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Zero Waste Möglichkeiten zur Müllvermeidung

Zero Waste Möglichkeiten – 10 Tipps, um gezielt Müll zu vermeiden

Welche Zero Waste Möglichkeiten stehen uns im Alltag bereit – wann und wo kann man Müll vermeiden? Einen minimalistischen Lebensstil zu führen, weniger Müll zu produzieren und möglichst plastikfrei zu leben – das wünschen sich viele von uns. Und doch fangen viele gar nicht richtig an, weil die Aufgabe so groß erscheint. Dabei muss es gar nicht sofort der große Wurf sein, bei dem dein Abfall des gesamten Jahres in ein Einmachglas passt. Das kann uns eher ohnmächtig machen. Weil wir das Scheitern schon vor Augen haben, lassen wir es dann lieber ganz bleiben. 

Nein, der Weg zu weniger Müll und Plastik im Alltag, hin zu einem ressourcenschonenden, nachhaltigen Leben besteht aus vielen kleinen Schritten. Und die machen in der Summe den großen Unterschied. 

In diesem Artikel möchte ich dir ein paar einfache, praxistaugliche Tipps geben, mit denen du und deine Familie Müll reduzieren könnt und auf einem guten Weg Richtung Zero Waste seid. Und wenn du denkst, dass sich das nach einer großen Spaß-Bremse anhört, dann solltest du erst recht weiterlesen. Denn du wirst sehen, dass Müllvermeidung sogar zu einem Social Event werden kann.

Vorab schon einmal ein kurzes Inhaltsverzeichnis für den Artikel:

  1. Reparieren statt neu kaufen
  2. Tauschparties veranstalten
  3. Dinge verschenken
  4. Gegenstände recyceln
  5. Nicht benutzte Kleidung weiterverkaufen
  6. Weniger kaufen
  7. Nachhaltig einkaufen
  8. Second-Hand-Ware kaufen
  9. Auf nachhaltige Anbieter achten
  10. Größentabellen nutzen

Welche Möglichkeiten habe ich, um Müll zu vermeiden?

Müllvermeidung ist kein Hexenwerk! Vor allem, weil in fast allen Alltagsbereichen Müll anfällt. Das Potential ist also riesig. Dann lass uns keine Zeit verlieren und direkt in die Zero Waste Möglichkeiten einsteigen. Auf geht's!

1. Reparieren statt neu kaufen

Kleidung stopfen und reparieren als Zero Waste Möglichkeit

Wir leben in einer Konsumgesellschaft und sind ständig von Werbung umgeben. Das weckt Begehrlichkeiten und soll uns dazu verführen, immer wieder neue Dinge anzuschaffen. Der Glücksmoment durch den Konsum hält allerdings meist nur kurz an, bevor uns unser Gehirn suggeriert, wir könnten ja auch noch diese schöne Tasche, den nächsten Rock, ein weiteres Paar Schuhe kaufen, um uns wirklich vollkommen zu fühlen… Macht das auf Dauer zufrieden? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass der Wert der Dinge steigt, wenn ich sie pflege. Wenn ich mich um etwas kümmere und es repariere, wenn es kaputt geht – anstatt es neu zu kaufen – lerne ich es wirklich zu schätzen.

Das geht beispielsweise mit Kleidung ganz wunderbar. Ein schöner Flicken oder ein gestopftes Loch macht dein Kleidungsstück zu einem Unikat und schenkt dir das dauerhaft gute Gefühl, selbst etwas sinnvoll Schönes gemacht zu haben. 

2. Tauschparty veranstalten

Hast du schon einmal an einer Tauschparty teilgenommen? Diese tolle Erfindung verbindet das Sinnvolle mit einem großen Spaß-Faktor. Wenn du beispielsweise merkst, dass du viele Kleidungsstücke aus den letzten Jahren gar nicht mehr trägst, kannst du eine Tauschparty mit deinen FreundInnen veranstalten. Jeder bringt „nicht mehr Getragenes“ aus dem eigenen Kleiderschrank mit und dann beginnt das große Anprobieren.

Wem es am besten gefällt oder wem es am besten passt, nimmt es mit nach Hause und erweckt das Kleidungsstück zu neuem Leben. So erfreuen Kleidungsstücke gleich mehrere Personen und müssen noch lange nicht im Müll landen.

