Du suchst nach den absurdesten Plastikverpackungen für Lebensmittel, die das Plastikmüll-Problem unserer Gesellschaft verdeutlichen? Dann bist du hier genau richtig!
Im Laufe der Zeit kamen mir beim Einkaufen oder im Netz viele völlige verrückte oder einfach nur unnötig verpackte Supermarktprodukte vor die Augen, die bei mir ein Gefühlsmix aus Verwunderung, Hoffnungslosigkeit und Wut verursachten. Einfach schon deshalb, weil der Plastikmüll in der Umwelt ja unübersehbar ist – und dieser Einwegmüll zu dessen Ursachen zählt.
Das Positive: Bilder davon erzeugen immerhin Empörung und einen Hallo-Wach-Effekt!
In diesem Artikel zeige ich dir deshalb jetzt die so ziemlich unnötigsten Plastikverpackungen, die ich je gesehen habe und für die die jeweiligen Hersteller:innen sicherlich in die Hölle kommen. Zum Schluss gibt's noch einen Tipp, um solche Produkte zukünftig zu verhindern. Auf geht’s!
1. Cola aus der Plastiktüte
Richtig gehört und richtig gesehen: Diese Cola bekommst du nicht nur in der Plastikflasche oder der Konservendose, nein: Du bekommst sie zusätzlich in der Plastiktüte. Auf diese unnötige Plastikverpackung ist unsere Leserin Alex im Urlaub auf Sardinien gestoßen.
Eine Frage bleibt auf ewig unbeantwortet: Welchen Zweck sahen die Produktentwickler:innen hinter der Plastiktüte um die Cola? Es reicht anscheinend nicht, dass die Plastikflaschen überall an den weltweiten Stränden liegen bleiben. In diesem Fall kommt auch noch die Plastiktüte dazu.
2. Zwei geschälte Eier in der Plastikschale
Auch wenn ich als Veganer keine Eier mehr esse, ist dieses Bild mein Musterbeispiel bei jedem Vortrag zum Thema Plastikkonsum: Zwei geschälte Eier in der Plastikverpackung zum Preis von 1,50€.
Das Bild ging vor einigen Jahren bei Facebook um die Welt und hat glücklicherweise viele Menschen auf das Problem mit den Plastikverpackungen aufmerksam gemacht.
Das Absurdeste: Verpackt im Pappkarton zahlte man zu der Zeit für zwei Eier umgerechnet 30 Cent. Für das Vorschälen und die Plastikverpackung blechen Konsument:innen also einfach mal knapp 1,20 Euro mehr. Auch der Preiswucher für dieses lächerliche Produkt hat für die Hersteller:innen letztendlich einen großen Shitstorm bedeutet.
3. Kokosnüsse in Plastikverpackung
Eine Kokosnuss ist so schwer zu knacken. Warum ist das so? Genau, weil sie eine natürliche Schale hat! Die „Produktentwickler:innen“ dieser Kokosnüsse wollten wohl auf Nummer sicher gehen. Oder welchen Sinn hat die Plastikfolie um die haarige Schale?
Leser Philipp hat dieses Bild an mich gesendet, das er in Barcelona aufgenommen hat. Ein weiteres Beispiel für verrückte Lebensmittel in Plastikverpackungen.
Tipp: Kokosnüsse werden oft auch zusammen mit Plastikstrohhalmen verkauft, die dann an den Stränden enden. Schau dir dazu gern den Artikel über gute Gründe gegen Plastikstrohhalme durch, in dem du auch plastikfreien Alternativen (z.B. diese Glasstrohhalme*) kennenlernst.
4. Vorgeschnittene Äpfel in Plastikverpackung
Zu den unnötigsten Plastikverpackungen – und gleichzeitig zu den Symbolen unserer Wegwerfgesellschaft – zählt auch diese hier für einen Apfel. Schon vorgeschnitten sollen sie der Käuferin oder dem Käufer die Schneidearbeit abnehmen. Dafür zahlt der Kunde direkt 1,50 Euro mehr, da ein gewöhnlicher, verpackungsfreier Apfel damals etwa 30 Cent kostete.
Abermals absoluter Preiswucher kombiniert mit jeder Menge Plastikmüll. Danke an Leserin Nora, die uns das Bild bei Facebook zur Verfügung gestellt hat.
Die Alternative: Wenn du unterwegs einen Apfel snacken willst, kannst du ihn dir einfach zu Hause schnell vorschneiden und ihn in einer solchen Edelstahl-Lunchbox* mitnehmen.
5. In Plastik eingeschweißte Kartoffel
So gar nicht zum Zero Waste Lebensstil passen auch diese Kartoffeln in der Plastikpackung. Die Folie ist absolut unnötig, da die Kartoffel eine natürliche Schale hat, die in der Regel gewaschen und auch abgeschält wird.
