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Kinder nach draußen locken

Kinder nach draussen locken – 17 Tipps für Eltern, um die Kids an die frische Luft zu bringen

Wie kann man Kinder nach draußen locken und öfter an die frische Luft bringen? Ich bin auf dem Dorf großgeworden und war in meiner Kindheit im Grunde jede freie Minute draußen. Mit den anderen Kindern haben wir Fußball gespielt, im Wald Höhlen gebaut oder im Fluss gebadet. Es gab unzählige Möglichkeiten etwas in der freien Natur zu machen – im Haus waren wir überspitzt gesagt, eigentlich nur zum Essen und Schlafen.

Doch mittlerweile bieten auch die digitalen Medien unzählige Möglichkeiten der Unterhaltung. Viele Kinder verbringen den Großteil ihrer Freizeit in geschlossenen Räumen an PC, Smartphone, Fernseher, Konsole oder Tablet. In Maßen ist das unbedenklich – doch ein regelmäßiger, stundenlanger Medienkonsum kann beispielsweise zu Entwicklungsstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten oder einem aggressiven Sozialverhalten führen.₁ Es mangelt schlichtweg an Sauerstoff und Bewegung.

Hier möchte ich dir jetzt wertvolle Tipps an die Hand geben, um deine Kids öfter nach draußen an die frische Luft zu locken und ihr Umweltbewusstsein zu stärken.

Vorab findest du hier schon ein Inhaltsverzeichnis über den Beitrag:

  1. Gemeinsam Bücher über Naturabenteuer lesen
  2. Als Eltern nicht stur am Spielplatzrand stehen
  3. Im frühen Kindesalter anfangen, gemeinsam rauszugehen
  4. Einen wilden, möglichst naturnahen Garten anlegen
  5. Ausflüge in Ecken mit wilder Natur machen
  6. Mit Tieren spielen und sie beobachten
  7. Fahrrad, Schlitten, Inliner oder Skateboard fahren
  8. Kastanien und Eicheln sammeln
  9. Mit Naturmaterial basteln
  10. Seifenkiste bauen und an Wettbewerben teilnehmen
  11. Kontakt zu anderen Erwachsen erlauben
  12. An Aktionen von Wildschulen und Waldkindergärten teilnehmen
  13. Medienzeit deiner Kinder limitieren und Alternativen aufzeigen
  14. Beim Autofahren Musik & Radio ausschalten
  15. Schnitzeljagd organisieren
  16. Bewusst Slots für die gemeinsame Zeit im Freien einplanen
  17. Selbst neugierig sein

17 Tipps und Ideen – Wie bekommt man Kinder öfter nach draussen in die Natur?

Die Zeit an der frischen Luft gewöhnt deine Kinder an Temperaturschwankungen, stärkt das Immunsystem und beugt so auch Krankheiten und Allergien vor. Wenn Kinder Zeit in der Sonne verbringen, ist dies außerdem auch eine Präventivmaßnahme zur Vorbeugung eines möglichen Mangels an Vitamin D. Nicht zu vergessen ist, dass das Spielen in der Natur Kondition, Motorik, Beweglichkeit und Balance trainiert und die Kids leistungsfähiger macht. Schlussendlich bildet die Zeit an der frischen die Grundlage für ein natürliches, gesundes Leben.

Nutze deshalb die folgenden Tipps und Ideen, damit sich dein Kind gerne öfter draußen in der gesundheitsfördernden Natur beschäftigt. Du wirst schnell feststellen, dass die Basis dafür bereits in ganz jungen Jahren gelegt wird. Auf geht's!

Hinweis: Ich habe dir noch einen separaten Beitrag darüber geschrieben, wie du Kinder für Umweltschutz und Nachhaltigkeit begeistern kannst. Hier soll es jetzt vor allem darum gehen, wie du Kinder öfter nach draußen an die frische Luft in der Natur locken kannst.

1. Gemeinsam Bücher über Naturabenteuer lesen

Zwei Mädchen lesen Bücher an der frischen Luft

Wir alle wissen, wie wichtig das Lesen von Büchern ist. Wenn du deine Kids für die Umwelt und die Natur begeistern willst, solltest du ihre Fantasie und innere Vorstellungskraft durch spannende Geschichten anregen. Mich hat beispielsweise immer die Story des schiffbrüchigen Seemanns Robinson Crusoe inspiriert.

