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Käferkeller anlegen – So einfach baust du eine Käferburg im Garten

Käferkeller anlegen – So einfach baust du eine Käferburg im Garten

Du willst einen Käferkeller anlegen und den kleinen Insekten im Garten helfen? Dann bist du hier genau richtig! Ob Maikäfer, Marienkäfer, Feuerkäfer, Hirschkäfer oder „Glühwürmchen“ – in Deutschland gibt es etwa 7.000 unglaublich faszinierende Käfer-Arten, die in der Natur als Aasverwerter fungieren und für viele Tiere eine elementar wichtige Nahrungsquelle darstellen.

Leider schwindet ihr natürlicher Lebensraum zusehends – vor allem, weil viele Menschen „perfekte“ oder absolut pflegeleichte Gärten mit wenigen Pflanzen und Strukturen bevorzugen.

Glücklicherweise kannst du der Käferwelt schon mit einer simplen Maßnahme Unterschlupf bieten und damit auch noch Nützlinge in deinen Garten holen: die Rede ist vom Bau eines Käferkellers, der auch Käferburg oder Käferlarvenburg genannt wird.

In diesem Artikel möchte ich dir jetzt zeigen, wie du einen wirkungsvollen Käferkeller baust. Von den Vorteilen, über das Material, den richtigen Standort und die notwendigen Arbeitsschritte erfährst du jetzt alles, was du dafür wissen musst. Auf geht's!

Vorab findest du hier schon eine kurze Übersicht:

  1. Gründe
  2. Material
  3. Standort
  4. Arbeitsschritte
  5. Häufige Fragen
  6. Schlusswort

Gründe: Welche Vorteile hat ein Käferkeller?

Ein Käferkeller ist günstig und in 2-5 Stunden gebaut, mehr als pflegeleicht und braucht auch nur wenig Platz. Doch selbstverständlich hat er noch tiefergehende Vorteile, die dich zu diesem DIY-Projekt im Garten motivieren dürften! Hier stelle ich dir die wichtigsten Motive vor:

  • Artenvielfalt fördern: Mit einem Käferkeller erschaffst du einen wertvollen Lebensraum für viele heimische Kleintiere und wirkst dem Insektensterben entgegen. Du bietest ihnen zudem ganzjährig Schutz – auch im Winter.
  • Nützlinge unterstützen: Käfer fressen „Schädlinge“, wie beispielsweise Blattläuse oder Schnecken. Die vom Käferkeller angelockten Tierchen fungieren in deinem Naturgarten also als natürliche Schädlingsbekämpfer.
  • Boden verbessern: Käfer zersetzen organisches Material. Je mehr es von ihnen in deinem Garten gibt, desto besser ist das schlussendlich auch für die Bodenqualität und das Wachstum deiner Pflanzen.
  • Umweltwissen fördern: Ein Käferkeller erfüllt auch eine pädagogische Funktion und ist eine tolle Maßnahme der Umweltbildung. Der gemeinsame Bau kann vor allem Kindern aber auch Erwachsenen die Bedeutung der Biodiversität und die Rolle von Insekten in unserer Natur näherbringen.

Material: Was brauche ich alles für eine richtige Käferburg?

Totholz ist das wichtigste Material für den Käferkeller

Wie gesagt, es braucht nicht viel! Das wichtigste Material für einen Käferkeller ist Totholz – vor allem kleinere Holzstämme, Äste und Zweige. Frag dafür einfach mal bei Förster:innen in deiner Region nach oder nutze Pflanzenschnitt aus deinem Naturgarten.

Stelle das Holz am besten in unterschiedlichen Verrottungsgraden zur Verfügung, damit nicht alles zur selben Zeit verrottet. Außerdem solltest du auf verschiedene Holzarten setzen, da jeder Käfer andere Ansprüche hat und du ja möglichst viele Arten unterstützen möchtest.

