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Nachhaltig Wäsche waschen – 11 Tipps für den umweltfreundlichen Waschtag

Nachhaltiger Wäsche waschen

Fragst du dich, wie du deine Wäsche nachhaltig waschen kannst? Super! Dann bist du hier absolut richtig. Ob bei der Waschmaschine, der Wahl des Waschmittels oder der Art deine Wäsche zu trocknen – überall warten jede Menge Chancen für einen deutlich umweltfreundlicheren Waschtag.

In diesem Artikel möchte ich dir deshalb 11 wertvolle Tipps für nachhaltiges Wäschewaschen vorstellen, die sich im wahrsten Sinne des Wortes „gewaschen“ haben! Außerdem erfährst du vorab noch, warum es eigentlich so wichtig ist, darauf zu achten. Auf geht's!

Hier schon eine kurze Übersicht vorab:

  1. Waschmittel selber machen
  2. Ökologisches Waschpulver nutzen
  3. An der Luft trocknen
  4. Wäscheklammern aus Holz verwenden
  5. Auf langlebigen Wäschekorb setzen
  6. Energieeffiziente Waschmaschine nutzen
  7. Nur so warm wie nötig waschen
  8. Waschmaschine voll beladen
  9. Auf Weichspüler verzichten
  10. Waschmaschine regelmäßig warten
  11. Wäschenetz nutzen und Mikroplastik filtern

Warum du deine Wäsche nachhaltig waschen solltest

Bevor wir uns damit befassen, was zu tun ist, sollten wir uns bewusst machen, warum es zu tun ist. Hier ein kleiner Einblick in die Probleme, die wir durch umweltfreundliches Wäschewaschen lösen können:

  • Konsum: Früher gab es traditionelles Waschpulver aus der Pappverpackung. Heute wird diese überschaubare Auswahl um chemische Gelkapseln sowie Kompakt- und Flüssig-Waschmittel in allen Farben und Formen ergänzt. Dabei kann man allein durch minimalistisches und nachhaltiges Denken richtig viel Geld sparen und gleichzeitig die Umwelt schonen.
  • Umwelt: Laut NABU landen jedes Jahr 600.000 Tonnen Waschmittel und 250.000 Tonnen Weichspüler im Abwasser – Tendenz weiter steigend. Über Kläranlagen können die Inhaltsstoffe (vor allem Tenside, Enzyme und Duftstoffe) in Flüssen, Seen und Meere wandern.₁ Hinzu kommt die Vielzahl an Plastikverpackungen, die unmittelbar nach dem Verbrauch im Müll landen. Auch der hohe Ressourcenverbrauch von und für Waschmaschinen, Wäschetrockner oder Bügeleisen darf nicht vergessen werden.

11 wertvolle Tipps für nachhaltiges Wäschewaschen

Nachhaltiges Wäschewaschen mit diesen Tipps

Du weißt jetzt grundsätzlich, worum es geht – und warum deine Mithilfe gefragt ist. Wir alle können entweder ein Teil des Problems oder ein Teil der Lösung sein. Nutze die folgenden Tipps, um selbst einen Unterschied zu machen und deine Wäsche zukünftig nachhaltiger zu waschen.

1. Waschmittel selber machen

Warum so viel Geld für chemische Waschmittel ausgeben, wenn du es zum Beispiel aus Efeu, Kastanien oder Kernseife auch einfach selbst herstellen kannst? So hast du selbst in der Hand, welche Zutaten drin stecken. Und du kannst auch jede Menge Verpackungsmüll sparen.

Im Artikel Waschmittel selber machen, erfährst du genau, worauf du dabei achten musst.

2. Ökologisches Waschpulver in ausreichenden Mengen

Vielleicht hast du auch keine Lust, dein Waschmittel selbst zu machen. Sicher ist: wir brauchen nicht hunderte unterschiedliche, sondern maximal drei unterschiedliche Waschmittel aus der Drogerie: Vollwaschmittel, Colorwaschmittel und für Woll-Kleidung auch noch Wollwaschmittel.

Waschmittel als Pulver ist definitiv umweltfreundlicher als das flüssige Pendant, da sie weniger Tenside und keine Konservierungsstoffe enthalten. Das Waschpulver gibt es zudem oft in der Papp-Verpackung ohne Plastik.

Achte darauf, dass du nur die absolut notwendigste Menge benutzt, um nicht unnötig viel zu verschwenden. Kaufe dir zudem Hochkonzentrate die ohne überflüssige Füllstoffe auskommen und dir das nachhaltige Wäschewaschen erleichtern.

