Welche Risiken und Nachteile hat Plastik? Diese Frage haben wir Menschen uns scheinbar für ein knappes halbes Jahrhundert nicht gestellt. Doch nun wachen wir alle endlich auf und das plastikfreie Leben und Plastikverbote gehören zu den meistdiskutierten Themen in den Medien. Warum wir aufwachen? Weil einer der entscheiden Nachteile von Plastik jetzt nicht mehr übersehen werden kann.
In diesem Artikel möchte ich dir deshalb diesen und alle weiteren Nachteile des Kunststoffs vorstellen, die gleichzeitig auch der Grund dafür sind, aus dem wir alle unseren Plastikmüll reduzieren sollten.
3 wichtige Nachteile von Plastik
Plastik wurde jahrzehntelang hochgejubelt – doch auch wenn der Kunststoff super flexibel ist, gibt es einige Gründe dafür, das Material grundsätzlich zu hinterfragen. Im Folgenden lernst du jetzt 3 entscheidende Nachteile von Plastik kennen, die deinen persönlichen Umgang mit Kunststoff möglicherweise nachhaltig verändern werden.
#Nachteil 1: Plastik ist nicht biologisch abbaubar
Das Material Plastik ist ewig. Jedes kleine Stückchen Plastik, das jemals auf unserem Planeten hergestellt wurde, besteht immer noch. Ist das nicht erschreckend – wenn man sich vorstellt, dass jedes Jahr etwa 300 Mio. Tonnen Kunststoff produziert werden? Den Nachteil, dass Plastik nicht biologisch abbaubar ist, sehen wir heute vor allem an den Stränden dieser Welt. Denn der Plastikmüll zieht in mindestens 5 großen Müllstrudeln im Meer seine Kreise. Das verantwortliche Ursache dafür sind vor allem Einwegplastik-Produkte wie Besteck, Becher, Plastiktüten oder Strohhalme – die wirklich nur der Industrie etwas bringen.
Die Überbleibsel unserer Wegwerfgesellschaft kosten jedes Jahr bis zu 100.000 Meeressäugern und einer Million Meeresvögel das Leben.
NABU – Naturschutzbund Deutschland e.V.
Plastikmüll in der Umwelt richtet aber nicht nur einen optischen Schaden an. Jedes Jahr sterben mehr als eine Million mariner Tiere aufgrund unseres Konsumverhaltens. Vögel fressen Feuerzeuge, Flaschendeckel, Zigarettenkippen (enthalten auch Plastik) und andere kleine Plastikteile – und gehen daran zu Grunde. Oder Sie strangulieren sich an alten Fischernetzen oder Sixpack-Ringen. Auch Schildkröten, Delphine, Wale und andere Meeressäuger verenden daran. Wie ist das zu verantworten?
Auch wenn Plastik nicht biologisch abbaubar ist, zersetzt es sich doch im Laufe der Zeit zu Mikroplastik. Welche Auswirkungen das für unsere Gesundheit hat, möchte ich u.a. im nächsten Nachteil von Plastik gerne ansprechen.
#Nachteil 2: Plastik ist giftig
Plastik ist nicht birgt nicht nur Nachteile und Gefahren für die Tierwelt, sondern auch für unsere eigene Gesundheit. Wenn sich der Kunststoff zersetzt, werden höchst-bedenkliche Weichmacher wie Bisphenol A (BPA) freigesetzt. Da solche Weichmacher hormonelle Veränderungen im Körper provozieren, sind sie besonders für die Entwicklung von Kindern gefährlich. Im Artikel Kinder vor Weichmachern schützen, erfährst du mehr darüber.
Als Mikroplastik im Meer richtet das Gift bereits großen Schaden bei Meereslebewesen wie Fischen, Krebsen oder Muscheln an. Untersuchungen haben ergeben, dass die Plastikpartikel in die Zellen übergehen und dort zu Entzündungen, physiologischen Störungen und zu höheren Sterberaten führten. Auf diese Weise gelangt das Plastik in die Nahrungskette – das nennt man Bioakkumulation der Gifte. Welchen Nachteil das Mikroplastik in unserem Essen für unsere Gesundheit mit sich bringt, ist leider noch weitgehend unerforscht.
Um diese Gefahr für unsere Gesundheit einzugrenzen, ist es für uns Konsumenten gut zu wissen, dass sich in vielen Produkten Plastik versteckt, von denen wir es nicht gedacht hätten.
So steckt Mikroplastik in Kosmetika, wie Shampoos, Duschgel oder Peelings. Auch in Bier wurde Plastik bereits nachgewiesen und auch die Kaumasse von Kaugummis besteht aus Plastik.
Eine ausführliche Übersicht über solche Produkte, bekommst du im Artikel über Verstecktes Plastik.
#Nachteil 3: Plastik ist schwer zu recyceln
Plastik ist nicht gleich Plastik. Das ist leider ein großer Nachteil für das Kunststoff Recycling. Thermoplasten, Duroplasten und Elastoplasten sind die drei gängigen Formen von Plastik. Es gibt allerdings auch viele Mischformen, die nicht einfach alle miteinander verarbeitet werden können. Kunststoff, der nicht eindeutig ist wird energetisch verwertet – also verbrannt. Das ist schade, denn er wurde ja einmal unter hohem Energieaufwand und Risiko für die Umwelt gewonnen.
Dieser Nachteil ist jedoch nicht nur auf das grundsätzlich schwierige Recycling zurückzuführen. Auch die richtige Mülltrennung aus den Haushalten hat ihren Anteil daran, dass die Wiederverwertung von Kunststoffen erschwert wird. Viele Menschen wissen nicht, was genau in welche Tonne kommt. Der Artikel Müll richtig trennen, wird sicher Abhilfe schaffen.
Nachteile von Plastik bewusst machen
Wir sollten Plastik trotz seiner Nachteile nicht verteufeln, sondern lernen, die Vorteile von Plastik richtig zu nutzen. Denn das wir auf unserer Erde angerichtet haben zeigt, dass wir dies aktuell noch nicht können.
Die Nachteile von Plastik müssen uns deshalb bei allen Entscheidungen die wir treffen, immer bewusst sein. Das Material ist nicht biologisch abbaubar, es ist gesundheitlich zu hinterfragen und es ist nicht einfach, es zu recyceln. Wir müssen hinterfragen, ob es wirklich sinnvoll ist, Erdöl aus dem Boden zu pumpen, es aufwendig zu verarbeiten und daraus Plastikgabeln zu machen, die dann nach dem Kauf für 10 Minuten genutzt und anschließend weggeschmissen werden. Anstatt einfach eine Gabel aus Edelstahl zu verwenden und sie abzuwaschen.
Das Problem mit dem Plastik lässt sich von jedem Einzelnen von uns reduzieren, indem wir lernen, im Alltag möglichst wenig Müll zu produzieren. In meinem Buch Plastikfrei für Einsteiger beschreibe ich dir Schritt für Schritt den Weg zu einem möglichst plastikfreien Alltag. Schau‘ doch Mal rein.
Bleib‘ sauber,
PS.: Im Artikel Zero Waste Lebensstil beschreibe ich dir ganz ausführlich die Grundregeln für ein möglichst plastik- und müllfreies Leben. Wenn du wissen willst, wie ein plastikfreies Leben funktioniert, kannst du dir mein Buch Plastikfrei für Einsteiger besorgen oder auch den Online Kurs „30 Days To Zero Waste“ absolvieren.