparen.
5. Veggie-Snacks trainieren
Hin und wieder hat sich auch dein Hund mal eine Auszeit verdient. Wir haben für die Mittagspause eine kleine Routine eingeführt. Dann nimmt sich unsere Hündin eine vegetarische Kaustange mit in ihr Körbchen, die zeitgleich auch wichtig für die Zahnpflege ist.
Diese zahnfreundlichen Kausnacks funktionieren bei allen Hunden in unserem Umfeld super:
- Kaustangen für kleine Hunde zur Zahnpflege* (von WHIMZEES in drei Größen)
- Veggie-Wurst-Kaustangen für kleine Hunde zur Zahnpflege* (von WHIMZEES)
6. Biologisch abbaubare Hundekotbeutel nutzen
Hundekot stinkt nicht nur, er ist auch leider ein idealer Nährboden für Bakterien. Und wer ihn nicht einsammelt und dabei erwischt wird, muss zumindest in Deutschland mit unangenehmen Bußgeldern rechnen.
Eine nachhaltige Alternative für klassische Plastikbeutel (ein NoGo für eine nachhaltige Hundehaltung) sind dahingehend Hundekotbeutel, die sich kompostieren lassen. Diese hier nutzen wir in der Regel:
- PooPick Hundekotbeutel aus Papier zum Klappen*
- SMARTPAWS Hundekotbeutel aus Maisstärke*
- PooPick Hundekotbeutel aus pflanzlichen Ölen und Wurzeln*
7. Natürliches Körbchen besorgen
Wenn du deinen Hund nachhaltig halten willst, dann kannst du auch beim Körbchen einen wichtigen Schritt machen. Auch hier solltest du dafür handgemachte und möglichst regional produzierte langlebige Körbe aus Weidengeflecht* oder Jute dem Plastikkörbchen vorziehen.
Dein Hund hängt eher in der Hundehütte ab? Dann kannst du ja versuchen, diese aus altem, aufbereitetem Holz selbst zu bauen! Deiner Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt.
8. Natürliches und langlebiges Spielzeug anbieten
Dein Hund braucht Beschäftigung. Auch beim Spielzeug und bei Denkaufgaben kannst du Nachhaltigkeit groß schreiben. Wie wäre es mit einem ewig haltbarem Tau-Spielzeug*? Achte beim Kauf möglichst auf kurze Transportwege und umweltfreundliche Herstellungsprozesse, um Luftverschmutzung und Klimawandel entgegenzuwirken.
Außerdem kannst du den minimalistischen Lebensstil auch auf einen Hund übertragen. Ein Lieblingsball ist besser als 14 verschiedene Bälle. Weniger ist mehr. 🙂
9. Hundehaarbürste aus Holz verwenden
Für eine gesunde Fellpflege und eine nachhaltige Hundehaltung ist auch die Pflegebürste entscheidend. Bevorzuge zum Beispiel diese langlebige Buchenholz Hundehaarbürste* aus heimischen Wälder und zertifiziert nachhaltiger Forstwirtschaft gegenüber einer meist eher kurzlebigen Plastikfellbürste.
Tipp: Du willst nicht nur deinem Hund, sondern auch allen anderen Tieren helfen? Dann nutze meine Tipps für mehr Tierschutz im Alltag, die du jederzeit umsetzen kannst!
10. Recycling-Halsband und -Leine nutzen
Ein zeitloser Stil und langlebiges Material machen Halsband und Leine deines Vierbeiners so richtig nachhaltig. Schließlich vermeidest du so einen ständigen Neukauf. Wenn dieser jedoch unausweichlich ist, dann solltest du Halsband und Leine möglichst in recycelter oder upgecycelter Form kaufen.
Hier sind meine persönlichen Empfehlungen:
- Hundeleine recycelt Kordel in turtlegreen von PETS 4 the Oceans*
- Hundehalsband Hackysack aus recycelten Plastikflaschen von Dublin Dog*
11. Ausflüge und Gassigehen zu Fuß und mit Fahrrad
Nachhaltig leben mit Hund? Dann solltest du das Auto öfter Mal in der Garage stehen lassen. Nutze die Chance für mehr alltägliche Spaziergänge und Fahrten mit dem Fahrrad. Das tut deiner Gesundheit, deinem Hund und nicht zuletzt der Umwelt gut.
Bedenke aber, dass es einige Dinge zu beachten gibt, wenn ihr zum Beispiel im Wald Gassi geht. Informiere dich zum Beispiel über die Leinenpflicht und nimm stets Rücksicht auf Wildtiere.
Tipp: Weißt du eigentlich, warum wir uns nach einem Aufenthalt draußen in der Natur so gut fühlen? Im verlinkten Beitrag erfährst du es!
Hunde nachhaltig halten und ernähren? Kein Problem!
Ob langlebige Produkte statt Einwegware, pflanzliches Futter statt Fleisch, Müllvermeidung statt Verpackungswahnsinn oder Ausflüge mit Fahrrad und zu Fuß, statt mit dem Auto: Wie du siehst, gibt es unzählige Möglichkeiten, dass Leben mit Hund nachhaltiger zu gestalten und so auch deinen persönlichen ökologischen Fußabdruck zu reduzieren.
Du musst nicht alles auf einmal umsetzen. Versuche es einfach jeden Tag ein bisschen besser zu machen – auch, um den CO2-Fußabdruck deines Hundes zu verbessern.
„Wenn Hunde nicht in den Himmel kommen, möchte ich, wenn ich sterbe, dorthin, wo sie sind.“
Will Rogers, US-amerikanischer Komiker (1879-1935)
Ich hoffe, dass du hier einige Tipps für die nachhaltige Hundehaltung mitnehmen konntest! Hast du Fragen, Anregungen oder weitere Tipps? Dann schreib mir wie immer gern einen Kommentar.
Bleib tierfreundlich und nachhaltig,
PS: Schau dich gerne weiter im Tierschutz Blog um. Erfahre zum Beispiel, was wir Menschen von Tieren lernen können oder welche tierfreundlichen Alternativen es für Zoos gibt.
Quellenangaben:
- Dr. med. Henrich ProVegan Stiftung: Grundsätzliches über vegane Haustierfütterung, abrufbar unter https://t1p.de/oi78. [18.11.2024]. ↩︎