Zudem sind etwas Laub, Sägespäne, Rindenmulch, Komposterde, Stroh, Pflanzenschnitt und durchaus auch ein paar Feldsteine hilfreich, damit die „Insektenparty auf der Burg“ steigen kann. Es ist aber auch nicht schlimm, wenn du nicht alles davon nutzt, gefeiert wird trotzdem. 🙂

Standort: Wo ist der ideale Standort für einen wirkungsvollen Käferkeller?

Wer einen Käferkeller anlegen will, muss sich im Vorfeld unbedingt die Standortfrage stellen! Die meisten Käfer in Deutschland bevorzugen eine windgeschützte, nicht durchnässte aber feuchte Umgebung, die sie naturgetreu in schattigen oder halbschattigen Bereichen vorfinden und eben nicht in der direkten Sonne vorfinden.

Damit dein Käferkeller Anklang findet, bietet sich also beispielsweise ein Platz unter oder an einem Laubbaum an, der die meiste Zeit über den Tag Schatten spendet.

Achte auch darauf, dass der Standort für die Tiere leicht zugänglich ist und Pflanzen mit pollenreichen Blüten in der Nähe sind. Das können zum Beispiel Wildrosen, Obstbäume oder auch Engelwurz, Schafgarbe und die Wilde Möhre sein.1

Arbeitsschritte: Wie baue ich mir einen Käferkeller?

Käferkeller im Garten anlegen

Vorteile, Material, Standort – nun weißt du schon ziemlich viel über den Käferkeller und die Bedürfnisse der kleinen Insekten! Doch was fehlt? Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung!

Auch wenn sie echt einfach und kurz ist, möchte ich sie dir an dieser Stelle natürlich noch an die Hand geben.

Nachdem der Standort bestimmt ist, kannst du beim Bau der Käferburg einfach wie folgt vorgehen:

1. Loch ausheben

Wenn du eine Käferburg bauen willst, sollte das Loch zumindest 70×70 Zentimeter breit und etwa 40-60 Zentimeter tief sein. Außerdem sind angeschrägte und eben nicht zu steile Wände wichtig, damit die Käfer stressfrei hinein und herauskrabbeln können.

2. Holz hineinlegen

Eine Kombination aus größeren Stücken von frischem und morschem Laubholz (z.B. Birke und Eiche) und auch etwas Nadelholz ist ideal.

Platziere einige Hölzer aufrecht, damit du den Verrottungsgrad von außen später einigermaßen erkennen kannst. Je kürzer die Hölzer sind, desto mehr wurde schon „abgearbeitet“. Zudem sieht es jetzt wirklich aus wie eine kleine Burg. 😉

3. Weitere Biomasse hinzufügen

Nun kannst du natürliches Material hinzugeben. Ich habe mich für kleine Äste und Zweige, Komposterde, Rindenmulch und etwas Laub entschieden. Auch ein paar Feldsteine habe ich in den insektenfreundlichen Käferkeller eingebaut, damit hier und da ein paar Lücken entstehen.

4. Randschicht aufbauen

Nun ist der Kern der Käferburg fertig. Um sie und die Tierchen vor Wind zu schützen, kannst du jetzt noch einen kleinen, umrandenden Hügel bilden. Nutze dafür einfach den Erdaushub.

5. Käferkeller abdecken

Mit etwas Rindenmulch oder auch Stroh kannst du dem Käferkeller nun noch eine Art Dach verleihen, sodass sich im Inneren ein käferfreundliches Mikroklima bildet. Das ist alles!

Danach heißt es abwarten, dem Treiben der Käfer in deiner wilden Ecke im Garten zuschauen und im Laufe der Zeit hin und wieder mal etwas Holz nachlegen. 🙂

FAQ: Welche Fragen werden besonders häufig zum Käferkeller-Bau gestellt?

Du weißt jetzt, wie du einen Käferkeller anlegen kannst. Möglicherweise fehlen dir an dieser Stelle aber noch ein paar wichtige Tipps – oder dir liegen generelle Fragen auf der Zunge.

