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So surfst du nachhaltiger im Internet

Nachhaltig im Internet – 14 Tipps für grüneres Surfen

Weißt du eigentlich, wie du möglichst nachhaltig im Internet surfen kannst? Zugegeben – das ist eine Frage, die sich nur die wenigsten stellen. Nur klar ist auch, dass jede notwendige Suchanfrage, jedes lustige Online-Game und jeder romantische Film auf einer Streaming-Plattform Energie verbraucht. IT-Unternehmen müssen effizientere Rechenzentren entwickeln, stimmt! Doch wir können in der alltäglichen Nutzung des Internets ebenfalls nachhaltig handeln.

In diesem Artikel möchte ich dir jetzt wertvolle Tipps mit an die Hand geben, damit du zukünftig noch bewusster und nachhaltiger im Internet surfen kannst. Vom Suchverhalten über deinen E-Mail-Anbieter bis hin zur idealen Bildschirmgröße. Auf geht's!

Tipp: Hast du grundsätzlich vor, nachhaltiger zu leben? Dann schaue dir unbedingt auch noch meinen Beitrag mit den besten Tipps für einen nachhaltigen Alltag an.

Warum ist Nachhaltigkeit im Internet notwendig?

Der Klimawandel ist sicher das größte Umweltproblem unserer Zeit – ein Problem, das weitere Probleme mit sich bringt. Der steigende Energieverbrauch der wachsenden Weltbevölkerung, erschwert jedoch den Kampf gegen die globale Erwärmung.

Dafür, dass unsere Gesellschaft langfristig möglichst nachhaltig im Internet unterwegs ist, müssen sowohl IT-Unternehmen als auch wir Nutzer gemeinsam sorgen. Hier sind einige Fakten, die es notwendig machen, mehr über umweltfreundlicheres Surfen im Web zu erfahren:

  • Googles Serverfarmen verbrauchen enorme Ressourcen. Im Schnitt schlägt eine einzelne Suchanfrage mit 0,0003 Kilowatt zu Buche. Jeder einzelne Google-Nutzer könnte allein seinen monatlichen Suchanfragen damit eine 60-Watt-Glühbirne für drei Stunden mit Strom versorgen.₁
  • Digitaltechnik ist mittlerweile für 3,7 Prozent der weltweiten Treibhausgas-Emissionen verantwortlich. Zum Vergleich, auf den zivilen Luftverkehr fielen im Jahr 2018 lediglich 2 Prozent der Emissionen.₂
  • Im Jahr 2015 verbrauchten Server in Deutschland allein für den Betrieb rund 7 Milliarden Kilowattstunden Strom, zuzüglich weiterer 5 Milliarden Kilowattstunden für die nötige Kühlung. Die dadurch entstandenen CO2-Emmissionen beliefen sich auf etwa 6 Millionen Tonnen. Das entsprach im Jahr 2015 rund 0,7 Prozent aller Treibhausgasemissionen in Deutschland.₃
  • Experten erwarten, dass der Energiebedarf von Servern zwischen den Jahren 2015 bis 2025 um 60 Prozent steigen wird.₄

Tipp: Wie wäre es, wenn du auch beruflich für mehr Nachhaltigkeit im Internet sorgen könntest? Im nachhaltigen Jobportal findest du zum Beispiel Stellenausschreibungen im IT-Bereich umweltbewusster Unternehmen. Oder wie wäre es mit dem Studiengang der Umweltinformatik? Mehr darüber erfährst du im ausführlichen Artikel über nachhaltige Studiengänge.

14 Tipps für nachhaltigeres Surfen im Internet

Nachhaltig Surfen im Internet - die besten Tipps

Du weißt spätestens jetzt, weshalb ein nachhaltiger Umgang mit dem Internet ebenfalls wichtig für die Lösung vieler Umweltprobleme unserer Zeit ist. Deshalb geht es jetzt ans Eingemachte. Ich zeige dir im folgenden meine besten Tipps, um nachhaltig im Internet zu surfen.

