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Was kann man gegen Littering tun?

Littering stoppen – 10 Tipps, um Müll an öffentlichen Orten zu bekämpfen

Wie lässt sich Littering stoppen? Sicher kennst du die Unart einiger Menschen, die ihre Abfälle, wie Zigarettenstummel, ToGo-Verpackungen oder Getränkeflaschen, einfach an öffentlichen Orten liegen lassen oder sie wegwerfen. Manchmal aus Gedankenlosigkeit und Unwissenheit – oft aber auch bewusst und im Schutze der Anonymität. Die Folgen sind nicht zu übersehen und weitaus mehr als nur ästhetischer Natur. Gestank, Ungeziefer, verminderte Lebensraumqualität, Tierleid und nicht zuletzt die teuren Entsorgungsleistungen auf Kosten des Steuerzahlers.

In diesem Artikel möchte ich dir 10 Tipps mit auf den Weg geben, mit denen du Littering in unserer Gesellschaft bekämpfen kannst. Nutze sie, um selbst müllfreier zu leben – aber gebe sie vor allem auch an andere Menschen weiter.

10 Tipps gegen Littering, die jeder umsetzen kann

Warum du Littering stoppen solltest? Das Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit zahlt deutschen Städten und Gemeinden jährlich etwa 700 Millionen Euro, um öffentliche Orte von weggeworfenen Abfällen zu befreien!₁ Ob an Stränden, in Parks, an Autobahnraststätten oder auf Parkplätzen – der Müll ist überall zu sehen. Wir wissen, dass Plastikmüll in der Umwelt zu den größten Umweltproblemen unserer Zeit zählt. Dennoch laufen manche Menschen mit dem Glauben durch die Gegend, dass schon andere hinter ihnen aufräumen werden. Doch wir sind hier nicht im eigenen Kinderzimmer, wo Mama es schon richten wird. Wir sind im öffentlichen Raum, wo alle Menschen und Tiere unter den Folgen der Vermüllung leiden.

Hier sind einige Tipps, mit denen du dafür sorgst, dass du selbst und auch viele andere Menschen nachhaltiger leben und bewusster mit Müll umgehen. Auf geht's!

1. Beherzige die Zero Waste Grundregeln

Littering stoppen mit Zero Waste

Du fragst dich, was du gegen Littering tun kannst? Der wahrscheinlich wichtigste Tipp ist, den Müll gar nicht erst entstehen zu lassen. Der Zero Waste Lebensstil ist mit seinen Grundregeln genau darauf ausgerichtet. Mehrweg statt Einweg verwenden, Dinge ausleihen, reparieren und wiederverwenden – anstatt sie neu zu kaufen! So kannst du nachhaltig Geld sparen und Littering gezielt vermeiden.

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2. Merze die typischen Ursachen aus

Ein sinnvoller Ansatz im Kampf für eine saubere Umwelt ist das Ausmerzen der typischen Übeltäter. Hier habe ich dir eine Liste der besonders häufig in der Natur hinterlassenen Alltagsgegenstände und ihre müllfreien Alternativen zusammengestellt.

  • Zigarettenstummel = Benutze einen Taschenaschenbecher (z.B. diesen hier*)
  • ToGo-Verpackungen = Nutze eigene Behälter
  • Plastikverpackungen = Setze auf Mehrwegprodukte
  • Getränkebehältnisse = Trinke Leitungswasser aus eigener Trinkflasche (z.B. diese hier*)
  • Einzelteile wie Strohhalme = Verzichte oder nutze solche Edelstahlstrohhalme*
  • Hundekotbeutel = Verwende Papier-Hundekotbeutel & entsorge sie später (z.B. die hier*)
  • Servietten = Nutze waschbare, wiederverwendbare Stoffservietten
  • Kaugummis = Lege benutzte Kaugummis in ein Papiertuch
  • Zeitschriften & Flyer = Lese Zeitschriften digital oder nehme sie wieder mit

3. Melde „Dreckecken“

Du kennst den ein oder anderen verschmutzten Ort, an dem die Menschen bevorzugt ihren Müll liegen lassen? Dann melde diese Dreckecken bei deiner Kommune, damit sich jemand diesem Schandfleck widmet und aufräumt. Oft gibt es dafür sogar spezielle Hotlines und Kontaktforumulare – aber auch per E-Mail lässt sich viel erreichen!

