Das Plastikmüll Umwelt & Natur zerstört, sollte jedem bewusst sein. Plastik hier – Plastik da. Ganz egal, ob wir uns am Meer, in der Stadt oder in ländlichen Regionen befinden. In der Regel finden wir überall Plastikmüll. Dieses kleine Stück Plastikmüll, das für uns auf den ersten Blick harmlos erscheint, ist für die Umwelt und seine Lebewesen in der Summe eine Katastrophe. Der Plastikmüll ist überall und gerät früher oder später ins Meer. Das Problem: Plastik verrottet nicht.
In diesem Artikel möchte ich dir deshalb zeigen, was der Plastikmüll von jedem einzelnen von uns in der Natur anrichtet. Da ich jeden Leser für das Plastikmüll-Problem auf unserer Erde sensibilisieren möchte, wirst du in diesem Beitrag neben den aktuellen Entwicklungen des Plastikmüll-Problems auch erschreckende Bilder der Folgen des Plastikmülls in der Umwelt zu sehen bekommen.
Tipp: Unter Plastikmüll Statistiken habe ich dir alle wichtigen Zahlen und Fakten über dieses Umweltproblem zusammengestellt.
Folgen des Plastikmülls für Umwelt & Tierwelt
Laut den Studien des Naturschutzbundes verenden jedes Jahr bis zu 100.000 Meeressäuger und eine Millionen Meeresvögel an dem Plastikmüll, den wir unserer Umwelt überlassen. Im Moment des Wegwerfens ist den meisten Menschen einfach nicht bewusst, dass sich dieser Müll schon Minuten später im Magen von Seevögeln oder anderen Tieren befinden wird. Dort kann das Plastik (Feuerzeuge, Plastiktüten, Plastikdeckel etc.) tödliche Verletzungen und Verstopfungen verursachen. Meeresschildkröten sind ebenfalls sehr anfällig für den Plastikmüll. Sie halten herumtreibende Plastiktüten für Quallen und fressen den Kunststoff. Fische verwechseln besonders das Mikroplastik mit natürlichen Plankton.
Auf diese Weise gerät das Plastik auch in die Nahrungskette. Wie du auf den folgenden Bildern sehen wirst, ersticken oder verhungern viele Tiere durch den Plastikmüll, den sie für Nahrung halten. Die Tiere verhungern, obwohl ihre Mägen gefüllt sind. Und zwar mit Plastikmüll, der sich nicht zersetzt. Das Plastik verhindert die Funktion des Verdauungsapparates der Tiere. Eine Untersuchung von Eissturmvögeln hat gezeigt, dass diese Hochseevögel im Durchschnitt 27 Plastik-Bestandteile in ihren Mägen haben. Es wird prognostiziert, dass im Jahr 2050 bei mindestens 95% aller Vogelarten Plastik im Magen nachweisbar ist. Was bei dieser Statistik für Vogelarten gilt, gilt auch für alle anderen Tierarten.
Plastikmüll in der Umwelt tötet Tiere
Das Bild der Robbe, gefangen in einem der vielen Geisternetze (verloren gegangene Netze von Fischern) in unseren Meeren, bedarf keiner weiteren Erklärung. Ohne Hilfe wäre diese Robbe qualvoll verhungert. Neben den Geisternetzen sind aber auch alle anderen Arten von Meeresmüll gefährlich für die Robbe. Der Plastikmüll hat verheerende Auswirkungen auf das Ökosystem. Besonders größere Meerestiere sind von dem Müll bedroht. Wem die Problematik des Plastikmülls bisher noch nicht bewusst war, dem geht hoffentlich spätestens nach dem folgenden Bild ein Licht auf. Diese Schildkröte muss bereits seit jüngstem Alter in diesem Plastik-Ring stecken. Ihr Körper kam gegen den Kunststoff nicht an, sodass es zu dieser Entwicklung kam. Da Plastik nicht verrottet, hat die Schildkröte den Kunststoff viele viele Jahre mit sich herumgetragen. Für mich persönlich ist das Bild eines der Bilder, die meine Einstellung zu Plastik (siehe Christoph stellt sich vor) grundlegend verändert haben.
Der Plastikmüll ist überall in der Umwelt, bleibt bestehen und wird jährlich um etwa 32 Millionen Tonnen ergänzt. Unglaublich, dass wir das einfach so zulassen und Gegenmaßnahmen viel zu langsam umgesetzt werden. Wir sägen weiter an dem Ast auf dem wir sitzen.
