Zum Inhalt springen
Ökologischer Fußabdruck - Was ist das?

Ökologischer Fußabdruck – Was ist das eigentlich?

Was ist der ökologische Fußabdruck? Wir Menschen haben uns selbst in eine missliche Lage manövriert und müssen heute gegen die größten Umweltprobleme unserer Zeit ankämpfen. Ob Klimawandel, Abholzung der Regenwälder oder Plastikmüll im Meer. Wir verbrauchen mehr Ressourcen, als uns die Erde zur Verfügung stellt. Der Erdüberlastungstag rückt jedes Jahr etwas näher an den Jahresanfang und erinnert uns an die drohenden Katastrophen. Wenn alle Menschen auf der Welt so viele Ressourcen verbrauchen würden, wie wir Deutschen, dann bräuchten wir drei Erden. Wir leben nur auf Pump. Doch da die Auswirkungen des eigenen Verhaltens meist nicht direkt sichtbar und greifbar sind, fehlt die Alarmbereitschaft in unserer Gesellschaft.

Der ökologische Fußabdruck ist ein sinnvolles Instrument, das für Klarheit sorgt und jedem Einzelnen sein Potential für ein nachhaltigeres Leben bewusst macht. Hier möchte ich dir deshalb alles Wissenswerte darüber erzählen – von der Definition, über Vor- und Nachteile, bis hin zur Berechnung. Auf geht's!

Was ist der ökologische Fußabdruck?

Der ökologische Fußabdruck (Ecological Footprint) meint die biologisch produktive Fläche auf unserem Planeten, die notwendig ist, um den gewohnten Lebensstil dauerhaft aufrechtzuerhalten.₁ Er ist also ein Synonym für unseren Ressourcenverbrauch und ein Indikator für die Nachhaltigkeit einer Person, eines Unternehmens, eines Landes oder einer regionalen Gesellschaft. Man könnte auch sagen, dass der ökologische Fußabdruck Aufschluss darüber gibt, wie stark Ökosysteme und die natürlichen Ressourcen des Planeten Erde von uns Menschen beansprucht werden.

Und was macht ins der ökologische Fußabdruck bewusst? Je wohlhabender Nationen werden, desto größer wird auch ihr Fußabdruck. Etwa 20 Prozent der Weltbevölkerung verbrauchen 80 Prozent der Ressourcen des Planeten.₂ Das Problem wurzelt also in der ungleichmäßigen Verteilung – aber auch in der ineffizienten und übermäßigen Nutzung von Ressourcen.

So berechnest du deinen ökologischen Fußabdruck

Zunächst ist zu sagen, dass der ökologische Fußabdruck nicht nur den persönlichen CO2-Ausstoß, sondern auch alle anderen Umwelteinflüsse des eigenen Verhaltens berücksichtigt. Der Wert ist ein umfassender und gut vergleichbarer Maßstab, um Umweltwirkung des eigenen Verhaltens oder zum Beispiel auch des Handelns eines Unternehmens besser einschätzen und verbessern zu können.

Um deinen Wert zu berechnen, kannst du zum Beispiel hier einen Fußabdruck-Test machen. Dabei antwortest du einfach nur ehrlich auf die Fragen rund um die alltäglichen Bereiche wie Ernährung, Wohnen, Konsum oder Mobilität. Nach dem Test erfährst du auch direkt, an welchen Stellen noch großes Verbesserungspotential schlummert.

Vorteile & Nachteile des ökologischen Fußabdrucks

Jetzt hast du ja sicher gleich deinen eigenen Wert berechnet. Egal, was dabei herausgekommen ist: entweder hast du jede Menge Verbesserungspotential entdeckt oder du bist schon auf einem verdammt guten Weg. Hier möchte ich dir noch einmal kurz die Vorteile und Nachteile des ökologischen Fußabdrucks erläutern, damit du auch zukünftig motiviert bist, dich an diesem Wert zu orientieren.

