Du willst mehr über nachhaltige Zäune wissen? Dann bist du hier genau richtig! Vermutlich befindest du dich gerade mitten in der Gartenplanung deines Grundstücks – oder dein Garten kann jetzt generell einfach Mal eine neue Begrenzung gebrauchen. So oder so ist es klasse, dass du deinen Zaun oder vielleicht auch deinen gesamten Garten nachhaltig aufbauen möchtest. Entscheidend für seinen ökologischen Wert ist vor allem das möglichst langlebige und wetterfeste Material, aber auch die Gestaltung und Nutzung des Zauns.
In diesem Artikel möchte ich dir geeignete Zäune vorstellen und wertvolle Tipps zur Umsetzung an die Hand geben. Auf geht's!
- Holzzaun
- Steinmauer
- Weidenzaun
- Blockhauszaun
- Gabionen
- Metallzaun
- Pflanzen anhängen
- Vogelhaus und Bienenhotel anbauen
- Holz am Zaun stapeln
- Bewachsen lassen
1. Holzzaun
Holz ist ein nachhaltiger, da nachwachsender Rohstoff – und allein dadurch schon umweltschonender als viele andere Baustoffe. Entsprechende Zäune gibt es in allen Farben und Formen – ob als blickdichten Bretterzaun oder als zusammengebundenen Staketenzaun. Wenn du deinen Gartenzaun selbst errichtest, kannst du darin sogar Vertiefungen und Aussparungen einbauen, die für verschiedene Tiere und Insekten als Futter oder Wasserquelle benutzt werden können.
Auch alte Europaletten lassen sich mit einem neuen Anstrich und etwas Kreativität super als Zaun für deinen Garten verwenden. Das Holz der Paletten ist in der Regel giftstofffrei, und du kannst sie mit Nisthilfen und Blumenkübeln zusätzlich verschönern. Dadurch wird dein Gartenzaun besonders nachhaltig und hilft auch noch dabei, das Artensterben zu stoppen.
Wichtig: Damit dein Holzzaun im Garten möglichst lange hält und wirklich nachhaltig ist, solltest du ihn (regelmäßig) mit einer natürlichen Lasur – z.B. aus Naturharzöl – streichen.
2. Steinmauer
Reine, leblose Schottergärten sind das Gegenteil von nachhaltig. Dennoch kann man auch in einem umweltbewussten Garten natürlich – langlebig, formstabil und optisch ansprechend – mit Steinen arbeiten. Anstatt deinen Garten einzuzäunen, kannst du an einigen Stellen zum Beispiel auch mit einer Steinmauer für Sichtschutz und eine klare Begrenzung sorgen. Baue dabei bewusst Hohlräume ein, die beispielsweise Insekten einen Nistplatz bieten. Auch für einige kleine Tierarten sind Steinmauern mit Spalten und Schlitzen ein beliebter Lebensraum.
Geheimtipp Zweischalige Mauer: Zwischen zwei parallele Steinmauern wird Erde gefüllt, sodass dein Gartenzaun zum Biotop wird! Die Erde kann nach Bedarf bepflanzt und so zum Lebensraum, Nist- und Futterplatz für zahlreiche Tierarten werden. Diese Form der Gartenbegrenzung mag auf den ersten Blick exotisch wirken und erfordert auch etwas mehr Vorarbeit. Das Ergebnis kann sich jedoch sehen lassen.
3. Weidenzaun
Ein weiterer, nachhaltiger Zaun ist der klassische, geflochtene Weidenzaun. Aus verflochtenen Weidenzweigen entsteht schlussendlich ein wunderschöner, formstabiler und vor allem „lebendiger“ Zaun für deinen Garten. Er wächst und blüht an den Schnittstellen immer weiter und ist somit ein Paradies für Bienen und andere Tiere aus der Gartenwelt.
4. Blockhauszaun
Ein Zaun aus übereinander gelegten unbehandelten, dünnen Holzstämmen sieht nicht nur rustikal aus. Er zerlegt sich nach 10 bis 20 Jahren auch rückstandslos selbst und kann während seiner Lebensdauer für Pilze und viele Insektenarten Futter bieten. Die Stämme sind vielleicht nicht immer perfekt gerade und dadurch auch nicht absolut blickdicht, dafür ranken Pflanzen an ihm besonders gut, sodass ein möglichst natürliches, wildes, grünes, Gesamtbild entstehen kann.
5. (Upcycling-)Metallzaun
Ihre Langlebigkeit macht Metallzäune wie den Doppelstabmattenzaun, den Aluminiumzaun oder den Gusseisenzaun schlussendlich ebenfalls umweltfreundlich. Je länger du ihn hegst, pflegst und behältst, desto nachhaltiger.
Beispielsweise auf einem Schrottplatz kannst du dir aber auch Stahlteile besorgen und diese dann zu einem Gartenzaun zusammenbauen. Ein solches Upcycling-Projekt schont die Umwelt und ist nachhaltig, da bereits verbrauchte, natürliche Ressourcen wiederverwendet werden können. Ein schönes Beispiel für wirklich nachhaltige Zäune.