3. Trocknen an der Luft

Die ökologischen und finanziellen Vorteile eines Wäscheständers, einer platzsparenden, ausziehbaren Wäscheleine oder einer Wäschespinne – also dem Lufttrocknen – gegenüber elektrischen Wäschetrocknern sind relativ schnell erklärt. Du verbrauchst keinen Strom, der unter Umständen auch noch aus nicht erneuerbaren Quellen stammt. Und du sparst jede Menge Geld, da du die Sonne bzw. die Luft die Arbeit machen lässt. Alles was du brauchst sind ein paar Wäscheklammern und eine Leine, um Shirts, Hosen oder die Bettwäsche an der Luft trocknen zu lassen. Schon allein für Kopfkissen, Bettdecke und Laken muss meist ein einzelner Trocknungsvorgang mit der Maschine gestartet werden. Ein Energieaufwand, der sich definitiv vermeiden lässt. Das Trocknen an der Luft ist eine simple Idee, die ich zu den nachhaltigen Lifehacks unserer Großeltern zähle.

Achte darauf, dass du nicht zu viel Wäsche aufhängst, damit deine Leine lange hält und deine Wäsche schnell trocknet. Eine gute Anlaufstelle für manuelle Wäschetrockner für den Balkon bietet dir der Baumarkt. Dort habe ich sowohl meine Sisal-Wäscheleine, als auch, Holz-Wäscheklammern und meinen Standtrockner her. Und falls du deine Wäsche in deiner Wohnung aufhängen musst, dann lüfte regelmäßig, um Schimmelbildung zu vermeiden.

Tipp: Du solltest deine Kleidung vorm Trocknen ordentlich ausschütteln und möglichst glätten, sodass du dir das Bügeln und damit auch jede Menge Energie sparen kannst!

4. Wäscheklammern aus Holz

Nachhaltiger Wäsche waschen

Dieser Tipp für nachhaltiges Wäschewaschen ist relativ schnell erklärt. Verzichte auf Wäscheklammern aus Plastik und ersetze sie ganz einfach durch natürlichere Holz Wäscheklammern. Sie sind meiner Meinung nach wesentlich langlebiger.

Wenn du magst, kannst du sie dir direkt hier besorgen.*

5. Langlebiger Wäschekorb

Nicht nur die Wäscheklammern, sondern auch der Wäschekorb können fair und umweltfreundlich produziert werden und aus nachhaltigen Material bestehen. Besorge dir beispielsweise einen Wäschekorb aus Bio-Baumwolle und Bambusholz als langlebige Alternative zum Billig-Korb aus Plastik.

6. Energieeffiziente Waschmaschine

Du musst deine Wäsche nicht zwingend mit einem Waschbrett waschen, wie es Oma und Opa getan haben. Denn moderne Waschmaschinen verbrauchen deutlich weniger Wasser als beispielsweise noch in den 1990er-Jahren.₂ Achte beim Kauf also unbedingt darauf, dass sie möglichst wassersparend und energieeffizient funktioniert. Es lohnt sich definitiv auf lange Sicht, etwas mehr Geld in langlebige Qualitätsware zu investieren. Die Energieeffizienzklasse sollte also mindestens eine A+++ sein.

Fallen dir weitere Tipps für nachhaltiges Wäschewaschen ein? Dann immer her damit in den Kommentaren!

7. Nur so warm wie nötig waschen

Waschmaschinen verbrauchen vor allem bei hohen Temperaturen viel Energie. Deshalb verbirgt sich in der Temperaturwahl des Waschgangs ein großes Potenzial für den Umweltschutz beim Wäschewaschen. Warum? Indem du normal verschmutzte Wäsche einfach mit 30°C anstatt mit 60°C wäschst, sparst du etwa 67 Prozent des Stromverbrauchs ein₃ und siehst bei der Sauberkeit schlussendlich keinen Unterschied. Denn sauberer als sauber geht nicht.

8. Waschmaschine voll beladen

Denke bei der Auswahl deiner Waschmaschine auch daran, dass das Fassungsvermögen möglichst genau auf deinen Haushalt abgestimmt ist, damit sie immer gut genug gefüllt ist. Denn nur bei voller Waschmaschine kommt die versprochene Energieeffizienz zum Tragen. Für bis zu drei Personen ist beispielsweise ein Fassungsvermögen von etwa vier Kilogramm zu empfehlen. Ab fünf Personen ist wiederum eine Waschmaschine mit Platz für bis zu sechs Kilogramm Wäsche umweltfreundlicher.

Tipp: Sammle also deine Wäsche nach Möglichkeit und wasche sie dann, wenn eine ausreichende Menge zusammengekommen ist.

