Du willst dein Gartenhaus bewachsen lassen und wissen, welche Kletterpflanzen sich besonders gut eignen? Dann bist du hier absolut richtig!
Ein Gründach ist natürlich schon ein großartiges Mittel, um den eigenen Garten etwas nachhaltiger zu gestalten und ihm artenreiches Leben einzuhauchen. Doch auch die Wände deiner Hütte lassen sich mit einfachen Mitteln begrünen, sodass nicht nur ein malerischer Anblick, sondern auch neuer Lebensraum für Vögel und Insekten entsteht.
In diesem Artikel möchte ich dir jetzt die besten Selbstklimmer und Gerüstkletterer aus der Pflanzenwelt vorstellen, die sich wunderbar als Fassadengrün deiner Gartenhütte eignen. Außerdem erhältst du wertvolle Tipps und erfährst zum Abschluss auch noch, auf welche Rankpflanze du lieber verzichten solltest. Auf geht's!
1. Weinreben
Wie wäre es, wenn du deine Laube mit Wilden Weinreben (bekommst du hier*) bewachsen lässt und ein besonderes, mediterranes Flair erzeugst? Das plane ich zumindest am eigenen Gartenhaus, da die Weinreben sehr gut an Holzbalken wachsen, umweltfreundlich sind und als Schattenspender sowie als Nahrungsquelle dienen.
Wichtig ist auf jeden Fall, dass du rund um deine Gartenhütte ausreichend Bodenbereich frei lässt, um die Reben dort einzupflanzen. Mit Rankhilfen aus Metall oder Holz sorgst du dann dafür, dass sie sich selbst den Weg ebnen.
Tipp: Wenn du dein Gartenhaus gerne das ganze Jahr über in „grün“ sehen würdest, dann gibt es auch immergrüne Sorten, wie beispielsweise die Armands Waldrebe*. Sie ist allerdings in Deutschland nicht heimisch und daher weniger artenfreundlich.
2. Brombeere
Wichtig ist auch die Wahl von Rankpflanzen, die keinen Schaden am Holz oder generell an Gebäudefassaden hinterlassen. Zu diesen zählt auch eine weitere Schlingpflanze, nämlich die Wilde Brombeere, die du hier bei der Baumschule-Horstmann* bekommst.
Sie ordnet sich bei den Spreizklimmern ein, wächst sehr üppig und liefert regelmäßig frische, genießbare Früchte aus dem eigenen Garten. Außerdem ist sie extrem wertvoll für unzählige Vogel-, Schwebfliegen-, Raupen- und Wildbienenarten.
3. Efeu
Wilder Efeu (bekommst du hier*) ist Lebensraum, Sichtschutz, Wandverzierung, Luftbefeuchter und -reiniger in einem. Zudem ist er extrem anspruchslos, wächst auch an schattigen Plätzen und ist auch im Winter schön grün.
Sein Ruf hat etwas gelitten, weil die vielen Haftfüßchen die Fassade beschädigen sollen. Natürlich kann die Lasur auf dem Holz etwas in Mitleidenschaft gezogen werden – dem (harten) Holz selbst, passiert aber in den seltensten Fällen etwas.
Und deshalb ist der wurzelkletternde Efeu auch sehr gut geeignet, wenn du dein Gartenhaus bewachsen lassen möchtest.
Zusatz-Tipp: Wusstest du, dass du aus Efeublättern auch großartiges Spülmittel machen kannst? Wie das funktioniert, zeige ich dir gern im verlinkten Beitrag!
4. Kletterhortensie
Die beliebte Kletterhortensie (Hydrangea petiolaris) gehört zu den wurzelkletternden Selbstklimmern, die sich mit ihren Haftwurzeln an festen Wänden oder Zäunen festhalten. Im Winter wirft sie zwar ihr Laub ab, jedoch verhilft sie jeder Gartenhütte bis dahin zu einem besonders farbenfrohen Gesamtbild.
Kleiner Wermutstropfen: Die Kletterhortensie stammt aus dem Fernen Osten und ist daher nicht in Deutschland heimisch. Dementsprechend fliegen Bienen und andere Gartentiere leider – und im wahrsten Sinne des Wortes – nicht auf die Pflanze.
5. Kletternde Rosen
Die Kletterrose ist ein Spreizklimmer und sorgt nicht nur für begrünte, sondern auch bunte, blütenreiche Wände im Garten. Besonders gut geeignet sind die Rambler-Rosen, weil sie sehr schnell wachsen und extrem robust und pflegeleicht sind.
Ich persönlich bevorzuge Wildrosen, wie die Hundsrose (gibt's hier*), weil sie extrem insektenfreundlich ist und auch in einen vogelfreundlichen Garten passt.
So oder so solltest du die Pflanze aber unbedingt mit einer Rankhilfe unterstützen.
6. Spalierobst
Unter Spalierobst versteht man Obstbäume, die an einem Gerüst ausgerichtet und befestigt werden. Sie eignen sich besonders gut für alle, die nicht ganz so viel Platz im Garten zur Verfügung haben, da Apfel-, Birn-, Sauerkirsch- und so viele weitere -bäume (gibt's alle hier*) flach an der Wand entlangwachsen.
Das sieht nicht nur sehr gut aus, sondern liefert auch in regelmäßigen Abständen leckere Früchte. Ein sicherlich nicht ganz unwichtiger Grund dafür, dein Gartenhaus damit bewachsen zu lassen.
Vor allem aber sind Obstbäume mit ihren wunderschönen Blüten echte Insektenmagneten. Und auch Vögel und andere Gartentiere bedienen sich an ihrem Obst.
Ich möchte aber nicht unerwähnt lassen, dass das Spalierobst auch die entsprechende Fachkenntnis und Pflege benötigt.
7. Geißblatt
Extrem wandfreundlich sind auch schnell wachsende Schlingpflanzen, wie das Wald-Geißblatt (auch Deutsches Geißblatt genannt; gibt's hier*). Die insektenfreundliche heimische Pflanze kannst du an der Wand deiner Gartenhütte einfach zurückschneiden, falls sie sich zu rasant und ausgiebig ausbreitet.
Das Geißblatt ist im Hinblick auf den Wasserbedarf und den Standort relativ anspruchsvoll, doch die Blütenpracht und der Duft in deinem Garten tragen dazu bei, dass sich dieser Aufwand lohnt.
8. Akebie
Eine wirklich pflegeleichte Kletterpflanze ist die Akebie. Ihre Schlingtriebe wachsen aufrecht nach oben und ihre rosafarbenen Blüten geben jedem Gartenhaus einen besonderen Charme.
Wenn du ideale Bedingungen schaffst und sie an relativ windgeschützte Wände pflanzt, wird dir die Schlingpflanze eine Menge Freude bereiten. Das gilt allerdings nicht für die Insektenwelt, da die Akebie aus den tropischen Regionen stammt.
9. Blauregen
Wenn du dein Gartenhaus bewachsen lassen willst, dürften dir auch Schlingpflanzen wie der Blauregen weiterhelfen. Die wirklich strahlend blauen und angenehm duftenden Blüten machen jede Wand zu einem echten Hingucker und kommen besonders an vollsonnigen Plätzen zum Vorschein.
Der Blauregen ist auch deshalb in vielen Gärten zu finden, weil er blütenreich, gesund und schnellwachsend ist. So schnell, dass er sehr schwer werden kann, weshalb die Rankhilfe im Idealfall fest an der Holzwand deines Gartenhauses befestigt ist.
Gegen das Artensterben hilft der Blauregen nur leider nicht, da er nicht in Deutschland heimisch ist und keinen ökologischen Mehrwert hat.
10. Gewöhnliche Waldrebe
Die Gewöhnliche Waldrebe (gibt's hier*) stellt zwar keine essbaren Lebensmittel zur Verfügung, ist aber extrem wildbienenfreundlich und erzeugt ein schönes, grünes Gesamtbild der Gartenhütte.
Die Pflanze kann bis zu 10 Meter hoch klettern. Eine kleine Rankhilfe solltest du ihr dennoch bieten. Durch das Anbringen von Leitschnüren kannst du sie dann auch so steuern, wie du es gern hättest.
Gartenhaus bewachsen lassen? Kein Problem!
Jede Rankpflanze hat eigene Ansprüche. Berücksichtige bei deiner Wahl also auch Standortfaktoren, wie Sonne, Wind und Wasser und generell die Bedürfnisse der Pflanze.
Nutze Kletterhilfen, damit Efeu, Hundsrose und Co. es nicht so schwer haben und auch dorthin wachsen, wo du sie gern hättest. Um die Wand deines Gartenhauses nicht zu beschädigen, solltest du außerdem lieber auf aggressive Kletterpflanzen wie den Knöterich verzichten.
„Die Bäume, die Sträucher, die Pflanzen sind der Schmuck und das Gewand der Erde.“
Jean-Jacques Rousseau (mehr unter Garten Zitate)
Ich hoffe, dass dir dieser Artikel dabei hilft, deine Gartenhütte zu begrünen. Hast du Fragen, Anregungen oder weitere Tipps parat? Dann freue ich mich auf deinen Kommentar.
Bleib umweltfreundlich,
PS: Durch einen grüneren Garten trägst du unter anderem dazu bei, das Insektensterben zu stoppen. Was du sonst noch so für den Schutz der kleinen Tierchen tun kannst, erfährst du im verlinkten Beitrag.