4. Sensibilisiere andere Menschen für das Müllproblem

Das Müllproblem ist nicht nur ein Bequemlichkeits- sondern auch ein Bildungsproblem! Deshalb kannst du das Littering auch stoppen, indem du Menschen in freundlicher aber bestimmter Form über die Folgen ihres Handeln aufklärst. Lese Bücher und baue dir einen Wissensschatz auf. Stöbere auch gern in meinem Buch Plastikfrei für Einsteiger, dass du hier bekommst*. Und dann unterstütze oder organisiere Aufklärungs-Kampagnen, fördere den Umweltschutz in Schulen oder spreche einfach in deinem Umfeld öfter mal über das Müllproblem und wie man es selbst lösen kann. Kurz gesagt: lebe vor! Denn so entsteht Veränderung in unserer Gesellschaft.

5. Politische Massnahmen fördern

Setze dich in deiner Gemeinde oder in einer Partei auch für gezielte, politische Maßnahmen gegen das Littering ein. Sorge zum Beispiel, dafür, dass mehr Mülleimer aufgestellt werden, um die Entsorgungsmöglichkeiten zu verbessern. Auch die Leerungszeiten sollten gegebenenfalls erhöht werden. Doch am besten ist es natürlich, dazu beizutragen, dass alle Menschen in der Region deutlich weniger Müll produzieren und die Folgen des Mülls in der Umwelt verinnerlichen. Anreize dafür können zum Beispiel Produktveränderungen, Buß- und Verwarngelder, Pfandsysteme oder Aufklärungskampagnen in Schulen sein.

6. Organisiere und unterstütze Aufräumaktionen

Aufräumaktion am Strand gegen Littering

Du kannst den Müll in der Natur nicht mehr sehen und willst das Littering stoppen? Dann packe selbst mit an und organisiere dein eigenes CleanUp! Oft gibt es auch schon andere Menschen, die bereits aktiv sind. Schließe dich einfach an, um die Gruppe noch stärker zu machen. In vielen Gemeinden gibt es auch festgelegte „Dreck-Weg-Tage“, an denen alle gemeinsam aufräumen und die Gegend wieder attraktiver machen. Aber selbstverständlich kannst du auch im Urlaub Müll sammeln und dich als umweltbewusster Tourist zeigen!

Denke immer an den psychologischen Effekt: wenn ein Ort besonders aufgeräumt und sauber wirkt, ist die Hürde größer, dort Müll zu hinterlassen. Auch Graffiti-Schmierereien oder Vandalismus gehen übrigens oft mit dem Littering Hand in Hand.

Tipp: Du kannst Littering natürlich auch im kleinen Stil bekämpfen! Sammle zum Beispiel beim Spazierengehen mit deinem Hund ein paar Gegenstände ein, die an den Wegesrand geworfen wurden.

7. Spreche Umweltsünder direkt aber freundlich an

Du beobachtest jemanden, wie er einen vollen Hundekotbeutel liegen lässt oder seine Zigarette auf den Boden wirft? Dann spreche die Person einfach direkt an, ohne zu aufbrausend und kritisierend zu sein. Wecke lieber den Wunsch in ihm/ihr, selbst von einer saubereren Umwelt zu profitieren. Weniger Gefahr in Hundekot zu treten, weniger Ungeziefer und eine höhere Lebensraumqualität sind wirkungsvolle Argumente.

Eine einfach Frage kann zum Nachdenken anregen: „Wie würde es hier aussehen, wenn alle ihren Müll hier so liegen lassen würden?“ – selbst wenn du nicht direkt eine Antwort erhältst, hast du immerhin einen Samen gepflanzt, der auch später zum Umdenken führen kann.

Tipp: Lies gerne auch meine Tipps, um Menschen zu überzeugen. Sie werden dir nicht nur im Kampf gegen Littering, sondern in allen möglichen Lebenslagen weiterhelfen. Versprochen!

8. Vorkochen statt ToGo-Food bestellen

Oft entsteht der Müll unterwegs durch ToGo-Verpackungen. Zum Beispiel beim Döner in der Mittagspause oder beim vorgeschnittenen Apfel aus der Plastikdose im Supermarkt. Diesen Verpackungsmüll kannst du – und können andere – durch das Vorkochen der nächsten Mittagssnacks vermeiden. Ich koche einfach immer etwas mehr meiner Mahlzeiten, damit ich dann auch am nächsten Tag noch etwas davon habe. Ab in die Brotdose aus Edelstahl – fertig!

