Du hast eine großartige Gründungsidee, weißt aber noch nicht, wie du dein potentielles Startup finanzieren kannst? Dann bist du hier genau richtig! Als ich mit CareElite angefangen habe, war ich selbst in einer ähnlichen Situation. Ich wusste, dass ich plastikfreie Alternativen für billige, müllproduzierende Wegwerfartikel anbieten und meinen Nachhaltigkeitsblog aufbauen wollte. Doch ich brauchte dafür natürlich auch das notwendige Kleingeld.
Schlussendlich habe ich es irgendwie geschafft, das Projekt aus Eigenmitteln und den langsam steigenden Einnahmen zu stemmen. Das funktioniert aber natürlich nicht bei jedem Vorhaben. Deshalb solltest du dich intensiv mit den unterschiedlichen Optionen beschäftigen, die Gründer:innen grundsätzlich haben, um schnell an das Startkapital für die Unternehmensgründung zu kommen.
In diesem Artikel möchte ich dir jetzt die wichtigsten Finanzierungsmöglichkeiten eines Startups vorstellen. Nutze sie, um deine Gründungsidee für ein Unternehmen mit Mehrwert für Umwelt und Gesellschaft Wirklichkeit werden zu lassen. Auf geht's!
10 Möglichkeiten: Wie können Gründer:innen ihr (nachhaltiges) Startup finanzieren?
Die Finanzierung eines Startups läuft im Regelfall in unterschiedlichen Phasen ab, die du unbedingt kennen solltest: Der Prozess beginnt mit der Early Stage, in der das Produkt konzipiert, das Unternehmen gegründet und das Projekt gestartet wird. Im Anschluss folgen dann die First Stage (Aufbau- und Wachstumsphase) und schlussendlich die Later Stage, in der das Startup am Markt etabliert ist, regelmäßig Gewinne abwirft und expandiert.
Je nach Phase kommen auch unterschiedliche Finanzierungsformen in Betracht. Und um das Kapital von Investor:innen oder Banken zu bekommen, musst du im Regelfall auch noch die folgenden Dinge bzw. Voraussetzungen erfüllen:
- Businessplan: Er gibt deiner Gründungsidee einen Rahmen und beinhaltet unter anderem auch die Zielgruppe, den Markt, das Marketing, die Rechtsform und das Team, mit dem du arbeiten willst. Ohne einen Businessplan gibt es im Normalfall keine Finanzierung.
- Finanzplan: Der Finanzplan ist Teil des Businessplans und legt die finanzielle Umsetzbarkeit des Gründungsvorhabens und die potentielle Entwicklung dar. Unter anderem ist hier festgelegt, wie viel Startkapital benötigt wird.
- Pitchdeck: Dabei handelt es sich um eine kurze, schriftliche Zusammenfassung und Vorstellung deiner Geschäftsidee, die potentielle Geldgeber:innen überzeugen sollte. Hier muss also unbedingt klar werden, was der alltägliche Mehrwert deines Startups ist.
Alles klar? Dann können wir uns nun den unterschiedlichen Finanzierungsmöglichkeiten für nachhaltige Gründungen widmen. Ich werde dir jeweils auch noch die entscheidenden Vor- und Nachteile auflisten, um dir die Entscheidung zumindest etwas leichter zu machen.
Nur so viel schon vorweg: Die Finanzierungsform deiner Wahl sollte nicht nur davon abhängen, ob du damit schnell das notwendige Geld zusammenbekommst, sondern auch, wie gut sie zu deinem Vorhaben passt.
1. Bootstrapping
Beim Bootstrapping finanzierst du den Start deines Unternehmens aus eigener Tasche und/oder durch Einnahmen aus dem laufenden Geschäft. So hat es bei mir geklappt.
Allerdings auch, weil sich das benötigte Startkapital sich bei meinem eher digitalen Projekt in Grenzen hielt. Es gilt im Einzelfall also abzuwägen und zu kalkulieren, ob du deine Existenzgründung aus eigenen Mitteln stemmen kannst und solltest.
