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Werbung per Post abbestellen

Werbung per Post abbestellen – So einfach geht’s!

Wie kann man die die Werbung per Post abbestellen? Manche lieben die Gratis-Infos und Angebote – aber die meisten hassen sie und werfen sie in Windeseile in die Mülltonne. Der Hass auf Werbesendungen beruht zum einen darauf, dass sie unnötigerweise extreme Mengen an natürlichen Ressourcen verschwenden. Und zum anderen darauf, dass der Papier- und Plastikmüll den eigenen Briefkasten überquellen lässt. Das entspricht so gar nicht dem Zero Waste Lebensstil, bei dem wir ganz bewusst Müll vermeiden wollen. Glücklicherweise gibt es Mittel und Wege, die unerwünschte postalische Werbung zu stoppen!

Hier zeige ich dir jetzt, wie du die Werbung abbestellen kannst und dafür sorgst, dass dein Briefkasten nie wieder aus allen Nähten platzt. Außerdem erfährst du, ob die Briefkastenwerbung ohne Einwilligung überhaupt zulässig ist. Auf geht's!

Hier ist noch eine kurze Übersicht über den Artikel für dich:

  1. Ohne Einwilligung zulässig?
  2. Warum abbestellen?
  3. So bestellst du sie ab
  4. Schlusswort

Ist die Briefkastenbwerung ohne Einwilligung zulässig?

Werbung, die über Direktverteiler in unseren Briefkasten landet, nennt sich Briefkastenwerbung. Dazu zählen grundsätzlich persönlich adressierte, teiladressierte und nicht adressierte Werbesendungen, kostenlose Werbeblätter, Werbebeilagen und Tageszeitungen sowie die Werbung politischer Parteien.

Die Briefkastenwerbung ist (Stand: 25.03.2021) wettbewerbsrechtlich nach § 7 Gesetz gegen unlauteren Wettwewerb (UWG) zulässig. Unzulässig ist das Einwerfen von Briefkastenwerbung allerdings, wenn wir als Empfänger dieser Form von Werbung per Post ausdrücklich widersprechen.

Warum unerwünschte Werbung abbestellen?

Es gibt drei wesentliche Gründe dafür, zukünftig auf die ungewünschte Werbung zu verzichten und den kurzen Aufwand in Kauf zu nehmen, um sie abzubestellen.

Das sind die Vorteile des Widerrufs von postalischer Werbung:

  • Umweltschutz: Ressourcenverschwendung (Papier & Plastik) und Umweltproblemen entgegenwirken.
  • Minimalismus: Recht auf freie Entfaltung wahrnehmen ohne weiter belästigt zu werden.
  • Briefkasten: Nie wieder ein überquellender Briefkasten.

„Einkauf aktuell“ ist beispielsweise ein kostenloses Werbeblatt, das die Deutsche Post im Wochentakt an etwa 20 Millionen Haushalte verteilt.₁ Kein Wunder also, dass jedes Jahr (ohne Einwilligung) etwa 1,2 Milliarden Kilogramm Reklame in unsere Briefkästen gestopft werden. Jährlich kommen so etwa 35 Kilogramm Werbemüll pro Haushalt zu Stande.₂

Die Ressourcenverschwendung geht aber noch über die Papier- und Plastikverschwendung hinaus. Die ungewünschte postalische Werbung muss auch noch energieintensiv gedruckt und transportiert werden. Ressourcenverschwendung die vor allen in Zeiten des Klimawandels dringend zu vermeiden ist.

So bestellst du die Werbung per Post ab!

Jetzt haben wir zwei von drei wesentlichen Fragen zur Werbepost geklärt! Nun beantworten wir noch das WIE. Wie kann man ungewünschte Postwerbung abbestellen? Hier sind fünf Tipps, die du allesamt umsetzen solltest, damit du sie nie wieder in deinem Briefkasten vorfindest.

1. Widerspruch einlegen (DSGVO-konform)

Nutze zunächst dein Widerspruchsrecht und widerspreche der Postwerbung. Artikel 21 in der DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) verpflichtet Unternehmen, sich an den Widerspruch zu halten. Ein kurzes Schreiben oder eine E-Mail reicht in aller Regel aus. Formuliere deine Kern-Nachricht beispielsweise wie folgt:

Hiermit widerspreche ich der Verarbeitung und Nutzung meiner personenbezogenen Daten zum Zweck der Direktwerbung und jeglicher anderer Werbezwecke nach Artikel 21 der Datenschutz-Grundverordnung.

Als treuer Kunde Ihrer Firma erwarte ich, dass auch Sie sich dafür einsetzen, den eigenen Papier- und Plastikmüll aus ökologischen Gründen zu reduzieren.

2. „Keine Werbung“-Aufkleber

Keine Werbung Aufkleber
Beispielhafter „Keine Werbung“-Aufkleber von keine-werbung.net (bekommst du hier*)

Der Widerruf hilft, um die Postwerbung bestimmter Firmen einzugrenzen. Doch andere Firmen dürfen dir immer noch Werbung einwerfen. Deshalb solltest du unbedingt einen „Keine-Werbung“-Aufkleber an deinem Briefkasten anbringen. „Keine Werbung“ schließt jedoch leider noch keine redaktionelle Inhalte aus. Reklame mit Fernsehzeitung kann also weiter eingeworfen werden. Der BGH empfiehlt daher einen Aufkleber mit der Aufschrift „Keine Werbeprospekte und keine Anzeigenblätter“. Auf der absolut sicheren Seite bist du definitiv mit folgender Aufschrift:

„Keine Werbung, keine Handzettel, keine Wurfsendungen, keine kostenlosen Zeitungen und Wochenblätter einwerfen“

Du kannst dir den Aufkleber selbst designen und ausdrucken oder beispielsweise hier online bestellen*. So oder so machst du durch das Anbringen am Briefkasten deutlich, dass jegliche Werbung per Post bei dir unerwünscht ist.

Tipp: Verteile die Aufkleber auch gerne an deine Nachbarn, damit auch sie nachhaltiger leben und den Müll vermeiden.

3. In DDV- und ROBINSON-LISTE EINTRAGEN

Deinen Widerspruch gegen Briefkastenwerbung kannst du auch durch eine Eintragung in die sogenannte Robinson-Liste des Deutschen Direktmarketing Verbandes e.V. verdeutlichen. Trage dich ergänzend auch noch in die Robinson-Liste des DDV Deutscher Dialogmarketing Verband e. V. ein. Viele Firmen halten sich freiwillig daran, die eingetragenen Personen und Haushalte nicht mit unerwünschter Werbung im Briefkasten zu belästigen.

Hier kannst du dich direkt in beide Listen eintragen:

4. Keine Besserung? Dann drohen und an Verbraucherzentrale wenden

Wenn dich eine Firma trotz Widerspruch und Aufkleber am Briefkasten mit postalischer Werbung stört, dann handelt es sich um eine unzumutbare Belästigung, sodass ein Verstoß gegen § 7 Abs. 1 Satz 2 UWG vorliegt. Ist das der Fall, dann solltest du zunächst noch einmal per Brief oder E-Mail deutlich machen, dass du nie wieder einen Werbeeinwurf dieser Firma in deinem Briefkasten wünscht.

Weiterhin keine Besserung? Im nächsten Schritt kannst du der Verbraucherzentrale deine Beschwerde melden, damit diese bei häufigen Verstößen der Firma ein Abmahnverfahren ins Leben rufen kann. Eine offizielle Klage deinerseits kann am Ende teuer werden, daher ist der Weg über die Verbraucherzentrale im Regelfall der bessere.

5. Klage / Petition für Grundsatzurteil & Opt-In-Lösung unterstützen

Trotz aller Bemühungen bekommen viele Menschen widerrechtlich weiterhin Werbung per Post. Deshalb wurde die Berliner Initiative „Letzter Werbung“ gegründet, die per Klage ein Grundsatzurteil und mittelfristig eine „Opt-In-Lösung“ im Kampf gegen den Werbemüll erreichen will. Letztere bedeutet, dass nur die Haushalte Werbung bekommen, die es ausdrücklich wünschen. Aktuell ist es umgekehrt: die Briefkastenwerbung landet legalerweise bei denen in der Post, die nicht ausdrücklich widersprechen.

Hier kannst du jetzt die Petition der Initiative „Letzte Werbung“ unterstützen!

Werbepost abbestellen leicht gemacht!

Ein Widerruf und ein Aufkleber am Briefkasten können viel bewirken und dir dabei helfen, Papiermüll einzusparen und Plastikmüll zu reduzieren. Wenn diese Maßnahmen nicht ausreichen, musst du härtere Geschütze auffahren. Sobald du der Werbung per Post ausdrücklich widersprochen hast, bist du auf jeden Fall im Recht.

Ich hoffe, dass ich dir mit diesem Beitrag zu einem umweltfreundlicheren und minimalistischeren Briefkasten verhelfen konnte. Hast du Fragen oder weitere Tipps im Kampf gegen den Werbemüll? Dann schreibe mir gern einen Kommentar!

Bleib‘ nachhaltig,

Christoph von CareElite - Plastikfrei leben

PS.: Es gibt dutzende weiterer Wege, um im Alltag Ressourcen zu schonen. Im verlinkten Artikel stelle ich dir meine besten Tipps dazu vor!

Quellenangaben:
₁ B. Wintermantel: „Einkauf aktuell“: Umweltschützer wollen Deutsche Post verklagen (Stand: 16.12.2019), abrufbar unter https://t1p.de/xgaa. [25.03.2021].

₂ Letzte Werbung e.V.: Wissen & Studie, abrufbar unter https://www.letzte-werbung.de/wissen-studie. [25.03.2021].

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Christoph Schulz

Christoph Schulz

Ich bin Christoph, Umweltwissenschaftler und Autor - und setze mich hier bei CareElite gegen den Plastikmüll in der Umwelt, den Klimawandel und alle anderen großen Umweltprobleme unserer Zeit ein. Gemeinsam mit weiteren, umweltbewussten Bloggern will ich dir Tipps & Tricks für ein natürlich-gesundes, nachhaltiges Leben sowie deine persönliche Weiterentwicklung an die Hand geben.

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