9. Kreative Anreize schaffen

Kreative Schilder gegen Littering
Kreative Schilder und Aktionen gegen das Littering / Credits: Pinterest₂, Reddit₃

Es müssen nicht immer großangelegte Aufklärungskampagnen sein, um Menschen das Müllproblem näher zu bringen. Oft reicht schon ein witziges Schild oder eine kleine Challenge, damit sie ihre Abfälle nicht achtlos in der Umwelt entsorgen. Auf dem Bild siehst du zwei ziemlich effektive Beispiele. Auf der linken Seite unterstützt jeder eingeworfene Zigarettenstummel die Abstimmung für den besten Fußballspieler der Welt. Und auf der rechten Seite wird der Stolz der Strandbesucher angesprochen, um Veränderung zu bewirken. Lasse einfach deiner Kreativität freien Lauf, damit einzigartige Orte in Zukunft müllfrei bleiben.

10. Verinnerliche die Vorteile

Veränderung entsteht, wenn man einen echten Bedarf dafür sieht. Deshalb ist es wichtig, die Vorteile eines bewussten Umgangs mit Müll zu verinnerlichen:

  • Saubere Landschaften, in denen man sich gerne aufhält. (Erholungseffekt)
  • Gesündere Böden und Lebensmittel, ohne giftige Rückstände des Mülls.
  • Weniger Tierleid, da die Tiere oft Müll fressen oder sich daran erdrosseln.
  • Geringere Verletzungsgefahr für Kinder, die mit scharfkantigem Müll spielen.

… um nur einige Beispiele zu nennen. Unser Müll aus Kunststoffen ist schlichtweg nicht biologisch abbaubar und verbleibt für eine lange Zeit in der Natur, wenn wir nichts dagegen tun. Um Littering zu stoppen, ist das Bewusstsein für die Vorteile jedes Einzelnen essentiell.

Littering stoppen – eine saubere Sache!

Gemeinsam können wir die Vermüllung unserer Umwelt aufhalten, Menschen aufklären und überzeugen. Am Ende ist ausschließlich unser Verhalten für das Littering verantwortlich – und deshalb ist die Änderung unseres Verhaltens auch die einzige Lösung für das Problem. Ein Umdenken jedes Einzelnen ist unausweichlich.

Ich hoffe, dass ich dir mit diesem Beitrag entscheidende Tipps und Maßnahmen gegen Littering an die Hand geben konnte. Hast du Fragen, Anregungen oder eigene Erfahrungen im Kampf gegen das achtlose Wegwerfen von Abfällen an öffentlichen Orten gemacht, die du teilen möchtest? Dann schreibe mir wie immer gern einen Kommentar!

Bleib‘ sauber,

Christoph von CareElite - Plastikfrei leben

PS.: Danke für deine großartige und müllvermeidende Einstellung. Auch ungewünschte Werbepost macht übrigens sehr viel Müll. Im verlinkten Beitrag zeige ich dir jetzt, wie du Werbung per Post abbestellen kannst. Viel Spaß!

Quellenangaben:
₁ Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit: Einwegplastik und Zigarettenkippen in der Umwelt kosten Kommunen jährlich 700 Millionen Euro (Stand: 20.08.2020), abrufbar unter https://t1p.de/vbcq. [29.03.2021].

₂ A. Joseph: Cheeky Cans Reduce Litter by Asking People to Vote With Their Trash, https://t1p.de/3a36. [30.03.2021].

₃ r/funny: Why are you littering? (Boka Shete National Park, Curacao), abrufbar unter https://t1p.de/llma. [30.03.2021].

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Christoph Schulz

Christoph Schulz

Ich bin Christoph, Umweltwissenschaftler und Autor - und setze mich hier bei CareElite gegen den Plastikmüll in der Umwelt, den Klimawandel und alle anderen großen Umweltprobleme unserer Zeit ein. Gemeinsam mit weiteren, umweltbewussten Bloggern will ich dir Tipps & Tricks für ein natürlich-gesundes, nachhaltiges Leben sowie deine persönliche Weiterentwicklung an die Hand geben.

2 Gedanken zu „Littering stoppen – 10 Tipps, um Müll an öffentlichen Orten zu bekämpfen“

  1. Ganz wichtiges Thema wie ich finde. Kaum ein anderer Beitrag jedes einzelnen zu einer Stadt verändert das Gefühl das eine Stadt ausdrückt.
    Leider sehen das manche Menschen anders und Formen eine dreckige Stadt und kümmern sich nicht um die Auswirkungen.
    Danke fürs thematisieren.
    VG Denny

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