Gibt es eigentlich einen nachhaltigen Bademantel? Und woran kann man ihn erkennen? Beim Kauf von Morgen- und Bademänteln schauen wir zumeist auf das Design, die Qualität und das Tragegefühl. Hübsch, langlebig und kuschelig sollen sie sein. Ob sie umweltfreundlich oder fair hergestellt wurde, ist bei der Entscheidung oft zweitrangig.
Dabei gibt es einige total simple Tipps, um sinnvolle Alternativen zu erkennen und einen echten Unterschied für unseren Planeten und andere Menschen zu machen.
In diesem Artikel möchte ich dir deshalb jetzt zeigen, was einen möglichst nachhaltigen Bademantel auszeichnet und wie du dafür sorgst, dass du möglichst lange Freude an ihm hast. Auf geht's!
Vorteile: Warum sollte man nachhaltige Bademäntel bevorzugen und wo findet man sie?
Jeder Mensch hat seinen eigenen ökologischen Fußabdruck. Er gibt Aufschluss darüber, wie stark die natürlichen Ressourcen unseres Planeten für unseren persönlichen Lebensstil in Anspruch genommen werden. Auch unser Konsumverhalten und nicht zuletzt der Kauf unserer Kleidung spielt für diesen Nachhaltigkeitsindikator eine große Rolle.
Eine möglichst nachhaltige Lebensweise ist unsere Pflicht – aus Respekt gegenüber der Erde, aus Solidarität gegenüber anderen Menschen und aus Empathie gegenüber allen fühlenden Lebewesen, die den Planeten mit uns teilen. Und unsere Verantwortung endet natürlich nicht bei der Anschaffung eines Bademantels.
Doch was ist eigentlich ein nachhaltiger oder umweltfreundlicher Bademantel? Im Handel gibt es tatsächlich immer mehr Alternativen zu konventionellen Angeboten. Ob in Fachgeschäften oder Onlineshops – ob leichte Morgenmäntel und Kimonos oder den klassischen Bademantel für Frauen, Männer und Kinder.
Woran du die entsprechenden Mäntel genau erkennst, möchte ich dir jetzt zeigen. Außerdem bekommst du noch einige Tipps für einen möglichst nachhaltigen Umgang damit.
10 Tipps: Was zeichnet einen nachhaltigen Bademantel aus?
Bei jedem Kauf sollte man das Produkt der Begierde stets hinterfragen. Braucht man es wirklich? Woraus besteht es? Woher kommt es?
Wie bei anderen Kleidungsstücken hängt auch die Nachhaltigkeit von Bademänteln vor allem von den verwendeten Materialien ab. Auch die Herstellungsbedingungen, die Verpackung, die richtige Pflege und viele weitere Aspekte spielen eine wichtige Rolle.
Nachfolgend habe ich dir meine besten Tipps zusammengestellt. Nutze sie, um zu erfahren, was einen Bademantel nachhaltig und umweltfreundlich macht – und um stets zu wissen, worauf du bei der Anschaffung achten solltest.
1. Siegel OEKO-TEX® Standard 100 und Global Organic Textile Standard (GOTS)
Umweltfreundliche Bademäntel haben das Standard 100 OEKO-TEX®-Prüfsiegel. Das weltweit bekannte Label überprüft Textilien auf gefährliche Inhaltsstoffe wie Schwermetalle, schädliche Farbstoffe oder Schädlingsbekämpfungsmittel, die schlecht für die Natur und unsere Gesundheit sind. Die Untersuchungen unterliegen strengen Kriterien und erfolgen regelmäßig durch unabhängige Kontrolleur:innen.
Auch ein Auge für das Label Global Organic Textile Standard, kurz GOTS, lohnt sich beim Kauf eines Bade- oder Morgenmantels. Dabei handelt es sich um den weltweit führenden Textilverarbeitungsstandard für Bio-Fasern. GOTS bezieht soziale und ökologische Kriterien bei der Fertigung von Textilien mit ein.
Der transparente und unabhängige Zertifizierungsprozess umfasst die komplette textile Lieferkette und gilt als eines der wichtigsten Erkennungsmerkmale nachhaltiger Mode.