3. Dinge verschenken

In unserem Haus hat sich vor einigen Jahren eine wunderbare Einrichtung etabliert: der Treppenhaus-Verschenke-Markt. Auf einer Fensterbank und auf dem Boden davor werden allerlei ausrangierte Dinge aus dem Haushalt verschenkt. Von Büchern, über Kleidung bis zu Haushaltsgeräten ist alles dabei. Hier haben meine Kinder und ich schon wahre Schätze gefunden! Nicht nur Kleidung, sondern auch eine Stehlampe, tolle Bilderrahmen und Brettspiele für die Kinder waren dabei. 

Das sind großartige Zero Waste Möglichkeiten, weil Gegenstände, die du eher in die Kategorie „Müll“ einordnen würdest, bei anderen noch ein Lächeln auslösen können.

4. Recyclen

Kaputt bedeutet nicht gleich reif für die Mülltonne! Es gibt mittlerweile viele schöne Beispiele für das Recyclen oder auch Upcyclen. Mit ein wenig Kreativität kannst du aus alten Sachen oder Kleidungsstücken ganz neue zaubern – die dann auch noch einen absoluten Unique-Wert haben. Wenn beispielsweise dein geliebter Wollpulli ein paar Löcher bekommen hat, könntest du aus dem guten Stück eine Babyhose nähen. Und aus alten T-Shirts lassen sich Putzlappen für die Küche zaubern.

5. Nicht benutze Kleidung weiterverkaufen

Gebrauche Kleidung weiterverkaufen

Verschenken ist ja gut und schön, aber für einige wertvolle Teile hättest du doch gerne ein wenig Geld? Auch hierfür gibt es eine Lösung: in den letzten Jahren sind hilfreiche Online-Plattformen ins Leben gerufen worden, wie z.B. der Kleiderkreisel oder Vinted. Hier kannst du Teile, die du nicht mehr brauchst, mit Foto, Beschreibung und gewünschtem Preis einstellen. So findet gut Erhaltenes dankbare neue BesitzerInnen!

Tipp: Das ist auch ein schönes Beispiel dafür, dass man durch Nachhaltigkeit Geld sparen kann. Im Beitrag lernst du noch mehr Gründe dafür kennen, dass eine ressourcenschonende Lebensweise gar nicht teuer sein muss.

6. Weniger kaufen

Es kann müllvermeidend und ganz nebenbei auch total befreiend sein, sich vor jedem Kauf die eine Frage zu stellen: brauche ich das wirklich? Das ist die Psychologie des Minimalismus. Natürlich gibt es Sachen, die wir in dem Sinne nicht wirklich brauchen, aber weil unser Herz daran hängt, wollen wir sie uns gönnen. Das ist absolut okay. Aber das Ausmaß, das unsere Wegwerfgesellschaft angenommen hat, ist alles andere als okay.

Und deshalb hilft es mir, vor einem Kauf in mich hineinzuhören und mir eine Frage zu stellen: will ich mit diesem Produkt vielleicht nur ein leeres Loch in mir stopfen? Oder lebe ich nicht genauso gut, wenn ich mir diese Sache nicht auch noch kaufe? Denn viele Dinge können auch Ballast sein. Oder Ersatz für ein Bedürfnis, das auf ganz andere Weise gestillt werden will als durch Konsum.

Tipp: In einem separaten Artikel stelle ich dir einige alltägliche Dinge vor, die ich nicht mehr kaufe. Schau gern mal rein!

7. Nachhaltig Einkaufen

Am besten achtest du schon beim Kauf darauf, dass die Sachen möglichst umweltfreundlich und ressourcenschonend hergestellt wurden – denn auch die Dinge, die man nicht direkt sieht, zählen zu den Zero Waste Möglichkeiten.

Vor einiger Zeit habe ich ein ganz inspirierendes Interview mit der Journalistin Kathrin Hartmann gelesen. Sie plädiert für ein System, in dem sich KonsumentInnen beim Einkaufen keine Gedanken mehr darüber machen müssen, ob etwas sozial gerecht und ökologisch hergestellt wurde, weil es gar keine andere Wahl mehr gibt. Diese Vorstellung finde ich so toll. Doch bis dahin könnte es noch ein längerer Weg sein.

Und bis es soweit ist, helfen uns Siegel wie Bio, Fairtrade, GOTS und IVN Best mit einem Blick zu sehen, ob etwas nach nachvollziehbaren, sozial und ökologisch korrekten Maßstäben produziert wurde. Mehr darüber erfährst du auch unter nachhaltige Mode.

8. Secondhand-Ware kaufen

Der süße Strampler ist gefühlt gerade erst gekauft und dein Baby ist schon wieder rausgewachsen? Die Kleinen legen beim Größer werden ein enormes Tempo an den Tag – einerseits superschön, andererseits fallen so auch ständig Neuanschaffungen für den Kleiderschrank und jede Menge Berge an unbrauchbarer Kleidung an.

Hier bieten Secondhand Läden und (Kinder-)Flohmärkte eine preisgünstige und umweltschonende Alternative. Du kannst nicht nur Kleidung und Baby- und Kinderprodukte kaufen, sondern natürlich auch die eigenen ausrangierten vorbei bringen. Und ein gemeinsamer Stand auf dem Flohmarkt wird schnell zum beliebten Social Event mit guten FreundInnen.

9. Auf nachhaltige Anbieter achten

Shop ist nicht gleich Shop. Um Müll zu reduzieren lohnt es sich immens, ein Unternehmen, bei dem du kaufen möchtest, genauer unter die Lupe zu nehmen. Wie steht es in Sachen Umweltbewusstsein und Müllvermeidung? Ist das Thema Nachhaltigkeit nur eine leere Hülse und Greenwashing oder gibt es transparente und nachvollziehbare Standards und Philosophien?

Wir als Unternehmen stehen in Kontakt mit all unseren Herstellern und machen uns ein Bild über die Produktionsbedingungen, bevor wir sie in unseren Shop aufnehmen. Durch Bio-Zertifizierungen können wir sicher sein, dass das Unternehmen regelmäßig unabhängig überprüft wird. Doch als Unternehmen können wir noch viel mehr tun und sind da ständig am Lernen und weiter verbessern. So beziehen wir ausschließlich Ökostrom, nutzen Verpackungsmaterial wo immer es geht mehrfach und legen die Strecken zwischen Lager und Läden in den meisten Fällen nicht mit dem Auto, sondern mit dem E-Lastenfahrrad zurück. Und hierbei versuchen wir so offen wie möglich zu sein und unsere Anstrengungen an euch zu kommunizieren.

Tipp: Sieh dir unbedingt auch den Beitrag über Klimaschutz im Unternehmen an, um den Umweltschutz in deinem Betrieb voranzutreiben.

10. Grössentabellen nutzen

Größentabellen zur Müllvermeidung nutzen

Unser letzter Tipp bezieht sich nicht so sehr auf das Thema Zero Waste, sondern auf Umweltbewusstsein im Allgemeinen: es hilft enorm, wenn du vor dem Online-Kauf die Größentabellen der Hersteller bemühst. Ob Strümpfe, Hüte oder andere Kleidungsstücke, du kannst anhand der Größentabellen herausfinden, welche Größe dir oder deinem Kind passt. So musst du nicht mehrere Größen hin- und herschicken, sondern bist möglichst direkt zufrieden. Und sparst Strom, Verpackungsmüll und Sprit für die Retoure.

Tipp: Wie du sonst noch – als Unternehmer oder Käufer – Online-Rücksendungen vermeiden kannst, erfährst du im ausführlichen Beitrag.

Nutze die Möglichkeiten, um Müll zu vermeiden!

Wenn du im Alltag immer mal wieder diese Tipps beherzigst, wird aus dem anfänglich ungewohnten Verhalten langsam Gewohnheit. Ich wünsche mir, dass sich immer mehr Menschen einen nachhaltigen Lebensstil zur Gewohnheit machen und unsere vielen, kleinen Schritte am Ende doch einen spürbar, großen Unterschied machen.

Schau gern Mal in meinem Lila Lämmchen Online-Shop vorbei. Neben zahlreichen Bio-Kleidungsstücken für Babys, Kinder und Erwachsene, findest du auch dort viele weitere Tipps für einen umweltverträglichen Umgang mit Kleidung.

Hast du Fragen oder Anregungen zu diesem Beitrag über Zero Waste Möglichkeiten? Dann hinterlasse mir gern einen Kommentar.

Bleib‘ nachhaltig,

Josephine

PS.: Weißt du schon, was Slow Fashion ist? Im verlinkten Beitrag erfährst du jetzt, was sich hinter dem Begriff der „langsamen Mode“ verbirgt. Außerdem bekommst du unter Zero Waste Tipps noch mehr Inspiration zur Müllvermeidung.

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Josephine Jenssen

Josephine Jenssen

Josephine ist gemeinsam mit ihrem Mann und ihren beiden besten Freunden Geschäftsführerin vom Lila Lämmchen, einem Berliner Shop für Bio-Mode für Babys, Kinder und Erwachsener. Sie hat Medizin studiert und ist Mama von 3 Kindern.

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