Zum Inhalt springen
Neues Verpackungsgesetz 2019 - Was zu beachten ist

Neues Verpackungsgesetz 2019 und was zu beachten ist

Was steckt hinter dem neuen Verpackungsgesetz 2019 und wie trägt es zum Umweltschutz bei? 3 Schritte, die Händler beachten müssen.

Was beinhaltet eigentlich das neue Verpackungsgesetz (VerpackG) und was müssen Händler und Konsumenten beachten? Paketversand, Convenience, To-Go-Produkte: Die Verpackungsflut erklimmt jedes Jahr neue Rekordwerte. Mit dem Ziel, das Recycling dieser Abfallmengen zu steigern, ist am 1. Januar 2019 das neue Verpackungsgesetz in Deutschland in Kraft getreten. Es nimmt Händler wie mich in die Pflicht, sich an den Kosten für die Entsorgung und das Recycling der in Umlauf gebrachten Verpackungen zu beteiligen. Kommen wir dem nicht nach, können Bußgelder von bis zu 200.000 Euro und Verkaufsverbote drohen. Natürlich sollte in erster Linie darauf geachtet werden, überhaupt möglichst wenig Abfall in Form von Verpackungen in Verkehr zu bringen. Das lässt sich jedoch meist nicht vollständig vermeiden. Wie wir Händler unseren Pflichten schnell und einfach nachkommen können, erkläre ich in drei Schritten.

Exkurs: Du fragst dich, ob auch du betroffen bist? Jeder, der sogenannte Verkaufsverpackungen, die letztlich beim privaten Endkonsumenten ankommen und von diesem entsorgt werden, erstmalig gewerbsmäßig mit Ware befüllt und in Verkehr bringt, muss sich per „Lizenzentgelt“ an einem dualen System beteiligen. Die dualen Systeme übernehmen im Umkehrschluss die Sammlung, Sortierung und das fachgerechte Recycling der Verpackungsabfälle. Der Begriff „Verkaufsverpackung“ umfasst dabei sowohl Produkt- und Umverpackungen als auch Versand- und Serviceverpackungen. Irrelevant ist, ob du Hersteller bist, im stationären oder Online-(Handel) agierst: Die Pflicht zur Beteiligung betrifft jeden Inverkehrbringer von Verkaufsverpackungen ab der ersten Verpackung und unabhängig vom verwendeten Verpackungsmaterial.

Verpackungsgesetz Schritt 1: Anmeldung bei einem dualen System

Über das sogenannte „Lizenzentgelt“, dessen Höhe sich primär an der in Verkehr gebrachten Verpackungsmenge und dem verwendeten Verpackungsmaterial orientiert, beteiligst du deine Verpackungen bei einem dualen System. Bei Lizenzero, dem Onlineshop des Dualen Systems Interseroh, kannst du deine Verpackungen beispielsweise ab 49 Euro jährlich lizenzieren.

Über die integrierte Berechnungshilfe kannst du dir anhand der Stückzahlen ausrechnen lassen, wieviel Gesamtvolumen in Kilogramm du an Verpackungen in Umlauf bringst (denn diese Gewichtsangabe brauchst du für die Folgeschritte). Sehr interessant fand ich außerdem die mitgelieferte Angabe, welche Menge an Primärrohstoffen man mit seiner individuellen Verpackungsmenge einspart.

Verpackungsgesetz Schritt 2: Registrierung bei der Zentralen Stelle Verpackungsregister

Schritt 2 beinhaltet die Registrierung bei LUCID, der Datenbank der neu geschaffenen Zentralen Stelle Verpackungsregister (ZSVR)Dort nennst du deine relevanten Unternehmensdaten, den Namen deines dualen Systems und gibst deine individuelle Verpackungsmenge an.

Im Gegenzug erhältst du von der ZSVR eine Registrierungsnummer. Diese legst du wiederum dem dualen System vor, bei dem du deine Verpackungen lizenzierst. Sowohl die Registrierung als auch die Datenmeldung stellen ebenso wie die Systembeteiligung eine Pflicht im Sinne des VerpackG dar und sind insofern als obligatorisch zu verstehen.

Hinweis: Übrigens ist das Register der ZSVR mit allen registrierten Händlern und Herstellern online für jeden öffentlich zugänglich. Diese Transparenz kann bei Missachtung der Pflichten des Verpackungsgesetzes zu Abmahnungen durch Wettbewerber führen. 