Der Plastikmüll im Meer und in Flüssen
Folgend möchte ich dir noch einige Informationen zum Plastikmüll in unseren Gewässern geben:
Plastikmüll in Flüssen
Weltweit wurden auch in Flüssen Plastik-Partikel nachgewiesen. Mikroplastik (kleiner als 5mm) aus Zahnpasta, Duschgel und Co. kommt durch das Abwasser in die Flüsse. Denn Kläranlagen können das Mikroplastik immer noch nicht herausfiltern. Allein Deutschland hat Fließgewässer mit einer Gesamtlänge von über 400.000 km. Unsere Flüsse transportieren den Plastikmüll bis ins Meer. Zum Thema Mikroplastik aus Kosmetikprodukten habe ich hier noch einen ausführlichen Artikel geschrieben.
Plastikmüll im Meer
Experten schätzen, dass sich im Jahr 2017 etwa 300 Millionen Tonnen Plastik im Meer befinden. Jedes Jahr kommen weitere 8 Millionen Tonnen dazu. Die 300 Millionen Tonnen bleiben. Denn Plastik verrottet nicht. Im Jahr 2050 könnte 3x so viel Plastik im Meer sein, wie es Fische gibt. Da die Plastikbestandteile von Fischen gefressen werden, gelangt das Plastik in die Nahrungskette und landet schlussendlich wieder bei uns auf dem Teller. Der Plastikmüll im Meer reicht von Plastiktüten, Eimern, Wasserflaschen, Einwegrasierern über Feuerzeuge bis hin zu Zahnbürsten. Durch Salzwasser und Sonneneinstrahlung zerfällt der Kunststoff nur sehr langsam, sodass eine Plastikflasche mindestens 450 Jahre benötigt, bis sie sich zersetzt hat. Dann ist das Plastik aber nicht weg, es hat sich in viele kleine einzelne Mikroplastik-Bestandteile aufgelöst und wird tagtäglich von Fischen und anderen Meerestieren gefressen.
Plastikmüll an der Meeres-Oberfläche
Nach Informationen des UNEP (Umweltprogramm der vereinten Nationen) treiben etwa 18.000 Plastikteile unterschiedlichster Größe auf jedem Quadratkilometer der Meeresoberfläche. Hier sind besonders die Plastik-Müllstrudel zu nennen. Experten haben die Meeresströmungen analysiert und besondere Ballungszentren des Plastikmülls im Meer ausgemacht. Es gibt in unseren Meeren sechs solcher Müllstrudel. Der größte Müllstrudel im Meer ist der „Great Pacific Garbage Patch“, der die Größe von Mitteleuropa erreicht. An der Meeresoberfläche sollen etwa 15% des gesamten Plastikmülls in maritimen Regionen treiben, weitere 15% werden an die Strände gespült.
Plastikmüll am Meeresboden
Laut Naturschutzbund sinken etwa 70% des Plastikmülls frühzeitig zum Meeresboden. Das Plastik, dass an der Oberfläche zu sehen ist, ist also nur ein kleiner Teil des gesamten Plastikmülls im Meer. Da wir wissen, dass sich im gesamten Meer etwa 300 Millionen Tonnen Plastikmüll befinden, müssten etwa 210 Millionen Tonnen Plastik allein am Meeresboden liegen. Unglaublich, wie weit wir es haben kommen lassen.
Plastikmüll in der Tiefsee
Wir gehen noch einen Schritt weiter. Meeresbiologen haben auch die Plastik-Bestandteile in der Tiefsee untersucht. Das Ergebnis: der Plastikmüll in der arktischen Tiefsee hat stark zugenommen. Auch wenn wir Menschen in dieser Gegend nur vereinzelt auftauchen, wird auch die Arktis immer mehr zugemüllt. Hier gilt es die Ergebnisse der nächsten Jahre zu beobachten.
Wie lange dauert es, bis sich der Müll im Meer zersetzt hat?
Plastikmüll im Meer zersetzt sich durch das Salzwasser und andere Faktoren sehr sehr langsam in kleineres Mikroplastik. Die Plastikflasche, die jemand ins Meer geschmissen hat, ist dort beispielsweise für mindestens 450 Jahre, bis sie einigermaßen zerfallen ist. Eine Plastiktüte ist etwas dünner, sie benötigt etwa 10 – 20 Jahre, bis sie sich im Meer zersetzt hat. Zeit genug, um von Schildkröten oder anderen Meerestieren für Nahrung gehalten zu werden. Becher aus Styropor oder Konservendosen zersetzen sich in etwa 50 Jahren in Mikroplastik. Das ist ein halbes Jahrhundert! Zigarettenkippen landen sehr schnell mal im Wasser. Bis sich Zigarettenkippen zersetzt haben, gehen auch ein bis fünf Jahre drauf. Diese lange Zeit des Verfalls von Müll in der Umwelt bzw. im Meer muss jedem bewusst sein. Wirklich jedem!
