Weißt du eigentlich schon, wie du möglichst nachhaltig im Internet surfen kannst? Zugegeben, es ist vermutlich eine Frage, die sich nur die wenigsten von uns stellen. Nur klar ist auch, dass jede abgeschickte Suchanfrage, jedes lustige Katzenvideo, jedes fesselnde Online-Game und jeder romantische Film auf einer Streaming-Plattform Energie verbraucht.
IT-Unternehmen können zwar effizientere Rechenzentren entwickeln, schon klar! Doch auch wir Konsument:innen können in der alltäglichen Nutzung des Internets ebenfalls nachhaltig handeln.
In diesem Artikel möchte ich dir jetzt wertvolle Tipps an die Hand geben, damit du zukünftig noch bewusster und nachhaltiger im Internet surfen kannst. Vom Suchverhalten über deinen E-Mail-Anbieter bis hin zur idealen Bildschirmgröße. Auf geht's!
Tipp: Hast du grundsätzlich vor, nachhaltiger zu leben? Dann schaue dir unbedingt auch noch meinen Beitrag mit den besten Tipps für einen nachhaltigen Alltag an.
Gründe: Warum ist Nachhaltigkeit im Internet notwendig?
Der Klimawandel ist sicher das größte Umweltproblem unserer Zeit – und ein Problem, das weitere Probleme mit sich bringt. Der steigende Energieverbrauch der wachsenden Weltbevölkerung, erschwert jedoch den Kampf gegen die globale Erwärmung.
Dafür, dass unsere Gesellschaft langfristig möglichst nachhaltig im Internet unterwegs ist, müssen sowohl IT-Unternehmen als auch wir Nutzer:innen gemeinsam sorgen.
Hier sind einige Fakten, die es notwendig machen, mehr über umweltfreundlicheres Surfen im Web zu erfahren:
- Googles Serverfarmen verbrauchen enorme Ressourcen. Im Schnitt schlägt eine einzelne Suchanfrage mit 0,0003 Kilowatt zu Buche. Jede:r Google-Nutzer:in könnte allein mit den eigenen Suchanfragen eine 60-Watt-Glühbirne für drei Stunden mit Strom versorgen.1
- Digitaltechnik ist mittlerweile für 3,7 Prozent der weltweiten Treibhausgas-Emissionen verantwortlich. Zum Vergleich: Auf den zivilen Luftverkehr fielen im Jahr 2018 lediglich 2 Prozent der Emissionen.2
- Im Jahr 2015 verbrauchten Server in Deutschland allein für den Betrieb rund 7 Milliarden Kilowattstunden Strom, zuzüglich weiterer 5 Milliarden Kilowattstunden für die nötige Kühlung. Die dadurch entstandenen CO2-Emmissionen beliefen sich auf etwa 6 Millionen Tonnen. Das entspricht rund 0,7 Prozent aller Treibhausgasemissionen in Deutschland.3
- Expert:innen erwarten, dass der Energiebedarf von Servern zwischen den Jahren 2015 bis 2025 um rund 60 Prozent steigen wird.4
Tipp: Wie wäre es, wenn du auch beruflich für mehr Nachhaltigkeit im Internet sorgen könntest? Im nachhaltigen Jobportal findest du zum Beispiel Stellenausschreibungen im IT-Bereich umweltbewusster Unternehmen. Oder wie wäre es mit dem Studiengang der Umweltinformatik? Mehr darüber erfährst du im ausführlichen Artikel über nachhaltige Studiengänge.
14 Tipps für nachhaltigeres Surfen im Internet
Du weißt spätestens jetzt, weshalb ein nachhaltiger Umgang mit dem Internet ebenfalls wichtig für die Lösung vieler Umweltprobleme unserer Zeit ist. Deshalb geht es jetzt ans Eingemachte. Ich zeige dir im Folgenden meine besten Tipps, um nachhaltig zu surfen.
1. Nachhaltige Suchmaschine nutzen
Suchanfragen verbrauchen Energie! Deshalb ist es grundsätzlich nachhaltig und sinnvoll, möglichst wenige zu stellen. Doch Suchmaschinen sind ein fester nützlicher Bestandteil unseres Alltags. Der Tech-Gigant Google mag zwar der größte Nutzer von erneuerbaren Energien sein, jedoch gibt es da noch umweltfreundlichere Suchmaschinen.
