Du willst einen kleinen Garten gestalten und den vorhandenen Platz optimal nutzen? Dann bist du hier genau richtig! Immer mehr Menschen wohnen auf kleineren Grundstücken, weil die Quadratmeterpreise steigen und weil man auch auf kleinen Flächen nicht auf Großzügigkeit und Funktionalität verzichten muss.
Schon mit ein paar simplen Gestaltungstricks lässt sich auch ein platzarmer Außenbereich so gestalten, dass er einladender und größer wirkt und dabei sowohl dem Auge als auch der Umwelt Freude bereitet.
In diesem Artikel stelle ich dir jetzt praktische Tipps und kreative Ideen vor, um ein kleines aber ideal genutztes vielseitiges Gartenparadies zu gestalten. Auf geht's!
1. Schaffe unterschiedliche Bereiche im Garten
Wenn dein kleiner Garten nur ein einzelnes offenes Areal ist, wirkt er auch klein. Wenn du ihn jedoch in viele kleine „Gartenzimmer“ unterteilst, die nicht direkt einsehbar sind, erzeugst du Tiefe und die Möglichkeit, den Garten nach und nach entdecken zu dürfen. 🙂
Plane zum Beispiel eine Sitzecke mit Feuerschale, eine Wildblumenecke, ein Gartenhaus mit Sitzbereich oder eine Pergola, eine Gartenbank und ein Hochbeet mit umliegender Naschecke so ein, dass sie sich den Gartenbesucher:innen nicht sofort erschließen, ohne aber den Garten zu überladen.
2. Setze auf vertikale Anlagen
Nutze den Raum nach oben, um keinen Quadratmeter der rar gesäten Bodenfläche einzubüßen. Vertikale Beete, Rankgitter, Spaliere und Kletterpflanzen erzeugen beispielsweise zusätzliche Grünfläche und nehmen kaum Platz ein.
Zudem verschafft dir ein Schiebetor mehr Platz im Vorgarten und eine Schiebetür in die Gartenhütte mehr Nutzfläche zum Abstellen von Fahrrädern und Gartenmöbeln im Winter.
3. Lege vorzugsweise runde und geschwungene Flächen an
Natürliche, weiche, runde und geschwungene Linien schenken auch kleinen Gärten Größe.
Gestalte also vor allem deine Beete und Wege dementsprechend und verzichte auf rechteckige, quadratische und kantige Formen. Auf diese Weise erzeugst du Weite.
Mit naturnahen Abgrenzungen, wie Feldsteinen oder in unterschiedlichen Höhen aneinandergereihten Holzstücken erzeugst du zudem eine harmonische Dynamik in jedem Naturgarten – ob klein oder groß.
4. Arbeite mit verschiedenen Ebenen
Indem du hin und wieder mal Niveau-Unterschiede und Blickfänge auf unterschiedlichen Höhen einplanst, verleihst deinem Garten optische Tiefe.
Eine erhöhte Terrasse, Podeste, Treppenstufen, große Pflanzkübel, Trockenmauern, Hängepflanzen oder auch Totholz-Stämme im Beet machen die Begehung deines kleinen Gartens zu einem Erlebnis.
Genauso kann Hängematte helfen, die Grundfläche effektiver zu nutzen – und den Naturgeräuschen im Garten gelassen zu lauschen.
5. Sammle Regenwasser unterirdisch in der Zisterne
Auch mit wenig Platz im Garten kannst du Regenwasser sammeln! Investiere einfach in eine Zisterne, um das Wasser unsichtbar unter deiner Rasenfläche zu speichern. Auf die große Regentonne neben deinem Haus kannst du dann verzichten und den Raum anders nutzen.
Mit einer Zisternenpumpe und dem angeschlossenen Schlauch kannst du es dann bei Bedarf zur Bewässerung nutzen. Das ist auch ganz im Sinne der nachhaltigen Gartengestaltung, da du in deinem Alltag Ressourcen schonst.
Tipp: Wie du im Garten noch mehr Wasser sparen kannst, zeige ich dir im verlinkten Beitrag.
6. Beachte Höhen und Farben bei der Bepflanzung
Wer kleine Gärten großzügiger wirken lassen will, sollte bei der Beetbepflanzung unbedingt mit Höhenunterschieden spielen.
Plane Beete am besten von vorne nach hinten in den folgenden drei Schichten:
- 1. Schicht: Bodendecker, flache Stauden und Wildblumen (z.B. Thymian und Berg-Aster)
- 2. Schicht: Mittelhohe Stauden und Sträucher (z.B. Katzenminze, Schlehe und Hundsrose)
- 3. Schicht: Großsträucher und kleine bis mittelhohe Bäume (z.B. Weißdorn und Meelbeere)
Viele der genannten Pflanzen haben auch helle Blüten (weiß, hellrosa etc.), die vor allem dunkle Gartenbereiche heller und größer erscheinen lassen – und gleichzeitig dabei helfen, das Insektensterben zu stoppen.
Zudem nehmen Bäume mit einer hohen Krone und unbewachsenem Stamm (wie eben die Mehlbeere) am Boden wenig Platz weg, sodass du dort weiterhin viele Gestaltungsfreiheiten genießt.
Tipp: Über Insektenfreundliche Kleinbäume für deinen kompakten Garten habe ich dir noch einen ausführlichen separaten Blogbeitrag verfasst. Schau auch da gern mal rein!
7. Setze Gartendeko mit Augenmaß ein
Weitere Gestaltungsideen für kleine Gärten gefällig? Minimalistische Deko-Elemente verleihen jedem Garten Charakter und zusätzliche Blickfänge, ohne ihn zu überladen. Jedes Detail verstärkt auch den Eindruck, noch längst nicht alles in deinem Garten entdeckt zu haben.
