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App für papierloses Bezahlen - Digitale Kassenbons

Smartphone App für digitale Kassenbons & papierloses Bezahlen

Gibt es eigentlich digitale Kassenbons und papierloses Bezahlen? Da ich die Zettelwirtschaft mit Bewirtungs- und Kassenbelegen und den ganzen Müll satt hatte, habe ich mich nach Lösungen umgesehen. Einer der bereits an einer umfassenden App für digitale Kassenbons und papierloses Bezahlen arbeitet, ist der Bremer Amir Karimi – mit ihm habe ich mich zum Interview verabredet. Vor einiger Zeit hatte er selbst die Nase voll von den vielen und eigentlich auch überflüssigen Kassenbons. Nun entwickelt er seine admin App, mit der man Quittungen ganz einfach sammeln kann, um das Einkaufen zu vereinfachen und den ganzen Thermopapier-Müll einzusparen. Viel Spaß!

Wer und was steckt hinter der admin App zum papierlosen Quittieren?

Papierlos Einkaufen ohne Kassenbons - Digitaler Kassenbon

Unser Team besteht aus Entwicklern, Programmierern, Designern. Oder, wie wir sagen: Visionären. Mit unseren Fähigkeiten, unserer Erfahrung und unserer Begeisterung für kreative Herausforderungen schaffen wir raffinierte digitale Lösungen. Unser Ziel: Die Entwicklung exzellenter Produkte, die für jeden komfortabel nutzbar sind. Dafür gestalten wir als Software-Architekten virtuelle Umgebungen, in denen sich Menschen ganz natürlich und intuitiv bewegen können. Und integrieren damit technologische Innovation perfekt in reale Lebenswelten. Unsere Zielrichtung ist: Immer voraus. Und unsere Softwarelösungen sind es auch. Wir können mit der rasanten technologischen Entwicklung Schritt halten.

Weil wir die neuesten Möglichkeiten aus der Welt der Programmierung kennen und Wege finden, sie bestmöglich anzuwenden. Dafür gehen wir mit einem wachen Blick durch unseren Alltag und entdecken, wo Software Optimierungspotenziale schaffen kann.

Welches Problem löst ihr mit dem papierlosen Quittieren?

Die Art und Weise, wie Einkäufe im Einzelhandel bisher quittiert werden, bringt eine ganze Reihe von Problemen mit sich: Zum einen bestehen einer Studie zufolge 14 von 19 Belegen, die an deutschen Kassen gedruckt werden, aus Thermopapier. Das ist mit der Chemikalie Bisphenol A beschichtet, die als äußerst gesundheitsgefährdend gilt, weil sie hormonell wirkt und sogar krebserregend sein kann. Deswegen verbietet die EU Thermopapier ab dem Jahr 2020. Dazu kommt, dass die Kassenzettel, wie wir sie bisher kennen, Unmengen von Papier verbrauchen – obwohl sie oft schon direkt an der Kasse im Müll landen. Mal abgesehen von dem Umweltaspekt ärgert es mich, dass etwas aufwendig produziert wird, nur, damit es am Ende direkt wieder weggeschmissen wird. (Artikelempfehlung: Papiermüll einsparen)

Aber nicht nur das: Das Sammeln und Aufbewahren von relevanten Kassenbons ist eine ziemlich chaotische Angelegenheit für Verbraucher. Die Kassenzettel zerknüllen, verblassen oder gehen verloren. Wie oft ich schon nach Belegen gesucht habe! Die App admin löst dieses Problem, weil alle Quittungen an einem zentralen Ort aufbewahrt werden und jederzeit von jedem Ort durchsuchbar sind: Die App erstellt direkt beim Kauf einen digitalen Kassenbon und archiviert ihn für die Kunden – und zwar in einem Ordnersystem, dass er nach seinen Bedürfnissen individuell anlegen kann. Gleichzeitig erkennt die Software, welche Belege für die Einkommensteuererklärung relevant sein können und legt die Posten dementsprechend für den Nutzer gesondert ab. Bei Bedarf können Nutzer Ordner zum Beispiel für den Steuerberater oder den Partner freigeben. So wird nicht nur die Umwelt entlastet, sondern Verbraucher können bei der Steuererklärung mehr Geld zurückbekommen – eine echte Win-win-Situation also.

Wie funktioniert die admin App ganz praktisch?

Papierlos Einkaufen ohne Kassenbons - Digitaler Kassenbon

Wir haben natürlich bei der Entwicklung darauf Wert gelegt, admin so intuitiv wie möglich zu gestalten, um einen reibungslosen Ablauf an der Kasse zu gewährleisten. In der Praxis geht das Ganze so: Die Nutzer registrieren sich einmalig in der admin-App, die sie zuvor kostenlos auf ihr Smartphone heruntergeladen haben. Beim Bezahlen an der Kasse wird der digitale Kassenbon per NFC (oder alternativ QR-Code) kontaktlos direkt auf das Smartphone der Kunden übertragen. Dort erscheint dann eine Push-Meldung auf dem Bildschirm, dass ein neuer Bon hinzugefügt wurde. In der App selbst kann der User anschließend die Bons sortieren – zum Beispiel in spezielle Ordner – oder markieren beziehungsweise „merken“, sodass besonders wichtige Quittungen in einer Art Favoritenliste zusammengefasst werden. Das ist besonders hilfreich bei z.B. Garantiebelegen.

Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, Ordner dauerhaft oder für einen bestimmten Zeitraum freizugeben. Buchhalter oder Steuerberater können dann von ihren Geräten aus auf die Belege in dem Ordner zugreifen und sehen, wenn neue hinzugekommen sind. Dadurch sparen sich die Nutzer das lästige Einscannen und zeitintensive Übermitteln von Quittungen: Sie müssen lediglich per Fingertipp ihren Bon in den jeweiligen Ordner legen.

Zu der Hardware: Beim Händler kommen NFC-Geräte zum Einsatz. Sie werden einfach in das bestehende Kassensystem integriert und sind vielerorts bereits vorhanden – etwa 60 Prozent aller Terminals in Deutschland sind bereits mit NFC ausgestattet. Durch die RFID-basierte Technologie ist dabei keine mobile Internetverbindung notwendig. Es muss sich also niemand Sorgen machen, dass die App nicht funktioniert, wenn das Smartphone mal keinen Empfang hat.

Ich finde die Digitalisierung von Kassenbons kommt verhältnismäßig spät. Warum hat sich das bisher niemand getraut?

Papierlos Einkaufen ohne Kassenbons - Digitaler Kassenbon

Es ist immer schwierig alte Gewohnheiten zu durchbrechen. Der Einzelhandel ist im Vergleich zum E-Commerce noch nicht mit der digitalen Rechnung vertraut, lange Zeit war diese ja auch gar nicht erlaubt. Dann gab es ein paar Experimente, zum Beispiel von Deichmann, mit Belegen, die nach Abfrage an der Kasse per E-Mail an den Kunden gesendet wurden. In anderen Ländern, zum Beispiel England, ist das sogar ziemlich etabliert – in Deutschland aber hat sich das nicht durchgesetzt, ich vermute, weil die Deutschen sehr vorsichtig mit ihren Daten umgehen, und weil es auch länger gedauert hat an der Kasse, bis man seine Daten übermittelt hat. Im Online-Handel hat sich die digitale Quittung hingegen durchgesetzt, weil es die praktischste Lösung ist und die Menschen damit mehr oder weniger von Anfang an umgehen mussten.

Warum gibt es bislang keine andere Möglichkeit zum digitalen Quittieren?

Ich denke: Die Lösung für den Einzelhandel muss massentauglich sein. Aber da besteht natürlich ein Risiko, denn quasi gleichzeitig muss das System an den Kassen UND bei den Verbrauchern etabliert werden. Das ist natürlich eine Herausforderung, an die sich bislang keiner getraut hat. Stattdessen gibt es Insellösungen, etwa von einzelnen Handelsketten, die den Service mit in ihren Apps anbieten, aber immer nur als Ergänzung zum normalen Beleg.