Vorteile des ökologischen Fußabdrucks

  • Vergleichbarkeit: Solange ein Berechnungstool stetig aktualisiert wird, lassen sich die Ergebnisse einzelner Personen oder Unternehmen sehr gut miteinander vergleichen. Der ökologische Fußabdruck macht so auch öffentliche Diskussionen über Nachhaltigkeit viel einfacher.
  • Signalwirkung: Da der ökologische Fußabdruck bei jedem Einzelnen ansetzt, sorgt er für eine stärkeres Bewusstsein dafür, dass auch jeder Einzelne Verantwortung dafür trägt, dass zukünftige Generationen bessere oder mindestens gleichwertige Lebensbedingungen auf diesem Planeten vorfinden.
  • Verbesserungspotential: Ob für einzelne Personen, Unternehmen oder entscheidende Politiker – der ökologische Fußabdruck gibt Aufschluss über Stellschrauben, an denen man drehen kann, um nachhaltiger zu agieren.
  • Aufklärend: Vor allem den Menschen, die sich bisher noch nicht mit den Auswirkungen ihres persönlichen Verhaltens auf den Klimawandel oder die Abholzung der Regenwälder auseinandergesetzt haben, ruft der ökologische Fußabdruck ins Bewusstsein.

Mögliche Nachteile des ökologischen Fußabdrucks

  • Undynamische Berechnung: Je nachdem, wann ein Berechnungstool erstellt wurde, nutzt es unterschiedliche Statistiken und Daten. Je älter das Tool ist, desto mehr verliert das Ergebnis an Aussagekraft.
  • Soziale & wirtschaftliche Auswirkungen nicht berücksichtigt: Werte wie Kaufkraft, sowie sozial-ethische Aspekte finden in der Berechnung keine Berücksichtigung.

Fallen dir weitere Vorteile und Nachteile ein? Dann schreibe mir gern einen Kommentar!

Ökologischen Fußabdruck verringern

Natürlich möchte ich nicht zum Schlusswort dieses Artikels kommen, ohne dir noch eine Reihe von Tipps an die Hand zu geben, um deinen persönlichen, ökologischen Fußabdruck zu verringern. Hier sind einige Vorschläge, die sich wirklich ziemlich einfach umsetzen lassen:

  • Nachhaltig reisen: Urlaubsreisen sind meist nicht nachhaltig, da viele tausende Flugkilometer zurückgelegt werden. Doch es ist wirklich einfach, umweltfreundlicher zu verreisen. Wie das geht, erfährst du im Beitrag über nachhaltiges Reisen.
  • Bewusst Müll vermeiden: Mich hat der Plastikmüll in der Umwelt sogar dazu gebracht, meinen eigenen Lebensstil nachhaltiger zu gestalten. Verzichte zum Beispiel auf Plastiktüten, indem du einen ewig wiederverwendbaren Jutebeutel benutzt. Mehr Tipps bekommst du in den Beiträgen über den Zero Waste Lebensstil und das plastikfreie Leben.
  • Wasserverbrauch reduzieren: Du verbrauchst Wasser sowohl direkt, zum Beispiel beim Duschen – aber auch indirekt, zum Beispiel für den Anbau der Lebensmittel, die du verzehrst. Im Beitrag über das Wassersparen kannst du dir unzählige Tipps zur Reduzierung einholen!
  • Energie sparen: Nutze zum Beispiel die Restwärme deines Ofens für die letzten Minuten, bis dein Essen fertig ist. Oder setze in Zukunft auf nachhaltige Lufterfrischer, wie zum Beispiel einen Energiesparventilator. Mehr erfährst du im Beitrag über Stromspartipps.
  • Klimafreundlich ernähren: Reduziere zum Beispiel deinen Konsum tierischer Produkte. Denn für die Menge an Tieren, die wir in engen Käfigen in der Massentierhaltung füttern müssen, kosten Unmengen an natürlichen Ressourcen. Ob Futtermittel, Energie oder Wasser. Mehr erfährst du im Beitrag Ernährung nachhaltiger gestalten.
  • … noch mehr Tipps bekommst du im Beitrag „Ökologischen Fußabdruck verbessern„.