Maschendrahtzaun: Auch mit einem grobmaschigen Zaun aus kunststoffummanteltem Draht kannst du deinen Garten ganz natürlich begrenzen. Der Zaun ist stabil und dient ebenfalls als Rankhilfe für verschiedenste Pflanzen. Zur Hilfe und zum Schutz der Tiere ist es übrigens sinnvoll, wenn der Maschendrahtzaun erst ca. 10 Zentimeter über dem Boden beginnt.
6. Gabionen
Ich persönlich finde die mit Steinen befüllten Drahtgestelle optisch zwar nicht so ansprechend – doch Gabionen haben durchaus einen ökologischen Wert. Zwischen den über- und nebeneinander gelagerten Steinen entstehen bewohnbare Lücken, die vielen Gartentieren und vor allem Insekten Unterschlupf bieten. Dafür ist es beim Aufbau jedoch wichtig, größere Steine zu wählen bzw. zwischen den Steinen größere Lücken zu lassen.
Tipp: Gabionen lassen sich auch mit Holz füllen, wodurch sich oft eine noch lebhaftere „Zaunkultur“ bildet.
7. Pflanzen anhängen
Pflanzen dienen nicht nur als Sichtschutz, sondern auch als Nahrungsquelle und Lebensraum für unzählige Gartenbewohner. Lasse daher deiner Kreativität freien Lauf. Schweiße Metallringe für Blumenkübel an deinen Metallzaun oder nagle kleine, alte, mit Erde und Wildblumen gefüllte Weinkisten an deinen Bretterzaun. Es muss kein kreatives Wunder geschehen – gewöhnliche, angehängte Blumentöpfe tun's auch, wenn du Insekten schützen und unterstützen willst! 🙂
Tipp: Wie du einen bienenfreundlichen Garten anlegst, zeige ich dir in einem separaten Blogbeitrag.
8. Vogelhaus und Bienenhotel anbauen
Pflanzen bieten ihnen Nahrung – klassische Insektenhotels aus Holz ein Zuhause. Sie lassen sich ebenfalls wunderbar am Zaun anhängen und sind ideal geeignet, um Bienen und anderen Insekten Nistplätze zu bieten. Du kannst sogar mehrere Insektenhotels aufeinander bauen und so z. B. Zaunlücken abdecken. Auch wenn es hier um begrenzende Zäune geht, sind zumindest der Fantasie keine Grenzen gesetzt.
9. Holz am Zaun stapeln
An einem Zaun lässt sich Holz besonders gut stapeln. Der Holzstapel ist dann Sichtschutz, Tierschutz, Nistmöglichkeit, Nahrungsquelle und artenreiches Kleinbiotop in einem. Der absolute Jackpot für unzählige Insekten- und Pilzarten, aber beispielsweise auch für, Kröten, Mäuse, Frösche, Eidechsen, Blindschleichen und Vögel. Und wenn es kein ganzer Holzstapel sein soll, dann wenigstens etwas Totholz – das lieben die tierischen Gartenbewohner!
10. Bewachsen lassen
Nachhaltige Zäune stehen nicht für sich allein – im Idealfall sind sie mit Rankpflanzen wie Efeu, der Prunkwinde oder dem Feuerdorn bewachsen. Auf diese Weise wird dein Zaun zum schützenden Lebensraum und dient im Idealfall auch noch als Nahrungsquelle für viele Tiere im Garten. Gleichzeitig machen die kletternden Gewächse nicht-geschlossene Zäune (wie z.B. Metallzäune mit dünnen Stäben) wesentlich blickdichter.
Tipp: Mit welchen Pflanzen du deinen Zaun oder beispielsweise auch deine Gartenhütte bewachsen lassen kannst, erfährst du im verlinkten, weiterführenden Artikel.
Zäune nachhaltig gestalten und die Umwelt schützen
Für einen sowohl kreativen als auch nachhaltigen und umweltfreundlichen Gartenzaun gibt es viele Ideen – auch die Kombination mit einer belebten Hecke ist natürlich möglich.
Die meisten Tipps aus diesem Beitrag lassen sich relativ leicht umsetzen, schonen die Umwelt – und im besten Fall auch deinen Geldbeutel. Ein wichtiger Grundsatz noch zum Abschluss: je „durchlässiger“ und vielfältiger das Zaunmaterial, desto mehr Tiere und Insekten können sich im Zaun oder zumindest in der Umgebung deiner Gartenbegrenzung heimisch fühlen.
Hast du Fragen oder weitere Tipps parat? Dann freue ich mich schon auf deinen Kommentar!
Bleib‘ nachhaltig,
PS.: Noch mehr Gartentipps? Dann schaue jetzt in meinen ausführlichen Artikel über das nachhaltige Gartenhaus. Viel Spaß!