Tatsächlich gibt es einige ganz typische Fragen rund um den Käferkeller. Hier liefere ich dir abschließend noch die entsprechenden Antworten:

Welches Holz ist ideal für den Käferkeller?

Für einen Käferkeller eignet sich im Grunde jedes unbehandelte, naturbelassene Holz von heimischen Laubbäumen oder auch Nadelbäumen. Ideale Holzarten sind vor allem Eiche, Buche, Birke und auch Obstbäume.

Verzichten solltest du aber auf behandeltes oder lackiertes Holz, da dies schädliche Chemikalien enthalten kann. Je naturnäher dein Käferkeller ist, desto besser.

Wie tief muss ein Käferkeller sein?

Wer einen Käferkeller anlegen will, sollte ein Loch mit einer Tiefe von etwa 40-60 Zentimetern ausheben. Diese ist grundsätzlich ausreichend, um den Käfern und anderen Insekten genügend Schutz und Unterschlupf zu bieten.

Welche Insekten profitieren von einem Käferkeller?

Von einem Käferkeller profitieren unglaublich viele Käfer. Je nach Material und Umgebung kannst du mit dem Bau zum Beispiel Laufkäfern, Leuchtkäfern, Marienkäfern, Hirschkäfern oder auch Nashornkäfern einen Gefallen tun.

Wie pflege ich einen Käferkeller?

Einmal fertiggestellt, benötigt ein Käferkeller deine Aufmerksamkeit nur noch einmal kurz, wenn irgendwann das Material knapp wird. Bei Bedarf kannst du dann einfach etwas neues Totholz und Laub hinzufügen.

Käferkeller anlegen: So einfach gesagt, wie getan!

Marienkäfern und Hirschkäfern mit einer Käferburg helfen

Ein Käferkeller ein wundervolles DIY-Projekt, mit dem du aktiv einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Artenvielfalt leistest und den Käfern einen wertvollen Lebensraum in deinem naturnahen Garten einräumst. Auch du selbst profitierst davon, da die Bodenqualität zunimmt und du die sogenannten Schädlinge im Garten auf natürliche Weise loswirst.

„Jeder dumme Junge kann einen Käfer zertreten. Aber alle Professoren der Welt können keinen herstellen.“

Arthur Schopenhauer (mehr unter Umweltschutz Zitate)

Ich hoffe, das dich dieser Artikel dazu inspiriert hat, selbst aktiv zu werden, den Käfern zu helfen und deinen Garten in ein blühendes Paradies für die größte Ordnung aus der Klasse der Insekten zu verwandeln.

Hast du Fragen oder möchtest du deine eigenen Tipps und Erfahrungen teilen? Dann freue ich mich auf deinen Kommentar!

Bleib naturverbunden und offen für Neues,

Christoph von CareElite - Plastikfrei leben

PS: Du willst Insekten in deinem Garten helfen? Dann schau dir jetzt als Nächstes unbedingt auch noch meine Artikel zum Bau eines Steinhaufen-Biotops und mit den Tipps für einen bienenfreundlichen Garten an. Viel Spaß bei der Umsetzung!

Quellenangaben:

  1. NABU (Naturschutzbund Deutschland) e. V.: Welches Insekt passt zu welcher Pflanze?, abrufbar unter https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/tiere/insekten/26768.html. [01.07.2024]. ↩︎
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Christoph Schulz

Christoph Schulz

Ich bin Christoph, Umweltwissenschaftler und Autor - und setze mich hier bei CareElite gegen den Plastikmüll in der Umwelt, den Klimawandel und alle anderen großen Umweltprobleme unserer Zeit ein. Gemeinsam mit weiteren, umweltbewussten Bloggern will ich dir Tipps & Tricks für ein natürlich-gesundes, nachhaltiges Leben sowie deine persönliche Weiterentwicklung an die Hand geben.