Um die Meere zu schützen, stellt der Naturschutzbund uns diesen Flyer „Meere schützen – Tipps für den Alltag“ kostenfrei zur Verfügung. Lies ihn dir ganz kurz durch und lerne für’s Leben.
Was wir alle gegen Plastikmüll in der Umwelt tun müssen!
Wir alle müssen umdenken, damit der Plastikmüll gar nicht erst in die Umwelt kommen kann. Plastik verrottet nicht, tötet Tiere und schadet auch unserer Gesundheit. Indem wir bewusst plastikfrei oder zumindest plastikfreier Leben, helfen wir uns selbst und auch der Umwelt, in der wir leben. Lies dir bitte gleich im Anschluss diesen Artikel zum Thema Plastikfrei Leben durch und lerne, welche Plastik-Produkte du direkt aus deinem Alltag entfernen und ersetzen kannst. Melde dich hier kurz an und ich zeige dir jede Woche ein paar Plastik-Artikel aus deinem Alltag, die du sofort austauschen kannst. Außerdem kannst du unserer weltweiten Beach CleanUp Gruppe auf Facebook beitreten und deine eigenen Strand-Aufräumaktionen mit der Welt teilen.
Was den bestehenden Plastikmüll in der Umwelt angeht, bleibt uns nur übrig bestehende Projekte zu unterstützen und selbst tätig zu werden. Das Bild zeigt die Strandreinigung auf Rügen, die notwendig aber auch sehr teuer ist. Jedes Jahr kostet die Reinigung von Stränden und Küstenregionen Millionen von Euro. Der Naturschutzbund organisiert regelmäßig Hilfsaktionen zur Beseitigung von Plastikmüll. Einmal im Jahr findet auch der „Coastal Cleanup Day“ statt, an dem man viele Gleichgesinnte kennen lernen kann. Mittlerweile kümmern sich auch viele Startups um die Beseitigung des Plastikmülls in den Meeren. Besten Beispiel ist der junge Holländer Boyan Slat. Mit „TheOceanCleanup“ will er ab dem Jahr 2020 innerhalb von 5 Jahren das Plastik an der gesamten Meeresoberfläche unserer Erde einsammeln.
Für mein Empfinden gewinnt das Thema Plastikmüll in unserer Gesellschaft zunehmend an Bedeutung. Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass jeder für das Plastik-Problem sensibilisiert wird.
Beste Grüße,
PS.: Lebst du schon ohne Plastik? Ich zeige dir, wie du ab sofort ganz einfach plastikfrei leben kannst. Ich freue mich auch auf deinen Beitritt in unsere weltweite Beach CleanUp Gruppe auf Facebook. Viel Spaß!
Ich find’s richtig geil was du für Uns uns die Umwelt tust ich bin selber bei WWF mitglied und spende regelmäsig solchen „ich nenne es mal Cleanup“ veranstaltungen
Herzliche Grüße
Andrej Vogelgesang
Hi Andrej! Vielen Dank und mach‘ genauso weiter. Die CleanUps rütteln die Leute hier in Indonesien wach.. 🙂
Viele Grüße
Christoph
Guten Tag Christoph,
ich Jg. 1962 finde deine Arbeit die Du für den Planeten erde machst Suuuper. Leider ist der Plastikmüll aber nur ein teil des Problems der Meeresverschmutzung, da wäre ja auch noch die Jahrzehnte lange Verklappung von Giftmüll und Radioaktiver Substanzen dazu. Die Menschheit wird sich nicht davor drücken können Milliarden aus zugeben um die Meere und den Ganzen Planet von unserem Unrat zu befreien. Das sollte so schnell als möglich in die Wege geleitet werden, den die forscher in Ehren, werden wir das Jahr 2050 nie erleben! Der Flyer hat einen Fehler Uv Stabilisierte Kunststoffe fehlen, soweit ich informiert bin brauchen die Eintausend Jahre bis sie zersetzt sind?