2. Als Eltern nicht stur am Spielplatzrand stehen

Wenn du mit deinem Sprössling zum Spielplatz gehst, dann solltest du als Mutter oder Vater auch Mal mitspielen und nicht nur ausschließlich am Rand stehen und zusehen. So hat dein Kind beispielsweise die Möglichkeit, dir etwas zu zeigen, worauf er/sie stolz ist oder was ihm/ihr besonders viel Spaß macht. Je schöner die Erinnerungen und Momente, desto eher möchte dein Kind auch gerne wieder dorthin.

3. Im frühen Kindesalter anfangen, gemeinsam rauszugehen

Schon im Säuglingsalter solltest du deinen Nachwuchs immer schon mit auf Spaziergänge in der Natur nehmen und an die frische Luft gewöhnen. Sobald es geht, kannst du Spielsachen, wie zum Beispiel einen Ball dazu nehmen, damit ihr gemeinsam auf dem Gras spielen und die Motorik deines Kindes fördern könnt.

Je öfter es diese Zeit als angenehm empfindet, desto eher wird es auch in späteren Jahren gerne draußen Zeit verbringen.

4. Einen wilden, möglichst naturnahen Garten anlegen

Die Zeit in der Natur spendet Kindern Lebenslust. Umso schöner, wenn dies direkt vor der Haustür im eigenen, möglichst nachhaltigen Garten möglich ist! Je naturnäher und lebendiger er ist, desto mehr gibt es dort zu entdecken. Kinder erfreuen sich schon an Teichpumpen, Steinen und Wolken – doch wenn euer Garten auch noch vogelfreundlich ist, umso besser!

Wenn ihr Lust und Platz habt, könnt ihr dort auch noch Gemüse anbauen – das hat mir als Kind definitiv immer richtig Spaß gemacht. Mit den Geschwistern kann man auch einen Wettbewerb starten: zum Beispiel, „wer den größten Kürbis züchtet“ oder Ähnliches.

5. Ausflüge in Ecken mit möglichst wilder Natur machen

Weder im Garten, noch in der Natur muss immer alles perfekt und geordnet sein! Kinder müssen auch Mal wild sein und etwas Risiko eingehen können, um außergewöhnliche Erfahrungen zu machen und Lerneffekte fürs Leben zu erzielen.

Macht deshalb auch Mal Ausflüge in die wilde Natur, auf denen es neue Dinge zu entdecken gibt, die Spaß machen. Oft reicht dafür schon ein altes Brachland mit unterschiedlichen Pflanzen und Insektenarten aus, um die Begeisterung zu entfachen. Besonders gut klappt das im Frühjahr, wenn die Wildblumen an jeder Ecke blühen und die Tiere aus ihren Winterlöchern kommen. So wird auch das Umweltbewusstsein gestärkt.

6. Mit Tieren spielen und sie beobachten

Tiere sind vitalisierende und entspannende Weggefährten für Kinder. Sorge dafür, dass deine Kids regelmäßig Tiere sehen oder direkt mit ihnen zu tun haben. Zoobesuche halte ich persönlich für nicht mehr zeitgemäß. Stattdessen bieten sich tierfreundliche Alternativen für Zoos an. Besucht zum Beispiel einen einen Lebenshof, auf dem gerettete Tiere beherbergt werden. Urlaub auf dem Bauernhof oder der Besuch einer Auffangstation für Wildtiere bieten sich ebenfalls an, damit Kinder Mitgefühl für die Tiere entwickeln können. Ich persönlich war auch immer schon davon begeistert, einfach nur Wildtiere vom Hochsitz aus zu beobachten.

Tipp: Es ist auch schön, mit einem Haustier aufzuwachsen. Versuche Tiere aus der Zucht zu vermeiden und stattdessen beispielsweise einen Hund aus dem Tierschutz oder dem Tierheim zu retten. Es gibt aber wirklich unzählige Wege, um Tieren im Alltag zu helfen.

7. Fahrrad, Schlitten, Inliner oder Skateboard fahren

Kinder mit Skateboards an der frischen Luft

Wenn du deine Kinder nach draußen locken willst, dann solltest du öfter mit ihnen aktiv sein. Fahrt Fahrrad, Inline-Skates, Skateboard oder Schlitten! Macht das, was Jahreszeit und Umgebung so hergeben. Das macht Spaß, verbindet Eltern und Kind – und sorgt nicht zuletzt für frische Luft und ordentlich Bewegung.

