Du willst alles über nachhaltige Startups wissen? Dann bist du hier genau richtig! In einer Zeit, in der wir Menschen uns mit größtenteils selbst verursachten Umweltproblemen herumschlagen müssen, ist auch immer mal wieder von nachhaltigen Startups zu hören. Sie streben nicht einfach nur langfristigen, wirtschaftlichen Erfolg an, wie gewöhnliche Jungunternehmen, sondern verknüpfen Innovation, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit so miteinander, dass ihr Engagement eine positive Wirkung auf Umwelt und Gesellschaft entfaltet.
In diesem Artikel möchte ich dir jetzt einen umfassenden Einblick in die Welt der nachhaltigen Startups geben. Wir schauen uns an, was ein nachhaltiges Startup ist und woran du es erkennst. Außerdem zeige ich dir, welche erfolgreichen Beispiele ihren Wert für uns Menschen und die Natur unterstreichen. Auf geht's!
Vorab findest du hier schon eine kurze Übersicht:
Definition: Was ist ein nachhaltiges Startup?
Ein nachhaltiges Startup (oft auch mit Green Startup, Grünes StartUp oder Impact Startup gleichgesetzt) ist ein junges noch nicht vollständig etabliertes Unternehmen, das von der Gründung an den unternehmerischen Fokus auf Nachhaltigkeit legt. Es strebt danach, positive ökologische und soziale Veränderungen zu bewirken und damit gleichzeitig ein wirtschaftlich tragfähiges Geschäftsmodell zu verfolgen.
Nachhaltige Startups gibt es grundsätzlich in jeder Branche. Besonders aktiv sind sie aber vor allem in Sektoren wie den erneuerbaren Energien, der sanften Mobilität oder der ökologischen Landwirtschaft. Auch in der Modebranche und in der Bauindustrie legen viele grüne Gründer:innen ihren Schwerpunkt auf die Lösung sozialer, ökologischer Probleme.
Die Definitionen präzisiert
Auch wenn meist das Gleiche unter „nachhaltiges Startup“ und den genannten Synonymen verstanden wird (und so werde ich es auch in diesem Artikel handhaben), herrscht immer mal wieder eine gewisse Uneinigkeit über die korrekte Definition.
Hier habe ich dir deshalb noch einmal alle Bezeichnungen gesondert definiert und die Abgrenzungen und Besonderheiten kurz herausgestellt:
- Nachhaltiges Startup: Manchmal wird mit dem Begriff „nachhaltiges Startup“ auch ein junges Unternehmen beschrieben, das langfristig erfolgreich wirtschaftet. Doch in aller Regel beschreibt er Firmen, die sowohl wirtschaftliche, als auch ökologische und soziale Ziele verfolgen.
- Green Startup/Grünes Startup: Green Startups setzen den unternehmerischen Fokus vor allem auf die ökologische Komponente. Sie sind per Definition neu gegründete Unternehmen, die vor allem den Umwelt- und Klimaschutz zu einem zentralen Teil ihrer Unternehmensstrategie gemacht haben.
- Impact Startup: Ein Impact Startup versucht, ein ökologisches oder gesellschaftliches Problem zu lösen. Mit „Impact“ ist schlussendlich die positive Veränderung gemeint, die Gründer:innen mithilfe ihrer Produkte und/oder Dienstleistungen in der Welt bewirken wollen.
Merkmale: Was zeichnet ein nachhaltiges Startup aus?
In Deutschland streben immer mehr umwelt- und verantwortungsbewusste Jungunternehmer:innen danach, einen positiven Impact durch ihr berufliches Handeln zu erzielen. Laut der jährlichen Studie des Borderstep Instituts machen grüne Startups mittlerweile einen beachtlichen Anteil von 29 Prozent am gesamten deutschen Gründungsökosystem aus.
Doch in einer Welt, in der Begriffe wie „Nachhaltigkeit“, „grün“ oder „Impact“ nicht gesetzlich geschützt sind, besteht auch immer die Gefahr des Greenwashings – also des vorgegaukelten, aber nicht tatsächlichen ökologischen Engagements und Nutzens.
Im Folgenden stelle ich dir deshalb nun die spezifischen Merkmale vor, an denen du ein wirklich nachhaltiges Startup erkennen kannst. Gleichzeitig dürften dir die Informationen ein tieferes Verständnis dafür vermitteln, wie nachhaltige Startups „denken“ und handeln.
7 Erkennungsmerkmale wirklich grüner Startups
- Ökologische Verantwortung: Nachhaltige Startups legen großen Wert auf umweltfreundliche Praktiken. Dies beinhaltet zum Beispiel den Einsatz erneuerbarer Energien und umweltfreundlicher Produktionsmethoden oder das Angebot umweltfreundlicher und umweltschutzfördernder Produkte und Dienstleistungen.
- Ökonomische Nachhaltigkeit: Vor allem auch, da sie in vielen Fällen von externen Investor:innen finanzielle Unterstützung erhalten, müssen nachhaltige Startups auch wirtschaftlich tragfähig sein. Deshalb streben sie, genau wie konventionelle Jungunternehmen, natürlich auch Profitabilität an – allerdings nicht auf Kosten ihrer sozialen und ökologischen Mission, die stets Priorität hat.
- Soziale Verantwortung: Nachhaltige Startups engagieren sich häufig für soziale Gerechtigkeit und wirken aktiv gesellschaftlichen Missständen entgegen. So fördern sie zum Beispiel faire Arbeitsbedingungen und Inklusion im eigenen Betrieb oder setzen sich durch ihr Engagement gegen den Welthunger ein.