2. Natürliche Materialien
Bei der Herstellung wirklich nachhaltiger Bademäntel kommen biologische produzierte und natürliche, langlebige Materialien ohne tierische Bestandteile zum Einsatz. Zum Beispiel Baumwolle, Leinen oder Hanf. Das macht den Mantel glücklicherweise nicht weniger kuschelweich, farbecht, saugstark und hochwertig.
Synthetische Fasern solltest du eher vermeiden, da die Gewinnung und Produktion des Kunststoffs klimaschädlich ist und weil sich auch beim späteren Waschgang in der Waschmaschine Mikroplastik löst, das über die Abwassersystem in die Meere und schlussendlich so sogar in unsere Nahrungskette gelangt.
3. Ressourcenschonende Herstellung
Die Verschwendung von wertvollen Rohstoffen trägt massiv zu den größten Umweltproblemen der heutigen Zeit bei. Sie beginnt bereits bei der Herstellung von Textilien wie Bademänteln. Damit sie möglichst umweltverträglich sind, sollten sie so ressourcensparend wie möglich produziert werden.
Dabei sind vor allem die folgenden Aspekte wichtig:
- die Verwendung schnell nachwachsender Rohstoffe,
- ein geringer Wasser- und Energieverbrauch sowie
- kurze Transport- und Lieferwege
Einige Unternehmen haben bereits entsprechende Maßnahmen ergriffen und nutzen für die Herstellung ihrer Produkte zum Beispiel die Energie einer eigenen Photovoltaik-Solaranlage oder ausschließlich Recycling-Material.
Tipp: Wie du im Alltag generell Ressourcen schonen kannst, erläutere ich dir gern im separaten, verlinkten Blogartikel.
4. Regionale Fertigung
Wenn du großen Wert auf Nachhaltigkeit legst, solltest du dich für einen lokal gefertigten Bademantel entscheiden, bei dem die gesamte Lieferkette möglichst kurz ist. Das bezieht sich sowohl auf die Herstellung der Grundmaterialien als auch auf die Fertigung des späteren Bademantels.
Gleichzeitig unterstützt du damit die heimische Wirtschaft. Außerdem entfallen lange Transportwege, wodurch klimaschädliche Kohlendioxid-Emissionen eingespart werden.
Tipp: Versuche Retouren gezielt zu vermeiden, indem du beispielsweise die Infos zur Größe des Bademantels liest, damit er an dir auch perfekt sitzt. Denn wenn du das Paket zurückschicken musst, war der CO2-Ausstoß für den Versand absolut umsonst.
5. Umweltfreundliche Verpackungen
Alles, was wir im Internet bestellen, wird uns gut verpackt zugestellt. Glücklicherweise verzichten inzwischen viele Hersteller:innen und Shops auf Plastikverpackungen und nutzen stattdessen FSC-zertifiziertes Papier, das aus Wäldern stammt, die nach ökologischen und sozialen Kriterien bewirtschaftet werden.
Das Papier kannst du nach dem Erhalt deines Bademantels zum Beispiel als Geschenkpapier und den Karton für einen eigenen Versand nutzen. Und wie du alte Verpackungen generell super wiederverwenden kannst, erläutere ich dir gern im weiterführenden, verlinkten Blogartikel.
Tipp: Viele Online-Shops versenden ihre Pakete mittlerweile auch klimaneutral und geben diese Info natürlich auf ihrer Webseite an. Auch daran kannst du generell umweltfreundlichere Produkte erkennen.
6. Gute Arbeitsbedingungen und faire Löhne
Bademäntel können nicht nur umweltfreundlich, sondern auch fair sein – und zwar fair produziert! Viele umweltbewusste Modehäuser oder auch nachhaltige Onlineshops arbeiten heute ausschließlich mit Firmen zusammen, die ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gute Arbeitsbedingungen und faire Löhne bieten.
Außerdem verpflichten sie sich speziellen Abkommen zur Einhaltung von Menschenrechten und der Förderung sozialer Gerechtigkeit. Faire Bademäntel erkennst du unter anderem am Fair-Trade-Siegel – und die jeweiligen Anbieter:innen an den Aussagen auf ihrer Webseite.