Ob Vogelhäuschen, hängende Blumenkästen, Rankgitter, ein Weinfass oder ein altes Wagenrad: Versuche auch mit der Dekoration wieder ein paar Höhenunterschiede hineinzubringen, die deinen Garten noch größer wirken lassen.
Tipp: Wie du deinen Garten vogelfreundlich gestaltest, zeige ich dir übrigens gern im verlinkten Artikel. Es ist wirklich nicht schwer!
8. Bevorzuge großflächige, einheitliche Bodenbeläge
Ob Terrassen- oder Gehwegplatten: Je größer sie sind und je weniger Fugen sie zulassen, desto größer und geordneter wirkt auch das Gesamtbild. Wenn du einen kleinen Garten gestalten, solltest du das unbedingt beherzigen.
Außerdem gewinnt dein Garten auch optisch an Weite, indem du eine kompakte Kiesfläche (kein Schottergarten!!) schaffst – zum Beispiel in der Feuerschalen-Ecke.
9. Lege Hochbeete an und nutze auch die Seiten
Hochbeete sind perfekt für kleine Gärten, da sie optische Höhenunterschiede erzeugen und bei guter Planung auch mehr Fläche zum Anpflanzen von Gemüse und Kräutern oder auch Stauraum schaffen.
Nutze zum Beispiel die Seiten des Hochbeets für zusätzliche Erträge. Ob im hängenden Topf oder durch angekippte Bretter, die du dann mit Erde füllst und bepflanzt.
Zusätzlichen Platz im Garten gewinnst du außerdem, indem du in ein Hochbeet mit Stauraum investierst. Dort kannst du dann zum Beispiel Gießkannen und Pflanzschaufeln lagern.
10. Gestalte Sichtachsen durch den Garten
Optische Durchgänge (ob mit Weg oder ohne) verleihen auch kleinen Gärten mehr Tiefe, da sie offener und interessanter wirken. Solche Sichtachsen sind sozusagen kleine Wege fürs Auge und lassen den Garten größer erscheinen. Du kannst den Blick damit also sozusagen lenken.
Das eingebettete Bild zeigt diesen perspektivischen Effekt sehr gut. Du kannst zwar gerade von der Terrasse bis zum Gartenzaun schauen, aber noch nicht erahnen, was sich links und rechts hinter den Sträuchern verbirgt.
11. Spiele mit der Spiegelung des Wassers
Wasser fördert nicht nur die Biodiversität in deinem Garten, sondern lässt ihn auch größer wirken. Ganz einfach, weil das Licht sich darin reflektiert und eine optische Weite erzeugt wird. Ganz ähnlich, wie bei den Spiegeln über dem Obst und Gemüse im Supermarkt. 😉
Mit Wasserelementen wie einer kleine Teichanlage, einem Brunnen oder einem Miniteich (z.B. aus einem halbierten Holzfass) erzeugst du solche Spiegelungen und bringst du zudem Dynamik und einen Schuss Magie in deinen kleinen Garten.
12. Bevorzuge kompakte modulare Gartenmöbel
Ob Liegen, Tische oder Stühle: Wenn sie sich zusammenklappen und gut stapeln lassen und nicht so groß und sperrig sind, stellen sie ein ideales Element für kleine Gärten dar.
Warum? Sie passen dann in jede Ecke – und du kannst sie auch flexibel nutzen und im Winter auch leicht in der Gartenhütte oder auf dem Dachboden verstauen. Zudem ermöglichen sie volle Funktionalität, ohne den Blick auf den Garten zu sehr zu nehmen.
13. Beziehe die Nachbargrundstücke in die Planung ein
Wie groß oder klein dein Garten wirkt, beeinflussen auch die angrenzendem Felder, Wiesen und natürlich auch die Nachbargärten. So oder so: Wenn du einen weiten Blick hast, solltest du ihn zulassen und in deine eigene Planung einbeziehen, damit dein Garten größer wirkt.
Stimme dich am besten auch mal mit deinen Nachbarn ab. Vielleicht könnt ihr gemeinsam für ein harmonischeres weites Gesamtbild sorgen. Eventuell darfst du auch einen bestehenden Sichtschutz (z.B. Mauern oder Zäune) von der Rückseite bepflanzen, damit dein kleiner Garten optisch weniger eingeengt wirkt.
Tipp: Im Artikel über nachhaltige Zäune kannst du dir darüber noch etwas Inspiration abholen.
Auch aus kleinen Gärten kann man Großes machen!
Ob vertikale Elemente, unterschiedliche Bereiche, Sichtachsen oder die Abstimmung mit den Nachbarn: Mit etwas Planung und Kreativität kannst du auch ein eher kleines Grundstück in eine grüne Wohlfühloase verwandeln, die ausreichend Platz zur Verfügung stellt, optisch größer wirkt und gleichzeitig auch noch dem Artensterben entgegenwirkt.
„In den kleinsten Dingen zeigt die Natur ihre allergrössten Wunder.“
Carl von Linné, schwedischer Naturforscher (1707-1778)
Jetzt wünsche ich dir viel Spaß beim Gestalten und Genießen deines grünen Refugiums! Hast du Fragen, Anregungen oder fallen dir noch mehr Tipps ein, um kleine Gärten groß rauskommen zu lassen? 😉 Dann freue ich mich auf deinen Kommentar.
Bleib kreativ und naturnah,
PS: Im Laufe der Zeit habe ich viele Fehler entdeckt, die häufig im Naturgarten gemacht werden. Schau sie dir jetzt als Nächstes im verlinkten Beitrag an, um sie direkt zu vermeiden.