1. Nachhaltige Suchmaschine nutzen

Suchanfragen verbrauchen Energie, deswegen ist es grundsätzlich nachhaltig und sinnvoll, möglichst wenige zu stellen. Suchmaschinen sind aber fester Bestandteil unseres Alltags. Google ist zwar der größte Nutzer erneuerbaren Energien, jedoch gibt es da noch nachhaltigere Suchmaschinen.

Tipp: Wechsle zu einer nachhaltigen Suchmaschine. Mit der Suchmaschine Ecosia wurden durch die Suchanfragen der Nutzer beispielsweise bereits mehr als 50 Millionen Bäume gepflanzt.

2. Browser- und Sprach-Suche vermeiden

Sowohl die Browsersuche, als auch die Suche mit Sprachassistenten wie Siri, Cortana oder Alexa fordern einen zusätzlichen Energie- und Rechenaufwand. Dieser relativ unnötige Energieverbrauch lässt sich durch den direkten Besuch eine Webseite bzw. die eigenständige Eingabe der Suchbegriffe einsparen.

Tipp: Gehe zukünftig direkt auf www.careelite.de anstatt „careelite de“ oder „careelite“ in die suchende Navigationszeile deines Browsers einzutippen. Und nutze das Google Textfeld, um Antworten auf deine Fragen zu bekommen.

3. Lieber Download-Links als große Dateien versenden

Wenn du zum Beispiel deine ellenlange Bachelorarbeit zum Korrekturlesen an deine Freunde schicken willst, dann ist das wesentlich nachhaltiger, es mit einem Download-Link zu tun, als per E-Mail. Der Versand der Datei benötigt Speicherplatz im E-Mail-Programm und muss, je nach Empfänger, noch auf dem Server eines anderen E-Mail-Anbieters hochgeladen und gespeichert werden.

Tipp: Versende lieber einen Download-Link aus deiner Cloud, anstatt große Dateien. Das spart Energie-, Speicher- und Rechenleistung ein, da sie nur einmal hoch- und einmal heruntergeladen werden müssen.

4. Ökostrom bei dir zu Hause nutzen

Jeden Tag nutzen wir Elektrogeräte zum Surfen im Internet – doch kaum jemand denkt darüber nach, woher der Strom dafür eigentlich kommt. Für wirklich nachhaltiges Surfen im Internet, sollte dieser unbedingt aus erneuerbaren Energien wie Wind-, Solar- oder Wasserkraft stammen.

Tipp: Suche dir eine Ökostrom-Anbieter heraus, der ganz ganzheitlich (und nicht nur mit einem einzigen Tarif) auf nachhaltige Energiequellen setzt.

5. Ungenutzte Accounts und Abos löschen

Jeder hat ein paar überflüssige Accounts bei sozialen Netzwerken oder E-Mail-Anbietern und vielleicht auch ein Newsletter-Abo mit E-Mails, die eh nur gelöscht werden.

Tipp: Lösche alle inaktiven Accounts, die du nicht mehr benötigst. Und melde dich von überflüssigen Newslettern ab. Das spart Energie und hilft dir durch ein übersichtliches Postfach, noch minimalistischer zu leben.

6. Webhoster & Cloudanbieter mit Ökostrom-Basis nutzen

Hast du eine eigene Webseite oder planst du eine? Dafür brauchst du in jedem Fall einen Webhoster. Achte darauf, dass dieser seine Server auf der Basis erneuerbarer Energien laufen lässt. Die Server, auf denen CareElite.de liegt, werden beispielsweise zu 100% mit Energie aus Wasserkraft versorgt. Bei Cloud-Anbietern kannst du genauso auf Nachhaltigkeit achten.

Tipp: Melde dich bei einem umweltbewussten Webhoster und Cloudanbieter an, damit du zukünftig noch nachhaltiger im Internet surfen kannst.

Hinweis: Falls du ein eigenes Online-Projekt starten willst, bekommst du im Artikel über nachhaltiges Gründen noch viele weitere Tipps.

7. Nutzung von Streaming-Diensten reduzieren

Streaming - Nachhaltige im Internet surfen

Wer gerne Serien, Dokumentationen oder Filme auf Netflix schaut und Musik bei Online-Diensten wie Spotify genießt, hört das wahrscheinlich ungern. Doch tatsächlich führen rund drei Viertel des durchschnittlich genutzten Datenvolumens im Internet auf die Nutzung von Streaming-Diensten zurück.₅

Tipp: Nutze die Inhalte aus dem Internet häufiger offline. Zum Beispiel, indem du Lieblingslieder, die du häufiger hörst, herunterlädst. Das erspart das Streaming und macht deinen Umgang mit dem Internet noch nachhaltiger.

Hinweis: Keine Angst! Das heißt nicht, dass du nie wieder Unterhaltungs-Medien streamen solltest. Schon eine bewusstere und reduziertere Nutzung von Streaming-Diensten macht dein Verhalten im Internet deutlich nachhaltiger.

8. Computer, Laptop und Smartphone ausschalten

Elektrogeräte verbrauchen Strom – auch wenn sie nur im Standby-Modus sind. Und mittlerweile hat jeder Deutsche auch mehr als nur ein Gerät zu Hause. Vom Laptop, über das Smartphone, bis hin zur Steckerleiste – es ist nachhaltiger, die Geräte gänzlich auszuschalten.

Tipp: Indem du Computer & Co. ausknipst, sparst du Energie und kannst zudem noch besser schlafen.

9. WLAN-Router nachts ausschalten

Ist es wirklich notwendig, dass rund um die Uhr Strom für deinen Internet-Anschluss verbraucht werden muss? Eine berechtigte Frage – schließlich geht man in der Nacht doch eh so selten noch ins Internet.

Tipp: Schalte deinen Router einfach ab, wenn du dich schlafen legst – und schalte ihn wieder an, wenn du aufstehst.

10. Laptop-Neukauf überdenken

Grünes surfen im Internet - Laptop

Besonders nachhaltig ist es natürlich, wenn du deinen nicht mehr funktionstüchtigen Laptop reparieren lässt. Wenn absolut nichts mehr geht – dann solltest du ihn fachgerecht entsorgen und lieber einen Gebrauchtkauf bevorzugen, um natürliche Ressourcen zu sparen.

Tipp: Achte bei dem Kauf eines Laptops darauf, dass dieser nur so leistungsstark ist, wie er für deine persönliche Zwecke sein sollte. Wenn du nicht gerade Gamer oder Grafiker bist, dann brauchst du beispielsweise in der Regel auch keine übertrieben-leistungsstarke Grafikkarte.

11. Grüne E-Mail-Anbieter bevorzugen

Natürlich gibt es auch nachhaltige E-Mail-Anbieter, mit denen du umweltfreundlich E-Mails versenden und empfangen kannst. Nachhaltige E-Mail-Anbieter bewältigen den Energiebedarf ihrer Rechenzentren mit Ökostrom oder kompensieren die damit verbundenen Treibhausgasemissionen.

Tipp: Achte bei der Wahl deines E-Mail-Anbieters beispielsweise auf das Label für Ökostrom und Kompensationszahlungen.

12. Elektrogeräte fachgerecht entsorgen

Alte Elektrogeräte gehören nicht in den Hausmüll und schon gar nicht an den Straßenrand – leider kann man das immer Mal wieder beobachten. Sollte dein alter Computer wirklich absolut irreparabel sein, gibt es nachhaltigere Möglichkeiten der Entsorgung.

Tipp: Wenn auch das Reparieren nichts mehr bringt, entsorge Elektrogeräte bei Großhändlern die Elektrogeräte verkaufen – oder auf dem Recyclinghof: Der Weg ist zwar oft etwas weiter, aber dort kannst du Elektroschrott ordnungsgemäß entsorgen.

13. Mit stationärem Internet-Anschluss surfen

Die Datenübertragung über eine Mobilfunkverbindung verbraucht deutlich mehr Energie als über einen stationären Anschluss mit LAN oder WLAN. Leider ist das Surfen im Internet über eine Mobilfunkverbindung nicht mehr viel teurer, dafür aber viel bequemer.

Tipp: Wenn du die Möglichkeit hast, dann nutze das Internet über einen stationären Anschluss und nicht per Mobilfunk. Das macht deine Nutzung des Internets deutlich nachhaltiger.