8. Kastanien und Eicheln sammeln

Der Herbst steht an? Dann kannst du mit deinen Kindern Eicheln und Kastanien sammeln gehen. Achtet aber darauf, dass ihr nicht zu viele Früchte sammelt, da der Wald ihre Samen braucht, um sich auf natürliche Weise zu regenerieren. Idealerweise sind Bäume, die nicht im Wald, sondern vereinzelt an Wegesrändern oder im Dorf stehen.

Forstämter, Wildparks oder Forstgehege können die Baumfrüchte in der Regel immer gebrauchen. Auf Rosskastanien stehen Hirsche und Rehe nämlich ganz besonders. Frage aber am besten immer vorher nach. Eventuell kann sich dein Nachwuchs sogar ein paar Euro Taschengeld dazuverdienen.

Tipp: Aus Kastanien lässt sich auch ein Waschmittel selber machen. Wie das geht, erfährst du im verlinkten Beitrag! Ähnliches gilt übrigens für Efeu, aus dem du Spülmittel selber machen kannst.

9. Mit Naturmaterial basteln

In der Schule wird diese Kreativität zwar vereinzelt gefördert – doch das wilde Denken und neugierige Ausprobieren, lernen die Kinder in der Regel Zuhause bei den Eltern.

Nun habt ihr vielleicht einige Kastanien und Eicheln gesammelt. Ein paar Äste, Blätter und Tannenzapfen dazu – und schon könnte ihr gemeinsam etwas Cooles daraus basteln. Was zum Beispiel? Aus Tannenzapfen lassen sich kleine Igel zaubern – und aus Kastanien und Zahnstochern beispielsweise tolle Figuren!

Tipp: Ihr könnt Naturmaterialien auch nutzen, um Geschenke plastikfrei zu verpacken. Probiert euch einfach Mal aus.

10. Seifenkiste bauen und an Wettbewerben teilnehmen

Natürlich lässt sich eine Seifenkiste auch kaufen. Doch besondere Begeisterung wirst du bei deinem Kind entfachen, wenn ihr sie gemeinsam baut und beispielsweise an einem Wettbewerb in der Schule oder in eurer Region teilnehmt. Das fördert das handwerkliche Geschick deines Nachwuchses und wird das Interesse dafür erhöhen, regelmäßig solche Dinge an der frischen Luft auszuprobieren. Vergesst aber das Bremspedal nicht!

11. Kontakt zu anderen Erwachsen erlauben

Natürlich muss man vorsichtig sein und darauf achten, mit wem der eigene Spross Kontakt aufnimmt – doch es sind nicht nur Freaks auf dieser Welt! Die Kinder brauchen erwachsene Vorbilder, zu denen sie aufsehen können. Und das müssen nicht ausschließlich die eigenen Eltern sein. Lasse also auch den Kontakt deiner Kinder zu anderen Erwachsenen zu, damit sie ihr volles Potential entfalten können.

12. An Aktionen von Wildnisschulen und Waldkindergärten teilnehmen

Kinder nach draußen locken durch Aktionen

Wildniscamps, Wildnisschulen, Naturlehrpfade, Lagerfeuer und spannende Geschichten – dort können Kinder nicht nur jede Menge erleben und lernen, sondern auch Gleichgesinnte treffen und Freundschaften aufbauen. Lass deine Kinder einfach diese Erfahrungen machen und selbst entscheiden, ob sie öfter Lust darauf haben. Abenteuerlich und lehrreich wird es garantiert – und vielleicht schaffst du es so auch dauerhaft, deine Kinder öfter nach draußen an die frische Luft zu locken.

13. Limitiere die Medienzeit deiner Kinder und zeige Alternativen auf

Egal, ob dein Kind jetzt schon täglich stundenlang vor dem Bildschirm hängt oder die Bildschirmzeit derzeit sukzessive zunimmt: mit einem klaren Limit für die Mediennutzung fährst du gut. Manche Geräte solltet ihr euch sicherheitshalber gar nicht erst ins Haus holen. Ich persönlich habe von Computerspielen zwar auch viel gelernt – doch ich war grundsätzlich viel zu oft an den Geräten, weil die Spiele natürlich auch süchtig machen.

Es sollte ein selbstverständlicher Teil der Freizeit sein, Zeit draußen vor der Tür zu verbringen. Denn diese Zeit ist ausschlaggebend für unsere Gesundheit und unsere persönliche Entwicklung. Im Idealfall schaffst du es also, dass die Aktivitäten draußen deinem Kind viel mehr Spaß bereiten, als die Alternativen in den eigenen vier Wänden.

