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Was ist Mikroplastik Definition Folgen Was tun

Was ist Mikroplastik? Definition, Folgen & Lösungen

Was ist Mikroplastik? 1,4 Trillionen Mikroplastik-Teilchen. So viele Kunststofffasern treiben Schätzungen zufolge in unseren Meeren. Aufgeteilt auf die gesamte Menschheit wären das 200 Millionen Fasern pro Person. Was alles als Mikroplastik bezeichnet wird, in welchen Produkten sich die kleinen Teilchen befinden und welche Folgen die kleinen Kunststoffteile für unsere Umwelt haben, erfährst du in diesem Artikel. Außerdem zeige ich dir, wie du das Problem im Alltag bekämpfen kannst.

Folgend ein kurzes Inhaltsverzeichnis über den Beitrag:

  1. Definition
  2. Umwelt
  3. Gesundheit
  4. Alltag
  5. Mikroplastik Apps
  6. Fazit

Was ist Mikroplastik?

Mikroplastik sind Kunststoffe, so genannte synthetische Polymere, die kleiner als fünf Milimeter sind. Oftmals sind sie so klein, dass du sie nicht erkennen kannst. Mikroplastik kann man in zwei unterschiedliche Arten aufteilen, als primär und sekundär. Als primäres Mikroplastik werden Kunststoffpellets bezeichnet, die in feiner oder flüssiger Form verwendet werden. Zum Beispiel als Bestandteile von Haushaltsreinigern oder Kosmetikprodukten. Sekundäres Mikroplastik entsteht dann, wenn größere Kunststoffteile (zum Beispiel Tüten aus Plastik) in ihre Ursprungsform zerfallen. Dies geschieht zum Beispiel durch den Einfluss von Sonne und Wasser.

Mikroplastik sind kleine Kunststoff-Teilchen mit einem Durchmesser von unter 5 Millimetern.

Quelle: National Oceanic and Atmospheric Administration

Quelle: National Oceanic and Atmospheric Administration

Die kleinen Kunststoffteile sind im Laufe der Zeit zu einem massiven Problem für unsere Umwelt geworden. Welche Auswirkungen Mikroplastik tatsächlich auf unsere Gesundheit hat, ist hingegen noch weitgehend unerforscht.

Mikroplastik in der Umwelt

Mikroplastik im Meer

Mikroplastik ist ein großes Problem für unsere Umwelt, denn die kleinen Teilchen sind nicht biologisch abbaubar. Außerdem werden sie aus dem begrenzten Rohstoff Erdöl bzw. Rohbenzin hergestellt. Mehr darüber erfährst du im ausführlichen Artikel „Was ist Plastik?„.

Immer mehr Mikroplastik landet in unseren Meeren. In den Meeren wird es von Fischen, Muscheln, Krebsen und anderen marinen Lebewesen gefressen. Auf diese Weise gelangt das Plastik in die Nahrungskette – im Fachbegriff heißt das dann Bioakkumulation der Gifte.

Auf die Meeresorganismen hat das in die körpereigenen Zellen gelangte Mikroplastik eine große Wirkung. So können die Teilchen z.B. zu Hirntumoren, physiologische Störungen und erhöhten Sterberaten führen.

Und wie gelangen die Mikroplastik-Teilchen in unsere Umwelt und ins Meer? Hier findest du einige der häufigsten Mikroplastik Quellen:

  • Reifenabrieb von Autos
  • Klärschlamm
  • Schuhsohlen
  • Baustellen
  • Waschgänge

Auch wenn Mikroplastik häufig an Land entsteht, gelangt es durch den Regen, das Grundwasser und die Flüsse natürlich auch ins Meer. Und zu guter Letzt landen die von uns selbst verursachten Mikroplastikteilchen im Meer beim nächsten Fischessen wieder bei uns auf dem Mittagstisch und  schlussendlich auch in unserem Körper.

Die folgende Reportage veranschaulicht das Problem wirklich sehr gut:

Schadet Mikroplastik unserer Gesundheit?

Neben dem Umweltproblem gibt es noch ein weiteres Problem mit Mikroplastik. Mikroplastik und dessen Auswirkungen auf unsere Gesundheit sind bis heute immer noch weitgehend unerforscht. Die Folgen für unsere Gesundheit lassen sich daher weder beziffern noch schätzen. Jedoch werden einige Stoffe, wie BPA, als potenziell gesundheitsschädlich eingestuft. Daher sollte man sich zwei Mal überlegen, ob man ein Produkt mit Mikroplastik verwenden möchte.  Im Artikel typische Produkte mit Mikroplastik erhältst du eine Übersicht darüber, welche alltäglichen Produkte Mikroplastik enthalten. Im Folgenden gebe ich dir auch in diesem Artikel einige Beispiele.

