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Erdöl in Kosmetik - Was tun?

Erdöl in Kosmetik – Das musst du wissen

Du willst mehr über Erdöl in Kosmetika erfahren? Dann bist du hier genau richtig! Die Diskussion um Mineralöle in Kosmetika hat sich in den letzten Jahren zu einer echten Debatte entwickelt. Wer regelmäßig auf Kosmetikprodukte zurückgreift, wundert sich, warum Erdöl überhaupt zu ihren Bestandteilen zählt – und zählen darf. Und da das aktuell so ist – wie wirkt das Stoffgemisch auf unserer Haut? Ist Mineralöl eine Gefahr für unsere Gesundheit? Und falls ja: wie kann man diese Produkte erkennen und ersetzen?

Die Meinungen zu diesen Fragen gehen stark auseinander. Deshalb habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, diesem Thema nachzuspüren und sie dir in diesem Artikel genau zu beantworten.

  1. Gründe
  2. Wirkung
  3. Gefahren
  4. Was tun?
  5. Schlusswort

Warum ist überhaupt Erdöl in Kosmetik? 

Erdöl in Kosmetik ist bei Herstellern besonders beliebt, weil es ein billiger und guter Konservierungsstoff ist. Anders als viele pflanzliche Öle sorgt es für die Langlebigkeit von Produkten. Zudem ist es völlig geruchlos und lässt sich leicht verarbeiten. 

Allerdings durchläuft es einen umfangreichen Filterprozess, bis es in Kosmetikmittel gelangt. Übrig bleibt dann ein durchsichtiges Öl, das man auch Weißöl nennt. Dieses bildet dann die Basis für vieles und wird verwendet als: 

  • Tensid
  • Duftstoff
  • Konservierungsmittel
  • Lösungsmittel
  • UV-Filter 

Als Weichmacher ist es oft – wie auch das viel kritisierte Mikroplastik in Kosmetikprodukten – Bestandteil von Cremes und dekorativer Kosmetik wie Mascara und Lidschatten. Es kann aber ebenso als Lösungsmittel in Make-up-Entfernern gefunden werden. Ein Pluspunkt ist, dass diese Stoffe vermutlich keine Allergien auslösen, da sie dem Körper unbekannt sind. 

Klingt fast zu gut, um wahr zu sein? Genau, denn völlig unbedenklich sind sie nicht. 

Wie wirken Erdölprodukte in Kosmetika?

Creme wird auf Haut gerieben

Da die Öle nicht in die Haut einziehen, bilden sie darüber einen Schutzfilm. So wird Austrocknung verhindert und die Haut fühlt sich geschmeidig an. Allerdings kann sie sich dadurch aber nicht mehr selbst reinigen und auch die Atmungsfunktion der Haut wird unterbrochen. Sie bleibt unter der Schutzschicht im gleichen Zustand. Die Pflege und Regeneration der Haut werden auf langfristige Sicht also eher behindert als unterstützt. 

Hier besteht die Möglichkeit, gleich von vornherein auf Naturkosmetik zuzugreifen, denn diese darf Mineralöle nicht enthalten. Wenn du noch einen Schritt weiter gehen willst, kannst du auch selbst Cremes herstellen. Das geht ganz schnell und einfach mit dieser Anleitung für eine natürliche, selbstgemachte Hautcreme. Hier kannst du ganz gezielt auf die richtigen Inhaltsstoffe achten und deiner Haut etwas Gutes tun.

Ist Erdöl in Kosmetik schädlich? 

Ob Mineralöle in Kosmetika wirklich schädlich sind, muss erst nachgewiesen werden. Per Gesetz dürfen nur stark gereinigte und damit nicht gesundheitsschädliche Mineralöle für Kosmetika verwendet werden. Der Verdacht, dass Mineralöle gesundheitsschädlich wirken, besteht aber seit Langem und liegt nahe.

Nutzen für die Hautpflege umstritten

Gesund sind Mineralöle auf jeden Fall nicht. Einige werden als „potenziell krebserregend“ oder „potenziell erbgutverändernd“ eingestuft. Auch in Sachen Hautpflege helfen sie zwar kurzzeitig, lassen aber auf lange Sicht zu wünschen übrig. 

Vielfach sprechen Anwender von Akne- und Faltenbildung, die durch die unterbrochene Hautatmung entstehen. Diese Aussagen werden dann häufig durch Fachpersonen widerlegt, mit der Begründung, dass diese nicht in die Haut einziehen und damit nicht in den Körper gelangen würden. Tatsächlich gibt es aber Tests, die genau das Gegenteil beweisen.

Verdacht auf negative Wirkung im Körper

Ein anderer Punkt ist die Wirkung von Mineralölen, wenn sie nun doch in den Körper gelangen – zum Beispiel durch Lippenpflegeprodukte. Laut den Resultaten des BfR  verarbeitet der Körper diese Stoffe nämlich eher langsam. 

Es besteht zusätzlich die Vermutung, dass sich Paraffine im Körper anreichern. Hier liegen allerdings ebenfalls keine Studien zu definitiver gesundheitsschädigender Wirkung bei Menschen vor. Fakt aber ist: Stiftung Warentest lässt Naturprodukte, in denen sich Spuren von Mineralölen nachweisen lassen, durchfallen.

Darf ich nun Kosmetika mit Mineralölen verwenden?

Bisher wurde der Verdacht auf gesundheitsschädigende Wirkung von Mineralölen weder widerlegt noch bewiesen. Zwar gibt es Studien mit Tierversuchen, allerdings sind diese wenig aussagekräftig in Bezug auf Menschen. Damit bist du auf der sicheren Seite, wenn du diesen Inhaltsstoffe also erst einmal aus dem Weg gehst. 

Was mir hier persönlich noch zu denken gibt, ist der Umstand, dass sich die Haut bei allzu häufiger Verwendung an die künstliche Schutzschicht gewöhnt und die natürliche Regulierungsfunktionen und Regenerationsprozesse nachlassen. Hier gilt: Die Haut lieber unterstützen als beschützen.

Wenn nun einmal doch keine andere Möglichkeit besteht und du auf einen Kosmetikartikel auf Mineralölbasis zugreifen musst, achte am besten darauf, diese wenigstens nicht auf stark gereizte oder offene Hautstellen aufzutragen. 

Als letzten Punkt möchte ich noch den Umweltfaktor von Mineralölen nennen. Diese können nicht abgebaut werden und sind somit zwar nicht hautschädigend, dafür aber eindeutig umweltschädlich.

Bezeichnungen – Wie kann man Erdöl in Kosmetika erkennen?

Naturkosmetik statt Erdöl Kosmetik

Wenn es dir wichtig ist, welche Produkte du auf deine Haut lässt, dann solltest du auf bestimmte Bezeichnungen von Erdöl in Kosmetika achten. Davon sind manche ziemlich eindeutig (Mineralöl oder Mineral Oil). Andere aber verstecken sich hinter Namen, die dir auf den ersten Blick rein gar nichts sagen und teilweise kompliziert klingen. Wenn du diese auf der Zutatenliste eines Produkts entdeckst, ist es besser, zu einer anderen Creme zu greifen. Um es dir einfacher zu machen, ist hier eine Liste mit den gängigsten Bezeichnungen:

  • Petrolatum (liquid) 
  • Paraffinum 
  • Liquid Paraffin
  • C18-70 Isoparaffin
  • Cera Microcristallina
  • Petroleum Oil
  • White (Mineral) Oil
  • Microcrystalline Wax
  • Ozokerite
  • Ceresin
  • Vaseline 

Bewusst eingekauft ist schon halb gewonnen! Leider greifen weiterhin viele Hersteller auf billige und leicht zu verarbeitende Inhaltsstoffe zurück. Dabei achten sie nicht auf die Auswirkungen und somit ist Erdöl in Kosmetika keine Seltenheit. Hier hilft es, als Kunde die eigene Handlungsmacht auszunützen, bewusst einzukaufen und nachhaltige Naturkosmetik-Marken zu unterstützen. 

Tipp: Hilfreich ist auch eine Prüfung via Codecheck App, die solche Inhaltsstoffe erkennt und anzeigt.

Erdöl in Kosmetik-Produkten – Zeit für Naturkosmetik!

Wer keine Ölkatastrophe im Bad möchte, sollte bei Kosmetik und Pflegeprodukten genau hinsehen. Meide erdölhaltige Produkte und verwende lieber Cremes und Lotions auf Pflanzenölbasis.

Pflanzenöle stammen nicht aus der riskanten Förderung endlicher Ressourcen, sondern sind das Produkt nachwachsender Rohstoffe. Sie sind biologisch abbaubar. Ihre Zusammensetzung ähnelt hauteigenen Substanzen, sie sind hautverträglich und pflegend. Naturkosmetikhersteller verwenden nur pflanzliche Öle und natürliche Inhaltsstoffe – erdölbasierte Bestandteile sind nicht erlaubt. Daher sind zertifizierte Naturkosmetikprodukte immer noch die beste Wahl.

Hast du Fragen oder Anregungen zu diesem Artikel über Erdöl in Kosmetikprodukten? Dann schreibe mir gern einen Kommentar unter diesen Beitrag.

Bleib‘ gesund und nachhaltig,

Christoph von CareElite - Plastikfrei leben

PS.: Wenn du wissen möchtest, was Inhaltsstoffe wie Mikroplastik im Meer anrichten, dann werfe unbedingt einen Blick in den verlinkten Beitrag.

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Christoph Schulz

Christoph Schulz

Ich bin Christoph, Umweltwissenschaftler und Autor - und setze mich hier bei CareElite gegen den Plastikmüll in der Umwelt, den Klimawandel und alle anderen großen Umweltprobleme unserer Zeit ein. Gemeinsam mit weiteren, umweltbewussten Bloggern will ich dir Tipps & Tricks für ein natürlich-gesundes, nachhaltiges Leben sowie deine persönliche Weiterentwicklung an die Hand geben.

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