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Pflanzen haben auch Gefühle

Haben Pflanzen Gefühle?

Als Veganer hört man öfter das Argument „Pflanzen haben auch Gefühle“, als Rechtfertigung eines Fleischessers. Doch stimmt das überhaupt? Haben Pflanzen tatsächlich Gefühle, wie Ängste oder Schmerzen? Schließlich sind es ja auch Lebewesen, genau wie Tiere und wir Menschen auch.

In diesem Artikel möchte ich hinterfragen, ob das ein logisches Argument oder doch nur eine billige Ausrede ist.

Haben Pflanzen Gefühle?

Es gibt keinen Wissenschaftler, der beweisen konnte, dass Pflanzen ein zentrales Nervensystem haben, das auf ein Schmerzempfinden hinweisen könnte. Sie zeigen zwar biochemische Reaktionen, wenn sie sich beispielsweise zur Sonne drehen. Doch sie haben kein Gehirn, das eine Gefühlswelt, wie wir und auch die Tiere sie kennen, ermöglichen könnte.

Tiere haben Gefühle – das ist wissenschaftlich bewiesen. Wir können das auch mit unseren eigenen Augen beobachten. Gnus versuchen zu fliehen, wenn sie von einem Löwen gejagt werden, Hunde wedeln mit dem Schwanz oder werfen sich auf den Rücken, wenn sie Freude empfinden und Hühner fangen an sich gegenseitig zu picken, wenn sie in den dunklen, engen Anlagen der Massentierhaltung unter Stress stehen. Tiere haben also definitiv Gefühle – Pflanzen vermutlich nicht. Das Argument ist also, nach derzeitigem Stand der Wissenschaft, als Begründung für den eigenen Fleischkonsum ungeeignet.

Und selbst wenn Pflanzen Gefühle hätten, dann müssten für die Produktion von Fleisch Milliarden von Pflanzen leiden und sterben. Denn um ein Kilogramm Rindfleisch zu produzieren, werden beispielsweise etwa 25 Kilogramm Getreide benötigt.₁ Wir führen also deutlich weniger Lebewesen Schaden zu, wenn wir die Pflanzen direkt essen würden, anstatt sie an Tiere zu verfüttern, um dann deren Fleisch zu verspeisen. Hinzu kommt die Abholzung der Regenwälder für weitere Anbauflächen für das Soja als Tierfutter, sowie für neue Weideflächen. Die flächenintensive Viehwirtschaft ist auf diese Weise beispielsweise für etwa 88 Prozent der Abholzung des Amazonas-Regenwaldes verantwortlich.₃

Wenn Pflanzen also tatsächlich Gefühle hätten, dann wäre das auch erst recht ein Argument dafür, vegan zu werden.

Hinweis: Da etwa sieben pflanzliche Kalorien notwendig sind, um eine tierische Kalorie zu erzeugen₂, müsste sogar kein einziger Mensch auf diesem Planeten mehr hungern, wenn sich alle Menschen pflanzlich ernähren würden.₄ Mehr darüber erfährst du unter Welthunger und globale Hungersnot stoppen.

Pflanzen haben vermutlich keine Gefühle – Tiere schon!

Pflanzen haben auch Gefühle Argument

Jetzt könnte man argumentieren, dass wir früher auch Tieren eine Gefühlswelt abgesprochen haben. Wir wissen auch jetzt nicht zu 100 Prozent, dass Pflanzen definitiv keine Gefühle haben. Es ist aber vernünftig, sein Verhalten dann zu ändern, wenn man etwas sicher weiß. Vorher müssen wir noch nicht zu Pflanzen-Aktivisten werden und auf die Straßen gehen, um zu demonstrieren. Bei Tieren sind wir uns hingegen der Gefühlswelt sicher. Jeder hat schon einmal ein Tier gesehen, dass Gefühle gezeigt hat. Dennoch töten wir weltweit jedes Jahr 74 Milliarden von ihnen.₅ Aus unmoralischen Gründen – und ohne, dass sie etwas verbrochen haben. Deshalb ist es an der Zeit, unsere Ernährungsgewohnheiten anzupassen – und nicht schon wieder den „Metzger des Vertrauens“ aufzusuchen.

Du bist noch nicht überzeugt? Dann schaue dir alle wesentlichen Gründe für Veganismus an. Und beantworte dir abschließend noch die Frage, wo du lieber arbeiten würdest: auf einem Schlachthof oder in einer Gärtnerei?

Hast du auch eine Frage? Dann schreibe mir einfach einen Kommentar! Ich hoffe, dass ich dir mit diesem kurzen Beitrag die Frage nach den Gefühlen von Pflanzen beantworten konnte.

Bleib‘ nachhaltig,

Christoph von CareElite - Plastikfrei leben

PS.: Du willst auch andere dafür begeistern, dass die Entscheidung für die pflanzliche Ernährung der richtige Schritt ist? Dann schaue in den Beitrag Fleischesser überzeugen hinein, den ich genau dafür geschrieben habe.

Quellenangaben:
₁,₅ Dinge erklärt – Kurzgesagt: Fleisch – Das leckerste Übel der Welt, YouTube, 24.01.2019, Web, 07.05.2020 um 10:50 Uhr, in: http://y2u.be/y6f3dwxexZM.

₂ S. Weick; Brot für die Welt; Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e.V. (2010): Fleischkonsum (Stand: März 2010). https://t1p.de/mav0. [07.05.2020]

₃ DEUTSCHER TIERSCHUTZBUND e.V.: du und das tier, Rinter als Klimasünder (Sonderdruck), abrufbar unter https://t1p.de/zpkd. [07.05.2020].

₄ M. Berners-Lee,  C. Kennelly,  R. Watson; u.a. (2018): Current global food production is sufficient to meet human nutritional needs in 2050 provided there is radical societal adaptation, abrufbar unter https://t1p.de/3phy. [07.05.2020].

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Christoph Schulz

Christoph Schulz

Ich bin Christoph, Umweltwissenschaftler und Autor - und setze mich hier bei CareElite gegen den Plastikmüll in der Umwelt, den Klimawandel und alle anderen großen Umweltprobleme unserer Zeit ein. Gemeinsam mit weiteren, umweltbewussten Bloggern will ich dir Tipps & Tricks für ein natürlich-gesundes, nachhaltiges Leben sowie deine persönliche Weiterentwicklung an die Hand geben.

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