Mikroplastik im alltäglichen Leben

Mikroplastik lässt sich in vielen Produkten des täglichen Lebens wiederfinden. Hier zeige ich dir diese Produkte und nenne dir gleichzeitig einige nützliche Alternativen.

Mikroplastik in Kosmetika

Kosmetik Mikroplastik

Im Alltag kannst du Mikroplastik vor allem in Kosmetikprodukten finden. Teilweise enthalten Kosmetika sogar bis zu 50% der kleinen Kunststoffteilchen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass in deinem Lieblingsshampoo oder deiner Lieblingscreme Mikroplastik steckt ist sehr hoch. In flüssiger Form wird Mikroplastik auch als Bindemittel genutzt. Mikroplastik wird auch für Make-Up, Lippenstifte, Lidschatten und andere Beauty-Produkte verwendet. Eine Änderung der Lage ist noch lange nicht in Sicht. Informiere dich gern in unserem ausführlichen Artikel über Mikroplastik in Kosmetika.

Eine Studie von Codecheck zeigt, dass jedes dritte untersuchte Gesichtspeeling und jedes zehnte Körperpeeling Mikroplastik enthält.₁

Wie kann man Mikroplastik in Kosmetika erkennen?

Benutze die App CodeCheck, um herauszufinden, welche Produkte Mikroplastik enthalten. Mit Hilfe der App kannst du alle Kosmetikprodukte im Geschäft scannen und herausfinden, welches Produkt Mikroplastik enthält. So stößt du schlussendlich auch auf eine gute Alternative zu deinem vielleicht ehemaligen Lieblingsprodukt.

Mikroplastik in Kleidung

Kleidung Mikroplastik

Mehr als ein Drittel des Mikroplastiks in unseren Meeren stammt von unserer Kleidung.₂

Das Problem betrifft sowohl die Jeans-Hose, als auch das schicke Cocktailkleid. Kleidungsstücke aus synthetischen Stoffen gibt bei jedem Waschgang winzige Fasern ab. Diese Fasern landen wiederum in den Meeren, da sie so winzig sind, dass sie weder von der Waschmaschine, noch von den Kläranlagen herausgefiltert werden können. Auf diese Weise gelangt das Mikroplastik aus unserem Haushalt im Grunde auf direktem Wege über die Flüsse ins Meer.

Was tun gegen Mikroplastik in Kleidung?

Momentan gibt es noch keine perfekte Methode, um Mikroplastik bei Waschgängen zu 100% aufhalten zu können. Jedoch nähern sich immer mehr Gründer an die entscheidende Idee an. Durch eine Kickstarter-Kampagne wurde in den vereinigten Staaten zum Beispiel der Cora-Ball hergestellt. Der Cora-Ball kann laut den Herstellern bis zu 30% des Mikroplastiks während eines Waschvorganges auffangen.

Der besonders in Deutschland bekannte Guppyfriend Waschbeutel kann einigen Tests zur Folge sogar bis zu 70% des Mikroplastiks aus der Wäsche davor bewahren, in den Abfluss zu gelangen. Das folgende Video erklärt den Waschbeutel in der Anwendung.

Ansonsten bleibt immer noch die Möglichkeit, beim Einkauf auf Mikroplastik-freie Kleidung zu achten. Gute Alternativen sind beispielsweise Baumwolle, Hanf und Leinen.

Mikroplastik durch Abrieb von Autoreifen

Autoreifen - Mikroplastik

Auto fahren ist nicht gut für die Umwelt. Doch nicht nur der Auspuff ist ein Problem. Auch der Reifenabrieb spielt eine große Rolle für die Umwelt. Mit jeder Fahrt verlieren die Reifen kleine Partikel – Mikroplastik. Diese sammeln sich zuerst auf der Straße an und können dann durch das Abwasser in unsere Meere gelangen.

Was kann man gegen Mikroplastik durch Autoreifen tun?

Als Verbraucher hast du die Möglichkeit, die Hersteller der Autoreifen zu kontaktieren und das Problem zu schildern. Unternehmen können an einer Möglichkeit arbeiten, die Reifen so herzustellen, dass diese weniger Partikel verlieren. Natürlich ist es umso besser, wenn du auf dein Auto verzichten kannst und stattdessen mit Bus und Bahn unterwegs bist. Mehr darüber erfährst du im Artikel Autofrei leben.

Da dass für viele jedoch nicht möglich ist, ist das Kontaktieren der Reifen-Hersteller eine gute Alternative. Du musst ja keinen Shitstorm anzetteln, sondern Hersteller einfach freundlich darauf hinweisen, dass du als Kunde gern eine Alternative hättest. Der Artikel Produkte umgestalten für weniger Müll beschreibt ganz genau, wie du das tun kannst.