All diejenigen, die ihre Verpackungen noch nicht lizenziert haben, sollten das schnellstmöglich tun, um mögliche Abmahnungsfälle zu vermeiden.

Neues Verpackungsgesetz 2019 - Was zu beachten ist

Verpackungsgesetz Schritt 3: Prüfung der ursprünglichen Mengenangaben

Mit Schritt 3 kannst du dir bis zum Beginn des Folgejahres Zeit lassen: Da eine konkrete Angabe der über das Jahr hinweg zum Einsatz kommenden Verpackungsmengen schwer einschätzbar ist, prüfst du zu Beginn des Folgejahres die getätigten Mengenangaben noch einmal mit Blick auf die tatsächlichen Mengen gegen. Wenn abweichend, müssen die Angaben nun korrigiert und der ermittelte Finalwert bei der ZSVR und dem dualen System bestätigt werden.

Ich denke, dass das neue Verpackungsgesetz aus 2019 den Zero Waste Lebensstil langfristig deutlich erleichtern wird, da Händler nun für die Entsorgung in Umlauf gebrachten Verpackungen mitverantwortlich sind.

Meldet euch gerne bei Fragen!

Viel Erfolg bei der Lizenzierung,

Christoph von CareElite - Plastikfrei leben

PS.: Dieser Beitrag über das Verpackungsgesetz 2019 ist in Zusammenarbeit mit Lizenzero entstanden.

PPS.: Wer mehr über den plastikfreien Lebensstil erfahren möchte, ist im Artikel Plastikfrei Leben sehr gut aufgehoben. Viel Spaß bei der Umsetzung!

Kaffekasse Verbesserungsvorschläge Newsletter

* Links mit Sternchen sind sogenannte Affiliate-Links: Wenn du darauf klickst und etwas kaufst, unterstützt du automatisch und aktiv meine Arbeit mit CareElite.de, da ich einen kleinen Anteil vom Verkaufserlös erhalte – und am Produkt-Preis ändert sich dabei selbstverständlich nichts. Vielen Dank für deinen Support und beste Grüße, Christoph!

Christoph Schulz

Christoph Schulz

Ich bin Christoph, Umweltwissenschaftler und Autor - und setze mich hier bei CareElite gegen den Plastikmüll in der Umwelt, den Klimawandel und alle anderen großen Umweltprobleme unserer Zeit ein. Gemeinsam mit weiteren, umweltbewussten Bloggern will ich dir Tipps & Tricks für ein natürlich-gesundes, nachhaltiges Leben sowie deine persönliche Weiterentwicklung an die Hand geben.

2 Gedanken zu „Neues Verpackungsgesetz 2019 und was zu beachten ist“

  1. Hallo Christoph,
    ich freue mich sehr über eure Initiative! Gerne würde ich mich ebenfalls mehr beteiligen. Ich würde sehr gerne die Industrien mehr in der Verantwortung sehen. Z. B. kann ich überhaupt nicht verstehen, warum gerade Bioprodukte bei Rewe, Aldi und Co von extra aufwendigen Plastikverpackungen umgeben sind. Das empfinde ich echt als anachronistisch. Man kann jetzt überall diese Mehrweg Plastiktüten kaufen, aber die Produkte zum hineinfallen gibt es nicht mehr, da alles ja bereits von Plastik umhüllt ist.
    Ebenfalls wollte ich nachfragen, an wen ich mich wenden kann, wenn ich/wir uns mit aktiver monatlicher Zeit an Aktionen beteiligen möchten. Könntest du nicht Termine bekannt geben, an denen Aktionen stattfinden?!
    Liebe Grüße und vielen Dank
    Andrea (Andrea Krane)

    1. Hi Andrea,
      Handynummer und Email habe ich mal rausgenommen aus deinem Kommentar, aus Datenschutzgründen. 🙂
      Danke für dein Feedback! Auf der einen Seite halten Produkte länger, auf der anderen Seite entsteht weltweit massenhaft Plastikmüll. Das ist die Krux.
      Wenn du Facebook hast, dann komm‘ gern in unsere weltweite Beach CleanUp Gruppe auf Facebook. Dort werden regelmäßig Termine bekannt gegeben und Bilder und Videos der Aktionen geteilt.
      Ansonsten kannst du dich auch an den NABU wenden, der regelmäßig Aktionen startet.
      Beste Grüße
      Christoph

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert