Warum sollten wir alle nachhaltige Mode, Fair Fashion und einen bewussteren Umgang mit Kleidung bevorzugen? Wenn du Antworten auf diese Frage suchst, bist du hier absolut richtig!
Die neusten Sneaker oder die echt angesagteste Jeans – Mode gibt uns die Chance, uns auszudrücken und unsere Individualität auszuleben! Doch oft haben wir nicht im Blick, dass die Produktion und der Konsum von Kleidung massive Auswirkungen auf die Umwelt haben.
Wasserverbrauch, Chemikalien, CO2-Emissionen, Ausbeutung, Kinderarbeit, Krankheiten – all das ist eben der aus der Perspektive der Konsument:innen nicht sichtbare Teil der Modebranche. Dass jedes Kleidungsstück eine eigene Geschichte hat, erkennen wir nur leider meist nur auf den zweiten Blick.
Glücklicherweise gibt es immer mehr nachhaltig produzierte Kleidungsstücke, die den sozialen und ökologischen Folgen der sogenannten Fast Fashion entgegenwirken.
In diesem Artikel möchte ich deshalb gemeinsam mit dir in die Welt der nachhaltigen Mode eintauchen und dir wirklich überzeugende Gründe dafür an die Hand geben, warum Slow Fashion und Fair Fashion die bessere Wahl sind. Auf geht's!
Fashion Industrie: Was sie tun kann und was sie schon tut
In der Modeindustrie muss sich ohne Zweifel viel verändern. Immerhin verfolgen mehr und mehr Labels eine nachhaltige Philosophie. Viele Modefirmen reduzieren den Einsatz von Chemikalien, sowie den Wasser- und Energieverbrauch, nutzen recycelte Materialien, bezahlen faire Löhne und setzen auf Umwelt- und Sozialstandards. Das ist ein Anfang, braucht aber unsere weitere Unterstützung.
Street One ist ein schönes Beispiel für eine positive Entwicklung. Das Unternehmen hat verstanden, dass Nachhaltigkeit in der Modebranche nicht nur ein Trend ist, sondern eine Notwendigkeit. So wird auf umweltfreundliche Materialien und Prozesse gesetzt, um den eigenen ökologischen Fußabdruck zu minimieren und gleichzeitig stilvolle, moderne Kleidung anzubieten. Auch die Transparenz gegenüber den Kund:innen wird gefördert.
10 Gründe: Warum sollten wir alle ganz bewusst nachhaltige Mode bevorzugen?
Spätestens, nachdem ich den Film „The True Cost – Der Preis der Mode“ (gibt's hier*) gesehen hatte, wusste ich, dass ich etwas ändern musste. Für mich war es einfach ein Schlüsselmoment, weil mir die Folgen meines bis dato unbewussten Modekonsums für Mensch, Tier und Umwelt einfach nicht klar waren.
Hier möchte ich dir jetzt die wichtigsten Vorteile nachhaltiger Mode zeigen, die sich nach dieser Dokumentation und weiteren Recherche für mich herauskristallisiert haben.
1. Faire Herstellung fördern
Mode sollte nicht ausbeuten und auf dem Rücken der Schwächsten produziert werden. Deshalb ist die ethische Herstellung von Kleidung so wichtig! Fair Fashion setzt auf faire Arbeitsbedingungen, Einhaltung der Menschenrechte, gerechte Löhne und die Vermeidung gesundheitlicher Schäden.
Wenn du also bewusst nachhaltige Mode kaufst, unterstützt du gleichzeitig menschenwürdige Herstellungsprozesse und wirkst illegaler Kinderarbeit und der Ausbeutung von Arbeiter:innen in Billiglohn-Ländern entgegen. Du wirst also deiner sozialen Verantwortung gerecht. Ziemlich cool und auch simpel, oder?
2. Umwelt schützen
Hand aufs Herz: Wie viele Klamotten hast du im Schrank, die du selten oder nie trägst? Schnelle Mode bedeutet oft auch schnell wegwerfen. Dieser wenig wertschätzende Umgang mit der Kleidung und den entsprechenden, natürlichen Ressourcen, belastet natürlich auch unseren Planeten.
Hinzu kommen ökologische Schäden, wie zum Beispiel durch die aus den Textilfabriken in Bangladesch, Indien und China in die Umwelt abgeleiteten Giftstoffe. Laut Greenpeace gelten deshalb bereits über zwei Drittel der chinesischen Flüsse und Seen als vergiftet.
Der Umweltschutz ist also ein Grund mehr, nachhaltige Mode zu bevorzugen. Denn sie setzt zum Beispiel auf eine möglichst ressourcenschonende Herstellung, einen geringen Chemikalieneinsatz und recycelte und generell hochwertige Stoffe. So wird Müll – und natürlich auch die Umweltbelastung an sich – drastisch reduziert!
Tipp: Was du sonst noch tun kannst, um im Alltag die Ressourcen der Erde zu schonen, erfährst du im verlinkten Beitrag.
3. Tiere schützen
Ob Hunde, Rinder, Schlangen, Füchse, Nerze, Kaninchen, Schafe, Ziegen, Gänse oder Raupen – ob für Leder, Pelz, Wolle, Daunen oder Seide – in der Textilindustrie leiden unfassbar viele Tiere! Leider passiert das hinter verschlossenen Türen und für Konsument:innen unsichtbar.
Indem du dir des Tierleids aber bewusst wirst und nachhaltige, vegane Kleidung bevorzugst, kannst du die Tiere in deinem Alltag schützen. Achte dafür bei der Auswahl unter anderem auf das „Peta – Approved Vegan“-Siegel.
Tipp: Wie du Echtpelz besser erkennen und vermeiden kannst, erläutere ich dir gern im verlinkten Blogartikel.
4. Langlebige Kleidung besitzen
Kennst du das auch? Nur ein paar Mal getragen und schon löst sich der Saum oder die Farbe bleicht aus? Billigmode musst du öfter kaufen! Eigentlich ist sie also ziemlich teuer – und wird ja zudem auch noch auf Kosten der Umwelt und der Gesundheit vieler Menschen produziert.
Bei nachhaltiger Mode passiert das nicht so schnell! Denn sie setzt auf hochwertige Materialien, zeitlose Designs und eine stabile Verarbeitung, sodass du länger etwas von deiner Kleidung hast. Mit diesem Vorteil sparst du nicht nur Zeit und Geld, sondern auch noch natürliche Ressourcen.
5. Auf gesundheitsverträgliche Mode setzen
Weichmacher, Farbstoffe, Tenside, Alkylphenole, Triclosan, Aldehyde oder Schwermetalle in Pullovern, Jacken, Shirts oder Hosen sind keine Seltenheit und stellen nicht nur eine Gefahr für die Umwelt, sondern auch für deine Gesundheit dar.
Warum nachhaltige Mode? Weil sie auf bedenkliche Schadstoffe verzichtet und besser für deine Haut (und die Umwelt) ist. Anstatt auf die Chemiekeule, setzen Modedesigner:innen stattdessen auf natürliche Fasern, wie Bio-Baumwolle, Leinen und auf umweltfreundliche Farben.
6. Gesellschaftliches Bewusstsein fördern
Die Modeindustrie braucht einen nachhaltigen Wandel! Das funktioniert aber nur, wenn immer mehr Menschen die Probleme erkennen und sich bewusst für nachhaltige Mode entscheiden.
Durch deine Einstellung sendest du ein starkes Signal! Und zwar nicht nur an die Modeindustrie, sondern auch an dein Umfeld. Schließlich beweist du allen, dass ein umweltbewusster Modekonsum kein Verzicht, sondern eine Bereicherung ist.
Und da Kleidung eben sichtbar ist, kommst du erfahrungsgemäß auch leichter ins Gespräch über die eigenen Motive. So kannst du schlussendlich auch deine Kollegen, Freunde und Familie mehr für Nachhaltigkeit begeistern.
7. Mode mit Geschichte unterstützen
Es ist vor allem die profitorientierte Massenproduktion der großen Konzerne, die schwerwiegende Folgen verursacht und ein schlechtes Licht auf die Modebranche wirft.
Hast du schon mal daran gedacht, noch nicht ganz so bekannte Labels zu unterstützen? Hinter vielen kleinen, nachhaltigen Modemarken stecken nämlich junge Unternehmen mit einzigartigen Geschichten und Ideen. Sie setzen zum Beispiel auf lokale Handarbeit, regionale, pflanzliche Stoffe und verfolgen faire und umweltfreundliche Visionen.
Indem du deine Kleidung bewusst von solchen Labels kaufst, unterstützt du nachhaltige Mode und innovative, mutige Unternehmer:innen. Außerdem profitierst du von fast einzigartiger Kleidung, die eben nicht jeder im Kleiderschrank hat.
8. Über pflegeleichte Kleidung freuen
Kennst du das ewige Problem mit den komplizierten Pflegeanweisungen auf Kleidungsstücken? Oft weiß man gar nicht, wie man die Waschmaschine einstellen muss, damit die eigenen Klamotten nicht ausbleichen, sich verfärben oder schrumpfen.
Ein Vorteil von Fair Fashion und nachhaltiger Mode ist glücklicherweise, dass die Kleidungsstücke langlebig und auch noch echt pflegeleicht sind. Waschen, trocknen, anziehen – fertig! Kein Schrumpfen, kein Verfärben und vor allem kein Stress mehr mit empfindlichen Textilien.
9. Bewusster konsumieren
Hast du das Gefühl, ständig neue Klamotten kaufen zu müssen? Wenn du dich diesem emotionalen Verlangen ergibst, wird's meist ziemlich teuer! Außerdem verschwendet das Übermaß abermals natürliche Ressourcen unserer Erde.
Ein weiterer Grund, nachhaltige Mode zu bevorzugen, ist, dass sie dich dazu ermutigt, bewusster und nachhaltiger zu konsumieren. Etwas weniger, aber besser. Anstatt ständig neue Teile zu erwerben, entwickelst du ein Gespür dafür, was du wirklich brauchst, was dir wirklich gefällt und wovon du wirklich lange etwas hast.
Das spart dir nicht nur Geld, sondern auch Zeit und Energie beim Shoppen. Außerdem setzt du ein wichtiges Zeichen für mehr Nachhaltigkeit und Achtsamkeit.
Tipp: Auch darüber, wie du möglichst umweltverträglich online shoppen kannst, habe ich dir einen ausführlichen Artikel mit Tipps und Tricks zusammengestellt. Wenn dich das Thema interessiert, schau also auch da gern mal rein.
10. Von vielfältiger Mode profitieren
Das eingestaubte Image langweiliger, altmodischer, nachhaltiger Mode kannst du getrost wegwischen! Fair Fashion bietet mindestens genau so viel Vielfalt wie konventionelle Mode, vielleicht sogar mehr.
Es gibt unglaublich viele kleine Labels, die kreativ und innovativ sind. Von minimalistischen Designs über knallige Muster bis hin zu ausgefallenen Schnitten ist alles dabei. Außerdem handelt es sich in der Regel nicht um Massenware, die jede oder jeder Zweite trägt! 🙂
Warum nachhaltige Mode? Weil nur sie die Zukunft ist.
Nachhaltige Mode ist kein kurzlebiger Trend, sondern eine stetig wachsende, zukunftsorientierte Bewegung. Sie bewahrt unseren Planeten vor schwerwiegenden Folgen, fördert faire und menschliche Herstellungsprozesse, schützt die Rechte der Tiere und sorgt für eine größere Wertschätzung der Kleidung, die wir tragen.
Jede bewusste Entscheidung für ein nachhaltiges Kleidungsstück ist also ein Statement für eine bessere Zukunft. Indem du sie regelmäßig triffst, gehst du auch als positives Beispiel voran.
„Was wir heute tun, entscheidet darüber, wie die Welt morgen aussieht.“
Marie von Ebner-Eschenbach (mehr unter Nachhaltigkeit Zitate)
Ich hoffe sehr, dass ich dich mit den genannten Motiven für nachhaltige Mode überzeugen konnte. Hast du Fragen, Anregungen oder kennst du weitere Vorteile fairer und grüner Kleidung? Dann freue ich mich auf deinen Kommentar.
Bleib‘ nachhaltig,
PS: Ich habe dir auch einen Artikel darüber geschrieben, wie du nachhaltige Mode besser erkennen kannst. Schau also auch dort unbedingt noch einmal rein!