Hast du auch schon einmal den Spruch „Veganer töten mehr Tiere als Fleischesser“ gehört? Mir kommt das tatsächlich immer wieder Mal in Diskussionen zu Ohren. Der Hintergrund ist der, dass beispielsweise auch bei der Ernte von Lebensmitteln Tiere wie Rehe oder Füchse ums Leben kommen können. Übersetzt heißt das Argument dann „Veganer töten auch Tiere, als kann ich auch weiterhin Fleisch essen“.
Doch macht das wirklich Sinn? Hier erfährst du jetzt, ob sich der eigene Fleischkonsum damit rechtfertigen lässt, dass Veganer ja auch nicht perfekt sind. Auf geht's!
„Veganer töten auch Tiere – zum Beispiel bei der Ernte von Pflanzen!“
Da hast du Recht – ganz ohne Schaden für andere Lebewesen lässt sich im Grunde leider nicht leben. Ob das Reh auf dem Feld oder das Zertreten von Ameisen oder Schnecken beim Spazierengehen. Doch das rechtfertigt natürlich noch lange nicht, deshalb gar nicht mehr darauf zu achten, Tieren kein Leid durch das eigene Verhalten zuzuführen.
Wenn du dir ernsthaft Sorgen um das Wohl der Tiere machst, dann solltest du erst recht darauf verzichten, Fleisch und andere tierische Produkte zu konsumieren. Denn abgesehen davon, dass in der Massentierhaltung definitiv Tiere für dich sterben, müssen sie Unmengen an pflanzlichem Tierfutter fressen, um zu wachsen und um später zu Fleisch verarbeitet werden zu können. Für ein Kilogramm Rindfleisch sind beispielsweise 25 Kilogramm Getreide nötig.₁ Das Argument „Veganer töten mehr Tiere als Fleischesser“ ist also völlig absurd. Denn indem du auf Fleisch verzichtest, kannst du Tierleid sogar im doppelten Sinne verhindern!
Vegan zu leben, ist eine Herzensangelegenheit. Es geht nicht um Perfektion, sondern darum, durch das eigene Verhalten so wenigen Lebewesen wie möglich zu schaden. Bei der Ernte von Lebensmitteln lässt sich das leider nicht vollständig vermeiden. Glücklicherweise entwickeln sich auch die Erntetechniken weiter. So ist es zum Beispiel möglich, Rehkitze in hohen Feldern vor der Ernte mit Hilfe von Drohnen und Wärmebildkameras aufzuspüren und zu retten.
Tipp: Du willst noch mehr für Tiere tun? Dann schau unbedingt in den Beitrag Tiere schützen im Alltag hinein!
Veganer töten nur unabsichtlich Tiere – Fleischesser jedoch bewusst
Wir können es nicht vollständig verhindern, dass wirklich alle Tiere durch unser täglichen Handeln zu schaden kommen. Dabei ist es egal, ob man Veganer oder Fleischesser ist. Doch Fleischesser nehmen den Tod von Tieren zusätzlich auch bewusst in Kauf. Das heißt natürlich nicht, dass Fleischesser mit bloßen Händen Tiere erlegen. Doch durch den Konsum tierischer Produkte wie Fleisch, Milch oder Eier bezahlen sie dafür, dass es jemand anders für sie erledigt. Das klingt schrecklich, aber so ist es leider. Und wenn du dich angesprochen fühlst und etwas daran ändern möchtest, dann kannst du jetzt damit anfangen, langsam in das vegane Leben zu starten. 🙂
Hast du Fragen oder Anregungen zum Argument „Veganer töten auch Tiere“? Dann schreibe mir einfach einen Kommentar.
Bleib‘ nachhaltig,
PS.: Selbst als Vegetarier trägst du dazu bei, dass man Tiere für deine Ernährungsgewohnheiten tötet. Im Artikel „Für Milch sterben ja keine Tiere“ erfährst du beispielsweise mehr darüber!
Quellenangaben:
₁ Dinge erklärt – Kurzgesagt: Fleisch – Das leckerste Übel der Welt, YouTube, 24.01.2019, Web, 07.05.2020 um 10:50 Uhr, in: http://y2u.be/y6f3dwxexZM.