Kurz-Tipp: Wechsle zu einer nachhaltigen Suchmaschine. Mit der Suchmaschine Ecosia.org wurden durch die Suchanfragen der Nutzer beispielsweise bereits mehr als 217 Millionen Bäume gepflanzt.
2. Browser- und Sprach-Suche vermeiden
Sowohl die Browsersuche, als auch die Suche mit Sprachassistenten wie Siri, Cortana oder Alexa fordern einen zusätzlichen Energie- und Rechenaufwand.
Der damit verbundene und relativ unnötige Energieverbrauch lässt sich aber durch den direkten Besuch einer Webseite bzw. die eigenständige Eingabe der Suchbegriffe einsparen.
Kurz-Tipp: Gehe zukünftig also direkt auf www.careelite.de anstatt „careelite de“ oder „careelite“ in die suchende Navigationszeile deines Browsers einzutippen.
3. Lieber Download-Links als große Dateien versenden
Wenn du zum Beispiel deine ellenlange Bachelorarbeit zum Korrekturlesen an deine Freund:innen schicken willst, dann ist das wesentlich nachhaltiger, es mit einem Download-Link zu tun, als per E-Mail.
Der Versand der Datei benötigt nämlich Speicherplatz im E-Mail-Programm und muss, je nach Empfänger:in, noch auf dem Server eines anderen E-Mail-Anbieters hochgeladen und gespeichert werden.
Kurz-Tipp: Versende lieber einen Download-Link aus deiner Cloud, anstatt große Dateien per Mail. Das spart Energie-, Speicher- und Rechenleistung ein, da sie nur einmal hoch- und einmal heruntergeladen werden müssen.
4. Ökostrom bei dir zu Hause nutzen
Jeden Tag nutzen wir Elektrogeräte zum Surfen im Internet – doch kaum jemand denkt darüber nach, woher der Strom dafür eigentlich kommt.
Für wirklich nachhaltiges Surfen im Internet, sollte dieser unbedingt aus erneuerbaren Energien wie Wind-, Solar- oder Wasserkraft stammen. Glücklicherweise hast du das selbst unter Kontrolle.
Kurz-Tipp: Wechsle hier zu einem Ökostrom-Anbieter*, der ganz (und nicht nur mit einem einzigen Tarif) auf Strom aus nachhaltigen Energiequellen setzt.
5. Ungenutzte Accounts und Abos löschen
Jeder hat ein paar überflüssige Accounts bei sozialen Netzwerken oder E-Mail-Anbietern und vielleicht auch ein Newsletter-Abo mit E-Mails, die eh nur gelöscht werden.
Kurz-Tipp: Lösche alle inaktiven Accounts, die du nicht mehr benötigst. Und melde dich von überflüssigen Newslettern ab. Das spart Energie und hilft dir durch ein übersichtliches Postfach, noch minimalistischer zu leben.
6. Webhoster & Cloudanbieter mit Ökostrom-Basis nutzen
Hast du eine eigene Webseite oder ist sie in Planung? Dafür brauchst du in jedem Fall einen Webhoster. Achte darauf, dass dieser seine Server auf der Basis erneuerbarer Energien laufen lässt.
Die Server, auf denen CareElite.de liegt, werden beispielsweise zu 100 Prozent mit Energie aus Wasserkraft betrieben. Bei Cloud-Anbietern kannst du ebenso auf Nachhaltigkeit achten.
Kurz-Tipp: Melde dich bei einem umweltbewussten Webhoster und Cloudanbieter an, damit du zukünftig noch nachhaltiger im Internet surfen kannst.
Übrigens: Falls du ein eigenes Online-Projekt starten willst, bekommst du im Artikel über nachhaltiges Gründen noch viele weitere Tipps.
7. Nutzung von Streaming-Diensten reduzieren
Wer gerne Serien, Dokumentationen oder Filme auf Netflix schaut und Musik bei Online-Diensten wie Spotify genießt, hört das wahrscheinlich ungern: Doch tatsächlich sind rund drei Viertel des durchschnittlich genutzten Datenvolumens im Internet auf die Nutzung von Streaming-Diensten zurückzuführen.5 Streaming ist also per se nicht nachhaltig.
