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Solarenergie Mythen – Die häufigsten Irrtümer und Vorurteile rund um Solar- und PV-Anlagen widerlegt

Solarenergie Mythen – 10 Irrtümer und Vorurteile rund um Solar- und PV-Anlagen einfach widerlegt

Du willst Solarenergie Mythen kennenlernen, die sich echt hartnäckig halten? Dann bist du hier genau richtig! In einer Welt, in der wir Menschen händeringend nachhaltige Lösungen für die größten Umweltprobleme unserer Zeit suchen, steht die Sonne wie ein leuchtender Hoffnungsschimmer am Horizont.

Denn die Solarkraft zählt, im Gegensatz zu Kohle, Öl und Gas zu den unendlich verfügbaren, erneurbaren Energiequellen und lässt sich sogar ganz einfach auf dem eigenen Hausdach nutzen. Dennoch gibt es einige Vorurteile, die viele Menschen von einer Investition in eine Solar- oder PV-Anlage abhalten.

In diesem Artikel möchte ich dir deshalb jetzt die häufigsten Mythen rund um die Solarenergie vorstellen und sie logisch widerlegen. Dabei lernst du auch direkt ihre wichtigsten Vorteile kennen. Auf geht's!

1. „Solarenergie ist zu teuer.“

Ein hartnäckiger Mythos ist definitiv, dass die Preise für Photovoltaik- und Solaranlagen zu hoch sind. Doch zum einen handelt es sich um eine Investition, mit der Verbraucher:innen langfristig (durch eigene Energieerzeugung und -nutzung, sowie die Einspeisung ins öffentliche Netz) auf nachhaltige Art und Weise viel Geld sparen.

Zum anderen sind die Kosten für Solarenergie in den letzten Jahrzehnten stark rückläufig. Grund dafür sind vor allem die Massenproduktion und der technische Fortschritt bei Solarzellen. Und selbst für den Fall, dass man nicht das nötige „Kleingeld“ hat oder bekommt – lassen sich Solaranlagen sogar ohne Anschaffungskosten mieten.

Zudem erhöhen staatliche Förderprogramme (z.B. von der KfW) und/oder steuerliche Anreize (z.B. Umsatzsteuerbefreiung) die finanzielle Attraktivität – und auch die Unabhängigkeit vom Energiemarkt steigt. Solarenergie ist also keine kostspielige Ausgabe, sondern eine chancenreiche Investition. Schau einfach mal mithilfe dieses Sollarrechners, wie groß dein (Strom-)Sparpotential ist und mit welchen Investitionskosten du in etwa kalkulieren kannst.

2. „Solarenergie ist extrem umweltschädlich.“

Solarenergie soll umweltschädlich sein

Dass die Herstellung von Photovoltaik-Modulen die Umwelt zerstört, gehört ebenfalls in die Welt der Solarenergie Märchen. In den Solarzellen befinden sich nämlich laut Umweltbundesamt keine Rohstoffe, die weltweit knapp oder in der Beschaffung (weder ökologisch noch sozial) problematisch sind.1

Und nach rund 1-2 Jahren amortisiert sich der Energieaufwand für die Produktion, den Transport, die Installation, den Betrieb und die Entsorgung von Photovoltaikanlagen ohne Batteriespeicher auch schon wieder.

Nicht zu vergessen, dass die verbraucherseitige Entscheidung für Solartechnik die umweltzerstörerische Gewinnung von Kohle, Öl und Gas – und den CO2-Ausstoß, der damit einhergeht – massiv reduziert. So kann zum Beispiel der Klimaschutz vorangetrieben (Stichwort: Energiewende) und dem Artensterben entgegengewirkt werden.

Außerdem lassen sich Solarpaneele – genauso wie Batteriespeicher – gut recyceln. Das Elektro- und Elektronikgerätegesetz (ElektroG) verpflichtet Hersteller:innen sogar, alte Module zurückzunehmen. Solarenergie ist also weder teuer noch umweltschädlich. Teuer sind nur die ökologischen Schäden, die fossile Energieträger auf Dauer anrichten.