Tipp: Auch du selbst solltest lernen, deine Bildschirmzeit zu reduzieren. Wie das richtig gut funktioniert, erfährst du im verlinkten Beitrag.

14. Beim Autofahren Musik & Radio ausschalten

Du bist mit deinen Kindern öfter mit dem Auto unterwegs? Zum Beispiel auf Reisen oder auf dem Weg zur Schule? Dann schalte Radio, Bildschirme und alle ablenkenden, technischen Gerätschaften aus, damit deine Kids aus dem Fenster schauen, wo es immer viel zu sehen und zu entdecken gibt. Besonders in den Morgenstunden sind viele Wildtiere unterwegs und auch der Morgentau oder der bewölkte Himmel geben einiges her!

15. Schnitzeljagd organisieren

Der nächste Kindergeburtstag ist schon in Sicht? Dann organisiere doch eine spannende Schnitzeljagd. Dabei können die Kids Rätsel lösen und ihre Umgebung erforschen. Mache daraus am besten einen Wettbewerb und belohne dein Kind und alle Freunde mit kreativen Gewinnen.

16. Bewusst Slots für die gemeinsame Zeit im Freien einplanen

Viele von uns sind im Alltag absolut eingespannt und haben kaum freie Zeit. Doch die gemeinsamen Momente mit deinen Kindern bringt dir keiner zurück, wenn es zu spät ist. Deshalb solltest du jede Woche gewisse Zeiträume für Aktivitäten mit deinem Nachwuchs blocken. Nutzt die Zeit, um gemeinsam etwas an der frischen Luft zu unternehmen. Und mach dir nicht zu viel Stress! Denk daran: Abenteuer beginnen da, wo Pläne enden!

17. Selbst neugierig sein!

Selbst neugierig sein um Kinder nach draußen zu locken

Als Mutter oder Vater musst du selbst Neugier und Begeisterung für deine Umwelt vorleben – dein Kind wird es dir nachmachen, weil es sich an seinen engsten Vertrauten orientiert. Versuche dein Vorwissen und deine eigenen Erfahrungen außen vor zu lassen und erforsche die Natur fragend und unvoreingenommen gemeinsam mit deinem Nachwuchs. Versuche vor allen Dingen selbst, möglichst wenig Zeit im Haus vor irgendwelchen Bildschirmen zu verbringen, wenn du deine Kinder nach draußen locken willst!

Kinder nach draussen an die frische Luft locken und ihr Umweltbewusstsein stärken!

In der Natur zu sein, ist ein natürliches, menschliches Bedürfnis – es ist die Grundlage für ein gesundes Leben. Dementsprechend sind wir zum Schutze der Gesundheit unserer Kinder und auch zum Schutze unserer eigenen Gesundheit, verpflichtet, vermehrt Zeit im Grünen zu verbringen.

An dieser Stelle möchte ich dir noch das Buch „Wie Kinder heute wachsen“ von Herbert Renz-Polster und Gerald Hüthe empfehlen. Darin dreht sich alles um die Zusammenhänge zwischen der Kindesentwicklung und der Zeit in der Natur. Ich bin mir sicher, dass es dir ergänzend zu diesem Artikel weiterhelfen wird. Hier bekommst du es*.

Ich hoffe, dass ich dir dabei helfen konnte, dass dein Kind sich zukünftig öfter an der frischen Luft beschäftigen kann. Hast du Fragen, Anregungen oder weitere Tipps, die du teilen möchtest? Dann schreibe mir einfach einen Kommentar unter diesen Artikel.

Bleib‘ umweltbewusst,

Christoph von CareElite - Plastikfrei leben

PS.: Schau dich gern noch etwas im Nachhaltigkeit Blog um. Dort lernst du zum Beispiel 10 Dinge kennen, die Erwachsene von Kindern lernen können. Viel Spaß!

Quellenangaben:
₁ https://www.aerzteblatt.de/archiv/56968/Uebermaessiger-Medienkonsum-von-Kindern-und-Jugendlichen-Risiken-fuer-Psyche-und-Koerper

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Christoph Schulz

Christoph Schulz

Ich bin Christoph, Umweltwissenschaftler und Autor - und setze mich hier bei CareElite gegen den Plastikmüll in der Umwelt, den Klimawandel und alle anderen großen Umweltprobleme unserer Zeit ein. Gemeinsam mit weiteren, umweltbewussten Bloggern will ich dir Tipps & Tricks für ein natürlich-gesundes, nachhaltiges Leben sowie deine persönliche Weiterentwicklung an die Hand geben.

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