Wie kann eine nachhaltige Periode aussehen? Die meisten Frauen kennen es zur Genüge: Einmal im Monat fängt es im Unterleib an zu ziehen, die Stimmung sinkt in den Keller – die Periode kündigt sich an. Wenn man sich dann im Büro, bei Freunden oder in der Öffentlichkeit befindet, tut man gut daran, die passenden Periodenprodukte parat zu haben. Schließlich möchte man kein Missgeschick erleben.
Frauen, die Tampons verwenden, nutzen dafür im Schnitt etwa fünf Stück pro Periodentag. Wenn man bedenkt, dass die meisten Frauen etwa 40 Jahre lang menstruieren, kommt man auf die gewaltige Anzahl von 16.000 Tampons. Diese sind meist noch zusätzlich in einer Plastikhülle verpackt, was eine riesige Menge an Müll bedeutet.
Ganz auf Periodenprodukte zu verzichten, also Free Bleeding zu praktizieren, ist für die meisten Frauen jedoch auch keine echte Option. Doch es gibt auch andere Möglichkeiten, um die Periode nachhaltiger und umweltschonender zu gestalten. In diesem Artikel lernst du jetzt fünf Tipps dafür kennen. Auf geht's!
Vorab schon eine kurze Übersicht für dich:
- Verzichte auf Einwegprodukte
- Menstruationsblut als Dünger verwenden
- Schmerzen lindern durch Wärme
- Periodenprodukte niemals in der Toilette entsorgen
- Wenn Einwegprodukte, dann Bio
Hinweis: Dieser Artikel wurde in Zusammenarbeit mit der Autorin Claire Wagner erarbeitet und verfasst.
1. Verzichte auf Einwegprodukte
Es gibt eine Reihe von Periodenprodukten, die du über einen längeren Zeitraum hinweg immer wieder verwenden kannst, um deine Körperpflege nachhaltiger zu gestalten. Dazu zählen vor allem Menstruationstassen, waschbare Binden und Periodenunterwäsche.
Letztere saugt das Menstruationsblut auf und hält es fest – und sieht dabei aus wie ein ganz normaler Slip. Nach dem Tragen kannst du waschbare Stoffbinden und Periodenunterwäsche kurz in kaltem Wasser ausspülen und anschließend bei 40 Grad in die Waschmaschine packen. Menstruationstassen aus Silikon hingegen werden nach der Periode für ein paar Minuten ausgekocht und können sogar bis zu zehn Jahre lang benutzt werden.
2. Menstruationsblut als Dünger verwenden
Zugegeben – dieser Tipp ist nicht für jeden geeignet. Viele Frauen empfinden eine Art Ekel vor ihrem eigenen Menstruationsblut. Es zum Düngen von Pflanzen zu verwenden, erscheint dann wie eine Art verrücktes Ritual. Tatsächlich enthält Menstruationsblut aber drei essenzielle Nährstoffe, die Pflanzen zum Wachsen benötigen: Stickstoff, Phosphat und Kalium. Aufgrund der hohen Nährstoffdichte ist es eigentlich viel zu schade, um es in die Toilette zu kippen.
Vor allem, wenn du eine Menstruationstasse verwendest, ist es besonders einfach, das Blut zu sammeln. Beim Ausleeren der Tasse kannst du es dann einfach in die Erde deiner Zimmerpflanzen geben und etwas bedecken. Probiere es doch einfach aus! Im schlimmsten Fall wird überhaupt nichts passieren. Im besten Fall werden dich deine Pflanzen mit gesundem Blattwachstum und tollen Blüten überraschen.
3. Schmerzen lindern durch Wärme
Dieser Tipp für eine nachhaltige Periode bezieht sich weniger auf die Menstruationsblutung selbst und mehr auf eine ihrer lästigen Begleiterscheinungen: Die Schmerzen. Die meisten Frauen, die unter Menstruationsbeschwerden leiden, greifen regelmäßig zu Schmerzmitteln. Möglicherweise gibt es aber auch umweltschonendere und sanftere Möglichkeiten, um die Schmerzen zu lindern.
So hilft meist Wärme sehr gut, um die Krämpfe zu lösen. Mache es dir dafür auf dem Sofa bequem und lege dir eine Wärmflasche auf den Unterleib.
Achtung: Nicht zu heiß – das könnte zu Verbrennungen führen. Auch sanfte Sporteinheiten wie Spaziergänge oder Yoga können dazu beitragen, dass die Krämpfe schneller wieder verschwinden.
4. Periodenprodukte niemals in der Toilette entsorgen
Leider gibt es immer noch viele Menstruierende, die ihre Periodenprodukte wie Tampons, Binden und anderes in der Toilette herunterspülen. Jedoch kann man einen Tampon nicht einfach so in der Toilette entsorgen. Er löst sich nicht auf, sondern saugt sich weiter mit Wasser voll.
Dies führt irgendwann zu verstopften Toiletten und anderen Problemen, die dann durch kostspielige Reparaturarbeiten wieder behoben werden müssen. Und selbst wenn der Periodenmüll nicht zur Verstopfung führt, so sorgt er doch an anderer Stelle für zusätzliche (Umwelt)belastung. Müll, der in der Kläranlage landet, muss nämlich extra herausgefiltert und zur nächsten Müllverbrennungsanlage transportiert werden.
5. Wenn Einwegprodukte, dann Bio
Auch wenn Periodenunterwäsche, Stoffbinden und Co eine Reihe von Vorzügen haben, so wollen und können dennoch nicht alle Frauen dauerhaft auf Einwegprodukte verzichten.
In diesem Fall kann man zumindest auf nachhaltige Tampons, Binden und Slipeinlagen aus 100 Prozent zertifizierter Bio-Baumwolle zurückgreifen. Diese sind chlorfrei gebleicht und kommen ohne Duftstoffe und andere synthetische Inhaltsstoffe aus, womit du auch deiner Gesundheit einen Gefallen tust.
Außerdem sind sie eine gute Möglichkeit, um plastikfreier zu leben. Theoretisch sind Bio-Tampons sogar kompostierbar – auch wenn es in den meisten Städten nicht erlaubt ist, sie über den Biomüll zu entsorgen. Im Gegensatz zu konventioneller Baumwolle wird beim Anbau von Bio-Baumwolle deutlich weniger CO2 ausgestoßen. Zudem verzichtet man weitestgehend auf Gentechnik, verbraucht weniger Wasser und setzt auch weniger schädliche Chemikalien und Pestizide ein.
Tipps für eine nachhaltige Periode nutzen!
Diese fünf Tipps für eine nachhaltige Periode zeigen, dass es nicht schwer ist, die eigene Menstruation mit kleinen Handlungen umweltfreundlicher zu gestalten. Es bedarf teilweise ein bisschen Zeit, um sich an Alternativen zu gewöhnen, langfristig macht es aber auch Spaß neue Sachen, wie Periodenunterwäsche oder Dünger aus Menstruationsblut, auszuprobieren. Nimmt jeder nur ein wenig Rücksicht auf die Welt um uns herum, kann man mit kleinen Maßnahmen Großes bewirken.
Ich hoffe, dass dir dieser Artikel zu einer umweltverträglicheren Menstruation verhilft. Hast du Fragen oder weitere Tipps? Dann freue ich mich auf deinen Kommentar.
Bleib‘ nachhaltig,
PS.: Schau dich ruhig noch etwas im natürlichen Gesundheitsblog um. Lerne zum Beispiel jetzt weitere Tipps kennen, mit denen du im Alltag wesentlich entspannter wirst.