Wir haben uns das alles angeschaut und wollen es mit einer Lösung wagen, die all diese Besonderheiten berücksichtigt. Der Verbraucher soll sich nicht für jeden Händler eine andere App herunterladen müssen, das ist unübersichtlich. Mit admin haben wir alle Bons digital an einem Ort. Damit können wir den Einzelhandel revolutionieren. Gleichzeitig würde es Verbraucher und Händler entlasten und Retouren und Umtäusche wären viel einfacher. Niemand muss mehr nach einem alten Papierbeleg suchen, wenn ein Artikel nicht mehr funktioniert oder doch nicht gefällt, sondern gibt einfach nur den Artikel, den Laden, den Kauftag oder eine andere Information ein, um die gespeicherten Belege zu durchsuchen, und kann sie dann entsprechend vorzeigen. Das ist einfach und genial, beziehungsweise: genial einfach.

Wo können unsere Leser die Admin App bekommen? 

Wer sich vom Papierbon verabschieden möchte, kann sich admin ab 2019 kostenlos für die Betriebssysteme iOS und Android herunterladen.

Großartig – Unsere Unterstützung habt ihr!


Ich persönlich finde diese App zum papierlosen Bezahlen einfach mehr als zeitgemäß. Nicht nur aufgrund der Zettelwirtschaft und des ganzen Mülls bei privaten Einkäufen, die unter Umständen gar keinen Beleg benötigen. Das Thermopapier hat auch Folgen für unsere Gesundheit – denn es enthält die gefährliche Chemikalie BPA (Bisphenol A), die unseren Hormonhaushalt durcheinander wirbelt. Das sorgt für Verwirrungen bei der Mülltrennung, denn Thermopapier darf nicht im Altpapier entsorgt werden. Es gehört in den Restmüll. Da viele Menschen nicht darüber Bescheid wissen, gelangt BPA in den Recycling-Kreislauf und schlussendlich über Umwege in unsere Gewässer. 

Was denkst du grundsätzlich über Kassenbelege und was hältst du von der App-Idee für den digitalen Kassenbon?

Ich freue mich auf deinen Kommentar und dieser Interview.

Bleib‘ sauber,

Christoph von CareElite - Plastikfrei leben

PS.: Im Artikel Zero Waste Apps habe ich die besten Apps zur Vermeidung von Müll bereitgestellt. Vielleicht findest du auch dort ein paar Smartphone-Anwendungen, die deinen Alltag vereinfachen.

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Christoph Schulz

Christoph Schulz

Ich bin Christoph, Umweltwissenschaftler und Autor - und setze mich hier bei CareElite gegen den Plastikmüll in der Umwelt, den Klimawandel und alle anderen großen Umweltprobleme unserer Zeit ein. Gemeinsam mit weiteren, umweltbewussten Bloggern will ich dir Tipps & Tricks für ein natürlich-gesundes, nachhaltiges Leben sowie deine persönliche Weiterentwicklung an die Hand geben.

6 Gedanken zu „Smartphone App für digitale Kassenbons & papierloses Bezahlen“

  1. Hallo Christoph,
    Bin schon gespannt auf die Admin App.
    Mich nerven diese Unmengen von Kassenbons die sich in allen Taschen ansammeln.
    Gruß Tanja

    1. Hi Tanja! Definitiv, die Thermo-Kassenbons sind ein großes Müllproblem. Weil sie auch häufig in der Umwelt landen..
      Viele Grüße,
      Christoph

  2. Ich kann mir gut vorstellen, dass diese App bei vielen sehr gut ankommen wird. Werde das ganze weiter verfolgen und bin gespannt auf die ganze Entwicklung.

  3. Hi Christoph!
    ich finde deine App extrem interessant. ich hatte sogar die gleiche Idee letzter Woche aber dachte ich mir: „jemand hat sowas bestimmt in DE schon gemacht“. Nach viel recherchieren, bin auf dieser Seite gelandet.
    Wäre cool wenn wir kontakt aufnehmen könnten. Ich habe ein paar Ideen/Ergänzungen, und Fragen über die App. 🙂
    Ich freue mich auf deine Rückmeldung und über Infos, wo ich die Status von der Entwicklung deiner App sehen kann.
    Vielen Dank!
    Nicolas

    1. Moin Nicolas! Sehr schön, wende dich dazu einfach direkt an Amir Karimi und sein Team – viel Erfolg bei einer möglichen Kooperation.
      Beste Grüße,
      Christoph

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