Kurz-Tipp: Nutze die Inhalte aus dem Internet häufiger offline. Zum Beispiel, indem du Lieblingslieder, die du häufiger hörst, herunterlädst. Das erspart das Streaming und macht deinen Umgang mit dem Internet noch nachhaltiger. Auch klassische DVDs sind umweltverträglicher.
Hinweis: Keine Angst! Das heißt nicht, dass du jetzt nie wieder Unterhaltungs-Medien streamen solltest. Doch schon eine bewusstere und reduziertere Nutzung von Streaming-Diensten macht dein Verhalten im Internet deutlich nachhaltiger.
8. Computer, Laptop und Smartphone ausschalten
Elektrogeräte verbrauchen Strom – auch dann, wenn sie nur im Standby-Modus sind. Und mittlerweile haben Deutsche durchschnittlich auch mehr als nur ein Gerät zu Hause.
Vom Laptop, über das Smartphone, bis hin zur Steckerleiste: Es ist nachhaltiger, die Geräte gänzlich auszuschalten.
Kurz-Tipp: Indem du Computer und Co. ausknipst, sparst du Energie und kannst zudem noch besser schlafen.
9. WLAN-Router nachts ausschalten
Ist es wirklich notwendig, dass rund um die Uhr Strom für deinen Internet-Anschluss verbraucht werden muss? Eine berechtigte Frage! Schließlich geht man in der Nacht doch eh so selten noch ins Internet und kann auch die Strahlenbelastung minimieren.
Kuzr-Tipp: Schalte deinen Router einfach ab, wenn du dich schlafen legst und schalte ihn wieder an, wenn du aufstehst. Das wird schnell zur Gewohnheit.
10. Laptop-Neukauf überdenken
Besonders nachhaltig ist es natürlich, wenn du deinen nicht mehr funktionstüchtigen Laptop reparieren lässt. Wenn absolut nichts mehr geht, dann solltest du ihn fachgerecht entsorgen und lieber einen Gebrauchtkauf bevorzugen, um natürliche Ressourcen zu sparen.
Schau zum Beispiel mal bei reBuy* oder amazon* nach generalüberholten Laptops und Smartphones. Die sind nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch günstiger zu haben.
Kurz-Tipp: Achte beim Kauf eines Laptops darauf, dass dieser nur so leistungsstark ist, wie er für deine persönliche Zwecke sein sollte. Wenn du nicht gerade Gamer:in oder Grafiker:in bist, dann brauchst du beispielsweise in der Regel auch keine übertrieben-leistungsstarke Grafikkarte.
11. Grüne E-Mail-Anbieter bevorzugen
Natürlich gibt es auch nachhaltige E-Mail-Dienste, mit denen du umweltfreundlich Mails versenden und empfangen kannst. Du erkennst sie daran, dass sie den Energiebedarf ihrer Rechenzentren mit Ökostrom bewältigen oder die damit verbundenen Treibhausgasemissionen kompensieren.
Kurz-Tipp: Achte bei der Wahl deines E-Mail-Anbieters vor allem auf das Label für Ökostrom und Kompensationszahlungen.
12. Elektrogeräte fachgerecht entsorgen
Alte Elektrogeräte gehören nicht in den Hausmüll und schon gar nicht an den Straßenrand, wie man es leider immer wieder mal beobachten kann. Sollte dein alter Computer wirklich absolut irreparabel sein, gibt es nachhaltigere Möglichkeiten der Entsorgung.
Tipp: Wenn auch das Reparieren nichts mehr bringt, entsorge Elektrogeräte bei Großhändler:innen, die Elektrogeräte verkaufen. Oder direkt auf dem Recyclinghof. Der Weg dorthin mag zwar öfter etwas weiter sein, doch dort kannst du Elektroschrott definitiv ordnungsgemäß entsorgen.
13. Mit stationärem Internet-Anschluss surfen
Die Datenübertragung über eine Mobilfunkverbindung verbraucht deutlich mehr Energie, als über einen stationären Anschluss mit LAN oder WLAN. Leider ist das Surfen im Internet über eine Mobilfunkverbindung nicht mehr viel teurer, dafür aber viel bequemer.