Vorteile:
- Volle Kontrolle und Flexibilität
- Keine hohen Zinskosten für potentielle Gründungskredite
- Große Motivation aufgrund der Investition ins eigene Business
- Keine Abhängigkeit von externen Investor:innen
Nachteile:
- Begrenzte Wachstumsgeschwindigkeit schafft Vorteile für die Konkurrenz
- Gründer:innen unterliegen persönlicher, finanzieller Belastung
- Netzwerk und Know-How fehlt zum Start
2. Kreditaufnahme
Die Aufnahme eines Kredites ist eine Form der Fremdkapitalfinanzierung, bei du dir extern von Banken oder anderen Kreditgeber:innen Geld für die Unternehmensgründung leihst, das du in Raten zurückzahlst. In der Theorie ist es sogar möglich, ganz ohne Eigenkapital zu gründen.
Für die Kreditvergabe an Selbstständige und Existenzgründer:innen sind allerdings einige Voraussetzungen zu erfüllen. Unter anderem erfordert sie eine gute Bonität und die fachliche und kaufmännische Eignung.
Vorteile:
- Planungssicherheit und volle Kontrolle über dein Startup
- Möglichkeit der schnellen Kapitalbeschaffung
- Gezahlten Zinsen sind steuerlich absetzbar
Nachteile:
- Es entstehen Zinskosten und Rückzahlungsverpflichtungen
- Bonitätsprüfung und Sicherheiten sind erforderlich
- Meist begrenzte Flexibilität in der Verwendung der Mittel
3. Crowdfunding
Crowdfunding ist eine sehr beliebte Finanzierungsmethode, bei der eine große Anzahl von Menschen kleine Geldbeträge beiträgt, um dein Projekt zu finanzieren. Diese sogenannte Schwarmfinanzierung funktioniert im Regelfall über die Präsentation auf einer Crowdfunding-Plattform. Unterstützer:innen bekommen bei einem erfolgreichen Launch im Regelfall das angepriesene Produkt als Gegenleistung.
Vorteile:
- Zugang zu einer breiten Basis potenzieller Investor:innen
- Die Idee ist Unterstützer:innen hier wichtiger, als der Profit
- Frühzeitiges Feedback und hohe Kundenbindung
- Geringeres Risiko für einzelne Investor:innen aufgrund kleiner Mindestbeträge
Nachteile:
- Erfolg hängt stark von Präsentation und Vermarktung der Idee ab
- Es fallen im Regelfall Plattformgebühren und Transaktionskosten an
- Keine langfristige Finanzierungslösung eines wachsenden Startups
4. Crowdinvesting
Das sogenannte Crowdinvesting ist eine weitere, beliebte Form der Startup-Finanzierung. Dabei geht es im Vergleich zum Crowdfunding in der Regel um wesentlich höhere Geldsummen – und die langfristige Zusammenarbeit zwischen Gründer:innen und Investor:innen. Letztere haben zwar keine Mitspracherechte, profitieren aber von einer Rendite, die sie unter anderem in Form von Gewinnbeteiligungen erhalten.
Vorteile:
- Zugang zu hohen Kapitalsummen ohne Unternehmensanteile abzugeben
- Möglichkeit, von einem breiten Spektrum an Investoren zu profitieren
- Potenziell niedrigere Kosten und Flexibilität in der Finanzierung
Nachteile:
- Hoher (Kampagnen-)Aufwand und kein garantierter Erfolg
- Veröffentlichung wichtiger Informationen der Unternehmensplanung nötig
- Risiko von Rechtsstreitigkeiten und Imageschaden im Falle des Scheiterns
5. Business Angels
Bei einem Business Angel handelt sich um vermögende, private Einzelpersonen oder auch Gruppen, die bereits ab der frühen Gründungsphase viel Geld und Know-How in dein Startup investieren.
Sie sind meist selbst Unternehmer:innen, kennen die Branche, bringen meist auch ein großes Netzwerk mit, sind nah am Gründerteam und fungieren grundsätzlich auch als Mentor:innen.
Vorteile:
- Finanzielle Unterstützung und Expertise
- Zugang zu wertvollen Netzwerken der Investor:innen
- Flexibilität bei der Verhandlung von Bedingungen
- Persönliche Interessen und Sympathie sind meist wichtiger als schneller Profit
Nachteile:
- Leichter Kontrollverlust und Einmischung in das Geschäft
- Hohe Anforderungen an Transparenz und Rendite
- Potenzielle Konflikte bei strategischen Entscheidungen
6. Venture Capital
Venture Capital ist eine Form der Startup-Finanzierung, bei der professionelle Investor:innen größere Geldsummen (meist mehrere 100.000 Euro) in dein vielversprechendes Unternehmen investieren, um vom Wachstum und hohen Renditen zu profitieren.
Diese sogenannten Wagniskapitalgeber:innen steigen meist in der „Later Stage“ ein, wenn es um konkrete Wachstums- und Expansionspläne geht. Doch sie können auch durchaus bereits in der Frühphase des Unternehmens mit an Bord sein.
Vorteile:
- Hohe Kapitalsummen für schnelles Wachstum verfügbar
- Zugang zu Fachwissen und Branchenkontakten
- Unterstützung bei der Geschäftsstrategie und Unternehmensentwicklung
Nachteile:
- Hohe Erwartung der Investor:innen an die Rendite
- Kontrollverlust durch vergebene Mitsprache- und Informationsrechte
- Hoher Wachstumsdruck und Abdriften von eigenen Vorstellungen
7. Family & Friends
Auch der eigene Familien- und Freundeskreis der Gründer:innen kann eine wichtige Finanzierungsquelle für dein Startup sein. Vor allem, weil die Menschen aus deinem direkten Umfeld vermutlich gerne bereit sind, Kapital bereitzustellen, um dir bei deinem Vorhaben zu helfen. Du solltest aber unbedingt mit allen Beteiligten die Risiken dieser Finanzierungsform besprechen.
Vorteile:
- Vertrauen und Flexibilität in der Finanzierung
- Schnelle Kapitalbeschaffung ohne formale Prozesse
- Meist niedrige oder gar keine Zinsen und flexible Rückzahlungsbedingungen
Nachteile:
- Risiko von Spannungen und Konflikten im persönlichen Umfeld
- Fehlende professionelle Expertise und Unterstützung
- Begrenzte Finanzierungsmöglichkeiten
8. Staatliche Fördermittel, Zuschüsse und Stipendien
Wenn du ein nachhaltiges Startup gründen willst, kannst du auch auf finanzielle Förderprogramme und Initiativen der Regierung zurückgreifen und günstige Förderkredite und Gründerstipendien erhalten. Hier habe ich dir beispielhaft mal einige Programme aufgelistet, die vom Bund, den Ländern oder der Europäische Union angeboten werden:
- KfW Gründungsförderung (z.B. ERP-Gründerkredit – StartGeld)
- NBank Gründungsstipendium
- Gründungszuschuss der Bundesagentur für Arbeit
- EXIST-Gründerstipendium
Es ist im Regelfall aber wichtig, dass du den jeweiligen Antrag vor Beginn der Unternehmensaktivitäten stellst.
Vorteile:
- Finanzielle Unterstützung, Förderung von Innovationen und Coaching
- Niedrigere Zinskoten im Vergleich zu klassischen Finanzierungsmethoden
- Lange Rückzahlungszeiträume oder sogar nicht rückzahlbaren Zuschüsse
Nachteile:
- Strenge Anforderungen und lästige bürokratische Prozesse
- Begrenzte Mittelverfügbarkeit und harter Wettbewerb um Fördergelder
- Einschränkungen bei der Verwendung des Geldes zu erwarten
9. Teilnahme an Gründerwettbewerben
Bei einem Gründerwettbewerb trittst du mit deiner Geschäftsidee gegen andere Gründer:innen an. Sie werden meist von öffentlichen Organisationen oder auch von Unternehmen veranstaltet und geben dir unter anderem die Chance, dein Vorhaben zu pitchen und dein Startup zu finanzieren. Zum Beispiel in Form von Preisgeldern, aber auch mithilfe von Investor:innen, die auf dich aufmerksam werden.