Tipp: Was du persönlich gegen Kinderarbeit tun kannst, zeige ich dir gern im separaten Artikel im Blog.
7. Recycling und Upcycling
Tatsächlich hat sich mit recycelten Bademänteln ein neuer Trend etabliert. Die Mäntel bestehen aus recyceltem Polyester, für das zum Beispiel das Material alter Verpackungen, Flaschen oder Fischernetze wiederverwertet wurde.
Umgekehrt gibt es auch immer mehr kreative Köpfe, die aus alten, unbrauchbaren Bademänteln noch Badematten, Wischtücher oder praktische Sesseltaschen machen.
8. Bademäntel aus zweiter Hand
Geringerer Ressourcenverbrauch, geringe Kosten, mehr Wertschätzung, mehr Individualität, mehr Statement – der Second Hand Kauf hat viele Vorteile! Es muss nicht immer etwas Neues sein. Viele Kleidungsstücke, darunter auch Bademäntel, die schon einmal getragen wurden, sind immer noch in einem hervorragenden Zustand und haben eine zweite Chance verdient.
Nachhaltiger und günstiger kommt man nicht an einen Bademantel. Schau dich einfach mal auf Kleidertauschbörsen, in Second-Hand-Shops oder auf dem Flohmarkt um.
9. Weniger Waschgänge und gute Pflege
Auch ein nachhaltiger Morgenmantel oder Bademantel muss hin und wieder gewaschen werden, damit er möglichst langlebig ist. Aber Achtung: Zu häufiges Waschen ist nicht gut für die Umwelt, verbraucht viel Wasser und Strom – und schadet nicht zuletzt dem Gewebe des Bademantels. Reduziere die Anzahl der Waschgänge auf das Nötigste.
Verwende am besten auch Bio-Waschmittel, das keine Farbstoffe, Enzyme, Tenside, optischen Aufheller und künstlichen Duftstoffe enthält. Die idealen Waschmittel für deinen Bademantel haben natürliche Inhaltsstoffe und sind in Pulverform oder als Flüssigwaschmittel in der recycelten Packung erhältlich.
10. „All-In-One-Bademantel“
Inzwischen gibt es eine große Auswahl an Bademänteln in diversen Ausführungen – vom Morgenmantel über den Sauna-Bademantel bis hin zum Kimono. Aber braucht man wirklich mehrere Modelle zu Hause? Auf keinen Fall!
Verschaff dir lieber etwas Platz in deinem nachhaltigen Kleiderschrank, indem du dir EINEN vielseitigen Bademantel besorgst, der für alle Zwecke geeignet ist. Das ist ein minimalistischer Ansatz, der dir nicht nur Platz, sondern auch Geld spart – und im Regelfall völlig ausreicht.
Nachhaltige Bademäntel kaufen? Kein Problem!
Du möchtest dein Leben nachhaltiger gestalten? Dann solltest du bereits beim Kauf deines Bademantels damit beginnen und dabei die genannten Tipps und Tricks beherzigen. Achte vor allem darauf, dass er langlebig ist, aus natürlichen Materialien besteht und unter fairen Bedingungen gefertigt wurde. Wasche ihn nicht zu oft, aber gehe stets sorgfältig damit um.
Und scheue dich generell nicht davor, bei den jeweiligen Hersteller:innen oder Verkäufer:innen nachzufragen – denn so entsteht positive Veränderung.
„Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt.“
Mahatma Gandhi (mehr unter Umweltschutz Zitate)
Ich hoffe sehr, dass ich dir mit diesem Artikel weiterhelfen konnte. Hast du Fragen, Anregungen oder weitere Tipps für möglichst umweltfreundliche Bademäntel? Dann freue ich mich auf deinen Kommentar!
Bleib‘ nachhaltig,
PS: Ich hatte in diesem Artikel auch von tierleidsfreien, veganen Bademänteln gesprochen. Warum dieses Produktmerkmal so wichtig ist, erläutere ich dir als Nächstes gern im Artikel über das Tierleid in der Textilindustrie.