3. „Solarenergie funktioniert nicht, wenn der Himmel bewölkt ist.“

Sicherlich hast du auch schon einmal einen Sonnenbrand bekommen, obwohl am Himmel den ganzen Tag eine scheinbar dichte Wolkendecke schwebte. Genauso kann die Sonnenstrahlung die Solarzellen der PV-Anlage auch dann erreichen, wenn der Himmel mal nicht strahlend blau ist.

Die Leistung fällt dann zwar etwas geringer aus – doch es wird definitiv weiterhin Strom erzeugt, sodass man der Solaranlage nicht ankreiden kann, dass sie unzuverlässig sei oder nur im Sommer funktionieren würde.

4. „Solaranlagen lohnen sich in Deutschland einfach nicht!“

Durchschnittlich können wir in Deutschland über das gesamte Jahr etwa 1665 Sonnenstunden genießen. Im Jahr 2022 waren es sogar 2024 Sonnenstunden. Laut Deutschem Wetterdienst handelte es sich tatsächlich um das sonnigste Jahr seit Messbeginn – die Tendenz ist also sonnig.

Und genügend Fläche steht laut Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) in Deutschland ebenfalls zur Verfügung, ohne ausufernde Konflikte mit der Landwirtschaft oder dem Naturschutz zu provozieren.2 Dementsprechend sind die Bedingungen in unseren Gefilden sehr gut, um von Solarenergie zu profitieren.

Wie sehr sich die Investition für dich lohnt, kannst du mit diesem Solarrechner ganz einfach herausfinden*.

Tipp: Für einen möglichst hohen Ertrag sollte das Dach bzw. die PV-Anlage möglichst nach Süden oder Ost-West ausgerichtet werden.

5. „Solaranlagen erhöhen die Brandgefahr und sind im Brandfall schwer zu löschen.“

Bei dieser Aussage handelt es sich ausnahmsweise mal nicht um einen Irrtum, sondern eher um ein hartnäckiges Gerücht. Natürlich ist die Brandgefahr durch elektronische Technik auf dem Dach etwas höher, als ohne sie. Mit einer fachgerechten Installation lassen sich mögliche große Sorgen aber schon im Keim ersticken.

Ein Team aus Forscher:innen der Fraunhofer ISE untersuchte die Brandrisiken von Solaranlagen zwischen 2011 und 2015 ganz genau. Das Ergebnis? Tatsächlich gab es rund 210 Brandfälle im genannten Zeitraum – und bei 80 Fällen davon wurde auch das Gebäude in Mitleidenschaft gezogen. Schlussendlich verursachten allerdings nur 0,006 Prozent der damals ungefähr 1,5 Millionen installierten Photovoltaik-Anlagen einen Brand.

Die Brandgefahr ist also sehr gering, zumal sich die Technik ja stetig weiterentwickelt. Doch selbst, wenn es zu einem Brand kommt, kann die Feuerwehr die brennenden Solarmodule im Falle der Fälle problemlos löschen. Angst vor der Solarenergie muss also niemand haben.

6. „Solaranlagen sind zu wartungsintensiv und bei der Installation geht das Dach kaputt.“

Solaranlagen sind nicht wartungsaufwendig

Selbstverständlich muss eine Solaranlage regelmäßig kontrolliert und gewartet werden. Schon allein, um Ertragseinbußen und auch elektronischen Schäden vorzubeugen. Wird die Wartungspflicht als Verbraucher:in nicht ernst genommen, kann es sein, dass die Versicherung im Schadensfall nicht zahlt.

Doch wir sprechen hier ja über Solarenergie Mythen! Der Wartungsaufwand ist schlussendlich nicht annäherend so massiv, wie ihn viele Pessimist:innen erwarten. Es ist nur ratsam, einen Wartungsvertrag mit der Fachfirma deines Vertrauens zu machen und etwa alle 4 Jahre eine Kontrolle vornehmen zu lassen. Dabei kannst du dich entspannt zurücklehnen.

Und Angst davor, dass das Dach bei der Montage der PV-Anlage beschädigt wird, musst du auch nicht haben. Wichtig ist nur, dass du eine erfahrene Fachfirma beauftragst, die das Montagesystem der Solartechnik passend zur Dachschräge und Dachstruktur auswählt. Schlussendlich ist die Installation auch weder kompliziert noch zeitaufwendig.

7. „Solaranlagen haben eine kurze Lebensdauer und ihre Leistung lässt schnell nach.“

Ein weiterer, widerspenstiger Irrtum ist die Vermutung, dass die Leistung der Solarzellen bereits nach wenigen Jahren nachlässt, sodass relativ schnell weitere Investitionen notwendig sind. Dabei liegt die durchschnittliche Nutzungsdauer von Solaranlagen laut Fraunhofer ISE bei etwa 25-30 Jahren.

Bis dahin nimmt der Ertrag aufgrund des leicht nachlassenden Wirkungsgrades um nur etwa 0,5 Prozent pro Jahr ab. Schlussendlich liegt die Leistung also auch nach drei Jahrzehnten – einem Zeitpunkt, zu dem sich die Investiton natürlich längst armortisiert (dauert etwa 10-11 Jahre) hat – also immer noch bei 80 Prozent. Und sollte die Leistung doch niederiger sein, kann man sich im Regelfall auch noch auf die Herstellergarantie auf die Solaranlage berufen.

8. „Solarenergie lässt sich nicht speichern und erzeugt zu wenig Energie.“

Und hier haben wir auch schon das nächste Solarenergie Vorurteil, das längst in die Geschichtsbücher gehört, da sich die technischen Möglichkeiten extrem rasant weiterentwickeln. Heutzutage kann man gemeinsam mit der Photovoltaik-Anlage nämlich auch noch einen Batteriespeicher installieren.

Durch die Kombination lässt sich überschüssige Energie tagsüber speichern und später verwenden, wenn die Sonne nicht scheint.

Die Verbraucherzentrale gibt an, dass sich Batteriespeicher für Privathaushalte inzwischen oftmals lohnen – und dass sich dadurch sowohl der Eigenverbrauch als auch der Autarkiegrad steigern lässt. Wichtig ist aber, den Speicher nicht zu groß zu wählen und gegebenenfalls ausreichend Platz im Hauswirtschaftsraum einzuplanen.

9. „Mit kleinen Dachflächen oder als Mieter:in habe ich keine Chance auf Solarstrom.“

Zu den typischen Solarmythen gesellt sich auch der Irrglaube, dass sich kleine Anlagen nicht lohnen würden. Natürlich gibt es etwaige Fixkosten bei der Montage, die sich umso mehr rechnen, je mehr Solarzellen auf dem Hausdach Platz finden. Dennoch kann es sich auch bei kleinen Dachflächen lohnen, in eine Solaranlage zu investieren. Vor allem, wenn dein Haushalt einen sehr hohen Energieverbrauch hat – oder wenn du den Strombedarf deiner Gartenhütte nachhaltig decken willst.

Genauso hast du übrigens auch eine Chance, Solarstrom zu nutzen, wenn du zur Miete wohnst. Unterschätze auf keinen Fall, dass es auch für Vermieter:innen finanziell (und auch ökologisch) von Vorteil ist, wenn die Mieter:innen grünen Strom aus erneuerbaren Quellen erzielen. Es lohnt sich für alle Seiten, das Thema und die Chancen gemeinsam zu besprechen.

10. „PV-Anlagen auf dem Dach sind hässlich.“

Solaranlagen auf dem Dach sind nicht hässlich

Wenn alle anderen Argumente widerlegt sind, zücken Solarenergie-Gegner:innen in Diskussionen gerne ihre Geheimwaffe: die Optik der Solaranlagen. Natürlich ist sie Geschmacksache – und über die kann man ja bekanntlich streiten.