Nützliche Apps zum Erkennen von Mikroplastik

Einer der Gründe, weshalb Kunden das Mikroplastik in Produkten übersehen, sind die vielen unterschiedlichen Bezeichnungen, die auf der Rückseite der Verpackungen verwendet werden. Wenn du das nächste mal einkaufen gehst, achte auf folgende Bezeichnungen, um Mikroplastik direkt zu erkennen:

Acrylates Copolymer (AC), Polymethyl methacrylate (PMMA), Polyurethan (PUR), Polyethylen (PE), Polyquaternium (P), Polyethylenterephthalat (PET), Polypropylen (PP), Nylon-12, Nylon-6,  Acrylate Crosspolymer (ACS), Polyacrylate (PA), Polystyrene (PS)

Klingt ganz schön kompliziert oder? Zum Glück gibt es Apps, die dir beim plastikfreien Einkaufen helfen können. Im Folgenden stelle ich sie dir vor.

Codecheck App gegen Mikroplastik

Codecheck - Mikroplastik

Die App Codecheck ist absolut empfehlenswert. Sie informiert dich mit Hilfe von dem Scannen vor den Barcodes darüber, ob ein Produkt Mikroplastik oder andere schädliche Stoffe enthält. Beispielsweise kannst du auch sehen, ob Palmöl in den Produkten verwendet wird. Da für Palmöl Regenwald zerstört wird, ist das ebenfalls ein wertvoller und vor allem nachhaltiger Lifehack.

Mit der App kannst du beim Einkaufen immer auf Nummer Sicher gehen und u.a. Mikroplastik-Produkte entlarven. Außerdem schlägt die App dir gleich passende Alternativen für das betroffene Produkt vor.

Beat the Microbead gegen Mikroplastik

Beatthemicrobead - Mikroplastik

Diese App funktioniert so ähnlich wie Codecheck. Auch hier kannst du Barcodes eingescannen, um die Inhaltsstoffe des Produktes herausfinden zu können. Zudem kann man auch selber Daten in die Datenbank einpflegen. Die App ist sowohl für Android als auch für den AppStore von Apple erhältlich.

Replace Plastic App gegen Mikroplastik

Replace Plastic App gegen Plastikmüll

Mit dieser App vom Verein „Küste gegen Plastik“ kannst du Hersteller direkt darauf hinweisen, dass du ein Produkt gerne ohne Mikroplastik oder die typische Plastikverpackung hättest. Einfach Barcode einscannen und dann war's das.

Je mehr Kunden die gleiche Idee haben und mit der App den Hersteller auf einen Kundenwunsch zu weniger Plastik hinweisen, desto schneller wird es geändert. Die Replace Plastic App ist sowohl im AppStore als auch bei Android erhältlich.

Tipp: Im Beitrag Mikroplastik vermeiden lernst du noch mehr Möglichkeiten kennen, etwas gegen den Mini-Kunststoff zu tun!

Was ist Mikroplastik?

Grundsätzlich ließe sich die Frage „Was ist Mikroplastik?“ ja ziemlich einfach mit „Kunststoff, der kleiner als 5 mm ist“ beantworten. Doch mittlerweile ist Mikroplastik mehr als das – es ist zu einem Problem geworden, dass wir lösen müssen. Mikroplastik ist sehr schädlich für Umwelt und alle Tiere auf diesem Planeten. Zudem wird es auch für uns Menschen zu einer echten Gefahr.

Nach und nach werden immer mehr Studien zu diesem Thema veröffentlicht, die Aufmerksamkeit schaffen und viele Lösungsansätze entstehen lassen. Wie du sehen konntest, gibt es auch einige Möglichkeiten für dich als Konsument, Mikroplastik zu reduzieren.

Ich hoffe, dass dir der Artikel weiterhelfen konnte, Mikroplastik und seine Auswirkungen auf die Welt besser verstehen zu können.

Liebe Grüße,

Tabea CareElite

PS: In dem Artikel typische Produkte mit Mikroplastik und Alternativen gibt es noch mehr Infos zu dem Thema Mikroplastik. Viel Spaß beim Lesen und Umsetzen.

Quellenangaben:
₁ http://corporate.codecheck.info/wp-content/uploads/2016/10/Codecheck_Mikroplastikstudie_2016.pdf

₂ https://www.greenpeace.ch/2017/07/21/mikroplastik-partikel-in-der-kosmetik-fasern-in-der-kleidung

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Tabea

Tabea

Hey, ich bin Tabea. Vor einigen Jahren bin ich auf das Plastik- und Müll-Problem unseres Planeten aufmerksam geworden und versuche seitdem, mich aktiv dafür einzusetzen, dass unser Planet wieder sauberer wird. Es ist ein langer Weg bis zum Ziel, aber ich glaube daran, dass man schon mit den kleinen alltäglichen Dingen die Welt zum Positiven verändern kann. :)

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