Bekannte Gründerwettbewerbe sind zum Beispiel der „Businessplan-Wettbewerb Berlin-Brandenburg“, „MUT – DER GRÜNDERPREIS NRW 2024“ oder der „Green Alley Award“.
Vorteile:
- Ideales Sprungbrett für die Suche nach Investor:innen
- Direktes Feedback zur Geschäftsidee und Beratung von Expert:innen
- Erhöhte Sichtbarkeit und positive Publicity deines Startups
Nachteile:
- Intensiver Wettbewerb und hohe Anforderungen an die Präsentation
- Zeit- und Ressourcenaufwand für die Vorbereitung und Teilnahme
- Begrenzte Gewinnchancen bei großem Teilnehmerfeld
Gut zu wissen: Es gibt auch Ideenwettbewerbe, bei denen erstmal nur die Geschäftsidee vorgestellt wird. Auch Businessplan-Wettbewerb sind eine Option, um Geld für deine Startup-Finanzierung zu bekommen und um qualifiziertes Feedback zu bekommen.
10. Inkubatoren und Accelerator-Programme
Ein weiterer Weg für junge Gründer:innen, an Geld für ihr Startup zu kommen, sind Inkubatoren- und Accelerator-Programme. Sie werden meist von Universitäten, öffentlichen Einrichtungen oder auch von große Konzernen angeboten – und geben dir eine professionelle Starthilfe in Form von Kapital, Coaching, Infrastruktur, Erfahrung und Netzwerk.
Inkubatoren zielen dabei darauf ab, die Entwicklung deiner Geschäftsidee in der frühen Phase zu unterstützen, während Acceleratoren meist etwas später ansetzen und das Wachstum eines bereits vorhandenen Geschäftsmodells fördern.
Vorteile:
- Zugang zu Geldmitteln, Ressourcen und Expertise
- Strukturierte, zielgerichtete Unterstützung und Beratung deines Projekts
- Zugang zu großem Netzwerk aus Gründer:innen und Investor:innen
Nachteile:
- Hoher Arbeitsaufwand bei der Bewerbung und intensiver Wettbewerb
- Lange Entscheidungsdauer bis zur Zu- oder Absage
- Bei Anschlussfinanzierungen müssen meist Unternehmensteile abgegeben werden
Startup-Finanzierung mit unterschiedlichen Mitteln meistern!
Die Finanzierung eines Startups ist selbstverständlich eine entscheidende Phase auf dem Weg zum Erfolg. Sie stellt dein junges Unternehmen auf solide Beine, schafft Sicherheit und Wachstumspotentiale – und gibt dir die Chance, einen Mehrwert für dich, unsere Umwelt und unsere Gesellschaft zu erzeugen.
Ob Eigenkapitalfinanzierung, Gründungskredit, Stipendium oder finanzielle Unterstützung aus deinem Familien- und Freundeskreis – heute hast du einige Finanzierungsmöglichkeiten kennengelernt, die du selbstverständlich auch miteinander kombinieren kannst, je nachdem, was für dich und deine Gründungsidee Sinn ergibt.
„Menschen mit einer neuen Idee gelten so lange als Spinner, bis sich die Sache durchgesetzt hat.“
Mark Twain (mehr unter Gründer Zitate)
Ich hoffe, dass dir dieser Artikel dabei hilft, die passende Finanzierungsstrategie für dein Business zu finden. Hast du Fragen, Anregungen oder kennst du weitere Finanzierungsmöglichkeiten, die hier nicht fehlen sollten? Dann schreib mir gern einen Kommentar.
Bleib‘ innovativ und optimistisch,
PS: Manchmal sind es nur ein paar Gewohnheiten, die über Erfolg und Misserfolg entscheiden. Als weiterführende Motivations- und Inspirationsquelle möchte ich dir daher als Nächstes gern die wichtigsten Gewohnheiten vorstellen, die erfolgreiche Unternehmer:innen auszeichnen.