Doch zum einen entwickelt sich das Design der PV-Technik stets weiter – es gibt zum Beispiel sogar schon Solardachziegel, die die Anlage wesentlich unauffälliger machen. Zum anderen entsteht bei klassischen PV-Paneelen meiner Meinung nach mit einer gleichmäßigen Anordnung ohne Lücken am Ende ein ziemlich stimmiges, futuristisches Gesamtbild auf dem Hausdach.

Das Solaranlagen (möglicherweise) hässlich sind, sollte bei der unfassbar langen Liste an ökologischen und finanziellen Vorteilen allerdings so oder so nur eine Nebenrolle spielen.

Solarenergie Mythen ablegen, die Chancen sehen und sie nutzen!

Um Veränderungen zuzulassen, veraltete Glaubenssätze abzulegen und nachhaltiger zu leben, ist es ungeheuer wichtig, sich mit bestehenden Vorurteilen und auch Missverständnissen rund um die Solarenergie zu beschäftigen.

Hier und heute habe ich dir die größten Mythen vorgestellt und nach und nach entkräftet, sodass du einen klaren Blick auf die Chancen hast, die dir eine Solar- oder PV-Anlage auf dem eigenen Dach bietet. Prüfe jetzt direkt mit diesem Solar-Rechner*, wie sehr sich die Investition für dich lohnen würde.

Mit relativ einfachen Mitteln kannst du dann (sogar ohne Anschaffungskosten!) daueraft viel Geld sparen und deinen ökologischen Fußabdruck drastisch reduzieren.

„Menschen mit einem sonnigen Gemüt gelingt es wesentlich leichter, über den eigenen Schatten zu springen.“

Ernst Ferstl (mehr unter Sonne Zitate)

Ich hoffe doch sehr, dass ich mit diesem Artikel etwas Licht ins Dunkle bringen konnte! 😉

Hast du Fragen, Tipps oder eigene Erfahrungen mit der Solartechnik gemacht, die du teilen möchtest? Dann freue ich mich sehr auf deinen Kommentar!

Bleib‘ offen und umweltfreundlich,

Christoph von CareElite - Plastikfrei leben

PS: Strom nachhaltig zu erzeugen ist das eine. Den eigenen Energieverbrauch zu reduzieren das andere. Wie du im Alltag effektiv Strom sparst, erläutere ich dir deshalb jetzt als Nächstes im verlinkten Beitrag.

Quellenangaben:

  1. L. Storch; Norddeutscher Rundfunk: Wie umweltschädlich sind Solarzellen? (Stand: 26.09.2021), abrufbar unter https://www.tagesschau.de/wissen/technologie/photovoltaik-recycling-101.html. [20.02.2024]. ↩︎
  2. H. Wirth (Fraunhofer
    ISE): Aktuelle Fakten zur Photovoltaik in Deutschland, Fassung vom 16.1.2024, abrufbar unter https://www.ise.fraunhofer.de/content/dam/ise/de/documents/publications/studies/aktuelle-fakten-zur-photovoltaik-in-deutschland.pdf, abrufbar unter https://www.ise.fraunhofer.de/content/dam/ise/de/documents/publications/studies/aktuelle-fakten-zur-photovoltaik-in-deutschland.pdf. [20.02.2024]. ↩︎
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Christoph Schulz

Christoph Schulz

Ich bin Christoph, Umweltwissenschaftler und Autor - und setze mich hier bei CareElite gegen den Plastikmüll in der Umwelt, den Klimawandel und alle anderen großen Umweltprobleme unserer Zeit ein. Gemeinsam mit weiteren, umweltbewussten Bloggern will ich dir Tipps & Tricks für ein natürlich-gesundes, nachhaltiges Leben sowie deine persönliche Weiterentwicklung an die Hand geben.

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