9. Verzichte auf Weichspüler

Früher habe ich immer richtig viel Weichspüler verwendet, weil ich dachte, dass es absolut notwendig ist. Doch heute weiß ich, dass sie gar keine Reinigungsfunktion haben, sondern lediglich für Weichheit und einen frischen Duft verantwortlich sind. Dafür stecken sie voller Chemikalien, die in unsere Umwelt gelangen können. Auch das Trocknen wird schwerer, da die Weichspüler noch auf der Wäsche liegen.

10. Waschmaschine regelmäßig warten

Eine Waschmaschine ist teuer – und extrem ressourcenintensiv in der Herstellung. Es lohnt sich also sowohl für deinen Geldbeutel, als auch für die Umwelt, wenn du sie regelmäßig reinigst und damit Feuchtigkeit, Waschmittelresten und Wäscheflusen keine Angriffschance bietest.

Empfehlenswert ist es diesbezüglich beispielsweise, dass du das Flusensieb und die Türdichtung regelmäßig reinigst, die Waschmaschine und ihre Fächer nach der Wäsche offen stehen lässt und ab und zu auch Mal mit einer höheren Temperatur wäschst. Durch Letzteres lösen sich vor allem hartnäckige Fett- und Schmutzreste.

11. Wäschenetz nutzen und Mikroplastik herausfiltern

Ein letzter Tipp meinerseits ist die Nutzung eines Waschbeutels, um Kunststoffe aus deiner Kleidung vor dem Abfluss zu bewahren. Ein wesentlicher Teil unserer heutigen Mode beinhaltet kleine Kunststofffasern. Dieses sogenannte Mikroplastik löst sich beim Waschen und kann von Kläranlagen nur schwer herausgefiltert werden. Und so endet es oft als Mikroplastik im Meer – einem unserer unscheinbarsten, aber größten Umweltprobleme.

Ein Wäschenetz kann einen Großteil dieser Fasern abfangen. Du musst deine Dreckwäsche lediglich vor der Wäsche hineinlegen. Nach dem Waschgang kannst du die Fasern dann einfach herausnehmen.

Wäsche nachhaltig waschen – Kein Problem, oder?

Sehe deine Entwicklung hin zu einem nachhaltigeren Lebensstil als einen Schritt-Für-Schritt Prozess. Ich hoffe, dass ich dich mit diesen Tipps für nachhaltiges Wäschewaschen wieder einen Schritt weiterbringen konnte. Nutze sie, um selbst einen Unterschied im Haushalt zu machen und um anderen zu zeigen, wie einfach es funktioniert.

Hast du Fragen oder Anregungen? Dann schreibe mir einfach einen Kommentar.

Bleib‘ nachhaltig,

Christoph von CareElite - Plastikfrei leben

PS.: Du willst mehr über ein nachhaltiges Leben erfahren? Dann schau gern in mein Buch „Nachhaltig leben für Einsteiger“ hinein.

Quellenangaben:
₁ NABU – Naturschutzbund Deutschland e.V.: Ökologischer Waschtag, abrufbar unter https://t1p.de/gdft. [16.09.2020].

₂ Essex, J.; HeimHelden.de.: Der Wasserverbrauch einer Waschmaschine. https://t1p.de/011o. [09.08.2020].

₃ M. DuMont Schauberg Expedition der Kölnischen Zeitung GmbH & Co. KG: Experten erklären – 60-Grad-Wäschen sind überflüssig und teuer (Stand: 07.09.2018). https://t1p.de/navq. [09.08.2020].

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Christoph Schulz

Christoph Schulz

Ich bin Christoph, Umweltwissenschaftler und Autor - und setze mich hier bei CareElite gegen den Plastikmüll in der Umwelt, den Klimawandel und alle anderen großen Umweltprobleme unserer Zeit ein. Gemeinsam mit weiteren, umweltbewussten Bloggern will ich dir Tipps & Tricks für ein natürlich-gesundes, nachhaltiges Leben sowie deine persönliche Weiterentwicklung an die Hand geben.

1 Gedanken zu „Nachhaltig Wäsche waschen – 11 Tipps für den umweltfreundlichen Waschtag“

  1. Ich stecke gerade mitten im Umzug in meine neue Wohnung und habe nun gemerkt, dass meine Waschmaschine nicht mehr richtig funktioniert. Da ich mich eh etwas nachhaltiger ausrichten wollte, bin ich der Meinung, dass die alte Maschine sowieso nicht mehr geeignet war. Gut zu wissen, dass man zum nachhaltigen Waschen wirklich eine moderne Waschmaschine nutzen sollte, welche bestenfalls die Energieeffizienzklasse A+++ hat. Ich wusste auch noch gar nicht, dass nur bei einer vollen Waschmaschine die angegebene Energieeffizienz besteht.

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