Kurz-Tipp: Wenn du die Möglichkeit hast, dann nutze das Internet über einen stationären Anschluss und nicht per Mobilfunk. Das macht deine Nutzung des Internets direkt deutlich klima- und umweltfreundlicher.
14. Bildschirm mit angemessener Größe verwenden
Der Bildschirm, auf dem du nachhaltig durch das Internet surfst, sollte nicht so überdimensional wie möglich, sondern nur so groß wie nötig sein. Für gute Lesbarkeit und Übersicht am Arbeitsplatz sind zum Beispiel 24-27 Zoll empfehlenswert. (ich habe aktuell diesen von hp*)
Denn Bildschirme verbrauchen ebenfalls besonders viel Strom – und das geht ja unnötigerweise auch ans eigene Portemonnaie. Der Aspekt ist ein weiteres Zeichen dafür, dass man mit Nachhaltigkeit Geld sparen kann.
Kurz-Tipp: Wenn du das nächste mal einen neuen Bildschirm kaufst, dann achte darauf, dass er nur so groß ist, wie absolut nötig. Das gilt natürlich auch für den Smart-TV.
Hinweis: Auch leistungsstarke Grafikkarten sind meist unglaublich energieaufwendig. Überlege dir, ob eine gewöhnliche Grafikkarte für deine Zwecke nicht vielleicht doch ausreicht.
Nachhaltig im Internet? Das geht!
Wer im Netz unterwegs ist, kann das zwar nie zu 100 Prozent nachhaltig tun, da ja immer Energie verbraucht. Viel wichtiger ist aber, dass man es nachhaltigER tun kann. Und dafür hast du hier und heute die wichtigsten Tipps kennengelernt.
Ich hoffe, dass sie dir dabei helfen, zukünftig noch umweltfreundlicher und energiesparender zu surfen. Wie so häufig, sind es einfach nur ein paar Gewohnheiten, von denen wir uns wieder etwas lösen müssen.
„Was wir heute tun, entscheidet darüber, wie die Welt morgen aussieht.“
Marie von Ebner-Eschenbach (mehr unter Umweltschutz Zitate)
Hast du Fragen, weitere Tipps oder eigene Erfahrungen mit dem nachhaltigen Surfen in der Online-Welt gemacht, die du teilen möchtest? Dann schreibe doch gern einen Kommentar unter diesem Beitrag.
Bleib nachhaltig,
PS: Schau dich ruhig noch ein bisschen mehr im Blog über nachhaltiges Leben um. Dort kannst du dich als Nächstes zum Beispiel über den Aufbau nachhaltiger Webseiten informieren.
Quellenangaben:
- S. Ostendorf: Unersättlicher Hunger nach Strom: Warum der Datenverkehr im Internet so viel Energie verschlingt (Stand: 01.11.2018), abrufbar unter https://www.stern.de/digital/online/google–wieviel-energie-verschlingt-eine-suchanfrage-8397770.html. [16.10.2024]. ↩︎
- M. Holland; Heise Medien GmbH & Co. KG: Klimawandel: Online-Pornos produzieren so viel CO2 wie Rumänien (Stand: 12.07.2019), abrufbar unter https://www.heise.de/newsticker/meldung/Klimawandel-Online-Pornos-produzieren-so-viel-CO2-wie-Rumaenien-4469108.html. [16.10.2024]. ↩︎
- Umweltbundesamt (2019): Surfen, Internetanbieter (Stand: 21.02.2019), abrufbar unter https://www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag/elektrogeraete/surfen-internetanbieter. [16.10.2024]. ↩︎
- Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (2015): Entwicklung des IKT–bedingten Strombedarfs in Deutschland – Abschlussbericht, S.41. Abrufbar unter https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Downloads/E/entwicklung-des-ikt-bedingten-strombedarfs-in-deutschland-abschlussbericht.html. [16.10.2024]. ↩︎
- Umweltbundesamt (2019): Surfen, Internetanbieter (Stand: 21.02.2019), abrufbar unter https://www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag/elektrogeraete/surfen-internetanbieter. [16.10.2024]. ↩︎
Sehr gute Tipps! Ich finde es schön, wenn dieses Thema mehr Aufmerksamkeit erhält. Ich werde mich noch etwas in dem Nachhaltigkeitsblog umschauen.
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