Was sich die Hersteller:innen dabei gedacht haben, bleibt ihr Geheimnis. Schlussendlich erwarteten sie höhere Kosten und ein imageschädigender Shitstorm. Denn das Bild, das Andrea Milne in einem Supermarkt gemacht hat, ging um die Welt.
Ein wichtiges Zeichen für ein bewussteres und nachhaltigeres Konsumverhalten!
6. Orangen in der Plastikhülle
Dieses Foto aus Frankreich hat mir Nina bei Facebook zugeschickt. Die Orangen sind unnötigerweise in Plastikfolie eingeschweißt, obwohl sie bekanntlich eine stabile natürliche Schale haben. Die Plastikverpackung ist also auch hier absolut überflüssig und hat für die Anbieter:innen höhere Kosten zur Folge.
7. Coladose in der verschweißten Plastikschale
Das ist so ziemlich das Verstörendste, was ich jemals im Zusammenhang mit der möglichst plastikfreien Lebenweise gesehen habe. Dieser Supermarkt in Hongkong verkauft eine gewöhnliche Coladose in einer eingeschweißten Plastikschale.
2x Kunststoff und 1x Weißblech für 8-10 Schlücke. Wer im Alltag Ressourcen schonen will, verzichtet natürlich auf solche Angebote – und steigt u.a. auf solche wiederverwendbaren Edelstahl-Trinkflaschen* um.
Und abgesehen von dem ganzen Müll, ist zählt die beliebte Limo auch noch zu den ungesündesten Produkten, die man trinken kann. Das Bild kursiert schon eine ganze Weile im Internet, ursprünglich gepostet hat es Martin Twillich auf Twitter.
8. Wasser im Plastikbecher mit Strohhalm
Das Bild habe ich bei einem meiner CleanUps in Indonesien aufgenommen. Warum? Weil wir, nicht nur an diesem Strand hunderte solcher Plastikbecher aufgesammelt haben.
Konzerne wie Nestlé und Danone privatisieren weltweit Wasserquellen, um fünf Schlücke Wasser in Plastikbechern inklusive Strohhalm zu verkaufen, die dann z.B. Surfer:innen als Erfrischung überreicht werden und dann oft als Müll im Meer enden.
Absolut überflüssig, aber eben profitbringend. Dieser Wasserbecher gehören meiner Meinung ganz oben auf die Liste der Produkte in Plastikverpackungen, die am Verstand der Menschheit zweifeln lassen. Auch hier sind solche wiederverwendbaren Edelstahl-Trinkflaschen* und Leitungswasser die plastikfreie Alternative.
9. Bananen mit Schale in Plastikverpackung
Bereit für den nächsten Kracher? Hier siehst du eine geschälte Banane in der eingeschweißten Plastikschale. Da die Banane eine natürliche Schale hat, macht diese Verpackung absolut keinen Sinn. Es wäre sogar sinnvoller, geschälte Banane darin zu verkaufen. 😉
Dieses Bild kursiert auch schon jahrelang in den sozialen Medien und macht auf das große Verpackungsproblem und den Plastik-Wahn unserer Gesellschaft aufmerksam. Wer es tatsächlich geschossen hat, weiß ich leider nicht. Doch eins ist sicher: Es ist ein absurdes Produkt, das wirklich niemand im Supermarkt kaufen sollte.
10. Vorgeschälte Mandarinen in Plastik
Ein Bild, das zeigt, dass unsere Gesellschaft unglaublich bequem geworden ist und scheinbar geschälte Mandarinen in der Plastikverpackung benötigt. Auch die Mandarine hat eine natürliche Schale, die wir ganz einfach abziehen können. Stattdessen wird die Frucht in einer Plastikverpackung zu einem höheren Preis verkauft.
Nathalie Gordon hat dieses Bild bei X hochgeladen und ihr Unverständnis mitgeteilt. Natürlich kann man Mandarinen fast überall lose einkaufen und selbst schälen.
11. Honigpomelo in Plastikfolie
Auch hier haben wir wieder ein Musterbeispiel für unnötig in Plastik eingepackte Lebensmittel. Die Honigpomelo ist in Plastikfolie eingewickelt, obwohl sie eine natürliche Schale hat.
Das Bild hat mir Sandra netterweise zugesendet. Wir haben es hier bei Facebook bereits ausführlich diskutiert. Es ist wirklich unglaublich, dass es solche Produkte überhaupt auf den Markt schaffen konnten, findest du nicht?
Was tun gegen absurde Plastikverpackungen?
Wie du in diesem Artikel gemerkt hast, gibt es eine ganze Menge verrückter und unnötig in Plastik eingepackter Lebensmittel. Dass sich solche Bilder glücklicherweise sehr schnell in den sozialen Medien verbreiten und sogar Shitstorms auslösen, verdeutlicht aber, dass wir auf einem guten Weg sind. Ergänzend helfen auch Einwegplastik-Verbote von staatlicher Seite.
Auch im Alltag kannst du etwas gegen diese verrückten Verpackungswahnsinn tun. Teile die Bilder und diesen Artikel und weise Hersteller:innen direkt darauf hin, wenn dir mal wieder eine überflüssige Verpackung auffällt. Je mehr Menschen das tun, desto besser. Das geht zum Beispiel mit der Replace Plastic App, mit der du den Barcode einscannst deinen Wunsch übermittelst.
„Dein Kassenbon ist dein Stimmzettel. Jedes verdammte Mal.“
Unbekannt
Hast du Fragen, Anregungen oder weitere absurde Plastikverpackungen gesehen? Dann freue ich mich wie immer über deinen Kommentar unter diesem Artikel.
Bleib sauber,
PS: Unter plastikfrei Einkaufen und Zero Waste Tipps erhältst du übrigens weitere Inspiration für einen müllfreien Alltag!
ICH bin nicht scharf auf Plastikverpackung. Überdies zwingt mich diese, größere Mengen zu kaufen, als ich Single in absehbarer Zeit verbrauchen kann: vorwiegend rasch verderbliches Obst und Gemüse. Ich verzichte oft auf derartige Waren, die ich nicht in kleinen Mengen – z.B. offen – erhalte. Jedoch auch Verbrauchsgegenstände vom Radiergummi über Sonnencreme oder Druckerpatronen – insbesondere Technikartikel sind gelegentlich notwendig, (ebenso Klamotten …) und ohne Plastik nicht erhältlich. Die Wirtschaft will boomen und am billigsten produziert man in großen Zentren versand- und kaufbereit , und schickt am besten online-bestellt per LKW quer durch Europa. Was kann der Endverbraucher dagegen machen ???
Hallo Ingrid! Danke für deinen Kommentar. Du könntest zum Beispiel Dinge wie Technik oder Kleidung gebraucht kaufen. Second Hand ist mehr als nur ein Trend und das Nachhaltigste und auch Günstigste, was du tun kannst. 🙂
Viele Grüße,
Christoph
Hallo Cristoph,
Auch wenn es erstmal so scheint, als würde niemand geschnittene Äpfel und geschälte Mandarinen brauchen, ist dem nicht wirklich so. Ich möchte dir gerne dieses Video zu dem Thema verlinken:
https://www.youtube.com/watch?v=6XgCtEC2lXM
Es hat auch deutsche Untertitel.
Liebe Grüße,
Julia
Tut mir leid, dass ich deinen Namen falsch geschrieben habe. Ich meinte natürlich Christoph.
Hallo Julia, da hast du auf jeden Fall recht. Menschen, die ihre Früchte nicht selbst schneiden können zum Beispiel.
Dennoch kaufen auch Menschen diese in Plastik verpackten, vorgeschnittenen Produkte, auch wenn Sie sie selbst schneiden könnten.
Viele Grüße,
Christoph
Hallo,
Ich möchte für eine Bewerbung einen Vortrag über Plastikmüll halten. Darin soll es um den Konsum, Daten und Fakten und schließlich den Plastik im Meer gehen. Einmal wollte ich fragen, was eurer Meinung nach die wichtigsten Themen sind und meine zweite Frage wäre, ob ich die hier verwendeten Fotos legal ausdrucken und vorzeigen darf.
Liebe Grüße
Caro
Hallo Caro,
ja, ausdrucken kannst du die Bilder, aber bitte nur mit Quellenangaben.
Bei Plastikmüll im Meer solltest du dir im Artikel Müllstrudel im Meer Inspiration holen.
Das wird dir auf jeden Fall schon weiterhelfen. 🙂
Beste Grüße und viel Erfolg,
Christoph
Einfach unfassbar, was für wirklich sinnlose Verpackungen hier gezeigt werden. Da fehlen mir echt die Worte.
Lg Conny
Hi Conny, danke für deinen Kommentar.
Das ist in der Tat irre.. habe schon wieder ein paar neue Fundstücke.. aber ich glaube wir sind am Wendepunkt angelangt, ab jetzt wird es immer weniger solcher absurden Verpackungen geben. 😉
Viele Grüße,
Christoph
Das ist doppelt traurig: Einmal, weil die Hersteller ihre Produkte so unnötig verpacken und dann noch einmal, weil es offensichtlich Käufer für solche Produkte gibt.
Zum Glück gibt es aber auch positive Entwicklungen, wie z.B. Länder die Plastikprodukte verbieten und dass das Thema Müllvermeidung generell stärker in den Vordergrund rückt – finde ich gut. 🙂
Hi Windmeer!
Völlig richtig, die Entwicklung ist positiv. Denn sobald solch absurde Produkte auf dem Markt erscheinen, werden sie direkt scharf diskutiert. Das ist ein gutes Zeichen.
Bleib‘ sauber,
Christoph
Einfach nur grauslich und in allen Fällen unnütz!
LG Hanna
Hi Anna! Absolut.. zum Glück gibt es vieler dieser Produkte nicht lange…
Bleib‘ sauber,
Christoph