Diese Liste ist schier endlos lang. Für mehr Inspiration solltest du dir unbedingt den Beitrag Umwelt schützen im Alltag ansehen.

Hast du weitere Ideen? Dann schreibe mir auch dazu gern einen Kommentar!

Ökologischer Fußabdruck – Ein sinnvoller Indikator für Nachhaltigkeit

Ökologischer Fußabdruck kurz erklärt
Wir sind die einzigen Lebewesen, die den Planeten unnatürlich belasten – Zeit, etwas zu verändern

Unser Fußabdruck unterscheidet sich wesentlich von denen anderer Lebewesen auf der Erde. Nicht nur, weil wir eine andere Fußfläche haben, sondern vor allem, weil wir uns unnatürlich verhalten. Wir verbrauchen und verschwenden übermäßig viele natürliche Ressourcen auf Kosten anderer Lebewesen – und müssen lernen, unseren Alltag ressourcenschonender zu gestalten. Der ökologische Fußabdruck setzt genau da an und dient uns ein gut vergleichbares Werkzeug, um die Auswirkungen unseres persönlichen Verhaltens auf den Planeten zu bewerten und gezielt zu verbessern. Auch wenn das Ergebnis nicht absolut genau sein mag, zeigt es dennoch, wie nachhaltig man selbst lebt.

Wie ist dein persönlicher, ökologischer Fußabdruck ausgefallen? Ich bin gespannt auf deinen Kommentar.

Bleib‘ nachhaltig,

Christoph von CareElite - Plastikfrei leben

PS.: Im Wissensblog beantworte ich dir noch jede Menge weiterer Fragen. Erfahre zum Beispiel, was sich hinter dem Dreieck der Nachhaltigkeit verbirgt.

Quellenangaben:
₁ Wikimedia Foundation Inc.: Ökologischer Fußabdruck, abrufbar unter https://de.wikipedia.org/wiki/Ökologischer_Fußabdruck. [19.05.2020].

₂ G. Müller (2016): Eröffnungsrede von Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller beim Zukunftskongress, abrufbar unter https://t1p.de/wnhu. [19.05.2020].

Kaffekasse Verbesserungsvorschläge Newsletter

* Links mit Sternchen sind sogenannte Affiliate-Links: Wenn du darauf klickst und etwas kaufst, unterstützt du automatisch und aktiv meine Arbeit mit CareElite.de, da ich einen kleinen Anteil vom Verkaufserlös erhalte – und am Produkt-Preis ändert sich dabei selbstverständlich nichts. Vielen Dank für deinen Support und beste Grüße, Christoph!

Christoph Schulz

Christoph Schulz

Ich bin Christoph, Umweltwissenschaftler und Autor - und setze mich hier bei CareElite gegen den Plastikmüll in der Umwelt, den Klimawandel und alle anderen großen Umweltprobleme unserer Zeit ein. Gemeinsam mit weiteren, umweltbewussten Bloggern will ich dir Tipps & Tricks für ein natürlich-gesundes, nachhaltiges Leben sowie deine persönliche Weiterentwicklung an die Hand geben.

2 Gedanken zu „Ökologischer Fußabdruck – Was ist das eigentlich?“

  1. Oliver Hammerschmidt

    Hallo Christoph,
    das nenne ich mal einen sehr schönen aber auch sehr ausführlichen Artikel zu einem Thema, welches leider viel zu wenig Beachtung findet! Ihr macht hier einen echt super Job! Weiter so!!!
    Lieben Gruß
    Olli

    1. Moin Oliver! Besten dank für dein Feedback! Das stimmt, jeder sollte sich mit seinem persönlichen Fußabdruck beschäftigen. Hoffen wir, dass es in Zukunft zum guten Ton gehört.
      Schöne Grüße,
      Christoph

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert