Hat dich der lange Winter genauso gequält wie mich? Die kalte Jahreszeit zog sich in diesem Jahr besonders in die Länge. Als Tierfilmer versuche ich natürlich vorauszuschauen und habe einen klaren Plan, was ich in jedem Monat filmen möchte. Mit Schneeaufnahmen im April hätte ich dabei allerdings nicht gerechnet.
Doch die letzten Tage und Wochen haben für vieles entschädigt. Die Landschaft erwacht wieder zum Leben und die aus den Wintergebieten zurückkehrenden Sommervögel bereichern unsere Artenvielfalt. Auch schon vor deren Ankunft haben sich unsere ganzjährig anwesenden Vogelarten voll auf den Frühling vorbereitet.
Die Balz des Buntspechts
Das Trommeln des Buntspechts leitet wie jedes Jahr den Übergang von Winter auf den Frühling ein und ist unüberhörbar. Das Trommeln kennzeichnet die Balz des Buntspechts und wird hauptsächlich von männlichen Buntspechten praktiziert. Er grenzt damit sein Revier ab, verdrängt männliche Konkurrenten und versucht gleichzeitig ein Weibchen anzulocken. Dieses wiederum sucht sich nach Ankunft im Brutgebiet des Männchens ebenfalls einen vorzugsweise abgestorbenen Ast und kommuniziert über das Trommeln mit ihrem potentiellen Verehrer.
In meinem Frühlingsvideo bekommst du einen Eindruck von einem trommelnden Weibchen, welches du am lediglich schwarz-weißen Nacken identifizieren kannst. Beim Männchen befindet sich dagegen ein roter Fleck im Nacken. Zusammen sorgen die beiden Buntspechte für ein spezielles Frühlingskonzert im Wald, welches die Herzen von Naturfreunden höher schlagen lässt. Einfach immer wieder verblüffend, wie einige Tierarten miteinander kommunizieren können.
Frühlingszeit ist Brutzeit
Der Buntspecht hat neben seiner tollen Akustik auch eine ganz wichtigere Rolle. Als natürlicher „Zimmermann“ legt er jedes Jahr mehrere Bruthöhlen in Bäumen an, welche dann wiederum auch von vielen anderen Tieren genutzt werden. Unter anderem auch die in meinem Video vorkommende Haubenmeise, der Buchfink oder der Kleiber. Sie alle schätzen die Arbeit des Buntspechts und mieten sich bei ihm ein. Anders ist zum Beispiel der Zaunkönig. Er baut seine Nester selbst und sucht sich anschließend einen auffälligen Ast, von dem aus er mit seinem Gesang ein Weibchen zu seinem selbst gebauten Nest anlocken möchte. Den kleinen und wendigen Zaunkönig konnte ich in diesem März nach mehreren Versuchen endlich gut einfangen. Es ist sehr schwierig ihn zu filmen, da er mit einer braunen Farbe kaum in seinem Lebensraum auffällt und zudem kaum längere Zeit still sitzt.
Ich hoffe, dass dir mein kleines Frühlingsvideo gefällt. Mit weiteren Frühlingsimpressionen aus den vergangenen Tagen und den nächsten Wochen werde ich dich natürlich hier auf dem Laufenden halten.
Ansonsten genieße einfach die Zeit draußen. Es lohnt sich.
Viele Grüße,
PS.: Im Wildlife Blog von CareElite bekommst du weitere Eindrücke von der Wildnis in Deutschland. Zum Beispiel kannst du dort meine besten Aufnahmen es der deutschen Wildnis 2017 sehen.