- Innovation: Wirklich nachhaltige Gründer:innen entwickeln innovative Technologien und Geschäftsmodelle, um dauerhafte, umwelt- und sozialverträgliche Lösungen für bestehende Probleme zu finden. Dies können zum Beispiel neue Produkte, Dienstleistungen oder sogar ganz neue (und sogar überraschend simple) Ansätze in traditionellen Branchen sein.
- Transparenz: Wirklich grüne Startup-Unternehmen berichten im Regelfall total offen über ihre Lieferketten, Produktionsmethoden und Geschäftstätigkeiten. Dort wird nichts verheimlicht oder verschleiert. Diese Ehrlichkeit verstärkt schlussendlich auch ihre Reputation, sodass sich zum Beispiel Ausgaben für Green Marketing Kampagnen einsparen lassen.
- Zukunftsorientierte Philosophie: Anstelle kurzfristiger Gewinne priorisieren nachhaltige Startups meist langfristige, globale und übergeordnete Ziele, wie die Erhaltung der Umwelt für zukünftige Generationen oder die Integration sozialer Werte in unserer Gesellschaft.
Tipp: Wie du Greenwashing leicht erkennen kannst, erläutere ich dir übrigens in einem weiteren Blogartikel noch einmal ganz genau.
Beispiele: Welche grünen Startups aus Deutschland verfolgen eine nachhaltige Philosophie?
Nun weißt du, was nachhaltige Startups so treiben. Im nächsten Schritt können wir uns also getrost einigen Beispielen aus der Praxis widmen. Die folgenden jungen Unternehmen beweisen eindrucksvoll, wie die grüne Gründerszene tickt und mit welchen innovativen Lösungen sich unternehmerischer Erfolg mit sozialverträglichem und ökologischem Handeln verbinden lässt.
SIRPLUS – Lebensmittel vor der Tonne retten
SIRPLUS ist ein visionäres Berliner Unternehmen, das überschüssige aber noch genießbare Lebensmittel aus Betrieben vor dem Müll rettet. Das Team prüft sie und verkauft sie dann in fertigen Boxen.
Rund zwei Millionen Tonnen Lebensmittel wurden so bereits gerettet. So wird den rund 931 Millionen Tonnen essbarer Lebensmittel, die jedes Jahr weltweit von Handel, Gastronomie und Verbraucher:innen weggeworfen werden, entgegengewirkt. Das junge Unternehmen trägt damit entscheidend dazu bei, die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren.
Hitoca – Nachhaltig produzierter Bio-Tee
Hitoca ist ein nachhaltiges Startup aus Berlin, das die Produktion extrem leckerer, nachhaltiger Bio-Tees noch etwas weiterdenkt. Das Unternehmen verfolgt nämlich nicht nur umweltschonende Praktiken, wie zum Beispiel eine nachhaltige Schädlingsbekämpfung und optimierte Anbaumethoden zur Verringerung der Bodenerosion. Vielmehr setzt sich das Team u.a. auch für faire Arbeitsbedingungen und die Förderung der Diversität in der gesamten Lieferkette ein.
GOTBag – Rucksäcke aus Meeresmüll
Das Mainzer Startup GOTBag sah das Problem des Plastikmülls in der Umwelt als Chance und entwickelt seither robuste Rucksäcke, die vollständig aus recyceltem Meeresplastik bestehen. Den mithilfe der Stiftung GOT BAG Indonesia an küstennahen Gebieten, aus Flüssen und dem Meer gesammelten Müll bezeichnet das Team als „Ocean Impact Plastic“. Er wird zu Pellets verarbeitet, aus denen dann das Garn für den „GOTBag“ gewonnen wird.
EdelKRAFT – Fitnessgeräte aus nachhaltigem Holz
Das junge Team des nachhaltigen Startups EdelKRAFT aus Berlin revolutioniert den Markt der Sportgeräte mit einzigartigen, zeitlosen und absolut langlebigen Alternativen, die aus Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft hergestellt, plastikfrei verpackt und klimaneutral versendet werden.
Als Grundlage für eine lange Nutzungsdauer durchlaufen alle Geräte (z.B. eine Sprossenwand oder PushUp-Griffe) einen intensiven Entwicklungsprozess mit strengen Last- und Nutzungstests gemäß EU-Normen.
Tipp: Wenn auch du dir vorstellen kannst, ein nachhaltig zu gründen, dann schau unbedingt mal im verlinkten Blogbeitrag vorbei!
Nachhaltiges Startups gründen oder unterstützen!
Das war unsere kleine Reise durch die Welt der grünen Startups. Die wichtigste Erkenntnis daraus ist meiner Meinung nach, dass wirklich jeder von uns auch auf beruflichem Wege aktiv zu einer nachhaltigeren und verantwortungsvolleren Zukunft beitragen kann. Und da jede Branche vor ökologischen und sozialen Herausforderungen steht, werden innovative Ideen und daraus entstandene Unternehmen auch in allen Bereichen gebraucht.
Schlussendlich zählt einfach, dass du die positive Veränderung durch dein Engagement förderst! Das funktioniert sowohl beruflich als Jungunternehmer:in oder Mitarbeiter:in in einem nachhaltigen Startup, als auch aus der privaten Perspektive als Verbraucher:in.
„Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt.“
Mahatma Gandhi (mehr unter Gründer Zitate)
Ich hoffe sehr, dass ich dir mit diesem Artikel weiterhelfen konnte. Hast du Fragen, Anregungen oder möchtest du deine eigenen Erfahrungen mit einem nachhaltigen Startup teilen? Dann freue ich mich auf deinen Kommentar.
Bleib‘ nachhaltig, engagiert und inspiriert,
PS: Du hast eine großartige Idee für ein grünes Startup, doch aktuell hakt es am fehlenden Kleingeld? Dann findest du jetzt im nächsten Artikel die besten Tipps dafür, wie die Gründung auch ohne Eigenkapital funktionieren kann. Viel Erfolg!