14. Bildschirm mit angemessener Größe verwenden

Der Bildschirm, auf dem du nachhaltig durch das Internet surfst, sollte nicht so überdimensional wie möglich, sondern nur so groß wie nötig sein. Denn Bildschirme verbrauchen ebenfalls besonders viel Strom – und das geht auch unnötigerweise ans eigene Portemonnaie. Ein weiteres Zeichen dafür, dass man mit Nachhaltigkeit Geld sparen kann.

Tipp: Wenn du das nächste Mal einen neuen Bildschirm kaufst, dann achte darauf, dass er nur so große wie absolut nötig ist. Das gilt übrigens auch für den Smart-TV.

Hinweis: Auch leistungsstarke Grafikkarten sind meist unglaublich energieaufwendig. Überlege dir, ob eine gewöhnliche Grafikkarte nicht vielleicht doch für deine Zwecke ausreicht.

Nachhaltig im Internet – geht das also?

Kann man nachhaltig im Internet surfen?

Ja, das funktioniert! Wer im Internet unterwegs ist, kann das zwar nie zu 100% nachhaltig tun – schließlich wird ja Energie verbraucht. Viel wichtiger ist aber, dass man es nachhaltigER tun kann. Ich hoffe, dass dir die Tipps aus diesem Beitrag dabei helfen, zukünftig noch umweltfreundlicher und energiesparender zu Surfen. Wie so häufig sind es einfach nur ein paar Gewohnheiten, von denen wir uns wieder etwas lösen müssen.

Hast du weitere Tipps, Fragen oder eigene Erfahrungen mit dem nachhaltigen Surfen im Internet gemacht, die du teilen möchtest? Dann schreibe doch gern einen Kommentar unter diesem Beitrag.

Bleib‘ nachhaltig,

Christoph von CareElite - Plastikfrei leben

PS.: Schaue dich ruhig noch ein bisschen mehr im Blog über nachhaltiges Leben um. Dort lernst du zum Beispiel, inwiefern du durch Nachhaltigkeit Geld sparen kannst. Gerne kannst du dich auch über den Aufbau nachhaltiger Webseiten informieren.

Quellenangaben:
₁ S. Ostendorf: Unersättlicher Hunger nach Strom: Warum der Datenverkehr im Internet so viel Energie verschlingt (Stand: 01.11.2018), abrufbar unter https://www.stern.de/digital/online/google–wieviel-energie-verschlingt-eine-suchanfrage-8397770.html. [15.11.2019].

₂ M. Holland; Heise Medien GmbH & Co. KG: Klimawandel: Online-Pornos produzieren so viel CO2 wie Rumänien (Stand: 12.07.2019), abrufbar unter https://www.heise.de/newsticker/meldung/Klimawandel-Online-Pornos-produzieren-so-viel-CO2-wie-Rumaenien-4469108.html. [15.11.2019].

₃ Umweltbundesamt (2019): Surfen, Internetanbieter (Stand: 21.02.2019), abrufbar unter https://www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag/elektrogeraete/surfen-internetanbieter. [15.11.2019].

₄ Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (2015): Entwicklung des IKTbedingten Strombedarfs in Deutschland – Abschlussbericht, S.41. Abrufbar unter https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Downloads/E/entwicklung-des-ikt-bedingten-strombedarfs-in-deutschland-abschlussbericht.html. [15.11.2019].

₅ Umweltbundesamt (2019): Surfen, Internetanbieter (Stand: 21.02.2019), abrufbar unter https://www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag/elektrogeraete/surfen-internetanbieter. [15.11.2019].

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Christoph Schulz

Christoph Schulz

Ich bin Christoph, Umweltwissenschaftler und Autor - und setze mich hier bei CareElite gegen den Plastikmüll in der Umwelt, den Klimawandel und alle anderen großen Umweltprobleme unserer Zeit ein. Gemeinsam mit weiteren, umweltbewussten Bloggern will ich dir Tipps & Tricks für ein natürlich-gesundes, nachhaltiges Leben sowie deine persönliche Weiterentwicklung an die Hand geben.

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