Grüsse aus der Schweiz Peter
Hallo Peter, danke für deinen Kommentar. Du hast vollkommen Recht, Plastikmüll ist bei weitem nicht das einzige Problem. Wir haben noch eine Menge zu tun, denn es gibt nichts Wichtigeres, als unseren Planeten auch für Zukünfte Generationen bewohnbar zu machen.
Beste Grüße in die Schweiz,
Christoph
also ich finde wenn deutschland als einziger die industrie abstellt hilft das nicht der erde das müssten wenn dann alle länder machen
Hi Peter! Deutschland ist ein Land, dass Verantwortung übernehmen und vorangehen muss. Wir haben die Technologien und das Know-How und den Müll zu verarbeiten – stattdessen senden wir ihn in asiatische Länder, die bereits ein schwerwiegendes Problem mit ihrem eigenen Müll haben. Also sind wir eines der Länder, die anfangen müssen ihre Gewohnheiten zu verändern. Privat aber auch wirtschaftlich und politisch.
Viele Grüße
Christoph
Liebe Freunde der Erde!
Ich freue mich immer über diese Website, über euer Engagement, eure Kreativität, eure Leidenschaft für unseren Blauen Planeten! Ihr seid ein großes Hoffnungslicht im dunklen Menschheitskapitel „Konsumgesellschaft“.
Hier möchte ich eine kleine Geschichte posten, die ich so zufällig auf der Straße in München erlebt habe und die das ganze Dilemma, wie ich finde, auf den Punkt bringt. Viel Spaß beim Lesen:
StreetArt – Wir haben nur die eine Erde
Zu sonst nichts mehr nütze, hatte man die gebrechliche Großmutter, zahnlos, verwahrlost, mit schmierig herabhängenden gräulich vergilbten Haaren, in einem abgewrackten Rollstuhl auf einen belebten Platz in der Fußgängerzone zum Betteln geschoben, um wenigstens, wenn sie sonst schon nichts mehr beitragen konnte, noch ihren elenden Anblick auszubeuten. Es sah so aus, als hätte jemand seinen Sperrmüll mit einem Zettel „zum Mitnehmen“ auf die Straße gestellt. Das Mütterchen starrte abwesend in eine alte Zeitung, in Altpapier, das sie zwischen den zittrigen Händen vor sich auf dem Schoß hielt. Hinten an einem der Griffe des Rollstuhls hing ein abgewetzter Plastikbeutel mit noch mehr Altpapier.
Der Plastikbeutel stammte von einem Drogeriemarkt, der sich mit seiner Unternehmenskultur gerne nicht nur kunden-, sondern auch besonders umweltfreundlich und nachhaltig gibt. Doch welche Ironie – dessen Name, bestehend aus zwei Buchstaben, sich auch als Abkürzung für „Dein Müll“ lesen ließe. Oder als Anfrage an die zur Schau gestellte Umweltfreundlichkeit: Und Dein Müll?
Auf dem bunten Plastikbeutel mit Sonne und Regenbogen stand die verwirrende, da mit dem Material der Tasche eher nicht zu vereinbarende Botschaft: „Wir haben nur die eine Erde“. Aber vielleicht war die Botschaft ja nicht so ernst gemeint. Oder nur für die – anderen?!
Da standen sie nun, die beiden zu Markte getragenen Mütterchen, Leidensgenossinnen, die in dieser zufällig entstandenen Straßenszene füreinander eintraten: Die Großmutter, deren alte Tage ihrer Familie nur noch zur Last fielen, die sich nicht mehr rentierte, so ganz ohne Rente, und Mutter Erde, deren Güter verramscht werden und anschließend auf dem Müll landen, jedoch nicht bevor man den selber verursachten Schaden auch noch ausgenutzt hat, indem man ihn als Umweltfreundlichkeit umetikettiert.
Das ist die letzte Konsequenz unserer Wegwerfgesellschaft. Unseres Glaubens an immer noch mehr Konsum für immer noch mehr Wohlstand?
Zuerst trifft es die Wehrlosesten und Ärmsten, dann breitet es sich wie ein Krebsgeschwür aus und zuletzt betrifft es uns alle.
Streetart par excellence: eine zufällig entstandene, völlig unbeabsichtigte Komposition, ungestellt, vorübergehend im doppelten Wortsinn, nur sichtbar für die, die einen Sinn dafür haben, ein Herz. Die es sehen wollen.
Hallo Karin!
Vielen Dank für dein tolles Feedback und die zusätzliche Motivation.
Die Geschichte veröffentliche ich hier sehr gerne, vielen Dank!
Bleib‘ sauber,
Christoph